SHARING VALUES

Die Kraft ganzheitlichen Handelns

FINANZBERICHT 2020

5-Jahresübersicht

In Mio. €

Konzern-Ertragslage

Umsatz

2016

2017

2018

2019

2020

2.903

2.996

3.154

3.408

3.520

Umsatzanteil Emerging Markets

in %

43

44

43

44

42

EBITDA1,2

625

630

631

701

742

EBITDA-Marge1,2

in %

21,5

21,0

20,0

20,6

21,1

Jahresüberschuss1,2

266

270

275

296

307

Ergebnis je Aktie1,2

in €

2,05

2,08

2,12

2,20

2,27

Ausschüttung

110

114

122

129

1313

Dividende je Aktie

in €

0,85

0,88

0,90

0,95

0,973

Konzern-Finanz- und Vermögenslage

Operativer Cashflow

339

396

442

547

636

Investitionen (ohne M & A)

168

205

226

182

159

Bilanzsumme2 (31.12.)

4.753

4.675

4.920

5.953

5.940

Eigenkapitalquote2 (31.12.)

in %

36,4

37,8

39,5

41,3

39,8

Nettoverschuldung (inkl. Rückstellungen für

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (31.12.))

1.971

1.922

1.893

2.222

2.029

Mitarbeiter (31.12.)

FTE 4

8.944

9.247

9.647

10.264

10.531

Flavor

Umsatz

1.016

1.102

1.191

1.257

1.225

EBITDA

234

243

244

268

267

EBITDA-Marge

in %

23,0

22,0

20,5

21,4

21,8

Nutrition

Umsatz

576

631

639

731

926

EBITDA5

134

139

132

155

204

EBITDA-Marge5

in %

23,2

22,1

20,7

21,2

22,0

Scent & Care

Umsatz

1.311

1.263

1.324

1.419

1.369

EBITDA6

258

248

254

278

272

EBITDA-Marge6

in %

19,7

19,6

19,2

19,6

19,8

  • 1 Zahlen für 2016 und 2019 bereinigt um Transaktions-, Integrationskosten sowie einmalige Bewertungseffekte im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen

  • 2 Zahlen für 2016 angepasst aufgrund finalisierter Kaufpreisallokation für Nutraceutix, Zahlen für 2019 angepasst aufgrund finalisierter Kaufpreisallokation für ADF/IDF

  • 3 Vorschlag

  • 4 ohne Auszubildende und Trainees; FTE = Full Time Equivalent (Vollzeitmitarbeiter)

  • 5 Zahlen für 2019 bereinigt um Transaktions-, Integrationskosten im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen sowie angepasst aufgrund finalisierter Kaufpreisallokation für ADF/IDF

  • 6 Zahlen für 2016 bereinigt um Transaktions-, Integrationskosten sowie einmalige Bewertungseffekte im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen

Inhalt

02

Kurzporträt Symrise

03

Highlights 2020

04 - 69

Konzernlagebericht

70 -151

Konzernabschluss

152 -176

Corporate Governance

177 -178

Glossar

ÜBER DIESEN BERICHT

Der vorliegende Finanzbericht 2020 enthält den vollständigen Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und alle weiteren gesetzlich vorgeschriebenen Elemente. Daneben bietet ein separater Unternehmensbericht eine ganzheitliche Darstellung der Leistungen von Symrise im Jahr 2020 - in wirtschaftlicher Hinsicht wie auch unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit. Der Unternehmensbericht kann unterwww.symrise.com/de/ unternehmensbericht/2020 eingesehen beziehungsweise in gedruckter Form bestellt werden.

Der Finanzbericht 2020 wurde zeitgleich mit dem Unterneh- mensbericht 2020 am 9. März 2021 veröffentlicht und ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Der Veröffent- lichungstermin des Finanzberichts für das Geschäftsjahr 2021 ist März 2022. Aufwww.symrise.comfinden sich zusätzliche Informationen über die Aktivitäten unseres Unternehmens.

Kurzporträt Symrise always inspiring more …

ANWENDUNGSBEREICHE

Symrise schafft begeisternde Geschmacks- und Dufterlebnisse und bietet nachhaltige Lösungen für die Nahrungsmittelherstellung auf Basis natürlicher Ausgangsstoffe. Das ist unsere Mission. Mit Engagement und innovativer Kraft entwickeln wir die bestmöglichen Konzepte für die Produkte unserer Kunden. Damit die Konsumenten weltweit mit besonderer Freude auch die alltäglichsten Dinge genießen können, die vielfach zusätzlich gesundheitsfördernde oder pflegende Eigenschaften besitzen. Mit Einfallsreichtum und unternehmerischem Schwung erschließt sich Symrise darüber hinaus zusätzliche Potenziale: Auf kosmetische Grund- und Wirkstoffe, funktionale Inhaltsstoffe, Heimtiernahrung, Aquakulturen oder Probiotika entfällt bereits ein Drittel des Geschäfts. Die Spannbreite unserer Aktivitäten eröffnet neue Wachstumschancen, stabilisiert den Geschäftsverlauf und verleiht Symrise ein unverwechselbares Profil.

Dynamisches Umsatzwachstum

2006 - 2020 CAGR 7,8 %

Hochprofitabel

EBITDA-Marge 2006 - 2020 zwischen 19 % und 22 %

Über 10.000 Mitarbeiter

in über 40 Ländern

Über 6.000 Kunden

in mehr als 150 Ländern

WERTSCHÖPFUNGSKETTE VON SYMRISE

Herstellungs-verfahren

Kunden

Hersteller von:

  • • Lebensmitteln

  • • Getränken

    • • Parfüms

    • • Kosmetika

      • • Mundpflege-produkten

        36 Mrd. € Marktvolumen

    • • Technische Anwendungen

  • • Heimtiernahrung

    • Haushaltsprodukten

- Konzernlagebericht - 3

Highlights 2020

Profitables Wachstum in anspruchsvollem Marktumfeld

UMSATZ NACH SEGMENTEN in % vom Konzernumsatz bzw. organisches Umsatzwachstum in %

Flavor

35 % (+ 0,7 %)

1.225 Mio. €

Nutrition 926 Mio. €

26 % (+ 8,2 %)

Scent & Care 1.369 Mio. €

39 % (+ 1,5 %)

Umsatz

3.520 Mio. €

Organisches Wachstum 2,7 %

EBITDA

742 Mio. €

EBITDA-Marge 21,1 %EBIT

488 Mio. €

EBIT-Marge 13,8 %

Konzernjahresüberschuss

307 Mio. €

Ergebnis je Aktie

2,27 €

Dividendenvorschlag

0,97 €

je AktieMarktkapitalisierung

14,7 Mrd. €

per 31.12.2020

Konzern-lagebericht

SYMRISE AG, HOLZMINDEN

1. JANUAR BIS 31.DEZEMBER 2020

GRUNDLAGEN DES SYMRISE KONZERNS

6

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

48

Struktur und Geschäftstätigkeit

7

Management von Chancen und Risiken

49

Markt und Wettbewerb

13

Ansatz zur Evaluierung von Risiken

49

Ziele und Strategie

14

Chancen und Risiken im Einzelnen

50

Wertorientierte Steuerung

15

Gesamtbewertung der Chancen- und

Forschung und Entwicklung

15

Risikolage

56

Mitarbeiter

21

Nachhaltigkeit

24

WESENTLICHE MERKMALE DES

RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENEN

WIRTSCHAFTSBERICHT

26

INTERNEN KONTROLL- UND

Gesamtwirtschaftliche und branchen-

RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS

56

bezogene Rahmenbedingungen

27

Grundzüge und Ziele

56

Unternehmensentwicklung im Überblick

31

Organisation und Prozess

56

Entwicklung in den Segmenten und Regionen

33

Ertragslage

36

VERGÜTUNGSBERICHT

57

Finanzlage

38

Vergütung der Vorstandsmitglieder

57

Vermögenslage

40

Vergütung des Aufsichtsrats

65

NACHTRAGSBERICHT

43

ANGABEN GEMÄSS

PARAGRAPH 315A HGB

66

GESAMTAUSSAGE ZUR

WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

43

ERKLÄRUNG ZUR

UNTERNEHMENSFÜHRUNG

69

PROGNOSEBERICHT

44

Künftige Rahmenbedingungen

45

Künftige Unternehmensentwicklung

47

Gesamtaussage zur voraussichtlichen

Entwicklung des Unternehmens

47

6 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

Grundlagen des Symrise Konzerns

Sharing values: Die Kraft ganzheitlichen Handelns

SEGMENTE

Flavor

Nutrition

Scent & Care

Flavor

Diana

Probi

Fragrance

Cosmetic Ingredients

Aroma Molecules

GESCHÄFTSBEREICHE

STRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT UNTERNEHMENSPROFIL

Symrise ist ein globaler Anbieter von Duft- und Geschmacks- stoffen, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen, funktionalen Inhaltsstoffen sowie von Lösungen für die Nahrungsmittel- herstellung auf Basis natürlicher Ausgangsstoffe. Zu den Kun- den gehören Parfüm-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränke- hersteller, die pharmazeutische Industrie sowie Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln und Heimtiernahrung.

Mit einem Umsatz von 3,5 Mrd. € im Geschäftsjahr 2020 und einem Marktanteil von rund 10 % gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Anbietern. Der Konzern mit Sitz in Holzminden ist mit mehr als 100 Standorten in Europa, Afrika und dem Nahen sowie Mittleren Osten, in Asien, den USA so- wie in Lateinamerika vertreten. Der Symrise Konzern ent-stand ursprünglich aus dem Zusammenschluss der beiden deutschen Unternehmen Haarmann & Reimer und Dragoco im Jahr 2003. Die Wurzeln von Symrise reichen bis in die Jahre 1874 beziehungsweise 1919 zurück, in denen die Vorgänger- unternehmen gegründet wurden. 2006 erfolgte der Börsengang der Symrise AG. Seitdem ist die Symrise Aktie im Prime Stan- dard der Deutschen Börse notiert und zählt mit einer Markt- kapitalisierung per Jahresultimo 2020 von rund 14,7 Mrd. € zu den im MDAX® geführten Unternehmen. Der Streubesitz der Aktie beläuft sich auf rund 95 %.

Die Verantwortung für das operative Geschäft liegt in den Seg- menten Flavor, Nutrition sowie Scent & Care. Alle Segmente verfügen über Bereiche wie Forschung und Entwicklung, Ein- kauf, Produktion und Qualitätskontrolle sowie Marketing und Vertrieb. Auf diese Weise können Prozesse beschleunigt werden. Es ist unser Ziel, Abläufe zu vereinfachen, sie kun- denorientiert und pragmatisch zu gestalten. Großen Wert legen wir auf schnelle und flexible Entscheidungswege.

Das Segment Flavor beinhaltet die Anwendungsbereiche Beverages, Savory und Sweet. Das Segment Nutrition besteht aus dem Geschäftsbereich Diana mit den Anwendungsberei- chen Food, Pet Food und Aqua sowie dem US-amerikanischen Unternehmen ADF/IDF und dem schwedischen Unterneh- men Probi. Das Segment Scent & Care umfasst die Geschäftsbe- reiche Fragrance, Cosmetic Ingredients und Aroma Molecules.

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist zudem jeweils nach vier Regionen organisiert: Europa, Afrika sowie Naher und Mittlerer Osten (EAME), Nordamerika, Asien/Pazifik und La- teinamerika.

Das Corporate Center des Konzerns erfüllt die Zentralfunk-tionen Accounting, Controlling, Steuern, Treasury, Unterneh- menskommunikation/Sustainability sowie Investor Rela- tions, Recht, Personal, Group Compliance, Interne Revision und Information Technology (IT). Weitere unterstützende Funk- tionen wie Technik, Energie, Sicherheit und Umwelt sowie Lo- gistik sind in eigenständigen Konzerngesellschaften gebün- delt. Diese unterhalten auch Geschäftsbeziehungen zu Kunden außerhalb des Konzerns.

Der Firmensitz der Symrise AG befindet sich in Holzminden. An diesem zugleich größten Standort beschäftigt Symrise 2.513 Mitarbeiter in den Funktionen Forschung, Entwicklung, Pro- duktion, Marketing, Vertrieb sowie im Corporate Center. Regi-onale Hauptsitze unterhält Symrise in den USA (Teterboro, New Jersey), Brasilien (São Paulo), Singapur und Frankreich (Rennes, Bretagne). Wichtige Standorte für Produktions-anlagen und Entwicklungszentren befinden sich in Deutsch- land, Frankreich, Brasilien, Mexiko, Singapur, China und den USA. Eigene Vertriebsniederlassungen unterhalten wir in über 40 Ländern.

LEITUNG UND KONTROLLE

Symrise ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht mit einer dualen Führungsstruktur, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat.

Dem Vorstand der Symrise AG gehören fünf Mitglieder an: Dr. Heinz-Jürgen Bertram (Vorsitzender des Vorstands), Achim Daub (Vorstand Scent & Care), Olaf Klinger (Vorstand Finan- zen), Dr. Jean-Yves Parisot (Vorstand Nutrition) und Heinrich Schaper (Vorstand Flavor).

Der Vorstand leitet die Gesellschaft eigenverantwortlich mit dem vorrangigen Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern.

Dem Aufsichtsrat der Symrise AG gehören zwölf Mitglieder an. Er überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Un- ternehmens und erörtert regelmäßig Geschäftsentwicklung, Planung, Strategie und Risiken mit dem Vorstand. Gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz ist der Aufsichtsrat der Symrise AG paritätisch mit Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Der Aufsichtsrat hat zur Effizienz- steigerung seiner Arbeit vier Ausschüsse gebildet.

Einzelheiten zur Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichts- rat und zur Corporate Governance bei Symrise werden im Bericht des Aufsichtsrats und in der Erklärung zur Unterneh- mensführung dargestellt.

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT UND PRODUKTE Wertschöpfungskette von Symrise

Symrise stellt rund 30.000 Produkte auf der Basis von rund 10.000 zum Großteil natürlichen Rohstoffen wie Vanille, Zitrus- produkten oder Blüten- und Pflanzenmaterialien her. Die Wertschöpfungskette der drei Segmente erstreckt sich über die Forschung und Entwicklung, Einkauf, Produktion und den Vertrieb der Produkte und Lösungen. Die natürlichen Lebens-mittelzutaten, Aromen, Parfümöle und Wirkstoffe sind in der Regel zentrale funktionale Bestandteile der Endprodukte unserer Kunden und spielen bei der Kaufentscheidung der Konsumenten häufig eine entscheidende Rolle. Neben den

typischen Produkteigenschaften wie Duft und Geschmack be-steht unsere Wertschöpfung in der Entwicklung von Produkten mit Zusatznutzen. Beispiele für eine Kombination von Aro- men und Parfümölen mit weiteren innovativen Bestandteilen sind unter anderem Geschmacksstoffe, die einen reduzierten Zucker- oder Salzgehalt in Lebensmitteln ermöglichen, oder ein feuchtigkeitsspendender kosmetischer Wirkstoff, dessen Einsatz den Anteil an Konservierungsmitteln in Pflegeproduk- ten senkt.

Auf Basis dieser Produkte sind unsere Kunden in der Lage, sich im rasch wandelnden Konsumgütermarkt mit ihren maß- geschneiderten Endprodukten von Wettbewerbern zu diffe-renzieren. Die Basis unserer Produktentwicklung bildet die in erheblichem Umfang betriebene Forschung & Entwicklung (F & E) im Unternehmen, die durch ein weit verzweigtes exter- nes Netzwerk von Partnerschaften mit Forschungsinstituten

Probiotics

Active Ingredients

Fragrance Ingredients

Consumer Fragrances

Botanicals

* Mehrheitsbeteiligung an dem schwedischen Unternehmen Probi AB

Colors

10 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

und wissenschaftlichen Einrichtungen ergänzt wird. Ange- sichts unterschiedlichster regionaler sensorischer Vorlieben ist auch eine umfangreiche Konsumentenforschung zentraler Bestandteil unserer F & E-Aktivitäten.

UNTERNEHMENSSTRUKTUR

Zu unseren Kunden zählen sowohl große multinationale Konzerne als auch wichtige regionale und lokale Hersteller von Lebensmitteln, Getränken, Heimtiernahrung, Parfüms, Kos- metika, Körperpflegeprodukten sowie Reinigungs- und Wasch- mitteln.

Die Produktion der verschiedenen Produktlösungen erfolgt in eigenen Fertigungsanlagen. Für den Bezug wichtiger Roh-materialien bestehen zum Teil längerfristige Lieferverträge.

Wir stehen im engen Kontakt mit unseren Lieferanten und setzen einheitliche Standards fest, um die gleichbleibende Qua- lität unserer Ausgangsstoffe zu gewährleisten.

Flavor

Das Angebot des Segments Flavor umfasst mehr als 13.000 Produkte für authentische Geschmackserlebnisse. Die Nah- rungsmittel- und Getränkeindustrie in 141 Ländern weltweit nutzt diese zur Herstellung qualitativ hochwertiger Verbrau- cherprodukte. In enger Zusammenarbeit mit Lebensmittel- produzenten entwickelt Symrise differenzierende Aromen, die dem Konsumentenbedürfnis nach Natürlichkeit gerecht wer- den und den jeweiligen Produkten individuelle Geschmacks- noten verleihen. Symrise liefert dabei sowohl einzelne Tona- litäten als auch Komplettlösungen für die Verwendung im End- produkt, die neben dem eigentlichen Aroma weitere funktio- nale Inhaltsstoffe zum Geschmacksschutz enthalten können.

Mit Standorten in über 40 Ländern Europas, Asiens, Nord-und Lateinamerikas sowie Afrikas ermöglicht die weltweite Präsenz und Kundennähe ein stets aktuelles Angebot selbst in dynamischen Märkten.

Die Geschmackslösungen des Segments Flavor kommen in drei Anwendungsbereichen zum Einsatz:

Beverages: Mit der globalen Expertise für sowohl nicht-alkoho- lische als auch alkoholische Getränke berät und unterstützt Symrise die internationale Getränkeindustrie. Die authenti- schen und innovativen Geschmackslösungen von Symrise setzen dabei neue Standards für Soft Drinks, saftbasierte Ge- tränke, Tee- sowie Kaffeeprodukte, Spirituosen und fermen- tierte Getränke inklusive Brauereiprodukten. Zudem bietet das

Segment Flavor hauseigene Technologien zur ressourcen-schonenden Aromengewinnung sowie nachhaltige Beschaf- fung von Zitrusaromen an.

Sweet: Im Anwendungsbereich der süßen Aromen kreiert Symrise innovative Geschmackslösungen für Zucker- und Schokoladenwaren, Kaugummi, Backwaren, Cerealien, Eis-creme und Milchprodukte sowie für den Bereich Health Care.

Savory: Würzige Aromen von Symrise finden in zwei bedeu- tenden Kategorien Anwendung: Im "Culinary"-Bereich bei Sup- pen, Saucen, Fertiggerichten, Instant-Nudeln und Fleisch- produkten sowie in der "Snackfood"-Kategorie durch Aufstreu-würzungen - sogenannte "Seasonings" - für Knabberartikel. In beiden Bereichen werden die immer anspruchsvolleren Ver- braucherwünsche nach authentischem Geschmack und Na- türlichkeit in erfolgreiche Kundenkonzepte umgesetzt. Dabei nutzt Symrise insbesondere seine Geschmacks-Kernkompe- tenz für Fleisch und Gemüse, die sich durch Lebensmittelfor- schung auf höchstem Niveau sowie Nachhaltigkeit auszeich- net. Die einzigartige Rückwärtsintegration von Symrise bei- spielsweise bei Zwiebelrohwaren trägt zur Herstellung beson- ders leistungsfähiger Geschmackslösungen bei.

Auch für Produkte auf pflanzlicher Proteinbasis bietet Symrise vielfältige Lösungen an, sowohl für herzhafte Produkte wie beispielsweise vegetarische Burger, oder Geschmack für alter- native Milchprodukte auf Pflanzenbasis, wie Joghurt, Ge- tränke oder Eiscreme.

Allen Produktbereichen gemein ist, dass die Geschmacks- lösungen auf umfassendem Markt- und Verbraucherverständ- nis basieren. Trendforschung wird mit hausinterner Exper-tise kombiniert, um mit schonenden Verfahren relevante Ge- schmackslösungen zu entwickeln, die den Verbraucher- bedürfnissen gerecht werden, im Einklang mit den jeweiligen Markenwerten des Kunden stehen und gleichzeitig die loka- len gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Eigene digital unter- stützte Forschungsprogramme spielen dabei eine wichtige Rolle. Interdisziplinäre Teams beraten dann die Kundenunter-nehmen im engen Dialog.

Bei der kontinuierlichen Entwicklung neuartiger Lösungen setzt Symrise auch auf die enge Kooperation mit führenden Universitäten, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Nah-

rungsmittelforschungs-Netzwerken, wie zum Beispiel der agilen Kollaboration mit dem Innovationsnetzwerk Kitchen- Town Berlin.

Zudem hebt sich Symrise durch die nachhaltige Rückwärts- integration seiner Wertschöpfungskette ab, unter anderem für Vanille- und Gemüseextrakte. Die kontinuierliche Zusam-menarbeit mit über 7.000 Kleinbauern sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) spielt dabei eine große Rolle. Darüber hinaus leistet Flavor einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung eines nachhaltigen Nahrungs- systems: So lassen natürliche Aromen gesunde Produkte mit niedrigem Zucker-, Salz- und Fettgehalt wohlschmecken. Auch alternative Proteinprodukte für Konsumenten, die ihren Fleisch- oder Milchkonsum reduzieren möchten, werden durch Geschmackslösungen von Symrise optimiert.

Seitdem die Firmengründer 1874 durch ihre Vanillin-Synthese den Grundstein der Aromenindustrie legten, hat Symrise Fla- vor seine Geschmackskompetenz durch umfangreiche Aus- bildung, internationalen Austausch sowie umfassende Inves- titionen in neueste Technologien stetig weiterentwickelt. Somit bietet der Aromenbereich ein diversifiziertes Produkt- portfolio verbraucherrelevanter, nachhaltiger Geschmacks- erlebnisse, das ständig weiterentwickelt wird. Auch 2020 war Symrise daher bestens vorbereitet, um Kunden dabei zu un- terstützen, den sich verändernden Verbraucherbedürfnissen selbst im Kontext der Corona-Pandemie gerecht zu werden.

Nutrition

Das Segment Nutrition ist mit mehr als 40 Standorten in 25

Ländern vertreten. Die rund 3.000 Mitarbeiter bedienen Kunden in 94 Ländern.

Das Segment Nutrition konzentriert sich auf innovative, na- türliche Ernährungslösungen mit den Schwerpunkten Gesund- heit und Wellness für die Hersteller von Nahrungsmitteln, Heimtierfutter und Futtermitteln für die Fischzucht. Es um- fasst fünf Anwendungsbereiche:

Food: Der Anwendungsbereich bietet eine große Bandbreite von innovativen, natürlichen und nachhaltigen Inhaltsstoffen für Nahrungsmittel- und Getränkehersteller sowie Produkte für Babynahrung und Nahrungsergänzungsmittel an. Dabei werden schonende, industrielle Verarbeitungsprozesse und technologisches Know-how eingesetzt, um deklarationsfreie (Clean-Label), standardisierte Inhaltsstoffe für Nahrungs-mittel zu liefern, die über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Sicherheit, höchste Qualität und Nachverfolgbarkeit gewährleisten. Unsere Kunden erreichen dadurch beste Ergeb- nisse hinsichtlich Geschmacksperformance, gesundheitli-chen Vorteilen, sensorischen Eigenschaften und Haltbarkeit ihrer Produkte.

Pet Food: Der Anwendungsbereich bietet zahlreiche Produkt- lösungen und Dienstleistungen für die Geschmacks- und Akzeptanzverbesserung, die Nahrungsmittelsicherheit von Heimtiernahrung sowie für die Tiergesundheit an. Zur Erfor- schung der Futterakzeptanz, des Fressverhaltens und der Wech- selbeziehungen zwischen Tierhalter und Haustier unterhält der Anwendungsbereich drei Expertenzentren mit rund 1.000 eigenen Hunden und Katzen.

Aqua: Das Leistungsspektrum des Anwendungsbereichs um- fasst nachhaltige Inhaltsstoffe und Dienstleistungen, die es den Herstellern von Fischfutter ermöglichen, leistungsfähige und zuverlässige Lösungen für Fisch- und Garnelenfarmen zu ent- wickeln. Dabei stützt sich der Anwendungsbereich Aqua auf ein globales Netzwerk von Wissenschafts- und Technologie- experten.

ADF/IDF: Mit der Akquisition von ADF/IDF hat das Segment Nutrition im Jahr 2019 seine Position im nordamerikanischen Markt gestärkt und sein Angebot im schnell wachsenden Be- reich der Heimtiernahrung sowie bei Geschmacksstoffen und Nahrungsmitteln deutlich ausgeweitet. ADF/IDF ist ein füh- render Anbieter von Proteinspezialitäten auf Basis von Huhn- und Ei-Produkten für Kunden aus der Heimtiernahrungs- und Lebensmittelbranche sowie für Produzenten von Nahrungser-gänzungsmitteln.

Probiotics: Das schwedische Unternehmen Probi, an dem Symrise eine Mehrheitsbeteiligung hält, entwickelt, produziert und vermarktet wirksame Probiotika für Nahrungsergän- zungsmittel und funktionale Nahrungsmittel. Probi ist auf die Handhabung lebender Bakterienkulturen von der Forschung und Entwicklung bis zum Produktionsprozess spezialisiert. Damit wird die gesundheitsfördernde Wirkung von Probio-tika einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

12 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

Darüber hinaus betreibt das Segment Nutrition mit Nova einen Inkubator für innovative Anwendungen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung sowie zur Erschließung neuer Ge-schäftsfelder.

Scent & Care

Das Segment Scent & Care verfügt über Standorte in mehr als 30 Ländern und vertreibt seine mehr als 15.000 Produkte in 130 Ländern. Scent & Care unterteilt sich in die drei globalen Geschäftsbereiche Fragrance, Cosmetic Ingredients und Aroma Molecules, in denen die Produkte in verschiedenen An- wendungsbereichen eingesetzt werden:

Fragrance: Die Zielsetzung des Geschäftsbereichs Fragrance ist es, "ein besseres Leben durch Duft" zu vermitteln. Der Geschäftsbereich beschäftigt mehr als 70 hochtalentierte und anerkannte Parfümeure mit 15 verschiedenen Nationalitäten, die in 11 Kreativzentren auf der ganzen Welt arbeiten. Ihre kom- binierte Berufserfahrung addiert sich zu mehr als 1.300 Jah- ren in der Parfümerie. Sie kombinieren aromatische Rohmate- rialien wie Aromachemikalien und ätherische Öle zu kom-plexen Duftkompositionen (Parfümölen). Unser Kreativ- und Kompositionsgeschäft umfasst die drei globalen Anwen- dungsbereiche Fine Fragrances, Consumer Fragrances und Oral Care:

Fine Fragrances: In den Kreativzentren des Anwendungsbe- reichs Fine Fragrances in Paris, New York, Mexiko City, Shang- hai, Dubai, São Paulo, Barcelona, Singapur und Mumbai wird moderne Parfümerie gestaltet. Mit einer reichhaltigen Pipe- line eigener Duftstoffe schafft Symrise neue, aufregende Duft- erfahrungen.

Consumer Fragrances: Der Anwendungsbereich Consumer Fragrances umfasst Produkte für die Körperpflege und den Haushalt. Mithilfe modernster Technologien verbindet Symrise Funktion und Dufterlebnis.

Cosmetic Ingredients: Das Portfolio des Geschäftsbereichs Cosmetic Ingredients umfasst aktive Wirkstoffe, moderne Lö- sungen für die Produktkonservierung, wegweisenden Schutz gegen Sonnenstrahlung und negative Umwelteinflüsse, inno-vative Inhaltsstoffe für die Haarpflege, inspirierende Pflan- zenextrakte, leistungsstarke Functionals und maßgeschnei- derte Kosmetikfarben. Der einzigartige Ansatz des Geschäfts- bereichs basiert auf mehr als 100 Jahren Erfahrung in der Ent- wicklung und Vermarktung kosmetischer Rohstoffe. Hinzu kommt seine Fähigkeit, das Beste aus Natur, Wissenschaft, Chemie sowie Haut- und Haarbiologie miteinander zu ver-binden. Basierend auf intensiver Konsumentenforschung ver- steht der Geschäftsbereich die Bedürfnisse moderner Konsu- menten. Die Forschungszentren in Holzminden und im brasi- lianischen São Paulo arbeiten eng mit den jeweiligen regio- nalen Teams in Verkauf und Anwendungstechnik zusammen, um den Kunden und Konsumenten passgenaue Lösungen und Produkte für die unterschiedlichen regionalen Anforde-rungen anzubieten. Der Geschäftsbereich Cosmetic Ingre-dients ist ein anerkannter Innovationsführer, der in den ver-gangenen zehn Jahren mit 35 Innovationspreisen für neue Wirkstoffe ausgezeichnet wurde. Im gleichen Zeitraum wurden 113 Patentanmeldungen eingereicht, davon allein 24 im Jahr 2020.

Aroma Molecules: Der Geschäftsbereich umfasst die An- wendungsgebiete Menthol und Fragrance Ingredients. Im An- wendungsgebiet Menthol wird naturidentisches Menthol hergestellt, das insbesondere bei der Herstellung von Zahn- pflegeprodukten, Kaugummi und Duschgel verwendet wird. Fragrance Ingredients stellt Aromachemikalien (Vorprodukte für Parfümöle) von besonderer Qualität her. Diese Aroma-chemikalien werden sowohl für die eigene Produktion von Parfümölen eingesetzt als auch an Unternehmen der Kon-sumgüterindustrie und andere Unternehmen der Duft- und Geschmacksstoffindustrie vertrieben. Des Weiteren werden in diesem Anwendungsgebiet terpenbasierte Produkte ange-boten, die aus erneuerbaren und nachhaltigen Rohstoffen gewonnen werden.

Oral Care: Der Anwendungsbereich Oral Care deckt ein breites Produktspektrum von Zahnpasta über Mundspülungen bis hin zu Kaugummi ab. Symrise bietet hierfür die gesamte Pro- duktpalette von Mintaromen und deren Vorprodukten an.

MARKT UND WETTBEWERB MARKTSTRUKTUR

Der Symrise Konzern ist weltweit in verschiedenen Märkten tätig. Dazu zählt der klassische Markt für Geschmacks- und Duftstoffe (F & F-Markt/Flavors and Fragrances), dessen Volu- men sich im Jahr 2020 nach Berechnungen des Marktfor- schungsinstituts IAL Consultants (12. Ausgabe, September 2020) auf 28,5 Mrd. € belaufen sollte. Zudem ist das Unternehmen mit den Geschäftsbereichen Cosmetic Ingredients und Aroma Molecules auf dem Markt für Aromachemikalien und kosme- tische Inhaltsstoffe aktiv, der nach Berichten von IAL (2. Aus- gabe, Dezember 2020) im Berichtsjahr ein Umsatzvolumen von circa 7,3 Mrd. € aufweisen sollte. Die Märkte sind in weiten Teilen durch gemeinsame Trends und Charakteristika ge-kennzeichnet. Der für Symrise relevante Markt (AFF 1-Markt) weist damit insgesamt eine Größe von 35,8 Mrd. € auf. Er wächst nach eigenen Schätzungen langfristig durchschnittlich um etwa 3 bis 4 % pro Jahr, 2020 jedoch - pandemiebedingt - laut Schätzungen der IAL Consultants nur um 1,0 %.

Marktgröße relevanter AFF-Markt 2020 in Mrd. € (insgesamt etwa 35,8 Mrd. €)

16,1

Flavors (inkl. Pet Food

Flavors)

7,3

Aroma Molecules und kosmetische Inhaltsstoffe

12,4

Fragrances

Quellen: IAL (12. Ausgabe, FLA&FRA, September 2020), IAL (2. Ausgabe, AC/AM und CI, Dezember 2020)

Marktanteile AFF-Markt 2020 in % (Marktvolumen etwa 35,8 Mrd. €)

Weltweit sind mehr als 500 Unternehmen am Markt aktiv, wo- bei die vier größten Anbieter - inklusive Symrise - zusammen einen Marktanteil von 49 % erreichen.

Für den F & F-Markt bestehen weltweit hohe Markteintritts-barrieren. Die Anforderungen der Kunden an immer hochwer- tigere und differenziertere Produkte bei immer kürzeren Pro- duktlebenszyklen nehmen kontinuierlich zu. Der Großteil der Produkte und Rezepturen wird speziell für einzelne Kunden hergestellt. Zudem haben lokale Geschmackspräferenzen zur Folge, dass häufig für ein Endprodukt länderspezifisch unter- schiedliche Rezepturen verwendet werden. Des Weiteren sind die Kundenbeziehungen oftmals durch eine intensive Zusam- menarbeit bei der Produktentwicklung geprägt.

51 % Sonstige

Firmenich

Quellen: Unternehmensdaten und eigene Schätzungen

Neben den unterschiedlichen lokalen Konsumentenvorlieben und Verhaltensweisen wird die Nachfrage nach Endproduk-ten, in denen unsere Produkte zum Einsatz kommen, von wei- teren Faktoren beeinflusst: Die Nachfrageentwicklung nach Produkten, die Duft- und Geschmacksstoffe beziehungsweise kosmetische Inhaltsstoffe enthalten, wird in den sich entwi- ckelnden Märkten durch das steigende Einkommen der Bevöl-kerung positiv beeinflusst. Das Marktwachstum beruht da- bei auch auf einfachen Produkten des Grundbedarfs, die in den Industrienationen bereits lange im Markt etabliert sind. In den entwickelten Märkten Westeuropas, Asiens und Nordame- rikas bestimmen Konsumententrends wie Schönheit, Gesund-

1 AFF-Markt: F&F-Markt (Flavors and Fragrances) zuzüglich Markt für Aromachemikalien und kosmetische Inhaltsstoffe

heit, Wellness, Bequemlichkeit und Natürlichkeit das Wachs-tum der Nachfrage nach Produkten, in denen Inhaltsstoffe von Symrise eingesetzt werden.

14 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

MARKTPOSITION VON SYMRISE

Symrise ist eines der größten Unternehmen der AFF-Branche.

Bezogen auf den relevanten Markt von 35,8 Mrd. € beträgt der Marktanteil von Symrise, gemessen am Umsatz des Jahres 2020, rund 10 %. Symrise hat die klassischen Geschäftssegmen-te um zusätzliche Anwendungen erweitert: Bei Scent & Care beispielsweise um kosmetische Wirkstoffe, bei Nutrition um Heimtiernahrung und Food Ingredients innerhalb des Ge- schäftsbereichs Diana. Auf Basis dieser komplexeren Produkt- lösungen kann eine höhere Wertschöpfung erreicht werden.

In Teilmärkten wie Nahrungsergänzungsmitteln, Sonnen- schutzfiltern oder anderen kosmetischen Inhaltsstoffen steht Symrise zudem mit Unternehmen beziehungsweise einzel- nen Produktbereichen dieser Unternehmen im Wettbewerb, die nicht zur klassischen AFF-Branche gehören.

In einzelnen Marktbereichen nimmt Symrise eine weltweit führende Stellung ein, wie beispielsweise bei der Herstellung von naturidentischem L-Menthol sowie der Komposition von Mint- und Vanillearomen. Eine Spitzenposition hält Symrise auch im Bereich der UV-Sonnenschutzfilter, der Fragrance Ingredients und bei Baby- und Heimtiernahrung.

ZIELE UND STRATEGIE ZIELE

Wir wollen langfristig unsere Marktposition stärken und die Unabhängigkeit von Symrise sichern. Zugleich sind wir uns unserer Verantwortung für Umwelt, Mitarbeiter und Gesell- schaft bewusst. Indem wir unsere Nachhaltigkeitsleistung in den Themenfeldern "Footprint", "Innovation", "Sourcing" und "Care" steigern, verringern wir Risiken und fördern den wirtschaftlichen Erfolg von Symrise.

Marktposition: Unser Umsatz soll organisch langfristig mit 5 bis 7 % im Jahr (CAGR)1 wachsen, und damit schneller als der Markt, der im Durchschnitt jährlich etwa 3 bis 4 % zulegt.

Auf diese Weise werden wir schrittweise den Abstand zu den kleineren Wettbewerbern vergrößern und Marktanteile hinzugewinnen.

Wertorientierung: Wir wollen dauerhaft zu den profitabel- sten Unternehmen der Branche gehören. Wir streben eine durchschnittliche EBITDA-Marge von 20 bis 23 % an.

Die Zielerreichung wird im Kapitel Unternehmensentwicklung näher beschrieben. Wir beteiligen unsere Aktionäre ange-messen am Unternehmenserfolg. Unsere Dividendenpolitik orientiert sich an der Ertragskraft des Konzerns.

1 CAGR: Compound Annual Growth Rate = durchschnittliche jährliche Wachstumsrate

Ziele bis 2025

Umsatz in Mrd. €

2009

2017

2022

2025

STRATEGIE

Die Unternehmensstrategie von Symrise beruht auf den drei Säulen Wachstum, Effizienz und Portfolio. Sie bezieht auf allen Ebenen Aspekte der Nachhaltigkeit ein, um den Unterneh-menswert dauerhaft zu steigern und Risiken zu minimieren.

So machen wir Nachhaltigkeit zu einem festen Bestandteil unseres Geschäftsmodells und zu einem klaren Wettbewerbs- vorteil. Ziel ist eine vollständig integrierte Unternehmens- strategie.

Wachstum: Wir verstärken weltweit die Zusammenarbeit mit unseren strategischen Kunden und bauen unser Geschäft in den Schwellenländern weiter aus. Wir stellen sicher, dass wir in unseren Kernkompetenzen Innovationsführer sind. So sichern wir unser Wachstum.

Effizienz: Wir verbessern ständig unsere Prozesse und kon- zentrieren uns auf Produkte mit hoher Wertschöpfung.

Durch die Rückwärtsintegration bei Schlüsselrohstoffen si- chern wir uns gleichbleibend hohe Qualitäten in ausrei- chender Menge und zu fest verhandelten Lieferbedingungen. Wir handeln in allen Bereichen kostenbewusst. So sichern wir unsere Profitabilität.

Portfolio: Wir schärfen unser Produktportfolio und er- schließen neue Märkte und Segmente. Wir bauen unsere Ex- pertise außerhalb des traditionellen Geschäfts mit Aromen und Duftstoffen weiter aus. So sichern wir unsere heraus- ragende Marktposition.

Symrise wächst aus eigener Kraft. Wo es sinnvoll ist, tätigen wir zudem ergänzende Akquisitionen oder gehen strategische Partnerschaften zur Produktentwicklung ein. Gleichzeitig wollen wir gewährleisten, dass Symrise weiterhin in der Lage ist, sich bietende Wachstumschancen wahrzunehmen, ohne die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gefährden.

WERTORIENTIERTE STEUERUNG

Im Rahmen der wertorientierten Unternehmensführung kommen verschiedene Stellgrößen zum Einsatz. So strebt das Unternehmen langfristig ein durchschnittliches organisches Umsatzwachstum zwischen 5 und 7 % im Jahr an (CAGR)1. Als Indikator für die Profitabilität des Unternehmens dient die EBITDA-Marge, für die Symrise einen strategischen Zielwert von 20 bis 23 % (bis 2025) definiert hat. Die Steigerung des Unternehmenswerts ist im Vergütungssystem des Vorstands und ausgewählter Führungskräfte berücksichtigt. Darüber hinaus hat das Unternehmen den Business Free Cashflow als primäre interne Steuerungsgröße zur Performance-Beurtei- lung im Jahr 2018 eingeführt, um die Cashflow-Ausrichtung

1 CAGR: Compound Annual Growth Rate = durchschnittliche jährliche Wachstumsrate

des Unternehmens zu stärken. Symrise strebt an, den Busi- ness Free Cashflow, der sich aus EBITDA, Investitionen (inklu- sive Cash-Effekte aus Leasing) und Veränderungen im Wor- king Capital zusammensetzt, kontinuierlich zu steigern. Zu- dem legt Symrise großen Wert auf die finanzielle Stabilität des Unternehmens. Der Fokus der Unternehmenssteuerung liegt auf diesen finanziellen Steuerungsgrößen. Nichtfinanzi- elle Steuerungsgrößen in den Bereichen Umwelt, Beschaf-fung, Mitarbeiter und Innovation werden in unserem Unter- nehmensbericht gesondert ausgewiesen. Weitere Informatio- nen zu den nichtfinanziellen Steuerungsgrößen finden sich im Kapitel Nachhaltigkeit ab Seite 24 sowie im gesonderten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 289b HGB, der auf der Inter- netseite der Symrise AG veröffentlicht ist. Die Adresse lautet:https://symrise.com/de/unternehmensbericht/2020/ nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsbilanz.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG LEITLINIEN

In der Forschung & Entwicklung (F & E) verfolgt Symrise das strategische Ziel, die einzelnen Bausteine der Produktentwick- lung wie Markt- und Konsumentenforschung, F & E sowie Kreation im gesamten Konzern zu vernetzen. Neue Produkte und Technologien werden frühzeitig durch eine enge Anbin- dung der F & E an Marketing und Anwendungsbereiche, Ein-kauf und Fertigung, Produktentwicklung sowie Qualitäts- sicherung und Fragestellungen im regulatorischen Bereich auf Umsetzbarkeit, Digitalisierung, Nachhaltigkeitsaspekte und Rentabilität geprüft. Strategische Forschungsfelder liegen im Bereich nachhaltiger Verfahren und Produkte, wie zum Bei- spiel Grüner Chemie, der vermehrten Anfrage nach Parfümerie- inhaltsstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe sowie dem Taste Balancing oder der geschmacklichen Optimierung von Zubereitungen auf der Basis von pflanzlichem Protein.

Wesentliche Forschungsergebnisse werden durch ein stringen- tes IP-Management, wie beispielsweise Schutzrechte, abge-sichert. Des Weiteren sind alle F & E-Aktivitäten an den Leit- linien globale Megatrends, Konsumentenbedarf, Kundenan-forderungen, Natürlichkeit und Authentizität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Innovation und Kosteneffizienz ausgerichtet.

ORGANISATION

Der Innovationsprozess bei Symrise ist von der Idee bis zum marktfähigen Produkt nach einem einheitlichen Stufenmodell mit Entscheidungsfiltern organisiert und unternehmensweit etabliert. Dabei werden mehr und mehr Elemente des agilen Projektmanagements genutzt. Für jedes Projekt liegt ein Busi- ness-Plan vor, der eine genaue Projektbeschreibung inklusive der Projektkosten und des Ressourceneinsatzes enthält. Die

16 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden auch anhand von Kriterien aus den vier Säulen der Nachhaltigkeitsstrate-gie (FISC)1 regelmäßig bewertet und entsprechend priorisiert. Dabei wurde im Jahr 2020 vor allem der Bereich faire Nutzung von Biodiversität gemäß den Regeln des Nagoya-Protokolls wei-terentwickelt. Ein Zukunftsfeld ist die Nutzbarmachung alter Sorten an sich bekannter Agrarrohstoffe, um den Erhalt und die Erweiterung der Biodiversität zu unterstützen. Symrise ist zu diesem Zweck dem OP2B-Konsortium verschiedener Industrie- unternehmen beigetreten. Die drei Segmente von Symrise verfolgen aufgrund der unterschiedlichen spezifischen Anfor- derungen der Märkte und Kunden eigene F & E-Aktivitäten.

Gleichzeitig wird darauf geachtet, Technologien, Verfahren und Erkenntnisse für alle Segmente verfügbar zu machen, um Synergien zu erzielen und die Ressourceneffizienz zu verbes- sern. Weltweit bestehen mehrere F & E-Zentren, um so die regionalen Aktivitäten der Segmente optimal zu unterstützen. Die Forschung der Segmente Scent & Care und Flavor, insbe- sondere die Zentren für die Entwicklung und die Anwendungs-technik, befinden sich in Holzminden (Deutschland), Teter- boro (USA), Singapur, Shanghai (China), Tokio (Japan), Chennai (Indien), Paris (Frankreich), Antananarivo (Madagaskar), São Paulo (Brasilien) und Cuautitlan (Mexiko). Des Weiteren wurde am Standort in São Paulo ein Haarforschungszentrum einge- richtet. Darüber hinaus hat der Geschäftsbereich Cosmetic In- gredients seine Kernkompetenzen durch die Akquisition der Firma Cutech, Padua, Italien, um hochinnovative Hautmodelle für die hautbiologische Grundlagenforschung und für die Entwicklung neuer kosmetischer Aktivstoffe erweitert. Im Seg- ment Nutrition sind die F & E-Aktivitäten entsprechend der Anwendungsbereiche Food, Pet Food, Aqua, ADF/IDF und Probi organisiert. Der größte Teil der F & E-Aktivitäten des Segments ist in Frankreich angesiedelt.

1 Weitere Informationen zu den vier Säulen der Nachhaltigkeitsstrategie finden sich im Kapitel Nachhaltigkeit ab Seite 24

EXTERNE KOOPERATIONEN

Externe Kooperationen und Netzwerke (Open Innovation) bringen in erheblichem Maße zusätzliche Ansätze und Ideen in den Entwicklungsprozess ein. Neben Ideen aus der Open Innovation unterhält Symrise ein enges, globales Projektnetz-werk mit industriellen, institutionellen und akademischen Partnern, das alle Stufen des Innovationsprozesses von der Grundlagenforschung bis zu Marketingkonzepten einschließt.

Symrise wirkt an zahlreichen wissenschaftlichen Forschungs- projekten mit, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) - über den Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI)/Arbeitskreis der industriellen Forschung (AiF) -, die Euro- päische Union (EU, Horizont 2020), TKI (Top consortium for Knowledge and Innovation, Niederlande), das Bundesministe-rium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Gesell-schaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), das französi- sche Crédit d'impôt recherche (CIR) oder andere öffentliche und private Fördereinrichtungen unterstützt werden. Dabei spielen Themen in folgenden Bereichen eine wesentliche Rolle: Nachhaltigkeit, gezielte Erschließung von Informations- quellen über die Wirkung pflanzlicher Rohstoffe, Aufbau von Kulturen und Züchtung von Pflanzen mit besonderen ge- schmacklichen Eigenschaften, Erschließung und sensorische Verbesserung pflanzlicher Proteine, Rohstoffsourcing und bio- technologische Prozessierung, Verbesserung sowie gesund- heitlicher Mehrwert von Lebensmittelinhaltsstoffen. Symrise ist der von der Universität Wageningen gegründeten "Sustain-able Food Initiative" (SFI) beigetreten, in der verschiedene Uni-versitäten und Industrieunternehmen gemeinsam im Bereich zukünftige und nachhaltige Nahrungsmittelproduktion for- schen.

Wesentliche Forschungskooperationen

Partner

CDL for Taste Research/Universität Wien

SweeTea

(Universität Bonn, Hochschule Osnabrück, Fachhochschule Erfurt)

SimLeap

(Charité, Berlin; Bicoll, München; Universität Wien)SynBio4Flav

(div. Partner, u.a. Universität Greifswald)

RapeQ

(div. Partner, u.a. Technische Universität München)

Pulses

(div. Partner, u.a. Wageningen University Research)

Internet of Food

(Wageningen University Research, div. Partner)

Encap4HEalth

(TU Berlin, div. Partner)

King's College, London, UK

Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT), RostockInstitut Charles Violette, Universität Lille, FrankreichArbeitsgemeinschaft Booster (LEMAR, Institut Européen de la Mer, Nutrineuro, INRA, Abyss ingrédients und Chancerelle)

ONIRIS Flaveur

Institute for Food and Agricultural Research and Technology (IRTA), Barcelona, Spanien

Laval University/ Institute of Nutrition & Functional Foods, Québec, Kanada

Ziel der Kooperation

Systematische Untersuchung von physikochemischen und physiologischen Eigenschaften von Stoffen, die in der Lage sind, den Süßgeschmack zu beeinflussen.

Inkulturnahme und Züchtung von pflanzlichen Rohstoffen für den Bereich süßmodulierender Geschmacks- und Aromenlösungen, gefördert durch das BMEL

Identifizierung von neuen Geschmacksmodulierern durch Data Mining aus alten chinesischen Rezepten in Kombination mit Mitteln der zellkultur- und sensorik-getriebenen Geschmacks-analyse, gefördert durch das BMBF

Entwicklung von Co-Fermentationsprozessen zur Gewinnung von Flavonoiden (gefördert durch die EU, Horizont 2020)

Verbesserung des Geschmacks von Rapsprotein durch Züchtung, Prozessierung und gezielte Maskierung (gefördert durch das BMBF)

Verbesserung des Geschmacks von Hülsenfrucht-Proteinen (gefördert durch TKI Top consortium for Knowledge and Innovation, Niederlande; Sektor: TKI Agri & Food)

Inline/Online Messung des Zustands von Lebensmitteln (gefördert durch TKI, Niederlande, im Rahmen der SFI)

Neue Materialien und Prozesse sowie Innovationsaustausch im Bereich Verkapselung von bioaktiven Inhaltsstoffen (gefördert durch die EU, Horizont 2020 RISE Programm)

Erforschung der Regulierung des Glukose-Stoffwechsels beim Menschen durch den von Diana entwickelten Apfelextrakt Polyphenol (Applin™) in Zusammenarbeit mit dem Institut Diabetes & Nutritional Sciences am King's College

Entwicklung einer biobasierten Variante von Pentylenglykol (Hydrolite® 5) basierend auf natürlichen Seitenströmen, die bei der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr anfallen

Untersuchung des Potenzials von Fisch-Hydrolysaten für die Regulierung des energetischen Gleichgewichts der physiologischen Körperfunktionen (Homöostase)

Entwicklung bioaktiver Substanzen aus Fisch-Nebenprodukten für ein gesundes Altern von Menschen und Heimtieren

Entwicklung innovativer Analysemethoden für volatile Komponenten zur Akzeptanz-verbesserung von Hundefutter

Erforschung der Wirkung dietätischer Proteinhydrolysate auf den Energie-, Fett- und Protein-Stoffwechsel des europäischen Wolfsbarschs

Untersuchung des probiotischen Einflusses von Polyphenolen aus Früchten und Gemüse, Entwicklung synergetischer Kombinationen probiotischer Polyphenole und Bakterien zur Modulierung der Biozönose der inneren Organe

18 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

SCHWERPUNKTE

Im Segment Flavor erfolgt die Umsetzung der Research- und Technology-Strategie auf der Basis von sieben Forschungs- plattformen. Mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeitsaspek- ten wird eine große Zahl von Themenschwerpunkten bear- beitet. Beispielhaft sind zu nennen: die Entwicklung und Ad-aption von neuen, schonenden Trenntechnologien und die Erweiterung und Erarbeitung der Rohstoffquellen für nachhal- tige und natürliche Produktlösungen für die Symrise Code of Nature® Plattform, die vor allem für gesunde Lebensmittel- konzepte eingesetzt werden, die Weiterentwicklung natür-licher und nachhaltiger Rohstoffe für Geschmackslösungen, die zur sensorisch bevorzugten Reformulierung von zucker-, salz- und fettreduzierten Lebensmittelkonzepten führen, sowie die Entwicklung von energieeffizienten und lösungsmittel- armen Methoden zur Aufkonzentration, ausgehend von pflanz- lichen Rohstoffen. Dabei wurde 2020 ein besonderer Fokus auf die Herausforderung der Geschmacksverbesserung von pflanzlichen Proteinen als Fleischersatz oder in Molkerei- produkten gelegt. Ebenso wurden für wichtige pflanzliche Roh- stoffe für die Produktplattform Taste Balancing Sweet die Sortenauswahl und neue Kultivierungsverfahren für eine nach- haltige Supply Chain erarbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschungsarbeiten im Segment Flavor liegt auf der Entwick- lung und Anwendung moderner digitaler Werkzeuge für die schnelle und zielgerichtete Entwicklung von Aromenlösungen für ausgewählte Lebensmittelanwendungen. In diesem Zu-sammenhang ist das von Symrise entwickelte ProtiScan-Ver- fahren zur Erfassung der Aromafreisetzung aus innovativen Lebensmittelzubereitungen mit pflanzlichem Protein zu nen- nen. Dieses Verfahren ermöglicht eine deutliche Verkürzung der Projektentwicklungszeiten und bildet eine gute Basis für IT- basierte Entwicklungskonzepte. Daneben arbeitet Flavor an der kontinuierlichen Verbesserung der Produktsicherheit so- wie der zielgerichteten Optimierung der Nutzung von Aroma- lösungen für die Anwendung in zuckerreduzierten und pflan-zenprotein-basierten Lebensmitteln.

Das Segment Nutrition hat im Geschäftsjahr 2020 seine wis- senschaftlichen Forschungsressourcen gezielt gestärkt, um die Entwicklung neuer Produkte für neue Anwendungen zu un- terstützen. So wurden beispielsweise in den Anwendungs- bereichen Food und Nova in Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern der gesundheitliche Nutzen und der bio-logische Wirkungsmechanismus von natürlichen Fruchtex- trakten untersucht, die reich an Polyphenolen sind. In einem Fünfjahres-Forschungsprogramm mit der Laval University, Ka- nada, wurde die präbiotische Wirkung dieser natürlichen Extrakte anhand eines hochmodernen In-vitro-Modells fürDarmmikrobiota (Twin-Shime-Modell) und deren biologische Auswirkungen auf innovative Zellmodelle (Darmorganoide) un- tersucht. Des Weiteren wurde in einem gemeinsamen For- schungsprojekt mit Cosmetic Ingredients das interne wissen-schaftliche Know-how genutzt, um neue symbiotische Pro- dukte zu entwickeln, die auf der Kombination von natürlichen Obst- oder Gemüseextrakten und Probiotika beruhen.

Im Anwendungsbereich Pet Food hat das Forschungs-Panel "Panelis" in Frankreich vollautomatische Stationen zur Fütte- rung von Katzen mit Nassfutter eingerichtet. Die "Panelis-Katzen" können so ihr Nassfutter während einer zweistündi- gen Essenszeit verzehren. Dabei werden alle einzelnen Fütte- rungsereignisse von dem System automatisch aufgezeichnet. Dies führt zu einer besseren Datenbasis und damit zu einem besseren Verständnis des Fressverhaltens von Katzen.

Im Anwendungsbereich Aqua wurde 2020 ein neues Testzent- rum in Thailand in Betrieb genommen. Es unterstützt bei der Entwicklung und Bewertung neuer Produkte für Garnelen und tropische Fische. Daneben soll in dem Testzentrum eine neue Generation von flüssigen Geschmacksverstärkern spezi-ell für fleischfressende Fische entwickelt werden.

Bei ADF/IDF konzentrierten sich die Forschungstätigkeiten auf Prozessverbesserungen bei der Herstellung wichtiger Ei-Pro- dukte. Mit der Erweiterung unseres Forschungszentrums in St. Louis wurden die Voraussetzungen geschaffen, um Neu- entwicklungen für Ei-Produkte zu beschleunigen. Der Schwer- punkt liegt dabei auf der Auswertung bisher wenig genutzter Bestandteile. Bei IDF wurden Fortschritte bei der Einbindung funktioneller Inhaltsstoffe in Hühnerbrühen erzielt. Diese Entwicklung war durch die Marktforschung und den Vertrieb angestoßen worden. Erste Prototypen erhielten sehr gute Kundenbewertungen und das IDF Innovation Center arbeitet an der kontinuierlichen Verbesserung der Rezepturen. Im Bereich der Prozesseffizienz lagen die Schwerpunkte auf der Abfallvermeidung beziehungsweise Weiterverwendung von Abfallstoffen sowie Verbesserungen der Produktstabilität, um Kosteneinsparungen bei Rohstoffen zu erzielen.

Das Segment Scent & Care konzentriert sich bei seiner F & E- Strategie auf Rohstoffe für Parfümerie nach den Gesichtspunk- ten der Grünen Chemie und die Erforschung natürlicher und nachwachsender Rohstoffe durch geeignete Verfahren zu Naturextrakten. So konnte mit dem Garden Lab über das SymTrap®-Verfahren ein disruptiver Ansatz verfolgt werden, um auch Gerüche von Gemüse für die Parfümerie zugäng-lich zu machen. Daraus entstanden neue Captives, wie zum

Beispiel Ceylanil und Cantaloop, die bereits in den Markt eingeführt wurden. Ceylanil duftet nach Zimt, weist aber nicht die sensibilisierenden Eigenschaften von Zimtaldehyd auf.

Cantaloop ist ein Geruchsstoff, der nach Melone riecht und als High Impact-Stoff in sehr kleinen Dosierungen zu einem starken Effekt im Parfümöl führt.

Im Bereich Oral Care wurde ein neues Produkt entwickelt, das biotechnologische Verfahren mit unserem Wissen über pro- biotische Wirkstoffe kombiniert. In der Anwendungstechnik wurden Technologien zur verbesserten Performance von Par- fümölen entwickelt. So nutzen wir modernste Olfaktrometrie gepaart mit Datenanalysen, um die Ausbreitung von Düften in Räumen vorherzusagen. Durch die Kombination unserer Ex-pertise in der Duftstoffentwicklung mit der von Diana wurde eine neue Produktkategorie speziell für Hunde und Katzen ent- wickelt.

Insgesamt bestehen fünf Forschungsplattformen in den Berei-chen kosmetische Inhaltsstoffe, Verkapselungs- und Freiset- zungssysteme für die Parfümerie, Grüne Chemie für nachhal- tige Produkte, Schlechtgeruchsmanagement und Mundpflege. Unterstützende Plattformen in den Bereichen sensorischer und analytischer Forschung, Rohstoffe und Seitenströme aus nachwachsenden Quellen, Performance und Rezeptorforschung bilden die Basis für unsere Leistungsfähigkeit und für einen kontinuierlichen Innovationsprozess. Neu entwickelte Tech- nologien unterstützen das Verständnis von Parfümölen im Hinblick auf langanhaltende Dufterlebnisse und Blooming Ef- fekte. Durch die wachsende Bevölkerung in großen Städten spielt das Thema Anti-Pollution eine immer bedeutendere Rolle.

Auch hier profitieren wir von der engen Zusammenarbeit ver-schiedener Gruppen in der Fragrance und Cosmetic Ingredients Forschung. Im Geschäftsbereich Cosmetic Ingredients be- fasst sich eine interdisziplinäre Forschergruppe von Zell-, Mo- lekular- und Mikrobiologen mit dem menschlichen Mikro- biom. Der neue Forschungsbereich untersucht den Nutzen und die Risiken der Wechselwirkungen zwischen Mensch und Mikroorganismen und unterstützt wissenschaftlich sowie be-reichsübergreifend bei der Entwicklung neuer Produkte für die Haut-, Kopfhaut- und Mundpflege oder im Bereich Ernäh- rung. Erste Produkte und Produktkonzepte wurden bereits am Markt eingeführt. So wurde beispielsweise mit Crinipan® PMC green ein Mittel entwickelt, das das Mikrobiom der Kopfhaut positiv beeinflusst und Kopfhautschuppen reduziert.

Durch den Inhaltsstoff Anti-Dandruff auf natürlicher Roh- stoffbasis wird eine Veränderung des Mikrobioms zugunsten einer gesunden Symbiose der Mikroorganismen mit den Haut- zellen erzielt.

PATENTE UND AUSZEICHNUNGEN

Neben einer hohen Zahl eingereichter Patente - 61 Neuanmel- dungen im Jahr 2020 - wird zur Messung der Innovations- ergebnisse und -qualität eine externe IP- (Intellectual Property)

Bewertung mit einbezogen. Der Patent Asset Index™ von Patentsight® dient der Evaluierung der globalen Abdeckung und Wettbewerbskraft.

Im Jahr 2020 wurde die Symrise Forschung wie bereits in den vergangenen Jahren für ihre hohe Innovationskraft mit Aus- zeichnungen bedacht. So erhielt Symrise einen europäischen BSB Innovation Award für Crinipan® PMC green als innovativ-

Kernfunktionen der Forschung & Entwicklung bei Symrise

20 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

sten Kosmetikrohstoff. Hierbei handelt es sich um einen Anti- Dandruff Inhaltsstoff auf natürlicher Rohstoffbasis, der durch einen innovativen mikroaktivierten Mechanismus zur Reduktion von Kopfhautschuppen führt. Das ebenfalls 2020 auf den Markt gebrachte Produkt SymControl® Scalp, das aus einer mediterranen Mikroalge gewonnen wird, reduziert den Sebumgehalt auf Kopfhaut und Haar deutlich. Der innovative und nachhaltige Technologieansatz überzeugte die Jury und das Produkt wurde mit dem BSB Innovation Award als bestes natürliches Produkt ausgezeichnet. Einen weiteren BSB Inno- vation Award erhielt Symrise in der Kategorie Funktionelle In- haltsstoffe für SymEffect™ Sun, einen natürlichen Inhalts-stoff mit multifunktionalen Eigenschaften zur Optimierung von Sonnenschutzformulierungen.

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUFWAND

Die Gesamtaufwendungen für F & E beliefen sich im Geschäfts- jahr 2020 auf 212 Mio. € (Vorjahr: 213 Mio. €); dies entspricht einem Anteil von 6,0 % am Umsatz (Vorjahr: 6,3 %). Pandemie- bedingt lagen die Ausgaben für F & E durch reduzierte Pro- jekt- und Reisetätigkeiten im Berichtsjahr unter dem Niveau der Vorjahre. Symrise strebt an, die Ausgaben für F & E zu-künftig wieder auf das Niveau der Vorjahre zurückzuführen, um die Innovationskraft weiter zu stärken.

Die Aktivierungsquote bei den Forschungs- und Entwicklungs-leistungen blieb 2020 wie im Vorjahr unwesentlich, da die Be- dingungen für eine Aktivierung in der Regel erst zum Ende ei- nes Projekts erfüllt sind, sodass ein Großteil der angefallenen Entwicklungsaufwendungen ergebniswirksam erfasst wird.

F & E-Aufwand 2020 nach Segmenten in Mio. €

32

Scent & Care

Nutrition 76

103

Flavor

F & E-Aufwand 2020 in Mio. €

2020212

2019213

2018200

2017196

2016186

0

50

100

150

200

250

MITARBEITER

STRUKTUR DER BELEGSCHAFT

Der Symrise Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2020 weltweit 10.531 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne Trai- nees und Auszubildende). Im Vergleich zum Vorjahresultimo (31. Dezember 2019: 10.264 Mitarbeiter) entspricht dies einem Anstieg um 267 Mitarbeiter. Am größten war die Erhöhung der Mitarbeiterzahl im Segment Scent & Care (+ 127 Mitarbeiter). Die Zahl der Auszubildenden und Trainees lag mit 134 jungen Menschen leicht unter dem Vorjahreswert von 137.

Die demografische Entwicklung unserer Belegschaft wird von uns kontinuierlich beobachtet. Sie wird sich in den nächsten zehn Jahren sehr stetig vollziehen. Die jährliche Personalreduk- tion durch den Eintritt in das Rentenalter liegt bis zum Jahr 2022 bei etwa 1 bis 2 % der Belegschaft. 38 % der Mitarbeiter des Symrise Konzerns sind bereits zehn Jahre oder länger für das Unternehmen tätig, in Deutschland sind es sogar 60 %. Die Fluktuationsrate unserer Mitarbeiter blieb an unseren deut- schen Standorten auch im Jahr 2020 mit 1,4 % auf sehr niedri- gem Niveau, weltweit belief sie sich auf 4,3 %.

Anzahl der Mitarbeiter nach Segmenten

134

Trainees & Auszubildende

1.056

Corporate

Funktionen &

Scent & Care

Services

2.974

451

3.457

Flavor

3.044

Nutrition

Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen

1.963

Lateinamerika

Asien/Pazifik

Nordamerika

1.547

1.937

2.817

Deutschland

2.267

EAME ohne Deutschland

Anzahl der Mitarbeiter nach Funktionen

4.968

Produktion & Technologie

882

Verwaltung

Altersstruktur der Belegschaft 2020 in %

5%

60 Jahre und älter

22% 50-59 Jahre

27 % 40-49 Jahre

16 % unter 30 Jahre

30 % 30-39 Jahre

22 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

PERSONALSTRATEGIE

Mit unserer Personalstrategie unterstützen wir das Wachs- tum von Symrise, stellen sicher, dass die benötigten Kompeten- zen für unsere Segmente zur Verfügung stehen, und bilden unsere Kernprozesse des Personalmanagements auf einer effi- zienten digitalen Basis weltweit ab.

Konzernstrategische Entwicklung von Führungskräften und Mitarbeitern

Im Juni 2020 haben wir den neuen Karriereentwicklungs-und Nachfolgeplanungsprozess digital für die ersten beiden Managementebenen sowie diverse Fokusgruppen, zum Bei- spiel Flavoristen und Key Accounts Manager, weltweit aufge- setzt. Ziel dieses segmentübergreifenden Programms ist, die berufsbezogenen Kompetenzen unserer Mitarbeiter zu schär- fen und weiterzuentwickeln, Talente zu identifizieren und für die Übernahme von Verantwortung in Schlüsselpositionen bei Symrise vorzubereiten. Gleichzeitig stellen wir über die Talententwicklung eine effektive Planung der Nachfolge in ge- schäftskritischen Positionen sicher. Im Einzelnen konzent- riert sich der Prozess auf folgende Aspekte der Unternehmens- führung:

Ableitung unternehmensweiter Trainings- und

Entwicklungsprioritäten

Identifizierung von Talenten und Entwicklung durch Talentkonferenzen mit FührungskräftenNachfolgeplanung für geschäftskritische Schlüssel-positionen

Insgesamt waren im Jahr 2020 rund 1.700 Mitarbeiter aus allen Regionen und allen Geschäftsbereichen in diesen Talent-entwicklungsprozess einbezogen. Dabei verstehen wir Karrie- reentwicklung als ein Angebot für unsere Mitarbeiter mit einem strukturierten Feedback. 75 % der einbezogenen Mitar-beiter hatten ein direktes Interesse, mit ihrem Vorgesetzten und dem Personalbereich in einen Dialog zu ihrer Entwicklung einzutreten, was angesichts der corona-bedingten Kommu-nikationsherausforderungen als Erfolg zu werten ist. Der Pro- zess erbrachte wertvolle Ergebnisse:

Erfassung des konzernweiten Kompetenz-Entwicklungs-

Bedarfs zur Erreichung unserer strategischen ZieleIdentifikation unserer Top-Talente und deren individueller

Entwicklungspläne

Nominierung von Top-Talenten für strategische Entwick-lungsprogramme, zum Beispiel unser "Future Generation

Leadership Development Programm"

Robuste Nachfolgeplanung auf den geschäftskritischen

Positionen

Zugleich arbeitet Symrise daran, den Themenbereich "mo- dernes Lernen" weiter auszubauen, um seinen Mitarbeitern ab 2021 ein neues, weltweit verfügbares "Lern-Management System" (LMS) zur Verfügung zu stellen. Dieses LMS soll die Brücke schließen zwischen dem konzernweiten Kompetenz- Entwicklungs-Bedarf sowie den individuellen Entwicklungs-plänen der Mitarbeiter und einem modernen Angebot an Trainingsmaßnahmen, die das lebenslange Lernen unterstüt- zen. Die Trainingsinhalte werden verschiedene Themenbe- reiche wie unter anderem Führungskräftetrainings, effizientes und effektives Arbeiten, Sprachtrainings, Projektmanagement oder Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit umfassen. Bei den Trainingsformen stehen moderne Formate wie e-Learning

Führung & Unternehmenskultur

Vergütung

Grundentgelt, variable Vergütung, langfristige Anreize

Kommu und Entschei

Füh Mitarbeiter

Arbeitsumfeld

Arbeitsumgebung, Qualität der Arbeit,

Teamorientierung, Arbeitsflexibilitätnikation ungsfindung ung eteiligung/

Berufliche

Betriebliche Zusatzleistungen

Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Urlaub, betriebliche AltersvorsorgeInterne/Externe Glaubwürdigkeit

Entwicklungsmöglichkeiten

Kompetenzentwicklung, Talent Management,

Karriere-Feedback, Mentoring Programme, Trainingsprogramme, Auslandsaufenthalte

im Vordergrund. Das Thema "social learning" wird in den kom- menden Jahren ebenfalls eine höhere Bedeutung erhalten.

Vergütungsgerechtigkeit für Frauen und Männer Symrise vergütet seine tariflichen Mitarbeiter auf der Basis von Entgelttarifverträgen, die mit der jeweils zuständigen Ge- werkschaft abgeschlossen wurden. Für die Mitarbeiter im au- ßertariflichen Bereich besteht ein Job Grade Konzept, das die Rollen und Positionen im außertariflichen Bereich nach klaren Prinzipien und nach objektiven Kriterien ordnet. Jede erstmalige Eingruppierung oder spätere Umgruppierung unterliegt der Überprüfung durch den Betriebsrat. So stellen wir nach dem Vier-Augen-Prinzip sicher, dass Geschlechts- unterschiede keine Rolle bei der Festlegung der Vergütung spie- len. Im Jahr 2019 haben wir an unseren großen Standorten eine geschlechtsspezifische Analyse der Entgelte von Mitarbei-tern und Mitarbeiterinnen vorgenommen. Am Beispiel unse- res Standorts Deutschland mit den meisten Mitarbeitern zeigt sich, dass die durchschnittliche Vergütung der Frauen von der durchschnittlichen Vergütung von Männern nicht signifi- kant abweicht (statistisch nicht signifikante Unterschiede von weniger als 2 %). Dabei haben wir die persönliche Entschei- dung jedes Einzelnen, in Teilzeit zu arbeiten, rechnerisch bereinigt. Die verbleibenden, nicht signifikanten Unterschiede beruhen auf produktionsspezifischen Entgeltbestandteilen wie Erschwerniszulagen, auf tätigkeitsbezogenen Entgelten wie Vorarbeiter- oder Meisterzulagen oder sind durch unter- schiedliche tarifliche Entgeltniveaus für kaufmännische oder technische Berufe vorgegeben.

Über diese statistisch-monetäre Analyse unserer Entgeltstruk- turen hinaus haben wir im Jahr 2020 die individuelle Vergü- tung von Frauen und Männern in spezifischen Funktionsbe-reichen gemeinsam mit dem Betriebsrat analysiert. Dabei haben wir uns auf Funktionsgruppen konzentriert, die über die notwendige Anzahl von Mitarbeitern und in etwa gleich verteilte Geschlechterdiversität verfügen. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Finanzen, Vertrieb, Qualitätsmanage-ment und Regulatory Affairs. Geschlechtsspezifische Entgelt-unterschiede wurden analysiert und konnten unter Berück- sichtigung zusätzlicher Aspekte wie Alter, Schul- und Berufs- ausbildung, Berufserfahrung, Berufssprüngen und Erwerbs- unterbrechungen sowie Anforderungsniveau der Aufgabenstel-lung und individueller Leistung grundlegend erklärt werden.

In nur drei Fällen sind wir auf einen nicht erklärbaren Unter- schied gestoßen. Hier wurden Gespräche mit den Vorgesetz- ten geführt und individuelle Maßnahmen zur Entgeltanglei- chung vereinbart. Damit werden festgestellte Unterschiede in den nächsten zwei Jahren bereinigt.

Im Jahr 2020 haben wir eine Anfrage einer Mitarbeiterin zur Überprüfung der Vergütung nach dem Entgelttransparenz- gesetz erhalten, die jedoch zu keiner abweichenden Festset- zung der individuellen Vergütung geführt hat.

Aus- und Weiterbildung

Für Symrise besitzt die Ausbildung junger Menschen einen be-sonderen Stellenwert, wie auch mehrfache Auszeichnungen bei Unternehmensvergleichen in den vergangenen vier Jahren belegen. Zum einen rekrutieren wir qualifizierte junge Men- schen, die wir zielgerichtet vor dem Hintergrund unserer Un- ternehmensbedarfe ausbilden. Zum anderen erfüllen wir einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag gegenüber der nach- folgenden Generation. Zum 31. Dezember 2020 waren an un-seren deutschen Standorten insgesamt 134 Auszubildende und Trainees beschäftigt. Das entspricht einer Ausbildungsquote von rund 5 %.

Die Ausbildung dauert je nach Berufsbild etwa zwei bis drei Jahre. Alle Auszubildenden werden nach Abschluss der Ausbil- dung zumindest zeitweise übernommen, wenn sie unsere Mindestanforderungen an den Ausbildungserfolg erfüllen. Mit unserem Investment in die Ausbildung decken wir den Be-darf an zukünftigen Fachkräften sowohl in der chemischen Produktion und in den Laboren als auch in den kaufmänni- schen Funktionen, im Marketing und im Vertrieb.

Unsere Ausbildungskapazitäten haben wir so ausgerichtet, dass jährlich etwa 40 junge Menschen ihre Ausbildung bei Symrise beginnen können. 24 davon werden für die chemisch-techni- schen Berufe ausgebildet, weitere etwa zehn für technische Berufe und Berufe in der Logistik sowie zehn junge Menschen für die kaufmännischen Berufe. Über die Erstausbildung hinaus eröffnen wir Perspektiven durch ein duales Studium im kaufmännischen Bereich (fünf Mitarbeiter auf dem Weg zum Bachelor of Business Administration). Aufgrund des inzwischen spürbaren Fachkräftemangels hat Symrise weitere Berufsfelder in das Ausbildungsspektrum aufgenommen. In Braunschweig wird 2021 der zweite Jahrgang der Produktionsfachkraft für Lebensmitteltechnik die Ausbildung aufnehmen, in Nördlingen werden regelmäßig Destillateure/innen ausgebildet und in Holzminden wird ab 2021 die Ausbildung Großtechnische/r Pro- duktdesigner/in angeboten. Weiterhin nehmen aktuell 14 junge Menschen in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Holzminden an der Ausbildungsmaßnahme zur Produktions- fachkraft Chemie teil. Diese ausgebildeten Fachkräfte sollen unsere Mischbetriebe verstärken. So wirken wir konsequent dem demografischen Wandel in unserem Unternehmen ent- gegen.

24 - Konzernlagebericht - GRUNDLAGEN DES SyMRISE KONZERNS

Grundsätzlich bieten wir in all unseren Regionen reichhaltige Schulungsprogramme an. Aufgrund der Corona-Pandemie ist jedoch für das Jahr 2020 kein Reporting von detaillierten Trai- ningsbemühungen möglich, die einen Vergleich zum Vorjahr sinnvoll erscheinen lassen. Zum einen wurden Präsenzschu- lungen zum Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter abge- sagt beziehungsweise auf das Jahr 2021 verschoben. Zum ande- ren haben wir kurzfristig, der Pandemie-Situation geschuldet, außerhalb unseres Learning-Management-Systems Mitarbeiter mit einem e-Learning-Angebot versorgt, um bei corona-be- dingt rückläufigem Arbeitsvolumen Zeiten sinnvoll zu nutzen.

Neben den allgemeinen Trainingsinhalten qualifizieren wir unsere Mitarbeiter auch durch Auslandsentsendungen. 2020 lag die Anzahl an Auslandsentsendungen mit rund 110 Mitar- beitern, die außerhalb ihres Heimatlandes eingesetzt wurden, auf leicht abgesenktem Niveau. Auch hier wurden aufgrund der corona-bedingten Reisebeschränkungen Auslandsentsen-dungen zurückgestellt.

In unserer Flavoristen- und Parfümeurs-Schule bilden wir kon- tinuierlich Experten aus, die in einem Zeitraum von rund drei Jahren Rohmaterialen und deren Anwendungsmöglichkei- ten in unseren Produkten erlernen und danach sehr erfolg-reich in unserer Produktentwicklung eingesetzt werden kön- nen. Darüber hinaus bestehen für unsere Mitarbeiter viel- fältige Möglichkeiten, in Kooperation mit Hochschulen, Aka- demien und Instituten berufsbegleitend einen Bachelor- oder Masterstudiengang bis hin zur Promotion zu absolvieren. Im Jahr 2020 wurden 21 Mitarbeiter von Symrise bei derartigen Weiterqualifizierungsmaßnahmen unterstützt.

Kennzahlen zur Vielfalt 2019 2020

Anteil Frauen an der Gesamtbelegschaft in % Anteil Frauen im gesamten Management in % Nationalitäten

Vergütung und Tarifverträge

39 39 42 44

> 60

> 60

In der Vergütungspolitik folgt Symrise weltweit der Logik, dass dort, wo tarifliche Regelungen bestehen, diese angewen- det werden. Für rund 60 % unserer Mitarbeiter weltweit be-stehen Tarifverträge. Wo keine tariflichen Regelungen gelten, also im außertariflichen Bereich, wenden wir unser welt- weites Job Grade-Konzept an. Damit stellen wir eine marktge-rechte, faire Vergütung für alle Mitarbeiter sicher.

In Deutschland wendet Symrise die Entgelttarife der chemi-schen Industrie an. Dementsprechend haben unsere Mitarbei- ter im Juli 2020 die tariflich vereinbarte Entgelterhöhung um 1,5 % erhalten.

Darüber hinaus konnten wir 2020 unseren Mitarbeitern im Ta- rifbereich in Deutschland eine Beteiligung am Unterneh-menserfolg in Höhe von 450 € bei Vollzeitarbeit (anteilig bei Teilzeitarbeit) gewähren. Leistung soll sich lohnen. Mit die- ser Erfolgsbeteiligung wurde die überzeugende Leistung am Standort Deutschland honoriert. Darüber hinaus wurde den Tarifmitarbeitern eine Corona-Sonderprämie in Höhe von 300 € gewährt.

Im außertariflichen Bereich gilt für etwa 120 Führungskräfte mit globaler oder regionaler Verantwortung ein gesonderter so-genannter Global Performance Bonus-Plan, der das Erreichen der gesetzten Unternehmensziele durch eine ergebnis- und leis- tungsorientierte variable Vergütung unterstützt. Außerdem werden unsere Mitarbeiter im Bereich der Kreation ebenfalls in dieses Führungs- und Incentive-System einbezogen.

NACHHALTIGKEIT

Für Symrise sind wirtschaftlicher Erfolg und Verantwortung für Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft untrennbar mit- einander verbunden. Die Unternehmensstrategie von Symrise bezieht deshalb auf allen Ebenen Aspekte der Nachhaltigkeit ein, um den Unternehmenswert dauerhaft zu steigern und Ri- siken zu minimieren. Das unternehmerische Handeln von Symrise berührt die Interessen vieler unterschiedlicher An- spruchsgruppen. Im aktiven Dialog mit diesen Stakeholdern nehmen wir kontinuierlich deren Erwartungen und Anforde- rungen auf und beziehen sie auf allen Wertschöpfungsstufen mit ein, um überzeugende Lösungen zu entwickeln. So schaf- fen wir Werte für alle unsere Stakeholder.

Die Grundlage unseres Denkens und Handelns bildet der Symrise Wertekanon, der auch unsere Unternehmenskultur be- stimmt. Unser Ziel ist eine vollständig integrierte Unterneh- mensstrategie. Um diesem Ziel noch mehr Nachdruck zu ver- leihen, wurde 2016 der neue Verantwortungsbereich des "Chief Sustainability Officers" (CSO) für die Symrise AG ge- schaffen. Der Vorstand trägt damit der zunehmenden stra- tegischen Bedeutung der Nachhaltigkeitsthemen Rechnung.

Diese strategische Bedeutung umfasst sowohl die interne Koordination und innovationsbezogene Ausrichtung der Nach- haltigkeitsziele von Symrise wie auch deren zunehmende Kommunikation nach außen gegenüber Kunden und mit Nach-

haltigkeit befassten Institutionen. Weiterhin besteht die Auf- gabe des CSO in der Implementierung der Strategie über alle Geschäftsbereiche und Unternehmenseinheiten sowie das zukunftsbezogene Monitoring der Aktivitäten, um eine kon- sistente Positionierung von Nachhaltigkeitsthemen nach in- nen und außen sicherzustellen. Der CSO berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden der Symrise AG.

Die sukzessive, strategische Integration von Nachhaltigkeit in unsere Kern- und Unterstützungsprozesse verantwortet ein globales, geschäftsbereichsübergreifendes Gremium - das Symrise Sustainability Board. Es definiert gemeinsame Ziele und stellt sowohl die Entwicklung und Umsetzung nachhal-tigkeits-relevanter Themen in der gesamten erweiterten Wert-schöpfungskette als auch die Berücksichtigung der Belange wichtiger Anspruchsgruppen sicher. Nachhaltigkeit in den Un-

ternehmensprozessen steuern wir über unser integriertes Managementsystem. Es basiert auf den internationalen Stan- dards zu Qualität (ISO 9001), Umwelt (ISO 14001), Arbeits-schutz (OHSA S 18001), Nachhaltigkeit (ISO 26000), Energie (ISO 50001), sozialer Verantwortung (SA 8000), den allgemein anerkannten Auditstandards der Global Food Safety Initiative (GFSI) sowie weiteren lokal anerkannten Standards. Im Jahr 2020 erhielt Symrise erneut zahlreiche externe Anerkennungen für sein Nachhaltigkeitsengagement und gehört weltweit zu den zehn führenden Unternehmen. Das geht aus dem aktuellen Rating der renommierten Non-Profit-Organisation CDP (frü- her Carbon Disclosure Project) hervor. Diese bewertet jährlich, was die teilnehmenden Firmen zur Bekämpfung des Klima- wandels sowie zum Schutz der Wasserversorgung und der Wäl-der unternehmen. Beim Schutz der Wälder schneidet Symrise sogar besser ab als im Vorjahr und erreicht damit nun in allen drei Kategorien das bestmögliche Ergebnis: einen Platz auf der A-Liste. Von 9.600 teilnehmenden Unternehmen erreichten nur zehn in allen drei Kategorien die höchste Note "A". In un-serer Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit erfüllen wir die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) in der Fassung der "GRI Standards" (2016) und haben uns umgehend den neu hinzugekommenen Indikatoren Water and Effluents (GRI 303) und Occupational Health and Safety (GRI 403) ange- nommen, um unsere Leistungen im Bereich Environment, Health and Safety zu verbessern. Wir folgen dabei dem höchs- ten Anwendungslevel "In Übereinstimmung - Umfassend" und legen damit zu allen wesentlichen Themen vollständig Rechenschaft ab. Alle Informationen wurden gemäß dem AA1000 Assurance Standard einer externen Prüfung unterzo-gen. Weitergehende Informationen finden sich in unserem Unternehmensbericht. Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht gemäß § 289b HGB ist auf der Internetseite der Symrise AG veröffentlicht. Die Adresse lautet:https://symrise.com/de/ unternehmensbericht/2020/nachhaltigkeit/nachhaltig­ keitsbilanz.

Unsere Nachhaltigkeitsagenda

FOOTPRINT

Minimierung unseres ökologi-schen Fußabdrucks entlang der gesamten Wertschöpfungskette

INNOVATION

Maximierung des sozialen und ökologischen Mehrwerts unserer Produkte

SOURCING

Maximierung der Nachhaltigkeit in unserer Lieferkette und bei der Beschaffung von Rohstoffen

CARE

Schaffen bleibender Werte für unsere Mitarbeiter und unsere Standortgemeinden

Wirtschaftsbericht

KONZERN Umsatz in Mio. €

In Mio. €

GJ 20191

GJ 2019 normalisiert1,2

GJ 2020

Veränderung in %

5,1%

- 151,9

2,7%

3,3%

90,9

173,6

- 4,5%

Bruttoergebnis vom Umsatz EBITDA

1.360,6 1.360,6 1.390,5 2,2

685,1 701,4 742,1 5,8

EBITDA-Marge EBIT EBIT-Marge

in % in %

20,1

20,6 21,1

455,4 471,6 487,5 3,4

13,4

13,8 13,8

3.407,9

3.520,5

Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf immat. VG Finanzergebnis

123,9 123,9 136,7 10,3

105,8 105,8 117,9 11,4

- 45,8

- 55,7

- 64,0 14,8

Ergebnis vor Ertragsteuern Jahresüberschuss 3

409,5 415,9 423,6 1,8

291,1 296,2 306,9 3,6

Ergebnis je Aktie 4 in €

Forschungs- & Entwicklungsaufw. Investitionen 5

2,16 213,4 181,6

2,20 2,27 3,0

GJ 2019

Organisches Wachstum

PortfolioWährungs-effekteGJ 2020

Business Free Cashflow in % vom Umsatz 6

213,4 212,3 181,6 159,4 14,1 16,0

  • - 0,5

  • - 12,2

SCENT & CARE Umsatz in Mio. € 1,5% 21,5

- 71,1

- 3,5 %

- 5,0 %

In Mio. €

GJ 2019

GJ 2019 normalisiert2

Veränderung

GJ 2020

  • in %

    1.419,1

    1.369,5

    EBITDA EBITDA-Marge EBIT EBIT-Marge

    278,0 271,5

  • - 2,3

    in % in %

    19,6 19,8

    203,3 192,8

  • - 5,2

14,3 14,1

GJ 2019

GJ 2020

Organisches

Portfolio

Währungs-

Wachstum

effekte

  • 1 GJ 2019 angepasst um die finalisierte Kaufpreisallokation für ADF/IDF

  • 2 Bereinigt um Transaktions- & Integrationskosten im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen

  • 3 entfällt auf die Aktionäre der Symrise AG

  • 4 unverwässert

  • 5 ohne neue Leasingverträge

  • 6 2019 nicht angepasst

  • 7 ADF/IDF Umsatz Januar-Oktober 2020

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Die Entwicklung der Weltwirtschaft stand 2020 unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Nach Schätzungen des Inter- nationalen Währungsfonds (IWF) vom Januar 2021 sank die globale Wirtschaftsleistung im Berichtsjahr um 3,5 %, nach ei- nem Wachstum um 2,8 % im Jahr zuvor. Einer ersten Infek- tionswelle im Frühjahr 2020, die das wirtschaftliche Leben in weiten Bereichen zum Erliegen brachte, folgte im Sommer und Herbst ein Abflauen des Infektionsgeschehens und damit auch eine Lockerung der Restriktionen und eine Erholung der Wirtschaft. Stark steigende Infektionszahlen im vierten Quartal verursachten dann wieder einen wirtschaftlichen Rückschlag.

In den Schwellen- und Entwicklungsländern sank die Wirt- schaftsleistung 2020 um durchschnittlich 2,4 %. Auch hier war das Ausmaß des wirtschaftlichen Rückschlags von Land zu Land unterschiedlich - je nachdem, wie stark die einzelnen Länder von der Pandemie betroffen waren und wie intensiv sie in die internationalen Wertschöpfungsketten eingebunden sind. Mexiko (- 8,5 %), Indien (- 8,0 %) und Südafrika (- 7,5 %) erlitten besonders herbe Rückgänge des BIP. China nahm 2020 dagegen eine Sonderstellung ein: Als einzige der größeren Volkswirtschaften erzielte das Land ein Wirtschaftswachstum (+ 2,3 %). In China lagen die stärksten Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten im ersten Quartal 2020. Aufgrund einschneidender Maßnahmen zur Eindämmung der Infek- tionen und massiver staatlicher Unterstützung nahm die Wirt- schaft des Landes danach schnell wieder Fahrt auf.

Die Industrieländer waren von den Auswirkungen der Corona- Krise deutlich stärker betroffen als die Schwellen- und Ent-wicklungsländer. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sank die Wirtschaftsleistung 2020 um 4,9 %. Dabei gab es sig- nifikante regionale Unterschiede: Während sich in den USA (- 3,4 %), Kanada (- 5,5 %) und Japan (- 5,1 %) das Bruttoinlands- produkt (BIP) im mittleren einstelligen Prozentbereich redu- zierte, zeigte sich in Großbritannien mit - 10,0 % und im Euro-raum mit - 7,2 % eine spürbar höhere Belastung. Am schärfsten war der Rückschlag in Spanien, wo die Wirtschaftsleistung um 11,1 % sank. Das deutsche BIP verringerte sich nach Berech-nungsweise des IWF um 5,4 %. Besonders kräftig gingen die Konsumausgaben der privaten Haushalte und die Investitionen der Unternehmen zurück.

ENTWICKLUNG WESENTLICHER ABSATZMÄRKTE Der für den Symrise Konzern relevante Markt wächst nach ei- genen Schätzungen langfristig um etwa 3 bis 4 % im Jahr. 2020 lag das globale Marktvolumen bei 35,8 Mrd. €. Infolge der Corona-Pandemie war die Entwicklung einzelner Teilmärkte aufgrund einer Verschiebung der Konsumentennachfrage unterschiedlich. Während Produktlösungen für Körperpflege und Hygiene stark nachgefragt wurden, verzeichneten Luxus- artikel wie Feinparfümerie eine geringere Nachfrage. Ebenso führte der Trend zum Kochen und Essen zuhause zu einer starken Nachfrage nach würzigen Produkten sowie nach Pro- duktlösungen für Backwaren und Cerealien. Gleichzeitig wirkte sich der reduzierte Außer-Haus-Verzehr negativ auf die Nachfrage nach Getränkeprodukten und Süßwaren aus. Nach Schätzungen der IAL Consultants betrug das Wachstum des Gesamtmarktes im Jahr 2020 pandemiebedingt nur 1,0 %.

BIP-Entwicklung 2019/ 2020 in %

2020

2019

Industrieländer

- 4,91,6

Schwellen- und Entwicklungsländer

- 2,43,6

Welt

- 3,52,8

-5

-4

-3

-2

-1

0

1

2

3

4

5

PREISENTWICKLUNG UND VERFÜGBARKEIT DER ROHSTOFFE

Symrise setzt in der Produktion rund 10.000 verschiedene Rohstoffe ein. Von Bedeutung sind beispielsweise natürliche Vanille und Zitrus (Saft, ätherische Öle, etc.), Citral- und Ter-penderivate sowie vom Rohöl abgeleitete Basischemikalien, die als Mentholvorprodukte, Lösungsmittel sowie als Rohstoffe für Sonnenschutzfilter und spezielle Riechstoffe in der Symrise Wertschöpfungskette Einsatz finden. Im Rahmen der Inte- gration der Renessenz LLC wurde der Rohstoffpalette für Fra- grance eine große Anzahl neuer, nachhaltig produzierter Rohstoffe auf Basis von Crude Sulphate Turpentinen (CST) und Gum Turpentinen (GT) hinzugefügt. Generell entfallen auf einzelne Rohstoffe nur sehr geringe Anteile am Gesamtbedarf.

Bei einer Vielzahl von Rohstoffen bewegten sich die Beschaf- fungskosten im Berichtsjahr auf oder leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

Im Jahr 2020 hat die Corona-Pandemie mit den damit verbun- denen Lockdowns in fast allen Regionen der Welt viele Liefer- und Produktionsketten mittelfristig unterbrochen und da- mit die globale Verfügbarkeit an Rohstoffen, sowohl direkt als auch weiterverarbeitet, massiv beeinflusst.

Bei natürlichen Rohstoffen führten das wechselhafte Markt- umfeld, regulatorische Anforderungen wie beispielsweise die EU-Richtlinie zu natürlichen Materialien sowie negative Witterungseinflüsse zu erheblichen Schwankungen der Ernte-erträge und Qualitäten und dadurch auch zu Preisverzerrun- gen bei weiterhin hoher Volatilität. Dagegen hat sich bei zitrus- basierten Rohstoffen wie Saftkonzentraten und Schalenex-trakten der Markt momentan etwas beruhigt und das Preis- niveau vorteilhaft reagiert.

Auch bei wichtigen natürlichen Ölen, die bei der Herstellung von Duftkompositionen und Mundpflegeprodukten eingesetzt werden, hat sich die Versorgungs- und Kostensituation ent- spannt und das Preisniveau blieb über weite Teile des Jahres 2020 weitgehend konstant. Allerdings führte die konjunktu-relle Erholung im vierten Quartal zu leichten Verknappungen und Preissteigerungen, da die Hersteller infolge der Corona- Pandemie lediglich auf Sicht produziert haben und nur geringe Lagermengen zur Verfügung standen.

Aufgrund neuer Umweltauflagen der Regierung mussten sich einige chinesische Produzenten - teilweise nach Bränden oder Unfällen - aus dem Rohstoffmarkt der Parfüminhalts- stoffe und deren chemischer Vorprodukte zurückziehen. Die im Jahr 2018 durch die brandbedingten Ausfälle mehrerer

Hauptlieferanten entstandene Knappheit hat sich dagegen nor- malisiert. Die REACH-Verordnung für die EU verursacht für eine Vielzahl chemischer Rohstoffe im Bereich Fragrance in Holzminden weiterhin sowohl eine geringere Verfügbarkeit als auch teilweise steigende Preise aufgrund der Knappheit so- wie der Kosten für Prüfungen und Registrierungen, die von den Produzenten durchzuführen sind.

Einen Teil der benötigten Rohstoffe stellt Symrise mittler- weile selbst her. Hier hat sich die Akquisition des US-amerika- nischen Unternehmens Renessenz/ Pinova (jetzt Symrise Jacksonville) im Jahr 2016 als sehr vorteilhaft erwiesen. Symrise verfolgt schon seit Jahren bei wichtigen Produkten eine Stra- tegie, die Versorgungssicherheit durch langfristige Kooperati- onen zu gewährleisten. Beispiele sind die Zusammenarbeit mit LANXESS bei der Herstellung synthetischen Menthols und die Rückwärtsintegration bei Vanille durch die Einbeziehung der lokalen Bauern auf Madagaskar, dem weltweit wichtigsten Herkunftsland von Bourbon-Vanille. Symrise arbeitet im Rah- men der Programme zur Rückwärtsintegration seit mehreren Jahren gemeinsam mit den Erzeugern an der Optimierung des regionalen Zwiebelanbaus im Weserbergland. Dabei fordert und fördert das Unternehmen nachhaltige und umweltscho- nende Anbaumethoden, Respekt und fairen Umgang mit den Erzeugern sowie ökonomische Stabilität in der Lieferkette.

Die enge Zusammenarbeit mit den Landwirten erhöht die Lie-fersicherheit und Rohwarenqualität zu wettbewerbsfähigen Rohstoffkosten. Die Rohstoffpreisentwicklung für die Symrise Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2020 insgesamt stabil, teil- weise leicht sinkend über das umfangreiche Rohstoffportfolio dargestellt.

POLITISCHE UND REGULATORISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

Das Umfeld der weltweiten Registrierung und Regulierung von Chemikalien verändert sich kontinuierlich. Schwellenlän- der führen eigene Gesetzgebungen ein, die sich an der euro-päischen REACH-Verordnung orientieren. Dadurch nimmt die Komplexität für unsere globalen Kunden zu, die an weltweit anwendbaren Formeln interessiert sind. Die direkte und indi-rekte Einflussnahme über lokale Handelskammern auf die Umsetzung solcher Programme in diesen Regionen bleibt da- her von hoher Bedeutung. Die regulatorischen Umsetzungen beispielsweise in Brasilien, Indien und Südafrika sind so unter-schiedlich, dass sie keinen standardisierten Ansatz erlauben, sondern ein individuelles Management und eine enge Zusam- menarbeit mit den Aufsichtsbehörden in den jeweiligen Ländern erfordern.

Im Bereich Global Regulatory von Symrise wurde die Kultur der kontinuierlichen Verbesserung fortgeführt, um einen opti- malen Service für unsere globalen Kunden zu gewährleisten. Im Jahr 2020 lag der Fokus von Global Regulatory Affairs im Ge- schäftsbereich Fragrance auf der Implementierung des 49th Amendment zum IFRA Code of Practice. Bei dieser sehr weit- reichenden Anpassung wurden die von IFRA ausgegebenen Standards auf eine neue Basis gestellt, was auch umfangreiche Umstellungen im IT-Bereich nach sich zog. Symrise hat diese Vorgaben innerhalb der vorgegebenen Fristen vollumfänglich umgesetzt.

In der Region EAME hat das Regulatory Team des Segments Flavor die Entwicklungen bezüglich der Sicherheitsbewertung von Aromastoffen durch die europäische Lebensmittelsicher- heitsbehörde EFSA mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Im Zuge dessen wurden interne und externe Stakeholder regel-mäßig über aktuelle Entwicklungen informiert.

Als Reaktion auf eine Petition, die von mehreren NGOs unter der Leitung des CSPI eingereicht wurde, musste die US-ameri- kanische FDA mit Wirkung ab Oktober 2020 sieben syntheti- sche Aromastoffe von ihrer Liste der Lebensmittelzusatzstoffe streichen. Das Verkaufsportfolio von Symrise für den US- Markt wurde dementsprechend überarbeitet, um die Einhal- tung der Vorschriften sicherzustellen.

In der Region APAC haben Korea und Vietnam ihre Positivlisten für Aromastoffe überarbeitet. Die Auswirkungen der jewei- ligen Maßnahmen wurden evaluiert und die notwendigen An-passungen im Portfolio vorgenommen.

Im Rahmen der Bewertung von Tierfutterzusatzstoffen wur- den durch die Aufnahme von zwölf Aromastoffen in die neue Positivliste der EU und Streichung von zwei Extrakten die be- troffenen Tierfuttervormischungen reformuliert und dadurch an die Gesetzesänderungen angepasst.

Die neue EU-Bio-Verordnung (EU) 2018/848 bringt einige wichtige Änderungen für die Verwendung von Aromen mit sich.

Symrise ist in Verbänden aktiv, um ein abgestimmtes Ver- ständnis der neuen Anforderungen zu entwickeln. Symrise hat die notwendigen Anpassungen für das bestehende Portfolio eingeleitet und die Kunden über die Implikationen der neuen Gesetzgebung informiert.

Der Schwerpunkt der Arbeit des Global Substance Registration Teams liegt auf den kontinuierlichen Veränderungen lokaler und regionaler Anforderungen in speziellen Ländern. So erfor- derte das Inkrafttreten der koreanischen REACH-Verordnung (K-REACH) eine große Zahl von Vorregistrierungen, um sicher- zustellen, dass Symrise und seine Kunden den Anforderun- gen gerecht werden. Durch eine intensive Zusammenarbeit der

Symrise Global Operations Quality & Regulatory

Quality*

Global Quality Control (QC)

Global Complaint Management (CM)

Global Process Management (GPM)

EAME Quality Organization (QC/CM/GPM)

APAC Quality Organization (QC/CM/GPM)

LATAM Quality Organization (QC/CM/GPM)

NA Quality Organization (QC/CM/GPM)

Regulatory*

Global Regulatory Affairs

EAME Regulatory Organization

APAC Regulatory Organization

LATAM Regulatory Organization

NA Regulatory Organization

* Global Operations/Q&R deckt die Aufgabengebiete Quality und Regulatory für die Segmente Flavor und Scent&Care ab. Die Expertise für Q&R für das Segment Nutrition liegt direkt im Geschäftsbereich DIANA

Geschäftsbereiche und Regionen wurden eine "eingebaute" Compliance und das uneingeschränkte Angebot unserer Ein- satzstoffe und Öle gewährleistet. Im Jahr 2020 lag der Fokus auf den Ländern Russland, Korea und Türkei. Wo möglich, er-folgte die Aufnahme von Substanzen in das nationale Subs- tanz-Inventar oder es wurden Maßnahmen ergriffen, um die zukünftige Belieferung unserer Kunden mit Symrise Produk- ten sicherzustellen. In Vorbereitung auf den Austritt des Ver- einigten Königreichs aus der EU zum Jahreswechsel 2020/2021 hat Symrise verschiedene Modelle für unterschiedliche Aus-trittsszenarien erarbeitet, die eine kontinuierliche Beliefe- rung der Kunden gewährleisten. Der wichtigste Faktor war da- bei die Ausrichtung der Registrierungsstrategien auf die Kundenbedürfnisse.

Unser Global Substance Registration Team stellt auch in den kommenden Jahren sicher, dass wir die Anforderungen der globalen Registrierungssysteme erfüllen, da mehr und mehr Länder und Regionen Kontrollsysteme für den sicheren Um- gang mit Chemikalien einführen, die sich an der REACH-Ver- ordnung orientieren. Dabei ist eine hohe Transparenz für unsere Kunden sehr wichtig. Daneben verlangen zunehmend gebildete Konsumenten Produkte, deren Inhaltsstoffe sie nachvollziehen können und die ihren ethischen Anforderun- gen gerecht werden. So werden Eigenschaften wie vegan und "nicht an Tieren getestet" neben den Kriterien Nachhaltigkeit und Natürlichkeit immer wichtiger. Im Jahr 2019 hat sich Symrise mit der Humane Society International und einigen multinationalen Kunden wie Unilever, P & G, L'Oréal und Avon in einer Initiative zusammengeschlossen. Sie verfolgt zwei Ziele: Erstens die Erweiterung einer neuen Generation der Risikobeurteilung zur Gewährleistung der Zutaten- und Produktsicherheit ohne Tierversuche. Zweites Ziel ist die Re- form der Regulierung, die eine Zunahme von Tierversuchen vermeidet, wie sie durch Regulierungsagenturen wie die Eu- ropean Chemicals Agency verursacht wird. Dies ist ein wichti-ger Schritt nach vorne und eng mit unserem Engagement in der European Partnership to Alternatives to Animal Testing (EPAA) verzahnt.

Alle Segmente des Symrise Konzerns verfolgen die Weiterent- wicklung des im Jahr 2015 in europäisches Recht umgesetz- ten Nagoya-Protokolls aufmerksam. Die Übereinkunft regelt

den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile. Symrise begleitet diese Entwicklung permanent und arbeitet mit Nicht-Regierungs-Organisationen zusammen, die auf diesem Gebiet über praktisches Know-how verfügen, um die fortdauernde Einhaltung der Anforderungen zu gewähr- leisten.

DIFFERENZIERTE BETRACHTUNG DER AUSWIRKUNGEN AUF SYMRISE

Die Geschäftsentwicklung von Symrise wird von verschiede- nen Faktoren im Umfeld des Unternehmens beeinflusst. Ab- satzseitig spielt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung grund- sätzlich eine große Rolle. Die Teilmärkte, in denen wir tätig sind, zeigen dabei unterschiedliche Schwankungsbreiten in Abhängigkeit von der Konjunkturentwicklung. Die große Zahl von Ländermärkten, in denen Symrise tätig ist, und die unterschiedlichen Produktmärkte wirken sich allerdings im Konzern risikomindernd aus.

Bei unserer Produktion greifen wir auf rund 10.000 natürliche und synthetische Rohstoffe zurück. Aufgrund verschiedener Faktoren wie Wirtschafts-, Ölpreis- oder Ernteentwicklung können sich größere Preisschwankungen bei diesen Einsatz- stoffen ergeben. Zudem kann die Produktion von Engpässen in der Rohstoffbeschaffung, beispielsweise auch durch politi-sche Unruhen in Bezugsländern, betroffen sein.

Die Produkte von Symrise kommen weltweit in verschiedenen Bereichen zur Anwendung: bei der Herstellung von Lebens- mitteln bis hin zu Baby- und Heimtiernahrung, in kosmeti- schen und pharmazeutischen Endprodukten oder in Haus- haltsprodukten. Dies erfordert insbesondere die Einhaltung der jeweils nationalen und international gültigen Verbraucher- schutzvorschriften und Gesetzesvorgaben. Diese Vorschriften sind auf der Basis neuer Erkenntnisse in der Forschung, Ent- wicklung und Produktionstechnik durch ein steigendes Sicher-heitsbedürfnis und durch ein weltweit stetig wachsendes Ge- sundheits- und Umweltbewusstsein fortlaufend Veränderun- gen unterworfen. Wir verfolgen die regionale und weltweite Entwicklung des regulatorischen Umfelds, um schnell auf Ver-änderungen oder Verschärfungen bestehender Vorschriften reagieren zu können.

UNTERNEHMENSENTWICKLUNG IM ÜBERBLICK WICHTIGE EREIGNISSE

Am 23. November 2020 hat Symrise eine Kaufvereinbarung mit der Sensient Technologies Corporation (Milwaukee, USA) über die Akquisition ihres Fragrance und Aroma Chemicals Geschäfts unterzeichnet. Diese Aktivitäten umfassen verschie- dene Aroma Molecules Lösungen und Duftstoffe aus natür- lichen und erneuerbaren Quellen. Im Geschäftsjahr 2019 er- wirtschaftete die Geschäftseinheit einen Umsatz von rund 77 Mio. €. Mit der Akquisition stärkt Symrise seine Rückwärts-integration und baut die führende Position als Anbieter von Duftstoffen für die Anwendung in Körperpflege- und Haus- haltsprodukten aus. Symrise erhält darüber hinaus Zugang zu weiteren Kunden und stärkt seine Präsenz insbesondere in EAME und Lateinamerika. Für die Zukunft plant Symrise, seine Produktion in Spanien mit gezielten Investitionen in den zu übernehmenden Standort in Granada zu verstärken. Die Transaktion steht unter Vorbehalt der Erfüllung regulatorischer Genehmigungen.

Mitte Dezember 2020 wurde Symrise Opfer eines Cyber- Angriffs. Dabei handelte es sich um eine kriminelle Handlung unbekannter Täter mit erpresserischer Absicht, wodurch es zeitweise zu erheblichen Beeinträchtigungen im Geschäftsab- lauf kam. Symrise hatte unmittelbar nach Entdeckung der At- tacke wesentliche Systeme heruntergefahren und die IT-Infra- struktur vollständig abgeschirmt. Außerdem ergriff Symrise umfangreiche interne Maßnahmen zur Abwehr und Analyse.

Symrise schaltete unmittelbar die zuständigen Behörden ein und zog externe forensische Cyberexperten hinzu.1

GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSVERLAUF UND ZUR ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Der Symrise Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 3.520 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Erlöse um 3,3 % in Berichtswährung. Ohne Berücksichtigung von Portfolio-Effekten beträgt das organische Umsatzwachs- tum 2,7 %. Der Umsatzanteil der Emerging Markets am Ge- samtumsatz des Konzerns erreichte 41,9 % und lag unter dem Vorjahreswert von 44,3 %. Diese Entwicklung ist auf die ganz- jährige Einbeziehung von ADF/IDF zurückzuführen. ADF/IDF erzielt einen Großteil der Erlöse in Nordamerika. Das Ergeb-nis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und

1 Weitere Informationen zum Cyber-Angriff finden sich im Chancen- und Risikobericht auf Seite 54

auf immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) belief sich auf 742 Mio. € und lag damit deutlich über dem normalisierten2 Vor- jahreswert von 701 Mio. € (EBITDA(N)). Dies entspricht einer Marge bezogen auf den Umsatz von 21,1 % (Vorjahr EBITDA(N)- Marge: 20,6 %).

Der auf die Aktionäre der Symrise AG entfallende Jahresüber- schuss beträgt 307 Mio. € und liegt damit 11 Mio. € über dem normalisierten Wert des Vorjahres. Das Ergebnis je Aktie er- höhte sich auf 2,27 € (2019 normalisiert: 2,20 €).

Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklung wird der Vorstand der Symrise AG in Abstimmung mit dem Aufsichts- rat der Hauptversammlung am 5. Mai 2021 vorschlagen, die Dividende von 0,95 € im Vorjahr auf 0,97 € je Aktie für das Ge- schäftsjahr 2020 anzuheben.

VERGLEICH DES TATSÄCHLICHEN MIT DEM PROGNOSTIZIERTEN GESCHÄFTSVERLAUF

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 hatten wir die Erwartung geäußert, dass alle drei Segmente - Flavor, Nutrition und Scent & Care - ein organisches Umsatzwachstum merklich über dem Marktwachstum (ca. 4 %) anstreben. Im Laufe des Geschäftsjahres hatten wir die Umsatzerwartung infolge der Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie auf 3 % bis 4 % präzisiert. Nach Schätzungen der IAL Consultants betrug das Marktwachstum pandemiebedingt im Jahr 2020 nur 1,0 %.

Für 2020 hatten wir eine EBITDA-Marge von größer 20 % er- wartet, unter der Annahme von Rohstoffkosten auf dem gegen- wärtigen Niveau und einer konstanten Euro/US-Dollar-Rela- tion. Im Laufe des Geschäftsjahres hatten wir unsere Erwar- tung zur EBITDA-Marge auf 21 % bis 22 % angepasst. Unsere Verschuldung, gemessen anhand der Kennzahl Nettoverschul- dung (inklusive Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie Leasingverbindlichkeiten) zu EBITDA, sollte zwischen 2,5 und 2,7 liegen. Mittelfristig streben wir eine Rückkehr in die Verschuldungsbandbreite von 2,0 bis 2,5 an.

2 Im Geschäftsjahr 2019 sind im Rahmen des Erwerbs der ADF/IDF-Gruppe Akquisitions- und Inte-grationskosten in Höhe von 16,3 Mio. € angefallen. Zur besseren Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr wurden für das Geschäftsjahr 2019 normalisierte Ergebnisse (EBIT(N)/EBITDA(N)) ausgewiesen, die um diese einmaligen, nicht wiederkehrenden Sondereinflüsse bereinigt wurden. Ferner wurden die Vorjahreszahlen aufgrund der finalisierten Kaufpreisallokation für ADF/IDF angepasst. Weitere Informationen dazu finden sich im Anhang Textziffer 2.1.

Zielerreichung 2020

Nettoverschuldung (inkl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich-tungen sowie Leasingverbindlichkeiten) /

EBITDA (Ohne Akquisitionen)

* organisches Wachstum ohne ADF / IDF

Mit einem Umsatzanstieg von 2,7 % (ohne Berücksichtigung von Portfolio- und Währungseffekten) haben wir unser Um- satzziel im Jahr 2020 knapp verfehlt. Ein verändertes Konsu- mentenverhalten im Rahmen der Corona-Pandemie und eine in der Folge veränderte Nachfrage in einigen Anwendungsbe- reichen haben sowohl zu positiven als auch negativen Abwei- chungen gegenüber unseren ursprünglichen Erwartungen ge-führt. Darüber hinaus belastete der Cyber-Angriff im Dezember die Wachstumsdynamik im vierten Quartal. Weitere Erläute- rungen zu den vorgenannten Effekten finden sich im Kapitel "Entwicklung in den Segmenten".

Die EBITDA-Marge liegt mit 21,1 % in der für 2020 erwarteten Bandbreite. Die Nettoverschuldung liegt mit dem 2,7-fachen

EBITDA ebenfalls in der von uns prognostizierten Spanne.

ENTWICKLUNG IN DEN SEGMENTEN

UND REGIONEN

SEGMENT FLAVOR

Umsatz Flavor in Mio. €

2020

1.225

2020

267

2019

1.257

2019

268

2018

1.191

2018

244

2017

1.102

2017

243

2016

1.016

2016

234

1.500

300

0

EBITDA Flavor in Mio. €

0

500

1.000

100

200

Das Segment Flavor erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Um- satz von 1.225 Mio. €. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem organischen Zuwachs um 0,7 %. In Berichtswährung la- gen die Umsätze um 2,6 % unter dem Vorjahreswert, vor al-lem bedingt durch negative Wechselkurseffekte in Höhe von - 42 Mio. € beziehungsweise - 3,3 %. Die Umsatzentwicklung des Segments war im abgelaufenen Geschäftsjahr durch ein verändertes Konsumentenverhalten im Zuge der Corona-Pan- demie geprägt. Der Trend zum vermehrten Kochen und Essen zuhause führte zu einer starken Nachfrage nach würzigen Produkten sowie nach Produktlösungen für Backwaren und Cerealien. Gleichzeitig wirkte sich der reduzierte Außer- Haus-Verzehr negativ auf die Nachfrage nach Getränkeproduk- ten und Süßwaren aus. Darüber hinaus belastete der Cyber- Angriff im Dezember die Wachstumsdynamik im vierten Quar- tal deutlich.

In der Region EAME verzeichnete der Anwendungsbereich für würzige Produkte eine starke Nachfrage und erreichte ein gutes, prozentual einstelliges Wachstum. Gleichzeitig ver- spürten die Anwendungsbereiche für Getränke und Süßwaren eine deutlich reduzierte Nachfrage und konnten nicht an das gute Niveau des Vorjahres anschließen. Während die Länder- märkte Deutschland und Russland gute Zuwächse erzielten, zeigte sich die Nachfrage in Großbritannien, Ägypten und Süd-afrika stärker negativ von der Corona-Pandemie beeinflusst. Insgesamt blieb der Umsatz der Region EAME leicht unter dem Vorjahreswert.

Die Region Nordamerika erreichte ein gutes, prozentual ein-stelliges organisches Wachstum. Insbesondere Produkt-lösungen für die Anwendungsbereiche Getränke sowie wür- zige Produkte wurden von den Kunden stark nachgefragt.

Die Umsatzentwicklung in der Region Asien/Pazifik war ins- besondere von einer starken Nachfrage nach Produkten des Anwendungsbereichs Savory geprägt, der organisch prozentu- al einstellig zulegen konnte. Das stärkste Wachstum erzielten hier die Märkte Vietnam, China und Thailand. In den Anwen- dungsbereichen Getränke und süße Produkte verlief die Um- satzentwicklung verhaltener. Insgesamt lagen die Umsätze in der Region organisch leicht unter Vorjahresniveau.

Die Region Lateinamerika erzielte im Geschäftsjahr 2020 das stärkste Wachstum des Segments und zeigte sich größtenteils unbeeinflusst von der Corona-Pandemie. Alle Anwendungs- bereiche konnten hohe prozentual zweistellige organische Zu- wächse verzeichnen. Vor allem die Ländermärkte Brasilien, Uruguay und Mexiko legten kräftig zu.

EBITDA Flavor: Das EBITDA des Segments Flavor betrug im Berichtsjahr 267 Mio. € und lag damit geringfügig unter dem Wert des Vorjahres (2019: 268 Mio. €). Die EBITDA-Marge in Höhe von 21,8 % übertraf das Niveau des Vorjahres (2019

EBITDA-Marge: 21,4 %) leicht.

34 - Konzernlagebericht - WIRTSCHAFTSBERICHT

SEGMENT NUTRITION

Umsatz Nutrition in Mio. €

EBITDA Nutrition in Mio. €

2020

926

2020

204

2019

732

2019 1

155

2018

639

2018

132

2017

631

2017

139

2016

576

2016

134

1.000

0

200

400

600

800

0

50

100

150

200

250

Das Segment Nutrition erzielte im Geschäftsjahr 2020 ein or-ganisches Umsatzwachstum von 8,2 %. Unter Berücksichti- gung von Portfolio- und Wechselkurseffekten belief sich der Umsatz in Berichtswährung auf 926 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 26,6 %. Wechselkurs-effekte in Höhe von - 39 Mio. € beziehungsweise - 5,3 % wirk-ten sich negativ auf die Wachstumsdynamik des Segments aus. Der Portfolioeffekt aus der ADF/IDF Akquisition in den ersten zehn Monaten betrug im Geschäftsjahr 2020 174 Mio. €.

Als größter Wachstumstreiber des Segments erwies sich 2020 erneut der Anwendungsbereich Pet Food, der in allen Regio- nen ein starkes, prozentual ein- oder zweistelliges organisches Umsatzwachstum erzielen konnte. Insbesondere die Länder- märkte USA, Mexiko, Brasilien und Frankreich entwickelten sich sehr dynamisch.

Im Anwendungsbereich Food hingegen wirkte sich die Corona- Pandemie dämpfend auf die Geschäftsentwicklung in zahl- reichen Ländermärkten aus. Der in weiten Teilen unter dem Vorjahresniveau liegende Außer-Haus-Verzehr machte sich besonders in den Ländermärkten USA und Frankreich bemerk- bar. Eine positive Wachstumsdynamik verzeichneten dagegen die Ländermärkte China, Kanada und Portugal.

Die im November 2019 übernommene amerikanische Firmen- gruppe ADF/IDF entwickelte sich erfreulich und übertraf die Erwartungen. ADF/IDF zeigte sich größtenteils unbeeinflusst von der Corona-Pandemie und blieb auch von dem Cyber-Angriff im Dezember weitgehend verschont. Im Gesamtjahr 2020 erzielte der Anwendungsbereich einen Umsatz von 209 Mio. €.

Im Anwendungsbereich Probiotics, zu dem die Mehrheits- beteiligung an dem schwedischen Unternehmen Probi AB ge-hört, stiegen die Erlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr pro-zentual zweistellig. Wachstumstreiber war hier insbesondere die Region Nordamerika.

EBITDA Nutrition: Das Segment Nutrition erzielte 2020 ein EBITDA in Höhe von 204 Mio. € und übertraf damit den norma- lisierten1 Wert des Vorjahres (2019: EBITDA(N) 155 Mio. €) deutlich. Die Ergebnisverbesserung ist sowohl auf die ganzjäh-rige Einbeziehung von ADF/IDF, als auch auf die positive Ge- schäftsentwicklung in den anderen Anwendungsbereichen des Segments zurückzuführen. Die EBITDA-Marge lag mit 22,0 % deutlich über dem Niveau des Vorjahrs (2019 EBITDA(N)- Marge: 21,2 %).

Der Anwendungsbereich Aqua, der im Vorjahr seine Erlöse prozentual zweistellig steigerte, konnte 2020 nicht an das gute Niveau des Vorjahres anknüpfen. Vor allem in den wichtigen Ländermärkten Norwegen und Thailand verblieben die Um- sätze unter dem Vorjahr.

1 Im Rahmen des Erwerbs der ADF/IDF-Gruppe sind 2019 einmalige Akquisitions- und Integrations-kosten in Höhe von 16,3 Mio. € angefallen. Zur besseren Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr wurde ein um diese einmaligen Effekte bereinigtes Ergebnis (EBITDA(N)) ausgewiesen. Ferner wurden die Vorjahreszahlen aufgrund der finalisierten Kaufpreisallokation für ADF/IDF angepasst. Weitere Informationen dazu finden sich im Anhang Textziffer 2.1.

SEGMENT SCENT & CARE

Umsatz Scent & Care in Mio. €

EBITDA Scent & Care in Mio. €

20202019201820172016

1.369 2020

272

1.419 2019278

1.324 2018

1.263 2017

1.311 2016

254

248

258

0

500

1.000

1.500 0

100

200

300

Das Segment Scent & Care verbuchte im Geschäftsjahr 2020 ei- nen Umsatz von 1.369 Mio. €. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem organischen Wachstum um 1,5 %. In Berichtswäh- rung lagen die Umsätze des Segments um 3,5 % unter dem Vor- jahr, vor allem bedingt durch negative Wechselkurseffekte in Höhe von - 71 Mio. € beziehungsweise - 5,0 %. Die Umsatzent-wicklung verlief infolge der Corona-Pandemie in den einzel-nen Geschäfts- und Anwendungsbereichen uneinheitlich. Da- rüber hinaus belastete der Cyber-Angriff im Dezember die Wachstumsdynamik im vierten Quartal spürbar.

Den Umsatz im Geschäftsbereich Fragrance prägten im Be- richtsjahr vor allem die Anwendungsbereiche Consumer Fra- grances und Oral Care dank starker Nachfrage nach Körper-pflege- und Hygieneartikeln. Beide Anwendungsbereiche ver- zeichneten organisch prozentual zweistellige beziehungs- weise hohe einstellige Zuwächse. Consumer Fragrances konnte in allen Regionen deutlich zulegen. Insbesondere die Länder- märkte Brasilien, USA, Indien und China entwickelten sich sehr dynamisch. Im Anwendungsbereich Oral Care steigerten vor allem die Regionen Latein- und Nordamerika ihre Erlöse, allen voran die Ländermärkte Brasilien und USA. Der Anwendungs- bereich Fine Fragrances spürte die Auswirkungen der Corona- Pandemie deutlich und konnte nicht an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich Fragrance ein gutes, prozentual einstelliges organisches Um- satzwachstum.

Die Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich Aroma Mole- cules war einerseits von einer geringeren Nachfrage nach Duft- stoffen sowie andererseits von positiven Impulsen im An- wendungsbereich Menthol geprägt. Letzterer konnte seine Um-sätze durch Kapazitätserweiterungen ausbauen. Die höchsten Zuwächse erzielten dabei die Regionen EAME sowie Nord- und Lateinamerika. Insgesamt lag der Umsatz im Geschäftsbereich Aroma Molecules unter dem hohen Vorjahresniveau.

Im Geschäftsbereich Cosmetic Ingredients führte die welt- weit reduzierte Reisetätigkeit infolge der Corona-Pandemie zu einer geringeren Nachfrage nach Sonnenschutzprodukten. Die übrigen Anwendungsbereiche erzielten gute prozentual ein- beziehungsweise zweistellige organische Zuwächse.

Wachstumstreiber waren hier insbesondere die Regionen La- tein- und Nordamerika, allen voran die Ländermärkte Brasi- lien, Kanada, USA und Mexiko. Insgesamt lag der Umsatz im Geschäftsbereich Cosmetic Ingredients organisch unter dem guten Vorjahreswert.

EBITDA Scent & Care: Scent & Care erwirtschaftete 2020 mit 272 Mio. € ein um 2,3 % geringeres EBITDA als im Vorjahr (2019: 278 Mio. €). Die EBITDA-Marge belief sich auf 19,8 %, nach 19,6 % im Jahr 2019.

ENTWICKLUNG IN DEN REGIONEN

Die Geschäftsentwicklung in der Region EAME war 2020 am stärksten von der Corona-Pandemie sowie im vierten Quar- tal zusätzlich von dem Cyber-Angriff beeinflusst. In der Folge blieben die Umsätze leicht hinter dem Vorjahreswert zurück.

In den anderen Regionen konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr organisch gesteigert werden. Allen voran stand die Region Lateinamerika, die ein starkes, zweistelliges Umsatz-wachstum erzielte. Die Regionen Nordamerika und Asien/ Pazifik spürten ebenfalls die Auswirkungen der Corona-Pande- mie und des Cyber-Angriffs im vierten Quartal, konnten hin-gegen organisch noch leichte, prozentual einstellige Zuwächse erzielen.

ERTRAGSLAGE

ENTWICKLUNG WESENTLICHER POSTEN DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2020 verlief ins- gesamt zufriedenstellend. Die Herstellungskosten erhöhten sich leicht überproportional zum Umsatz, vor allem aufgrund einer höheren Fertigungskostenquote bedingt durch die ganz-jährige Einbeziehung von ADF/IDF. Die Bruttomarge betrug im Berichtsjahr 39,5 % und lag damit um 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (39,9 %). Der Anteil der Vertriebs-kosten am Konzernumsatz belief sich auf 15,2 %, nach 15,6 % im Vorjahr. Die F & E-Quote erreichte 6,0 % (Vorjahr: 6,3 %) des Umsatzes. Die Entwicklung der Vertriebs- und F & E-Kos- ten ist im Vorjahresvergleich vor allem auf reduzierte Aktivi- täten wie Reisen, Messen, Tagungen, usw. im Zuge der Corona- Pandemie zurückzuführen. Der Verwaltungskostenanteil am Konzernumsatz belief sich auf 5,8 %, nach 5,4 % im Vorjahr, vor allem durch die ganzjährige Einbeziehung von ADF/IDF sowie erhöhte Aufwendungen für IT-Systeme und Beratungs- leistungen.

Der Anstieg bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist auf hö- here staatliche Zuschüsse, die im Wesentlichen zur Förderung von Forschungsprojekten gewährt werden, sowie höhere Er- träge aus Servicegesellschaften (Logistik, Technik, Sicherheit und Umwelt) für Dienstleistungen an Dritte zurückzuführen.

Die EBITDA-Marge lag mit 21,1 % leicht über dem Vorjahreswert (EBITDA(N)-Marge 20191: 20,6 %).

1 Im Rahmen des Erwerbs der ADF/IDF-Gruppe sind 2019 einmalige Akquisitions- und Integrations-kosten in Höhe von 16,3 Mio. € angefallen. Zur besseren Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr wird im Folgenden ein um diese einmaligen Effekte bereinigtes Ergebnis (EBITDA(N)) ausgewiesen. Ferner wurden die Vorjahreszahlen aufgrund der finalisierten Kaufpreisallokation für ADF/IDF angepasst. Weitere Informationen dazu finden sich im Anhang Textziffer 2.1.

Entwicklung in den Regionen (organisches Umsatzwachstum)

Kurzfassung Gewinn- und Verlustrechnung

In Mio. €

Umsatzerlöse Herstellungskosten

Bruttoergebnis vom Umsatz Bruttomarge

Vertriebskosten

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen Verwaltungskosten

Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen

Betriebsergebnis / EBIT(N)

Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände Abschreibung auf Sachanlagen

EBITDA(N)

normalisiert*

2020

Veränderung in %

3.408

3.520

3,3

- 2.047

- 2.130

4,0

1.361

1.390

2,2

in %

39,9

39,5

- 532

- 534

0,3

- 213

- 212

- 0,5

- 185

- 203

10,1

45

51

13,3

-2

-8

243,3

472

488

3,4

106

118

11,4

124

137

10,3

701

742

5,8

2019

*Bereinigt um einmalige, nicht wiederkehrende Akquisitions- und Integrationskosten im Zusammenhang mit dem Erwerb von ADF/IDF sowie angepasst aufgrund finalisierter Kaufpreisallokation für ADF/IDF. Weitere Informationen dazu finden sich im Anhang Textziffer 2.1

Finanzergebnis: Das Finanzergebnis in Höhe von - 64 Mio. € liegt um 18 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis von - 46 Mio. €. Während das Vorjahresergebnis von einem positiven Sonder- effekt aus der Absicherung zum Kauf von US-Dollar im Zusam- menhang mit der Akquisition von ADF/IDF in Höhe von

10 Mio. € beeinflusst war, ist das Finanzergebnis 2020 durch Zinszahlungen an Steuerbehörden belastet. Zusätzlich sind ab Anfang des dritten Quartals 2020 Zinsen für einen neu emit-tierten Eurobond zur Refinanzierung des Ende November fäl- ligen US Private Placements und der Anfang Dezember fälligen

Ergebnisübersicht in Mio. € / in %

900 800 700 600 500 400 300 200 100

0

Marge

21,1 %

701,4

742,1

Marge

13,8 %

13,8 %

471,6

487,5

25 %

20 %

15 %

10 %

5%

0%

2019

2020

2019

2020

EBITDA(N)

EBITDA

EBIT(N)

EBIT

Schuldscheintranche angefallen. Ferner sind im Berichtsjahr Bereitstellungsprovisionen für zusätzlich vereinbarte Kredit- linien im Rahmen der pandemiebedingten Liquiditätssiche- rung angefallen. Gegenläufige Effekte ergaben sich aus einem geringeren Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtungen.

Steuern: Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Steuerauf- wendungen auf 109 Mio. € (2019: 112 Mio. €). Der sich ergebende Steuersatz von 25,6 % liegt vor allem durch niedrigere Steuer- sätze und in regionaler Hinsicht veränderte Ergebnisbeiträge - im Wesentlichen durch die Akquisition von ADF/IDF zum Jahresende 2019 - unter dem Satz des Geschäftsjahres 2019 (27,3 %). Einer ausreichenden steuerlichen Risikovorsorge wurde, wie in den Vorjahren auch, im Konzern Rechnung ge-tragen.

Jahresüberschuss und Ergebnis je Aktie: Der auf die Ak-tionäre der Symrise AG entfallende Jahresüberschuss betrug 307 Mio. € und lag damit 11 Mio. € über dem normalisierten1 Wert des Vorjahres. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich auf 2,27 € (2019 bereinigt1: 2,20 €).

Dividendenvorschlag 2020: Vorstand und Aufsichtsrat der Symrise AG werden der Hauptversammlung am 5. Mai 2021 vor-schlagen, eine Dividende von 0,97 € je Aktie für das Geschäfts- jahr 2020 auszuschütten.

FINANZLAGE FINANZMANAGEMENT

Grundzüge und Ziele: Das Finanzmanagement des Symrise Konzerns verfolgt die Ziele, jederzeit die Deckung des Finanz-bedarfs des Unternehmens zu gewährleisten, die Finanzie- rungsstruktur zu optimieren und finanzwirtschaftliche Risi- ken möglichst zu begrenzen. Hierzu tragen eine konsequente zentrale Steuerung und die kontinuierliche Überwachung des Finanzierungsbedarfs bei.

Gemäß den Symrise Treasury-Richtlinien wird die Finan- zierung des Konzerns zentral gesteuert. Der Finanzbedarf der Tochtergesellschaften wird mittels der internen Konzernfi- nanzierung unter anderem im Rahmen eines Cash Poolings sichergestellt. Die überschüssige Liquidität einzelner euro- päischer Konzerneinheiten wird auf einem zentralen Konto ge- sammelt, sodass Liquiditätsdefizite anderer Konzerneinhei- ten ohne externe Finanzierungen ausgeglichen werden können

1 Im Rahmen des Erwerbs der ADF/IDF-Gruppe sind 2019 einmalige Akquisitions- und Integrations-kosten in Höhe von 16,3 Mio. € angefallen. Zur besseren Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr wird im Folgenden ein um diese einmaligen Effekte bereinigtes Ergebnis (EBITDA(N)) ausgewiesen. Ferner wurden die Vorjahreszahlen aufgrund der finalisierten Kaufpreisallokation für ADF/IDF angepasst. Weitere Informationen dazu finden sich im Anhang Textziffer 2.1.

und die internen Finanzmittel effizient zum Einsatz kom- men. Sofern externe Kreditlinien benötigt werden, sind diese gegebenenfalls durch Garantien der Symrise AG abgesichert.

Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns sind unbesichert.

Der Konzern unterhält gute Geschäftsbeziehungen zu einer großen Anzahl an Banken und vermeidet eine zu starke Abhän- gigkeit von einzelnen Instituten.

Der Symrise Konzern sichert Risiken, die sich aus einer va-riablen Verzinsung von Finanzverbindlichkeiten ergeben, ge- gebenenfalls mit Zinssicherungsgeschäften ab. Dabei gilt der Grundsatz, dass Zinsderivate nur auf Basis eines Grund- geschäfts abgeschlossen werden dürfen.

Symrise wickelt Geschäfte in unterschiedlichen Währungen ab und ist damit Währungsrisiken ausgesetzt. Wechselkurs- risiken entstehen, wenn Produkte in anderen Währungsräu- men verkauft werden als in denen, wo die Rohstoff- und Pro-duktionskosten anfallen. Symrise stellt im Rahmen seiner globalen Strategie einen Großteil seiner Produkte in den Wäh-rungsräumen her, in denen diese auch verkauft werden sol- len, um so eine natürliche Absicherung gegen Wechselkurs- schwankungen zu erreichen. Darüber hinaus hat Symrise ein Risk Management-System implementiert, welches basierend auf einer detaillierten Cashflow-Planung offene Währungs- positionen identifiziert. Diese werden fallweise gegen Schwan- kungen abgesichert.

Mit einer Eigenkapitalquote (einschließlich nicht beherrschen-der Anteile) von 39,8 % zum 31. Dezember 2020 verfügt Symrise über eine solide Grundlage, um die zukünftige Geschäftsent- wicklung nachhaltig voranzutreiben.

Finanzierungsstruktur: Das erste Halbjahr stand unter dem Einfluss des sich ausbreitenden Corona-Virus und der damit verbundenen Unsicherheit bezüglich der Auswirkungen auf das operative Geschäft und die Liquiditätssituation. Zur Sicher-stellung der Liquidität vereinbarte Symrise im Frühjahr Back- up-Linien mit drei Banken über insgesamt 250 Mio. €. Die Li-nien haben eine Laufzeit von einem Jahr und sind nicht in Anspruch genommen worden. Angesichts des stabilen Cash- flows ist es nicht geplant, diese zu prolongieren.

Am Ende des zweiten Quartals des Geschäftsjahres platzierte Symrise erfolgreich einen Eurobond bei institutionellen In-vestoren am Kapitalmarkt. Er hat ein Volumen von 500 Mio. €, eine Laufzeit von 7 Jahren, trägt einen Kupon von 1,375 % und diente der Refinanzierung des Ende November 2020 fälligen US Private Placements und der Anfang Dezember 2020 fälli-

gen Schuldscheintranche. Darüber hinaus hat Symrise im Ver- lauf der ersten drei Quartale 2020 sukzessive den ausstehen- den Term Loan in Höhe von 150 Mio. € getilgt. Insgesamt deckt der Symrise Konzern seinen Kapitalbedarf aus dem guten operativen Cashflow sowie über kurz- und langfristige Finan-zierungen.

Alle aus den Krediten resultierenden vertraglichen Verpflich- tungen (Covenants) sind von Symrise im Geschäftsjahr 2020 eingehalten worden.

Zusätzlich zu dem eingeräumten Rahmenkredit in Höhe von 300 Mio. € bestehen im Konzern bilaterale, fest zugesagte Kre- ditlinien in Höhe von 317 Mio. €, die kurzfristige Zahlungs- bedürfnisse abdecken sollen. Der vereinbarte Zins für den Rah- menkredit bewegt sich auf marktüblichem Niveau.

CASHFLOW- UND LIQUIDITÄTSANALYSE

Übersicht Cashflow

ligen Schuldscheindarlehenstranchen. Refinanziert wurden diese Tilgungen durch die Emission eines Eurobonds in Höhe von 500 Mio. €. Außerdem ist die an die Aktionäre ausgezahlte Dividende für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 129 Mio. € Bestandteil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit.

Darüber hinaus hat das Unternehmen den Business Free Cash- flow als primär interne Steuerungsgröße zur Performance- Beurteilung eingeführt, um die Cashflow-Ausrichtung des Un- ternehmens zu stärken. Der Business Free Cashflow, der sich aus EBITDA, Investitionen (inklusive Cash-Effekte aus Leasing) und Veränderungen im Working Capital zusammensetzt, be- trug im Geschäftsjahr 2020 564 Mio. € und konnte gegenüber dem Vorjahr1 um 18 % gesteigert werden. Dabei wirkte sich der oben beschriebene Einmaleffekt aus dem Cyber-Angriff im Working Capital ebenfalls positiv auf den Business Free Cash- flow aus.

Business Free Cashflow in % vom Umsatz

In Mio. € Operativer Cashflow

Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Liquide Mittel (31.12.)

Business Free Cashflow

2019 2020

547 636

- 882 498

  • - 150

  • - 189

446 725

476 564

9,9

9,9

Sämtliche Zahlungsverpflichtungen konnten im Geschäfts- jahr erfüllt werden. Liquiditätsengpässe bestanden nicht und sind auch in der Zukunft nicht absehbar. Dem Unternehmen stehen ausreichende Linien zur Verfügung, zum Beispiel im Rahmen einer Revolving Credit Facility in Höhe von 300 Mio. €, die zum 31. Dezember 2020 nicht in Anspruch genommen war.

2016

2017

2018

EBITDA(N)

- Investitionen (inklusive Cash-Effekte aus Leasing) -/+ Veränderungen im Working Capital

= Business Free Cashflow

2019

2020

Der operative Cashflow lag deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Ein Abbau von Working Capital sowie ein deutlich gestiegenes Ergebnis sind die Hauptursachen für diese Ver- besserung. Der Cyber-Angriff wirkte sich dabei insgesamt posi- tiv auf die Working-Capital-Situation zum Jahresende aus.

Die operative Cashflow-Quote bezogen auf den Umsatz belief sich auf 18 %.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit betrug - 150 Mio. €, vor allem zurückzuführen auf Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen. Im Berichtsjahr fand per saldo ein Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 189 Mio. € statt, im Wesentlichen bedingt durch Til-gungen des Term Loans, des US Private Placements und der fäl-

INVESTITIONEN UND AKQUISITIONEN

Die Investitionen des Symrise Konzerns in immaterielle Ver-mögensgegenstände und Sachanlagen (ohne neue Leasing- verträge) beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 159 Mio. €, nach 182 Mio. € im Vorjahr.

Für immaterielle Vermögenswerte wurden 15 Mio. € (2019:

26 Mio. €) aufgewendet. Schwerpunkte bildeten hier Investitio-nen im Bereich Software, vor allem die Vorbereitung der Ein-führung einer ERP-Software im Segment Nutrition. Investitio-nen in Sachanlagen (ohne neue Leasingverträge) wurden im Umfang von rund 145 Mio. € getätigt (Vorjahr: 156 Mio. €). Die

1 2019 bereinigt um Einmaleffekte aus Akquisitionen

größten Investitionsprojekte umfassten die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Menthol in Charleston (USA), die Modernisierung der Produktion für Terpene Ingredients im Geschäftsbereich Aroma Molecules in Jacksonville (USA), die Errichtung der neuen Standorte von Pet Food in Araucaria (Brasilien) und Chuzhou (China) sowie die Erweiterung der Pro- duktionskapazitäten von Cosmetic Ingredients in Charleston (USA).

Alle Projekte wurden aus laufenden Mitteln finanziert. Zum 31. Dezember 2020 hatte der Konzern Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 50 Mio. € (31. Dezember 2019: 41 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Produktionsanlagen sowie Labor- und Büroausstattung. Die Verpflichtungen sind größtenteils im Laufe des Jahres 2021 fällig.

Am 23. November 2020 hat Symrise eine Kaufvereinbarung mit der Sensient Technologies Corporation (Milwaukee, USA) über die Akquisition ihres Fragrance und Aroma Chemicals Ge- schäfts unterzeichnet. Diese Aktivitäten umfassen verschie- dene Aroma Molecules Lösungen und Duftstoffe aus natürli-chen und erneuerbaren Quellen. Im Geschäftsjahr 2019 er- wirtschaftete die Geschäftseinheit einen Umsatz von rund 77 Mio. €. Mit der Akquisition stärkt Symrise seine Rückwärts-integration und baut die führende Position als Anbieter von Duftstoffen für die Anwendung in Körperpflege- und Haus- haltsprodukten aus. Symrise erhält darüber hinaus Zugang zu weiteren Kunden und stärkt seine Präsenz insbesondere in EAME und Lateinamerika. Für die Zukunft plant Symrise, seine Produktion in Spanien mit gezielten Investitionen in den zu übernehmenden Standort in Granada zu verstärken. Die Transaktion steht unter Vorbehalt der Erfüllung regulatorischer Genehmigungen.

VERMÖGENSLAGE AUSGEWÄHLTE BILANZPOSTEN Angepasste Vorjahreswerte

Die Kaufpreisallokation zu dem Anfang November 2019 getätig- ten Unternehmenserwerb ADF/IDF wurde im zweiten Halb- jahr 2020 abgeschlossen. Gemäß IFRS 3 par. 45 waren die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 vorläufig angesetz- ten Beträge rückwirkend zu korrigieren und neue Informatio- nen so zu berücksichtigen, als wenn sie bereits zum Erwerbs- zeitpunkt bekannt gewesen wären. Veränderungen ergaben sich im Wesentlichen aus nachgeholten Abschreibungen auf die angepassten beizulegenden Zeitwerte der Sachanlagen und der identifizierten immateriellen Vermögenswerte, aus dem Verbrauch der neubewerteten Vorräte, der Erfassung einer aus der finalen Kaufpreisermittlung resultierenden Verbindlich- keit sowie der Veränderung der latenten Steuern aus allen Kor- rekturen seit dem Closing. Darüber hinaus wurden die An- teile an dem erworbenen Gemeinschaftsunternehmen mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Die Anpassungen der primären Abschlussbestandteile sind im De- tail in TZ 2.1 des Konzernanhangs aufgeführt. Bei der nach- folgenden Erläuterung zur Entwicklung der Vermögenslage sind die angepassten Vorjahreswerte zugrunde gelegt worden.

Entwicklung der Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2020 liegt mit 5.940 Mio. € auf Vorjahresniveau (31. Dezember 2019: 5.953 Mio. €).

Der Zunahme des Zahlungsmittelbestands und der kurzfristi- gen Einlagen (+ 279 Mio. €) steht ein rückläufiger Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (- 47 Mio. €) so- wie der Vorräte (- 29 Mio. €) gegenüber. Bei den Sachanlagen wurden die investitionsbedingten Zugänge durch die Abschrei-bungen sowie vor allem durch Translationseffekte überkom- pensiert, sodass sich insgesamt ein Rückgang um 40 Mio. € er-

Investitionen nach Segmenten in Mio. €

Investitionen nach Regionen in Mio. €

50

Scent & Care

34

Flavor

75

Nutrition

20

Asien/Pazifik

18

Lateinamerika

59

Nordamerika

62

EAME

gab. Infolge des ADF/IDF Unternehmenserwerbs im Geschäfts- jahr 2019 sind die immateriellen Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, deutlich angestiegen, sodass höhere Abschreibungen als im Vorjahr zu erfassen wa-ren. Diese Verringerung wurde - analog zu der Entwicklung bei den Sachanlagen - durch Translationseffekte verstärkt. Der Bestand an immateriellen Vermögenswerten ist insgesamt um 194 Mio. € zurückgegangen.

Veränderungen auf der Passivseite haben sich im Wesentli- chen bei den Pensionsverpflichtungen sowie dem Eigenkapital ergeben. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind aufgrund einer weiteren Verringerung des Abzinsungssatzes in Deutschland um 0,53 Prozentpunkte auf 0,67 % angestiegen (insgesamt + 76 Mio. €). Das sich u.a. da- durch sowie durch negative, translationsbedingte Währungs- effekte beeinflusste Eigenkapital (einschließlich nicht beherr-

schender Anteile) beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf 2.362 Mio. € und liegt damit leicht unter Vorjahresniveau. Die Eigenkapitalquote beträgt 39,8 %, nach 41,3 % im Vorjahr. Für das Geschäftsjahr 2019 wurde im Jahr 2020 eine Dividende von 129 Mio. € ausgeschüttet.

Nettoverschuldung

In Mio. €

Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten (nach IFRS 16) Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen Nettoverschuldung

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Nettoverschuldung inkl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

2019

2020

1.966 96 - 446

1.973 99 - 725

1.617 1.348

605 681

2.222 2.029

Bilanzstruktur zum 31. Dezember 2020 in Mio. €

5.953

6.000

5.000

446648892

5.940

5.953332

5.940334

725601863

1.966

1.973

4.000

3.000

2.000

1.000

0

1.245

1.205

2.388

2.194

334

352

605425168

681436154

2.457

2.362

Aktiva 2019

Aktiva 2020

Passiva 2019

Passiva 2020

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Vorräte

Sachanlagen

Immaterielle Vermögenswerte

Sonstige Aktiva

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Finanzverbindlichkeiten

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Sonstige Verbindlichkeiten

Latente Steuerschulden

Summe Eigenkapital

Fälligkeitsprofil zum 31. Dezember 2020 in Mio. €

700 600 500 400 300 200 100

0

2021

2022

2023

2024

2025

2026

2027

2028

2029

Revolvierende Kreditlinie 2015

Schuldscheindarlehen 2015

Euroanleihe 2019

Euroanleihe 2020

Bilaterale Back-up Linien, ungezogenWandelanleihe 2017Schuldscheindarlehen 2019

Die Nettoverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten ist im Geschäftsjahr 2020 vor allem durch den starken operativen Cashflow um 269 Mio. € auf 1.348 Mio. € gesunken.

Die Nettoverschuldung ergibt sich durch Abzug der Zahlungs- mittel und kurzfristigen Einlagen von den Finanzverbindlich- keiten inkl. Leasingverbindlichkeiten. Als bestandsorientierte, auf Bilanzgrößen basierende Kennzahl gibt sie Auskunft über die effektive Verschuldung des Unternehmens. Zur Berechnung der Kennzahl Nettoverschuldung/EBITDA wird die Nettover- schuldung sowohl mit als auch ohne Pensionsrückstellungen auf das EBITDA der letzten zwölf Monate bezogen. Danach ergibt sich für die Relation Nettoverschuldung/EBITDA im Be- richtsjahr eine Kennzahl von 1,8 (20191: 2,3). Der Verschul- dungsgrad "Nettoverschuldung einschließlich Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen/EBITDA" ver-

KAPITALSTRUKTUR

ringerte sich trotz gestiegener Rückstellungen für Pensionen von 3,2 im Jahr 20191 auf 2,7 im Berichtsjahr.

Symrise strebt eine Kapitalstruktur an, die es dem Unterneh-men ermöglicht, seinen künftigen potenziellen Finanzie- rungsbedarf zu angemessenen Bedingungen über die Kapital- märkte zu decken. Dadurch kann Symrise ein hohes Maß an Unabhängigkeit, Sicherheit und finanzieller Flexibilität ge- währleisten. Die ergebnisorientierte Dividendenpolitik des Unternehmens wird fortgesetzt, um die Aktionäre auch in Zu- kunft angemessen am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Daneben soll sichergestellt sein, dass Akquisitionsvorhaben durch eine solide Finanzierungsstruktur begleitet werden können.

1 2019: Nettoverschuldung/EBITDA(N)

2019

2020

In Mio. €

in % der Bilanzsumme

in % der Bilanzsumme

Eigenkapital

2.457

41

2.362

40

Kurzfristige Verbindlichkeiten

1.146

19

657

11

Langfristige Verbindlichkeiten

2.350

39

2.921

49

Verbindlichkeiten

3.496

59

3.578

60

Bilanzsumme

5.953

100

5.940

100

Veränderung in %

- 3,9 - 42,7 + 24,3 + 2,3 - 0,2

WIRTSCHAFTSBERICHT · NACHTRAGSBERICHT · GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE - Konzernlagebericht - 43

An wesentlichen außerbilanziellen Verpflichtungen bestehen Abnahmeverpflichtungen für Warenbezüge in Höhe von

153 Mio. € (2019: 174 Mio. €) und Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 50 Mio. € (2019: 41 Mio. €).

Die Symrise AG hat mit verschiedenen Dienstleistern Service- verträge zur Auslagerung der internen Informationstechnolo- gie geschlossen. Die Serviceverträge bestanden teilweise be- reits in den Vorjahren. Die verbleibende Gesamtverpflichtung gegenüber diesen Dienstleistern beträgt unter Berücksichti- gung von Sonderkündigungsrechten 4 Mio. € (31. Dezember 2019: 9 Mio. €). Übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen beliefen sich am 31. Dezember 2020 auf 9 Mio. € (31. Dezember 2019: 12 Mio. €) und betrafen im Wesentlichen Verpflichtun-gen aus Berater-, Dienstleistungs- und Kooperationsverträgen (5 Mio. €; 31. Dezember 2019: 8 Mio. €).

Nachtragsbericht

Am 3. Februar 2021 hat Symrise Veränderungen im Vorstand mit Wirkung zum 1. April 2021 bekanntgegeben. Heinrich Schaper, verantwortliches Vorstandsmitglied für das Segment Flavor, wird zum 31. März 2021 aus dem Unternehmen ausscheiden und in den Ruhestand treten. Im Zuge der Nachfolgeplanung hat der Aufsichtsrat beschlossen, dass Dr. Jean-Yves Parisot neben seiner Verantwortung für das Segment Nutrition auch die globale Leitung des Segments Flavor übernehmen soll. Achim Daub, seit 2006 Vorstand des Segments Scent & Care, verlässt ebenfalls zum 31. März 2021 das Unternehmen in bestem Einvernehmen, um sich neuen beruflichen Heraus- forderungen zu widmen. Die Nachfolgeplanung für die Füh- rung des Segments Scent & Care ist bereits eingeleitet. Über- gangsweise wird der Vorstandsvorsitzende der Symrise AG, Dr. Heinz-Jürgen Bertram, das Segment führen. Vorstandsmit- glied Olaf Klinger wird unverändert das Finanz-, Rechts- und IT-Ressort leiten.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Der Vorstand beurteilt die wirtschaftliche Lage des Symrise Konzerns positiv. 2020 konnte der Konzern trotz herausfor- dernder Rahmenbedingungen seinen Umsatz bei anhaltend hoher Profitabilität erneut steigern. Die Finanzierung des Unternehmens ist mittelfristig gesichert. Die Aktionäre der Symrise AG werden vorbehaltlich des Beschlusses der Haupt- versammlung über eine gegenüber dem Vorjahr erhöhte Divi- dende am Erfolg des Unternehmens teilhaben.

Prognosebericht

EBITDA(N)-MARGE

21,5 %

21,0 %

21,1 % rund 21 %

21,0 %

20,6 %

20,5 %

20,0 %

20,0 %

19,5 %

19,0 %

2017

2018

2019 1

2020

2021

1 Bereinigt um Transaktions- und Integrationskosten im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen und angepasst aufgrund finalisierter Kaufpreisallokation für ADF/IDF.

KÜNFTIGE RAHMENBEDINGUNGEN

Die internationale Wirtschaftsentwicklung wird im Jahr 2021 weiterhin sehr stark vom Verlauf der Corona-Pandemie beein- flusst. Unter der Voraussetzung, dass weitreichende Impf-kampagnen die Verbreitung des Virus wirksam eindämmen, prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum der Weltwirtschaft um 5,5 % im Jahr 2021. Dabei wird das Tempo der wirtschaftlichen Erholung von Land zu Land unterschiedlich sein. Die USA und Japan könnten das wirtschaftliche Vorkrisen-Niveau in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 wieder erreichen, im Euroraum und in Großbritan- nien dürfte die Wirtschaftsleistung noch 2022 unter dem Stand vom Jahresende 2019 liegen. Insgesamt rechnet der IWF für die Industrieländer 2021 mit einem Wirtschaftswachs-tum von 4,3 %, in den Schwellen- und Entwicklungsländern sollte das Plus 6,3 % erreichen. Wachstumszentrum der Welt- wirtschaft bleibt Asien mit einem BIP-Zuwachs in China von 8,1 % und in Indien von 11,5 %. Schwierig bleibt die Situation besonders in Ländern, deren Wirtschaftskraft vor allem auf dem Export von Rohöl oder dem Tourismus beruht.

Der für Symrise relevante AFF-Markt erreichte 2020 ein Vo-lumen von 35,8 Mrd. €. Hiervon entfallen - laut Berechnungen des Marktforschungsinstituts IAL - circa 28,5 Mrd. € auf den Teilmarkt der Geschmacks- und Duftstoffe und circa 7,3 Mrd. € auf den relevanten Teilmarkt der Aromachemikalien und kosmetischen Inhaltsstoffe.

Symrise geht in einer langfristigen Schätzung von einer jähr-lichen durchschnittlichen Wachstumsrate des relevanten AFF-Marktes von etwa 3 bis 4 % aus. Angesichts der starken Wirtschaftsleistung einiger Länder im Raum Asien/Pazifik wird laut Einschätzung von IAL die Nachfrage nach Aromen und Duftstoffen sowie Aromachemikalien und kosmeti- schen Inhaltsstoffen in dieser Region am stärksten steigen - gefolgt von Nordamerika, der Region EAME und Lateiname- rika.

Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Symrise leicht steigende Rohstoffkosten. Im Wesentlichen unterscheidet das Unter- nehmen zwischen natürlichen, agrobasierten und petrobasier- ten Rohstoffen. Der strategische Fokus des Unternehmens liegt auf den natürlichen und aus erneuerbaren Quellen stam- menden Rohmaterialien. Bei den wichtigen natürlichen Rohstoffen verfolgt der Konzern den Ansatz der Rückwärts-integration. Das heißt, Symrise kooperiert bei den agro- basierten Schlüsselprodukten wie Vanille, Zwiebel, Rote Beete oder Früchten eng mit den Erzeugern. Ziel ist, durch langfris- tige Verträge eine gleichbleibend hohe Qualität und eine hohe Planungssicherheit zu erreichen. Im Bereich Menthol nutzt Symrise seine führende Marktposition und langjährige Liefer- treue bei den multinationalen Markenherstellern.

BIP-Entwicklung 2020/ 2021 in %

2020

2021

Industrieländer

- 4,94,3

Schwellen- und Entwicklungsländer

- 2,46,3

Welt

- 3,55,5

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

Bei den Energiekosten ist für das Geschäftsjahr 2021 mit einer leicht steigenden Entwicklung zu rechnen. Gründe hierfür sind niedrige Gasbeschaffungskosten und die Tatsache, dass am Standort Holzminden eine Eigenstromversorgung über eine Kraft-Wärmekopplungs-Anlage erfolgt, die einen großen Teil des Strombedarfs abdeckt. Durch diese Maßnahme konnte der Ölverbrauch deutlich reduziert werden und somit auch der CO2-Ausstoß. Ferner führt die Eigenstromversorgung zu einer Verringerung der Netzkosten. Jedoch unterliegen die fossilen Brennstoffe ab 2021 der CO2-Besteuerung (BEHG), so dass mit steigenden Beschaffungskosten zu rechnen ist.

Beim Strompreis ist für die noch verbleibende Bezugsmenge durch leicht ansteigende Beschaffungspreise an der Strombörse EEX einerseits und leicht erhöhte Netzkosten aus dem vor- gelagerten Netz andererseits ebenfalls mit einer Erhöhung zu rechnen.

Symrise ist bestrebt, die Energiekosten des Unternehmens durch unterschiedliche Maßnahmen bei der Energiebeschaf- fung und ein etabliertes Energiemanagement positiv zu be-einflussen.

AUSWIRKUNGEN DES BREXIT-REFERENDUMS Symrise erwartet durch den Austritt des Vereinigten König- reichs aus der Europäischen Union keine wesentlichen Aus- wirkungen auf den Gesamtkonzern, da die dort ansässigen Konzerngesellschaften über eigene Produktionsstätten verfü- gen und ihre Produkte vornehmlich an lokale Kunden ver- treiben. Der zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ausgehandelte Partnerschaftsvertrag trat am 1. Januar 2021 vorläufig in Kraft. Er stellt die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich auf eine neue Grundlage und schließt nahtlos an die zum 31. Dezember 2020 ausgelaufe-ne Übergangsphase an. Symrise arbeitet weiterhin aktiv an mitigierenden Maßnahmen, die den Fortbestand des Geschäfts im Vereinigten Königreich sichern. Um in der Übergangs- phase einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleis- ten, wurden Sicherheitsbestände für Rohstoffe gebildet. Durch diese und weitere umfangreiche Vorbereitungen von Symrise kam es nur zu geringen Unterbrechungen der Liefer- kette nach Einführung von Zollkontrollen und weiteren For- malitäten an den Grenzen.

Alle zentralen Finanzierungsverträge bestehen mit der Symrise AG und unterliegen nicht britischem Recht.

AUSWIRKUNGEN AUS HYPERINFLATIONSLÄNDERN Die derzeit in Venezuela und Argentinien zu verzeichnende Hyperinflation ist für das Konzernergebnis von untergeord- neter Bedeutung. Eine hyperinflations-bedingte Anpassung des Abschlusses der Tochtergesellschaft im Iran wird ab dem Geschäftsjahr 2021 erfolgen, sofern die Effekte daraus nicht unwesentlich sind.

Für das Jahr 2021 bekräftigt Symrise seine langfristigen Wachstums- und Profitabilitätsziele. Der Konzern geht weiter- hin davon aus, schneller zu wachsen als der relevante Markt.

KÜNFTIGE UNTERNEHMENSENTWICKLUNG

Das prognostizierte langfristige Wachstum nach IAL Consul- tants beträgt etwa 3 bis 4 % weltweit. Für den Konzern gilt unverändert die langfristige Wachstumserwartung von 5 bis 7 % (CAGR), die auch im Jahr 2021 erreicht werden soll.

Zur weiteren Steigerung des Ergebnisses werden ein diszipli- niertes Kostenmanagement und der Fokus auf margenstarke Geschäfte fortgeführt. Dazu gehören beispielsweise Initia- tiven zur Reduzierung der Komplexität von Prozessen und Ab- läufen und die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Pro- dukte und Technologien. Unter der Annahme leicht steigender Rohstoffkosten geht der Konzern für 2021 von einer EBITDA- Marge von um die 21 % aus. Der Quotient aus Nettoverschul- dung (inklusive Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie Leasingverbindlichkeiten) zu EBITDA(N) soll Ende 2021 zwischen 2,3 und 2,5 liegen. Damit will das Un- ternehmen 2021 in die angestrebte Verschuldungsbandbreite von 2,0 bis 2,5 zurückkehren.

Der Konzern wird die ergebnisorientierte Dividendenpolitik fortsetzen und seine Aktionäre auch in der Zukunft angemes-sen am Unternehmenserfolg beteiligen.

GESAMTAUSSAGE ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG DES UNTERNEHMENS

Der Vorstand der Symrise AG sieht das Unternehmen bestens aufgestellt, um das Geschäft in allen Geschäftsbereichen und Wachstumsregionen weiter auszubauen. Das Erreichen der gesteckten Ziele beruht auf einer bewährten Strategie. Die drei Eckpfeiler unserer Strategie sind unverändert. Sie stehen für die weitere Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und den nachhaltigen Ausbau unseres Geschäfts:

Wachstum: Eine enge Zusammenarbeit mit ausgewählten

Kunden, insbesondere um den Umsatzanteil in Schwellen- ländern weiter auszubauen.

Effizienz: Die fortlaufende Verbesserung der Prozesse so- wie der Ausbau der Rückwärtsintegration bei nachwachsen-den Rohstoffen.

Portfolio: Das Erschließen neuer Märkte und Marktsegmente außerhalb von Duftstoffen und Aromen.

Grundsätzlich will Symrise vorrangig organisch wachsen. Wo es sinnvoll und wertschaffend ist, tätigt der Konzern Akqui- sitionen oder geht strategische Partnerschaften ein, um sich Zugang zu neuen Technologien, neuen Märkten und Kunden zu verschaffen oder die nachhaltige Versorgung mit nachwach- senden Rohstoffen zu sichern.

48 - Konzernlagebericht - CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Chancen- und Risikobericht

ÜBERSICHT CHANCEN UND RISIKEN

Chancen

Kategorien

Risiken

VerkaufsmärkteBeschaffungsmärkteFinanzmärkteProduktionInvestitionenPersonalMerger & AcquisitionsForschung & EntwicklungCompliance, RechtIT SicherheitSteuern

UmweltProzess & Organisation

Sehr hohe Chancen & Risiken über 80 Mio. €

Hohe Chancen & Risiken > 60 - 80 Mio. €

Mittlere Chancen & Risiken > 40 - 60 Mio. €

Geringe Chancen & Risiken bis 40 Mio. €

MANAGEMENT VON CHANCEN UND RISIKEN

Die Geschäftsaktivitäten des Symrise Konzerns bieten eine Vielzahl von Chancen und unterliegen zugleich permanent Risiken.

Chancen bezeichnen künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen positiven Prognose- bezie- hungsweise Zielabweichung führen können. Entsprechend be- zeichnen Risiken künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen Prognose- und Zielabweichung führen können. Die Nutzung von Chancen und die frühzeitige Erkennung und Vermeidung von Risiken sind auch aufgrund der gestiegenen Größe und Komplexität des Konzerns durch die Akquisitionen in den vergangenen Jah-ren sehr bedeutsam für die weitere Entwicklung von Symrise.

Bei der Wahrnehmung von Chancen ist darauf zu achten, dass ein akzeptables Risikoprofil gewahrt bleibt. Dementspre- chend wird durch Richtlinien sichergestellt, dass Risikoabwä- gungen von Beginn an in den Entscheidungsprozessen des Vorstands berücksichtigt werden. Symrise verwendet eigene Anweisungen und Vorlagen, um die Prozesse des Risikoma- nagements zu regeln und für die Mitarbeiter eine verbindliche Grundlage für den Umgang mit Risiken vorzugeben.

Im Rahmen unseres Risikomanagements prüfen Bereichsver- antwortliche ihre Risiken periodisch. Das Risikoberichtswe- sen dokumentiert diese Risiken entsprechend, einschließlich ihrer Bewertung, ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der vorgesehenen Maßnahmen zur Risikovermeidung oder -ver- minderung. Um die finanziellen Auswirkungen von verblei- benden Risikopositionen zu minimieren, hat Symrise, sofern ökonomisch sinnvoll, Versicherungsschutz erworben.

Die Unternehmenskultur von Symrise legt Wert auf unter- nehmerisch geprägtes Denken und Handeln. Wir schätzen eine hohe Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter. Es obliegt da- her neben dem Vorstand auch allen Mitarbeitern von Symrise, unabhängig von ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich und -umfang, kontinuierlich Chancen zu suchen und wahrzu- nehmen. Die jeweiligen Bereichsverantwortlichen des Kon-zerns sind angehalten, Chancen auf operativer Ebene, die sich beispielsweise im Rahmen der Betriebstätigkeit oder auf- grund verbesserter Marktbedingungen ergeben, zu identifizie- ren und mit dem Ziel einer überplanmäßigen Ergebnisent- wicklung zu realisieren. Strategische Chancen werden in allen Segmenten sowie durch das Corporate Center identifiziert. Diese werden bewertet und Pläne zu deren Ausschöpfung ent-

wickelt. Es liegt zudem in der Verantwortung des Vorstands von Symrise, regelmäßig strategische Chancen zu erörtern. Mit dem etablierten Risiko- und Chancenmanagement werden die in den verschiedenen Bereichen des Konzerns beobachteten und in strategisches Handeln integrierten Chancen gemein- sam mit den Risiken des Unternehmens systematisch analy- siert.

Ab dem Jahr 2020 werden die Risiken auf der Konzernebene von Geschäftsbereichen, Funktionen und Bereichen gemeldet. Der vorherige Ansatz auf der Basis individueller Konzernge-sellschaften hatte zu einer kleinteiligen Betrachtung von Risi- ken geführt, bei der das Gesamtbild möglicherweise verloren gehen könnte. Im Einverständnis mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wurde der Prozess zur Risikomeldung und -betrachtung angepasst.

ANSATZ ZUR EVALUIERUNG VON RISIKEN

Das Risikomanagement von Symrise basiert auf den Grundzü- gen allgemein anerkannter Standards (ISO 31000) und er-streckt sich über alle Konzerngesellschaften und Unterneh- menseinheiten.

Die konzernweite Koordination der Risikoerfassung erfolgt im Corporate Center durch die Stabsfunktion "Risikomanage- ment". Auf Ebene der Segmente und übergreifenden Funkti- onen werden Risikoberichte erstellt, die anschließend auf Kon- zernebene zu einem aktuellen Überblick der Risikosituation zusammengeführt werden. Dieser Konzern-Risikobericht wird zweimal pro Jahr dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Symrise AG vorgelegt und erläutert, letztmals im Oktober 2020. Darin werden potenzielle Risiken identifiziert und nach ih- rer Gewinnauswirkung (Nettomethode) sowie ihrer Eintritts- wahrscheinlichkeit klassifiziert.

Das Produkt aus Ergebniseffekt und der dem Risiko zuge- ordneten Eintrittswahrscheinlichkeit beziehungsweise "Wahr- scheinlichkeit" ("Likelihood") bestimmt die Höhe des jewei-ligen Risikos. Das Schaubild zeigt, auf welche Weise die Kombi-nation aus "Effekt" und "Wahrscheinlichkeit" sich insgesamt auf die Höhe des Risikos auswirkt. So liegen die Kombinationen mit relativ geringem EBIT-Effekt und geringer Wahrschein- lichkeit tendenziell links unten; Kombinationen mit einem re- lativ hohen Produkt beider Variablen finden sich rechts oben in dem Schaubild und beschreiben damit ein größeres Risiko.

50 - Konzernlagebericht - CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Im Rahmen der Modifizierung des Prozesses wurden auch die Schwellenwerte auf die relevante Konzernebene angepasst.

Impact

IVIII

III

1

2

3

4

Likelihood

Impact (Effekt auf das EBIT des Konzerns)

I

- niedrig

bis 40 Mio. €

II

- mittel

> 40-60 Mio. €

III

- hoch

> 60-80 Mio. €

IV

- sehr hoch

> 80 Mio. €

Likelihood (Wahrscheinlichkeit)

1

- niedrig

0-24 %

2

- mittel

25-49 %

3

- hoch

50-74 %

4

- sehr hoch

75-100 %

Das Risikoberichtswesen führt des Weiteren geeignete Maß-nahmen zur Risikovermeidung oder -verminderung auf. Damit bildet es zugleich die Grundlage für die Risikosteuerung, die auch von der Internen Revision des Konzerns geprüft wird. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat beziehungsweise den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und trifft weitere Maß- nahmen für den Umgang mit den Risiken.

Die Berichtsschwellen für Risiken orientieren sich an den finanziellen Auswirkungen auf den Konzern sowie an der Ein- trittswahrscheinlichkeit des Risikos. Eine sofortige Benach- richtigung des Vorstands erfolgt, sofern ein Risiko bestimm- te Schwellenwerte überschreitet. Im Folgenden werden die Chancen und Risiken detailliert beschrieben, die einen mate- riellen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslagedes Symrise Konzerns haben könnten. Sofern dabei kein Seg- ment des Konzerns individuell adressiert wird, betreffen die dargestellten Chancen und Risiken alle drei Unternehmensseg- mente gleichermaßen. Die Reihenfolge, in der die einzelnen Chancen und Risiken erläutert werden, stellt keine Wertung hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Symrise Konzern dar.

CHANCEN UND RISIKEN IM EINZELNEN VERKAUFSMÄRKTE

In den von Symrise bedienten Branchen herrscht weiterhin ein intensiver Wettbewerb. Dementsprechend wird eine Fort- setzung des Konsolidierungstrends des Abnehmerkreises für Produkte von Symrise für möglich gehalten. Infolgedessen be- steht für Symrise das Risiko, Kunden und damit auch Markt- anteile zu verlieren. Als Gegenmaßnahme wird vor allem die Vermarktung von Innovationen und Produkten der Geschäfts- bereiche weiter vorangetrieben, die einen Zusatznutzen gegen- über Produkten der Wettbewerber aufweisen.

Die gestiegene Volatilität der gesamten Weltwirtschaft und insbesondere einiger größerer Volkswirtschaften (zum Beispiel Brasilien, China, Türkei, Argentinien, Indonesien, Kolum- bien) begegnet Symrise mit einer zeitnahen Analyse der Effekte auf das operative Geschäft und mit gegebenenfalls schnel-len Korrekturen am jeweiligen Geschäftsmodell oder lokalen Marktauftritt.

Aus möglichen Handelsbeschränkungen ergeben sich auf- grund der globalen Aufstellung von Symrise mit Produktions- stätten in allen Kontinenten grundsätzlich nicht nur Risiken, sondern oft auch Chancen. Dies gilt besonders im Hinblick auf das Handelsdreieck USA, China, EU oder im Zusammen- hang mit dem Brexit. Kurzfristig können jedoch negative Effek- te nicht ausgeschlossen werden. In einzelnen Ländern wird kontinuierlich das mögliche Risiko eines politisch bedingten Zahlungsausfalls beobachtet. Ein Dialog mit Banken und Kunden dient der Eingrenzung dieses Risikos. Risiken in Ex- portländern, die auf politische Gründe zurückzuführen sind, beziehen sich überwiegend auf Forderungsausfälle und werden daher durch entsprechende Finanzkontrollen gemindert.

Politische Unruhen in Ländern und Regionen, in denen Sym-rise vertreten ist, werden mit großer Aufmerksamkeit beobach-tet, um die Sicherheit der dort tätigen Belegschaft zu gewähr-leisten. Dennoch können in ungünstigen Fällen zeitweilig Pro- duktions- und damit Umsatzausfälle auftreten.

BESCHAFFUNGSMÄRKTE

Symrise bezieht seine Rohmaterialien auf globaler Ebene und muss somit auch die Chancen und Risiken einer teilweise komplexen Wertschöpfungskette managen.

Die Beschaffung von natürlichen Rohstoffen aus verschiedenen Regionen der Welt beinhaltet das Ernterisiko, politische und währungsbezogene Risiken in den Anbauländern sowie das Weltmarktrisiko für die jeweilige Rohware (zum Beispiel Va- nille). Auch für die chemische Produktion müssen verschie-dene Vorprodukte global beschafft werden.

Eine zeitnahe Analyse sowie flexibles und schnelles Handeln ermöglichen zum Beispiel die Ausschöpfung von kurzfristigen Chancen oder die Vermeidung von mittelfristigen Risiken.

Eine dynamische Bedarfs- und Beschaffungsplanung unter Be-rücksichtigung des jeweiligen Chancen- und Risikoprofils ist eines der wichtigsten Instrumente der Symrise Supply Chain.

Risiken aus Konsolidierungen auf Ebene der Zulieferer beste- hen ebenfalls, da durch den Wegfall von Lieferanten die Ver- fügbarkeit von Vorprodukten gefährdet oder die Profitabilität von Endprodukten betroffen sein könnte.

Die Rückwärtsintegration bei einigen Rohstoffen sowie die Möglichkeit zur Produktion von Vorstufen chemischer Produk- te reduzieren deutlich Marktrisiken für Rohmaterialen für Symrise; dies gilt in Bezug auf die Verfügbarkeit als auch in Be-zug auf die Einsatzkosten.

Des Weiteren wird im Rahmen regulatorischer und olfaktori- scher Möglichkeiten, in enger Absprache mit unseren Kunden, eine Strategie des teilweisen oder vollständigen Ersatzes kri- tischer Rohstoffe angewandt. Auch in diesem konkreten Fall liegen Chance und Risiko für Symrise nahe beieinander; zum Beispiel besteht einerseits das Risiko des Lieferausfalls seitens Symrise an seine Kunden, andererseits kann Symrise bei erfolgreicher Rückwärtsintegration zusätzliche Ertragspo-tenziale in einem knappen Markt ausschöpfen.

FINANZMÄRKTE

Symrise nutzt zur Finanzierung des laufenden Geschäfts die internationalen Finanzmärkte. Hier ist Symrise verschiede- nen Risiken ausgesetzt. Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass Symrise nicht in der Lage ist, finanzielle Ver- pflichtungen gegenüber Dritten zu erfüllen. Im Falle einer Ver- schlechterung der Geschäftsentwicklung besteht zusätzlich das Risiko, die für Kreditzusagen bestehenden Verpflichtungen (Covenants) nicht zu erfüllen.

Symrise führt eine rollierende Liquiditätsplanung durch, um Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen. Parallel dazu verfügt die Gesellschaft über ausreichende Kreditlinien zur De- ckung von Zahlungsansprüchen. Zur Sicherstellung der Li- quidität im Rahmen der Corona-Pandemie vereinbarte Symrise im Frühjahr 2020 Backup-Linien mit drei Banken über insge- samt 250 Mio. €. Die Linien haben eine Laufzeit von einem Jahr und sind nicht in Anspruch genommen worden. Durch die kontinuierliche Überwachung der kurz- und mittelfristigen Li-quidität können Liquiditätsprobleme vermieden werden und gleichzeitig durch ein proaktives Management der Finanzie-rungsinstrumente die Refinanzierungskosten minimiert werden. Ein Refinanzierungsrisiko wird derzeit nicht gesehen.

Währungsrisiken sind eine inhärente Herausforderung einer globalisierten Wertschöpfungskette. Aufgrund der vielfälti-gen gegenläufigen Zahlungsströme in verschiedenen Währun- gen reduzieren sich die Risiken deutlich. Zudem benutzt Symrise die üblichen Instrumente der Währungssicherung, um die Auswirkungen auf das operative Geschäft möglichst zu reduzieren. Ein stringentes und dynamisches Management von Währungsveränderungen im operativen Geschäft dient der Reduzierung von Währungsrisiken. Dies gilt für Einkaufs- als auch Verkaufsmärkte. Zum Bilanzstichtag bestanden De- visentermingeschäfte zur Absicherung von operativen Wäh- rungsrisiken im Wert von rund 122 Mio. €. Um Schwankungen im operativen Währungsergebnis aufgrund von Bewertungs- änderungen zu vermeiden, wurden diese Währungsgeschäfte im Rahmen des Hedge Accountings als Cashflow Hedge und Fair Value Hedge klassifiziert.

Ähnlich wie für die Verkaufsmärkte gilt auch für die Beschaf- fungsmärkte, dass sich aus möglichen Handelsbeschränkun- gen aufgrund der globalen Aufstellung von Symrise mit Pro-duktionsstätten in allen Kontinenten grundsätzlich nicht nur Risiken, sondern oft auch Chancen (Dreieck USA, China, EU oder im Zusammenhang mit dem Brexit) ergeben können.

Kurzfristig können jedoch negative Effekte nicht ausgeschlos-sen werden.

Das Zinsrisiko entsteht dadurch, dass bei variablen Finanzie- rungsinstrumenten steigende Zinssätze den Zinsaufwand un- geplant erhöhen und damit die Ertragslage des Konzerns be-lasten können. Insgesamt beträgt die Quote der zu fixen Kondi-tionen eingegangenen Verschuldung zum 31. Dezember 2020 97 % der Gesamtverschuldung. Dem verbleibenden Zinsrisiko begegnet Symrise gegebenenfalls durch den Abschluss von Zinssicherungsgeschäften. Finanzielle Chancen und Risiken,

52 - Konzernlagebericht - CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

die mit betrieblichen Pensionszusagen verbunden sind, sind bei Symrise aufgrund der langfristig fixierten Parameter be- grenzt.

PRODUKTION

Technische Störungen können den fortlaufenden Betrieb des Konzerns unterbrechen und einen Ausfall von Einnahmen und entsprechenden Erträgen zur Folge haben. Ursachen kön- nen in der mangelnden Sicherheit der Energieversorgung, der Einrichtungen, der Prozesse, der IT Systeme, des Brand-schutzes, der Qualität und Sicherheit von Materialien und deren Klassifizierung sowie der Qualifikation des operativen Personals liegen. Daneben können steigende Anforderungen, länderspezifische Arbeits- und Umweltschutzauflagen sowie Naturkatastrophen zu Betriebsunterbrechungen führen. Der- artige Risiken werden durch Maßnahmen der Wartung, Inves- tition, Arbeitssicherheit, Versicherung und entsprechende Richtlinien, Anweisungen und Schulungen unter Kontrolle ge- halten. Veränderungen länderspezifischer Umweltschutz- auflagen können Geldbußen oder die vorübergehende Schlie- ßung von Produktionsstätten nach sich ziehen. Aus diesem Grund wird die regulatorische Entwicklung in den Ländern, in denen Symrise tätig ist, fortlaufend beobachtet. Betriebsun- terbrechungen können auch durch Fehler im betrieblichen Ab- lauf entstehen, beispielsweise durch Fremdkörper, die in Rohstoffen enthalten sind oder während des Verarbeitungs- prozesses in Zwischen- oder Endprodukte eingebracht wer- den, sowie durch Zwischenfälle im Rahmen des Umgangs mit Arbeitsgeräten. Risiken dieser Art werden durch geeignete Richtlinien (zum Beispiel Foreign Body Policy), robuste Verfah- ren (Total Productive Maintenance), Schulungen, Notfall-pläne, alternative Produktionsstandorte, Austausch von Best Practices und kontinuierliche Verbesserungen betrieblicher Abläufe gemindert. Fehler in betrieblichen Abläufen können auch Folgestufen und -produkte negativ beeinflussen. Im ungünstigsten Fall können derartige Fehler auch zu Produkt-rückrufen von eigenen oder Kundenprodukten führen. Ge- gen diese Schäden ist das Unternehmen in einem wirtschaft- lich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftli-chen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsri-siken weitgehend abgesichert werden.

Die an der Ostküste der USA in der Vergangenheit in regel-mäßigen Abständen auftretenden Hurrikans sind als Risiken in der Risikoberichterstattung berücksichtigt und erhöhen die Betriebsrisiken. Für die betreffenden Gesellschaften des Symrise Konzerns führte dies während der vergangenen drei Jahre in Teilen zu temporären Betriebsausfällen, die in Tagen zu messen waren, sich in ihrem Einfluss auf das Betriebsergeb-

nis aber nicht existenzgefährdend darstellten. Innerhalb des Symrise Konzerns existieren für Extremfälle Notfallpläne, die eine Versorgung durch andere Symrise Gesellschaften vorsehen.

INVESTITIONEN

Die Umsetzung von Wachstumsprojekten mithilfe von Inves-titionen in neue Produktionskapazitäten beinhaltet das Risiko, dass die Umsetzung nicht im gesetzten Kosten- und Zeitrah- men gelingt, als auch das Risiko, dass die vorgesehene Tech- nologie nicht wie geplant umgesetzt werden kann.

Der technische und finanzielle Planungsprozess für größere Projekte ist umfangreich und durchläuft diszipliniert meh- rere Evaluierungsstufen. Dabei werden nicht nur neue Risiken identifiziert, sondern es können auch mögliche Chancen er- kannt werden. Diese Reviews stützen sich auch auf eine syste-matische Nachbereitung früherer Projekte.

Symrise hat in den vergangenen Jahren einige größere Inves- titionsprojekte erfolgreich umgesetzt. Bei einigen im Jahr 2020 realisierten Projekten ergaben sich Verzögerungen, die je- doch keinen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwick-lung des Konzerns hatten.

PERSONAL

Risiken, die von Mitarbeitern ausgehen, können im Wesent- lichen im Austritt und dem damit verbundenen Kompetenz- verlust und der Nichteinhaltung von unternehmensweit gel- tenden Richtlinien sowie gesetzlichen oder mit Arbeitneh- mervertretern abgeschlossenen Vereinbarungen bestehen. Die Einhaltung lokaler Gesetze sowie unternehmensweiter Richt- linien wird durch interne Audits geprüft. Ferner wird die Ein- haltung dieser Vorgaben, die auf international anerkannten Standards beruhen, regelmäßig durch externe Auditoren über- prüft. Durch das erstmalige Einweisen neuer Mitarbeiter und durch spätere Schulungen wird sichergestellt, dass unter- nehmensweite Richtlinien wie zum Beispiel der Code of Conduct von allen Mitarbeitern beachtet werden. Der stetige Dialog mit den Arbeitnehmervertretungen dient dem Aus- tausch der Interessen zwischen Arbeitgeber und Arbeitneh- mern sowie einer kooperativen Firmenkultur. Letztendlich unterstützt dies auch die Vermeidung von Arbeitsniederlegun- gen und damit verbundenen Betriebsunterbrechungen.

MERGERS & ACQUISITIONS

Aktives Portfolio Management hat eine hohe Priorität bei Sym- rise und ist ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der Strategie. Symrise verfügt über einen systematischen Prozess

zur Identifikation potenzieller Übernahmeziele, der Bewer- tung von möglichen Transaktionen als auch der Umsetzung der gesetzten Ziele nach einer getätigten Akquisition. Wich- tigste Kriterien sind, dass die Transaktion zur Strategie passt, ergebnisverbessernd wirkt und Zukunftspotenzial auf der einen Seite und Compliance bezüglich Legal, Umwelt und Fi- nancial auf der anderen Seite aufweist.

Im Einklang mit der Unternehmensstrategie hat Symrise im Jahr 2020 den Fragrance und Aroma Chemicals Bereich der Sensient Technologies Corporation (Milwaukee, USA) zur Er- weiterung der Geschäftstätigkeit der Geschäftsbereiche Fra-grance und Aroma Molecules erworben. Die Transaktion steht unter Vorbehalt der Erfüllung regulatorischer Genehmigungen.

Im Segment Nutrition wurde die Integration der im Jahr 2019 erworbenen ADF/IDF-Gruppe plangemäß abgeschlossen.

Symrise beobachtet intensiv die sogenannten Megatrends, wie zum Beispiel Natürlichkeit der Lebensmittel und Body Care- Produkte oder Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungs- kette. In Zusammenarbeit mit seinen Kunden und Lieferan- ten arbeitet Symrise permanent an der Erfüllung der Anforde- rungen beziehungsweise an der Umsetzung der selbst gesetz- ten Ziele. Hierbei können sich Chancen und Risiken ergeben; wie zum Beispiel höhere Kosten durch die Verwendung neu-er Einsatzstoffe oder Ausnutzung eines Wettbewerbsvorteils durch eine zeitliche Alleinstellung im Markt mit einem natür- lichen Konservierungsmittel für Körperpflegeprodukte.

Chancen und Risiken im Bereich Forschung & Entwicklung sind verbunden mit der Realisierbarkeit von geplanten Produkt- und Prozessentwicklungen und ihrer zeitgerechten Umset- zung. Symrise sieht zahlreiche weitere Chancen im bestehen- den Produktportfolio ebenso wie in angrenzenden Bereichen.

Trotz gründlicher und intensiver Due Diligence können sich bei Akquisitionen im Nachgang unvorhergesehene und uner- wartete Verpflichtungen ergeben. Auch bei wertschaffenden Akquisitionen und übereinstimmenden Einschätzungen be- züglich der zukünftigen Geschäftsentwicklung können Integ-rationsprozesse länger dauern und mehr Ressourcen erfordern, als ursprünglich geplant.

Grundsätzlich besteht bei allen Akquisitionen das Risiko, dass die gesetzten Ziele nicht umgesetzt werden können und dass signifikante Wertberichtigungen notwendig sind. Die konti-nuierliche Kontrolle der Umsetzung der Akquisitionsziele soll eventuelle Probleme rechtzeitig erkennen und notwendige Korrekturen ermöglichen.

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Chancen für Symrise ergeben sich häufig aus unserer markt- orientierten Forschung & Entwicklung; wir sehen sie als einen der wichtigsten Treiber für profitables Wachstum. Symrise verfügt über eine gut gefüllte Innovationspipeline mit einer ausbalancierten Mischung aus kurz-, mittel- und langfristi- gen Projekten. Auf der einen Seite wird kontinuierlich nach Prozessverbesserungen gestrebt, um die Effizienz zu erhö- hen, auf der anderen Seite ist Symrise auf der Suche nach neu- en Märkten und Technologien. Das Projektportfolio wird permanent hinsichtlich seiner Übereinstimmung mit der Stra- tegie überprüft. Auch Aspekte der Digitalisierung werden immer wichtiger (IBM Research Projekt zur Entwicklung von Düften mithilfe Künstlicher Intelligenz).

COMPLIANCE, RECHT UND

REGULATORISCHER RAHMEN

Im Rahmen unseres Compliance Management-Systems un- terscheiden wir zwischen der sogenannten "Technischen Com- pliance" und der "Legal Compliance". Die Schwerpunkte der Compliance-Aktivitäten im Rahmen der "Technischen Compli- ance" liegen in den Bereichen Qualität, Umweltschutz, Ge- sundheit, Arbeitssicherheit, Energie, Produktsicherheit und Le- bensmittelsicherheit.

In nahezu allen diesen Bereichen unterliegt Symrise mit sei-nen Produkten weltweit einer strengen staatlichen Aufsicht. Es ist eine Selbstverständlichkeit für uns, dass unsere Produkte und Prozesse überall auf der Welt den dort geltenden Bestim- mungen entsprechen.

Das umfangreiche Know-how im produktbezogenen regula- torischen Bereich erlaubt es Symrise, auch Kunden bei ihren regulatorischen Problemen zu unterstützen und zusätzliche Leistungen zu verkaufen. Weiterhin eröffnet dieses Know-how - auch in Kombination mit Anwendungen von Künstlicher Intelligenz - weitere Chancen im Bereich der Rezepturoptimie-rung und Komplexitätsreduzierung.

Symrise hat sich verpflichtet, an allen Standorten internatio- nal anerkannte Standards zur Produktsicherheit, Gesund- heit, Arbeitssicherheit und Umwelt zu erfüllen. Die Einhaltung wird regelmäßig von internen und externen Experten ge- prüft. Dies gilt auch für Lieferanten im Rahmen von regelmä- ßigen Audits.

54 - Konzernlagebericht - CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die Duft-, Geschmacks- und Zusatzstoffe von Symrise werden zumeist in Produkten verarbeitet, die Endverbraucher als Nahrungsmittel aufnehmen oder an Haut und Haaren anwen- den. Dadurch besteht grundsätzlich das Risiko, dass sich die Produkte auch negativ auf den Gesundheitszustand der Ver- braucher auswirken können. Um dieses Risiko zu minimie-ren, wird die Verträglichkeit der Produkte im Rahmen des Qua- litätsmanagements fortlaufend auf der Basis wissenschaftli- cher Forschung und Tests nach internationalen Standards und internen Sicherheitsvorschriften geprüft.

Die Compliance-Aktivitäten im Rahmen der "Legal Complian- ce" konzentrieren sich vor allem auf die Bereiche Wettbe-werbs- und Kartellrecht, Korruptionsbekämpfung, Geldwä- scheprävention und Exportkontrolle. Hier liegt der Schwer- punkt der Tätigkeiten auf den Bereichen Aufklärung und Prä- vention. Auch die Implementierung und Weiterentwicklung von Konzernrichtlinien zu diesen Themen ist der "Legal Com-pliance" zuzuordnen.

Bereits seit 2008 hat Symrise durch das Group Compliance- Office eine "Integrity Hotline" eingerichtet, um sicherzustel- len, dass Symrise Mitarbeiter weltweit anonym Verstöße ge- gen Rechtsvorschriften und konzerninterne Richtlinien mel- den können. Gegebenenfalls werden daraufhin Untersu- chungen eingeleitet und fallspezifisch auf der Grundlage der jeweils geltenden Rechtsordnung und konzerninterner Vor- schriften Korrekturmaßnahmen eingeleitet. Diese können bis zu arbeitsrechtlichen Disziplinarmaßnahmen reichen.

Derzeit sieht sich der Konzern nur in relativ geringem Maße rechtlichen Risiken ausgesetzt. Typischerweise resultieren diese Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Gewährleis- tungsrecht und aus dem Bereich Umweltrecht. Um diesen Risiken angemessen und frühzeitig zu begegnen, werden po- tenzielle Risiken umfassend unter Einbeziehung der Rechts- abteilung und, soweit erforderlich, auch unter Hinzuziehung externer Spezialisten analysiert. Trotz dieser Maßnahmen kann der Ausgang laufender oder künftiger Verfahren nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden. Derzeit sind nur wenige Konzerngesellschaften überhaupt von laufenden Gerichtsver-fahren betroffen.

IT-SICHERHEIT

Risiken der IT bestehen in der Schädigung des Konzerns durch Datenmissbrauch und in potenziellen Unterbrechungen des Austauschs sowie der Verarbeitung von Daten, was zu einer Störung von Betriebsabläufen führen kann. Symrise unter- hält eine Reihe von integrierten IT- und Telekommunikations- systemen, deren Programme und Daten auf unterschiedli-chen Speichermedien gehalten und ständig weiterentwickelt werden. Vorhandene, etablierte Schutzmaßnahmen werden ebenfalls fortlaufend aktualisiert und erweitert, um die Integ- rität und Sicherheit der IT-Prozesse und den Schutz der Daten zu gewährleisten.

Dennoch wurde Symrise im Dezember 2020 - wie andere Un-ternehmen auch - Opfer einer ernst zu nehmenden Cyber-Attacke. Dabei handelte es sich um eine kriminelle Handlung unbekannter Täter, wodurch es zeitweise zu erheblichen Beeinträchtigungen im Geschäftsablauf kam. Symrise hatte unmittelbar nach Entdeckung der Attacke wesentliche Syste- me heruntergefahren und die IT-Infrastruktur vollständig ab- geschirmt. Dies führte zu einem kurzfristigen, vorüberge-henden Stillstand in Produktion, Logistik und Vertrieb. Dank der hoch integrierten und umfassend gesicherten, weltwei- ten IT Infrastruktur sowie einer außerordentlichen Anstren- gung von internen und externen IT Experten konnten jedoch praktisch alle kritischen Systeme bereits nach kurzer Zeit wie- der ihren regulären Betrieb aufnehmen.

Parallel zu den intern ergriffenen Maßnahmen zur Abwehr und Analyse, schaltete Symrise unmittelbar nach Entdeckung der Attacke die zuständigen Behörden ein. Weitere Maßnah- men wurden mit Hilfe externer Experten für Cyberforensik umgesetzt, um die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Ver- lässlichkeit der IT-Systeme gegen interne und externe Attacken weiter zu erhöhen. Diese Maßnahmen umfassen präventive und weitere korrektive Aktivitäten, wie z.B. zusätzlich erhöhter Schutz vor unautorisiertem Zugriff, schnelle Isolation poten- tieller Schadsoftware oder schnelle Wiederherstellung nicht mehr zugänglicher Daten und Systeme.

Außerdem wird das Risikobewusstsein der Mitarbeiter im Umgang mit sensiblen Daten durch weiter intensivierte Schu-lung gestärkt.

STEUERN

Die Einhaltung von lokalen und globalen Regelungen und gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Steuern hat bei Symrise höchste Priorität. Die Optimierung der Steuerbelastung liegt im ständigen Fokus, ohne eine übermäßige Komplexität für das operative Geschäft zu verursachen.

Aufgrund der komplexen Geschäftsmodelle und der globalen Aufstellung von Symrise gibt es fortlaufende ertragsteuerlich relevante Sachverhalte, die noch nicht von den betreffenden örtlichen Finanzbehörden geprüft und abschließend beurteilt wurden. In einigen Fällen sind Rückstellungen gebildet wor- den, um auf eine mögliche Nachzahlung von Steuern vorberei- tet zu sein. Insgesamt geht Symrise davon aus, für alle be-kannten Steuerrisiken angemessen Vorsorge getroffen zu ha-ben.

UMWELT (SICHERHEIT, GESUNDHEIT, ÖKOLOGIE UND QUALITÄT)

Umweltbezogene Chancen und Risiken in den Bereichen Kli- ma, Wasser und Wald werden jährlich im Rahmen der Bericht-erstattung gegenüber der britischen Nichtregierungsorgani-sation CDP analysiert, bewertet und öffentlich gegenüber Kun- den und Investoren berichtet. Globale Herausforderungen im Bereich der Umwelt wie Klimawandel, Wasserknappheit, Bo- denerosion oder der Verlust von biologischer Vielfalt können sich dabei nachteilig auf die Produktivität und Funktionstüch- tigkeit der von uns oder von unseren Lieferanten und Vorlie-feranten bewirtschafteten Ökosysteme auswirken. Dies wiede- rum kann zu sinkenden Rohstoffverfügbarkeiten oder an- steigenden Rohstoffpreisen innerhalb unseres Portfolios füh- ren. Durch die systematische Analyse und Bewertung ent-sprechender Umweltrisiken und deren konsequente Berück- sichtigung in Forschung, Produktentwicklung, Einkauf und Supply Chain Management kann Symrise frühzeitig Maßnah- men zur Risikominimierung einleiten: Angefangen bei der Entwicklung von Substitutionslösungen für kritische Rohstoffe über die Umformulierung von Rezepturen in Zusammenar-beit mit unseren Kunden bis hin zur Identifizierung alternati-ver Lieferanten und Beschaffungsländer.

Seit Jahresbeginn 2020 stellt die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für die Menschen und die Weltwirtschaft dar. Zur Eindämmung der Pandemie ergriffen nahezu alle Re- gierungen einschneidende Maßnahmen. Dazu gehören Ein-schränkungen der Bewegungsfreiheit und Kontaktverbote für Personen, Reisebeschränkungen sowie die vorübergehende Schließung von Unternehmen, Hotels, Restaurants und Einzel- handelsgeschäften.

Die Folgen der Corona-Pandemie wirken sich bislang nur ge- ring auf die Geschäftsentwicklung von Symrise aus. Aufgrund der Klassifizierung der Industrie als systemrelevant konnte Symrise die Produktion an allen Standorten ohne wesentliche Unterbrechungen fortführen und gegenüber seinen Kunden lieferfähig bleiben. Dennoch hat die Corona-Pandemie auch Symrise vor Herausforderungen gestellt. Neben einigen Un- terbrechungen der globalen Lieferketten mussten etablierte Ar-beitsprozesse kurzfristig umgestellt und an die aktuelle Situ- ation angepasst werden. So hat Symrise an allen Standorten umfassende Maßnahmen eingeleitet, um Mitarbeiter und Geschäftspartner bestmöglich zu schützen. Hierzu zählen bei- spielsweise Home-Office-Lösungen, um räumliche Distanz zu schaffen, die zeitliche Trennung von Schichten und Labor-tätigkeiten sowie zusätzliche Hygienemaßnahmen. Gleich- zeitig verzichtet Symrise weitestgehend auf Reisetätigkeiten und setzt stattdessen auf Onlinebesprechungen und Video- konferenzen. Mit einer breiten Angebotspalette von Produkt-lösungen für Nahrungsmittel sowie zur Körperpflege und Hygiene bedient Symrise besonders in diesen Zeiten die Be- dürfnisse des täglichen Lebens. Zudem verfügt Symrise über eine starke internationale Ausrichtung mit eigenen Produkti- onsstandorten in den wichtigsten Absatzmärkten. Aufgrund dieses diversifizierten und ausgewogenen Geschäftsmodells sieht sich Symrise in der Lage, die Risiken in einzelnen Märk- ten zu begrenzen und die geschäftlichen Chancen - die sich auch in dieser schwierigen Situation vielerorts bieten - kon-sequent zu nutzen.

PROZESS UND ORGANISATION BEZOGENE RISIKEN Symrise verkauft mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen verschiedenste Produkte in zahlreichen geographischen Märkten. Die Dynamik der Verkaufs- und auch der Beschaf- fungsmärkte kann auch Anpassungen der internen Prozesse oder der Organisationsstruktur erfordern. Die möglichen An- passungen interner Strukturen können verschiedene Chan- cen und Risiken mit sich bringen. Neben einem Effizienzge- winn durch schlankere Strukturen oder schnellere Entschei- dungsfindung besteht auch das Risiko, dass die beabsichtigte Verbesserung technisch nicht umgesetzt werden kann oder dass die Strukturveränderung einen negativen Effekt auf die Motivation der Belegschaft haben kann. Symrise versucht permanent die Effizienz seiner Organisation und seiner Pro- zesse zu verbessern.

56 - Konzernlagebericht - CHANCEN-UND RISIKOBERICHT ·

WESENTLICHE MERKMALE DES RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENEN INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSySTEMS

GESAMTBEWERTUNG DER CHANCEN- UND RISIKOLAGE

Das Geschäftsmodell von Symrise zeichnet sich durch ein - im Vergleich zu anderen Industriezweigen und Unternehmen - überdurchschnittlich hohes Chancenpotenzial aus. Die Nach- frage nach Produkten von Symrise wird insbesondere durch den weltweit steigenden Privatkonsum und wachsenden Wohl- stand getrieben. Viele Produkte dienen der Erfüllung grund-legender menschlicher Bedürfnisse wie "Gesundheit" und "ju-gendlichem Aussehen", die weltweit bestehen. Das dynami- sche Wachstum und die hohe Rentabilität von Symrise bele- gen, dass diese Chancen bislang erfolgreich genutzt wurden.

Die Akquisitionen der vergangenen Jahre haben die Kategorie-und Technologiebasis von Symrise erweitert und die Rück-wärtsintegration vertieft. Überdurchschnittliches Wachstum, steigende Margen und zusätzliche Innovationen sind Ergeb- nisse des erweiterten Footprint der Gruppe. Diese Strategie soll auch künftig fortgesetzt werden. Symrise ist davon über- zeugt, dass die proaktive und systematische Überwachung po- tenzieller Risiken und Chancen ein wichtiger Baustein der erfolgreichen Unternehmensführung ist.

Wesentliche Merkmale des rechnungs-legungsbezogenen Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

wie effektiv die vorgesehenen Kontrollmechanismen durch die dezentral und zentral angesiedelten Funktionsträger befolgt wurden. Die Funktionsfähigkeit des IKS kann durch unvorher- gesehene Veränderungen im Kontrollumfeld, kriminelle Handlungen oder menschliche Fehler eingeschränkt werden.

Zur Darstellung bereits bestehender und gegebenenfalls noch zu erweiternder Kontrollverfahren im Unternehmen hat Symrise einen Prozess eingerichtet, der die Dokumentation und Prüfung in den Einheiten und Gesellschaften des Kon-zerns unterstützt. Die Grundsätze für das rechnungsle- gungsbezogene Interne Kontrollsystem und das Risikomanage- mentsystem definieren Anforderungen, dokumentieren Prozesslandschaft und Geschäftsprozesse und regeln durch- zuführende Kontrollen. Zudem sorgen Mitarbeiterschulun- gen sowie Erfahrungsaustausche dafür, dass Kontrollen stets an sich verändernde Risiken angepasst werden können.

ORGANISATION UND PROZESS

Das IKS im Symrise Konzern umfasst zentrale und dezentrale Bereiche des Unternehmens, orientiert sich an ISO 31000 und basiert auf dem Rahmenkonzept COSO II. Auf der Grund- lage von Berichten der Einheiten und Gesellschaften des Konzerns wird dem Vorstand regelmäßig ein aggregierter Kon-zern-Risikobericht vorgelegt. Der Vorstand erörtert die Wirk- samkeit des IKS mit dem Aufsichtsrat beziehungsweise dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.

GRUNDZÜGE UND ZIELE

Nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) sind kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften verpflichtet, wesentliche Merkmale des Internen rechnungslegungsbe- zogenen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Lagebe- richt zu beschreiben.

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem (IKS) gewährleistet die ordnungsgemäße und verlässliche Finanz- berichterstattung. Mittels des rechnungslegungsbezogenen Risikomanagementsystems werden Maßnahmen zur Identi- fizierung und Bewertung von Risiken ergriffen, die die Erstel- lung eines regelkonformen Konzernabschlusses gewährleis- ten. Das System besteht aus der Dokumentation möglicher Ri- siken, dazugehöriger Prozesse sowie deren Kontrollen und aus der Prüfung dieser Prozesse und Kontrollen. Chancen wer- den im Rahmen der Unternehmensplanung ebenfalls doku- mentiert. Um die Wirksamkeit des IKS zu gewährleisten, wer- den die konzernweiten Kontrollmechanismen auf Einzelge- sellschafts- und Konzernebene auf Eignung und Funktionsfä-higkeit überprüft. Hier prüft die Abteilung Interne Revision,

Das IKS wird regelmäßig in Bezug auf die Aktualität der Doku-mentation, die Eignung und Funktionalität der Kontrollen überwacht und auftretende Kontrollschwächen werden iden-tifiziert und bewertet.

Rechnungslegungsbezogenes Risikomanagement: Anhand eines risikoorientierten Ansatzes werden zunächst die für die Rechnungslegung wesentlichen Gesellschaften und Pro- zesse identifiziert. Basierend auf den Ergebnissen werden spezifische Mindestanforderungen und Ziele (Objectives) de- finiert, die den Risiken in der Finanzberichterstattung ent- gegenwirken. Das Ergebnis ist ein zentraler Risikokatalog in Bezug auf die Finanzberichterstattung, der gleichzeitig auch Arbeitsgrundlage für die an der Finanzberichterstat- tung beteiligten Mitarbeiter ist.

Rechnungslegungsbezogenes Internes Kontrollsystem:

Zunächst werden die bestehenden Kontrollaktivitäten in den wesentlichen Gesellschaften dokumentiert und aktuali-siert. Die durch das rechnungslegungsbezogene IKS defi- nierten Kontrollen sollen die Einhaltung der Konzernbilan-

WESENTLICHE MERKMALE DES RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENEN INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSySTEMS - Konzernlagebericht - 57

VERGÜTUNGSBERICHT

zierungsrichtlinien, Bilanzierungsrichtlinien der Einzel- gesellschaften sowie Verfahrensanweisungen und Zeitpläne der einzelnen Rechnungslegungsprozesse gewährleisten. Die Kontrollmechanismen werden auf ihre Wirksamkeit zur Vermeidung von Risiken unter anderem durch den Einsatz von Stichprobenprüfungen der Internen Revision regelmäßig analysiert. Für dokumentierte Kontrollschwächen erfolgt eine Bewertung der aus den Berichten der Einheiten und Ge- sellschaften des Konzerns möglicherweise resultierenden Risiken auf den Jahresabschluss. In einem weiteren Schritt werden die einzelnen Risiken auf Gesellschaftsebene kon- solidiert. Diese werden entsprechend ihrer Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung an den Vorstand berichtet.

Diese Berichte stellen auch die Grundlage für die Bericht-erstattung gegenüber dem Prüfungsausschuss des Auf- sichtsrats dar. Im Fall festgestellter Kontrollschwächen wer- den Maßnahmen zur Verbesserung erarbeitet. Die neuen Kontrollmethoden werden dann im nächsten Prüfzyklus auf ihre Wirksamkeit geprüft.

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht erläutert die Grundsätze, die für die Festsetzung der Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder gel- ten, und stellt die Struktur und Höhe der Vorstandsvergü- tung dar. Ferner werden die Grundsätze und die Höhe der Ver-gütung der Aufsichtsratsmitglieder beschrieben.

VERGÜTUNG DER VORSTANDSMITGLIEDER

Der Aufsichtsrat beschließt gemäß § 87 Absatz 1 Aktiengesetz die Vergütungssystematik für den Vorstand und setzt die Ver- gütung der einzelnen Vorstandsmitglieder fest. Er richtet die Vergütung auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung des Unternehmens aus.

die transparente und klar verständliche Darstellung der

Vergütungssystematik in enger Anlehnung an die regulato-rischen Anforderungen entsprechend dem Aktiengesetz;die angemessene und marktübliche Höhe der Vergütung im externen und internen Vergleich einschließlich der Durch- gängigkeit der Vergütungsgrundsätze auf nachgeordneten Führungsebenen.

Bei der Festsetzung der Vergütung wird der Aufsichtsrat ent-sprechend seiner Satzung durch einen aus seinen Reihen gebildeten Personalausschuss unterstützt. Dieser bewertet ein- mal jährlich, zuletzt in seiner Sitzung vom März 2020, auf der Basis des verabschiedeten Vergütungssystems die individu- elle Leistung der Vorstandsmitglieder und bestimmt dabei die Ziel-Gesamtvergütung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Ebenfalls einmal jährlich überprüft der Personalausschuss die sich aus der individuellen Zielerreichung ergebende erfolgs- abhängige, variable Vergütung und achtet dabei darauf, dass die im System vorgegebene Maximalvergütung (der sog. Cap) nicht überschritten wird. Die variable Vergütung und die monatliche Festvergütung bilden damit die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder.

Das Symrise Vorstandsvergütungssystem erfüllt sämtliche zwingenden Vorschriften des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019.

ANGEMESSENHEIT DER ZIEL-GESAMTVERGÜTUNG DES VORSTANDS

Entsprechend den Anforderungen des Aktiengesetzes (§ 87 Aktiengesetz) und des Deutschen Corporate Governance Kodex (Fassung vom 16. Dezember 2019) ist die Vorstandsvergütung bei Symrise auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtet.

Zielsetzungen des Symrise Vorstandsvergütungssystems sinddie Förderung der Umsetzung der langfristigen Strategie einschließlich der Nachhaltigkeitsziele;

die Ausrichtung der Vergütung an den Grundsätzen des

"Pay for Performance" Prinzips;

die konsequente Ausrichtung an den Interessen der Aktio-re und weiteren Stakeholder des Unternehmens;

Alle Vorstandsmitglieder erhalten eine Ziel-Gesamtvergütung.

Diese setzt sich zusammen aus einer Festvergütung, vertrag- lich zugesagten Nebenleistungen, dem jährlichen variablen Anteil (sogenannter Jahresbonus oder STI genannt) sowie dem langfristig variablen Anteil (sogenannter Long-Term-In-centive oder LTI genannt), jeweils bei hundertprozentiger Zielerreichung. Diese Ziel-Gesamtvergütung (= 100 %) wird durch eine Maximalvergütung beim Jahresbonus (= 150 %) sowie beim Long-Term-Incentive (= 200 %) ergänzt (sogenann- ter "Cap"). Bei dem Jahresbonus sind die Ziele und die Krite-rien zur Bewertung der Zielerreichung für den Vorstand ambi- tioniert ausgestaltet. So entfällt eine Bonuszahlung vollstän- dig, wenn weniger als 85 % bei den Umsatz- und EBITDA-Zielen

und weniger als 96 % bei den Margenzielen erreicht werden (sogenannter "Threshold"). Der erfolgsabhängige, variable Teil der Vergütung insgesamt übersteigt mit rund 67 % der Ge- samtvergütung deutlich das Gewicht der erfolgsunabhängigen, fixen Vergütungsbestandteile (33 %).

Da die Leistungskriterien für das jeweilige Geschäftsjahr aus der rollierenden Mittelfristplanung abgeleitet sind, unter-stützt auch der Jahresbonus (sogenannter STI) das Verfolgen der langfristig angelegten, mehrjährigen Unternehmens- ziele. So stellen wir sicher, dass das Verfolgen operativer Ziele im Einklang mit der langfristigen Ausrichtung unserer Ge- schäftsziele steht. Demgegenüber reflektiert das an der Aktien- kursentwicklung zuzüglich Dividende (dem sogenannten "Total Shareholder - Return") orientierte Long-Term Incentive (sogenannter LTIP) die Sicht des Kapitalmarkts auf das Unter- nehmen und sorgt für einen Gleichklang der Vergütung der Vorstandsmitglieder mit den Interessen der Aktionäre.

HORIZONTALE UND VERTIKALE ANGEMESSENHEIT Die Angemessenheit der Vorstandsbezüge orientiert sich an den Aufgaben und dem persönlichen Beitrag der einzelnen Vor- standsmitglieder sowie der wirtschaftlichen Lage und dem Marktumfeld des Unternehmens insgesamt. Darüber hinaus wird die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Symrise internen Vergütungs-struktur herangezogen.

Zur Prüfung der Angemessenheit der Vorstandsbezüge hat der Personalausschuss des Aufsichtsrats zuletzt im März 2018 eine vergleichende Benchmarkstudie durch eine externe Be-ratungsgesellschaft erstellen lassen (sogenannter horizon-taler Vergleich). Hierbei wurde eine für Symrise spezifische Peer Group aus MDAX® und ausgewählten DAX®-Unterneh-men ohne Immobilien- und Finanzdienstleistungsunterneh- men zugrunde gelegt, die hinsichtlich Umsatz, Marktkapita- lisierung und Anzahl der Mitarbeiter in etwa der Größe von Symrise entsprechen. Ziel ist es, den Vorstand mit seiner Ge-samtvergütung (Fixvergütung, Jahresbonus und Long Term In-centive) im Median-Umfeld vergleichbarer Unternehmen zu vergüten, was durch die für das Jahr 2020 gewährte Vergütung der Höhe nach gewährleistet ist.

Neben diesem horizontalen Vergütungsvergleich berück-sichtigt der Aufsichtsrat bei der Festsetzung der Vorstandsver- gütung in einer summarischen Betrachtung (keine festgeleg- ten Relationen) auch die unternehmensinternen Vergütungs- strukturen (sog. vertikaler Vergleich). Hierbei betrachtet der Aufsichtsrat die Relation der Vorstandsvergütung im Verhält- nis zur Vergütung der oberen Führungskräfte sowie der Be-legschaft weltweit und in Deutschland. Die Ziel-Gesamtvergü- tung aller Vorstandsmitglieder entspricht im vertikalen Ver- gütungsvergleich dem rund 26-fachen der durchschnittlichen Vergütung der Symrise Mitarbeiter in Deutschland bezie-hungsweise weltweit und dem rund 27-fachen der höchsten Tarifentgeltgruppe in Deutschland.

Überblick Vorstandsvergütungssystem

Erfolgsunabhängige

Vergütung

33 % +

Festvergütung

Erfolgsabhängige

Vergütung

67 %

=

Kurzfristige, einjährige Vergütung

(sog. STI)

Langfristige, mehrjährige Vergütung

(sog. LTIP)

Ziel-Gesamtvergütung

100 %

Abhängig von Zielerreichung

FESTVERGÜTUNG UND NEBENLEISTUNGEN

Alle Vorstandsmitglieder erhalten ihre jährliche Festvergü-tung (entspricht 33 % der Ziel-Gesamtvergütung) in monatlich gleichen Beträgen ausgezahlt. Die Nebenleistungen enthal- ten im Wesentlichen Sachbezüge in Form geldwerter Vorteile aus der Bereitstellung eines Firmenwagens sowie der Einbe-ziehung in unsere Gruppenunfallversicherung für den Fall der Invalidität oder des Todes.

EINJÄHRIGE VARIABLE VERGÜTUNG (BONUS)

Die einjährige variable Vergütung (entspricht 33 % der Ziel- Gesamtvergütung) besteht aus einem Jahresbonus, der auf ope-rativen Kennziffern des jeweiligen Geschäftsjahres beruht.

Der Jahresbonus ist von der Erreichung bestimmter gewinn- und ergebnisorientierter Zielgrößen (EBITDA, EBITDA-Marge, "Gewinn je Aktie", sogenannte "Earnings per Share"), von umsatzorientierten Kennzahlen (Umsatz, Umsatzwachstum) sowie cash-orientierter Kennzahlen (Business Free Cash-flow) abhängig. Darüber hinaus hat jedes Vorstandsmitglied ein das nachhaltige Wirtschaften fokussierendes Ziel. Die jährliche variable Vergütung ist durch eine Auszahlungs-De- ckelung ("Cap") begrenzt und kann maximal 150 % des ver-traglich vereinbarten Jahresbonus erreichen. Bei Unterschrei-ten einer Mindestzielerreichung ("Threshold") von 85 % bei den EBITDA- und den Umsatzzielen, 96 % bei den Margenzielen sowie 50 % oder 60 % bei den quantitativen oder qualitativen Nachhaltigkeitszielen entfällt die variable Vergütung für das betreffende Ziel komplett.

Die Zielvorgaben für die jährliche variable Vergütung wur- den zu Beginn des Kalenderjahres 2020 durch den Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Jahresgeschäftsplanung und des jeweiligen Vorstandsbereichs individuell festgelegt. Entspre- chende Ziele finden auch auf den Ebenen unterhalb des Vor- stands nebst anderen Zielen Anwendung. Dadurch wird inner- halb des Unternehmens das durchgängige Verfolgen der im Aufsichtsrat verabschiedeten Unternehmensziele sicherge- stellt. Die einjährige variable Vergütung für das Kalenderjahr 2020 wird je nach Zielerreichungsgrad auf Basis des gebilligten Konzernjahresabschlusses 2020 im Folgejahr 2021 in bar aus- gezahlt. Für das zurückliegende Geschäftsjahr 2020 plant der Aufsichtsrat die quantitativen und qualitativen Zielerrei- chungsgrade für die Mitglieder des Vorstands einheitlich fest- zulegen.

MEHRJÄHRIGE VARIABLE VERGÜTUNG (LONG TERM INCENTIVE PLAN)

Die mehrjährige variable Vergütung (sogenannter Long Term Incentive oder LTI; entspricht 33 % der Ziel-Gesamtvergü- tung) ist eine rollierende, variable, auf den langfristigen Unter- nehmenserfolg - ausgedrückt in der Entwicklung des Sym- rise Aktienkurses - bezogene Barvergütung, die von der Ent-wicklung der nachfolgend beschriebenen Ziele in einem Zeitraum von drei Jahren abhängt. Sie dient der langfristigen Ausrichtung des Handelns der Vorstandsmitglieder an der Entwicklung des Aktienkurses im Vergleich zu Wettbewerbern und Markt-Vergleichsunternehmen (sogenannte "Peer Group").

Schwellenwerte der einjährigen variablen Vergütung

Über 150 %

Zielerreichung führt zu keinem höheren

Bonusanspruch als 150 % (sog. Cap)

Überblick einjährige variable Vergütung

80 %

+

Finanzielle

Ziele

Absolute Ziele wie Umsatz, EBITDA und

Ergebnis je Aktie

Mindestens 85 %, maximal 150 %

Margen-Ziele wie EBITDA-Marge, Business Free Cashflow

Mindestens 96 %, maximal 105 %

20 %

=

Nichtfinanzielle

Ziele

Qualitative Ziele wie Nachhaltigkeitsprojekte

Mindestens 50 %, maximal 100 %

100 %

Gesamt-Zielerreichung

Ziel-Jahresbonus

(sog. STI)

Unterhalb 85 % kein Bonus (sog. Threshold) Oberhalb 150 % keine Bonusrelevanz (sog. Cap)

Schematische Beispieldarstellung

Drei rollierende Performance-Perioden

Auszahlung

Erfolgsabhängige, mehrjährige variable Vergütung (sog. LTIP)

2019

2020 2020

2021

  • 2021 2022

  • 2021 2022

März 2022

März 2023

2023

März 2024

Die Leistungsbeurteilung in den derzeit laufenden Incentive Plänen 2018 - 2020 und 2019 - 2021 sowie 2020 - 2022 beruht auf einem aktienbasierten Index aus börsennotierten Unter-nehmen der Aromen- und Duftstoffindustrie sowie Zulieferern und Unternehmen der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Kennziffer zur Leistungsmessung innerhalb der Peer Group des Index ist die Aktienkursentwicklung zuzüglich der Dividende oder sonstiger Ausschüttungen, der sogenannte "Total Share- holder Return". Die Entwicklung von Symrise im Vergleich zu den Unternehmen des Index wird in Form eines Percentile Ranking dargestellt. Um eine bestmögliche Objektivität und Transparenz zu gewährleisten, wird die Zusammensetzung des Index und die Ermittlung des Percentile Rank durch ein exter- nes Beratungsunternehmen (Obermatt, Zürich) durchgeführt. Der Index wird dabei börsentäglich berechnet. Bei Verände- rungen in der Peer Group (beispielsweise Akquisition eines ge- listeten Unternehmens) nimmt der Aufsichtsrat Anpassun-gen auf Empfehlung des externen Beraters vor.

Bei allen derzeit laufenden Incentive Plänen (Periode 2018 - 2020, Periode 2019 - 2021 sowie Periode 2020 - 2022) kommt es einheitlich zu einer Bonusauszahlung, wenn Symrise sich über die drei Performance-Jahre besser entwickelt hat als 25 % der Vergleichswerte (mindestens 25ster Percentile Rank bezogen auf die Peer Group; sogenannter "Threshold"). Unter- halb des 25sten Percentile entfällt der Bonusanspruch ersatz- los. 100 % Zielerreichung (Zielbetrag des LTI - Bonus eines Vorstandsmitglieds) entspräche dem 50sten Percentile Rank.

Zwischen dem 25sten und dem 75sten Percentile verläuft die Bonusberechnung linear. Das heißt, wenn sich die Symrise Ak- tie besser entwickelt als alle im Index vertretenen Werte und Symrise über drei Jahre jeweils den 75sten Percentile Rank er- zielt hätte, würde dies mit dem doppelten Bonuswert als bei 100 % Zielerreichung honoriert. Auch hier existiert die Auszah-lungs-Deckelung ("Cap") von 200 %.

Bonusanspruch

200 %

100 %

150 %

50%

0%

0%

25%

50%Verlauf der LTIP Bonus Kurve

75 %Durchschnittlicher Percentile Rank je Performance-Periode von drei Jahren basierend auf "Total Shareholder Return"

100 %

Für das im Jahr 2020 angebotene LTIP betrug bei Dr. Heinz- Jürgen Bertram die mehrjährige variable Vergütung bei 100 % Zielerreichung 800.000 €, bei Achim Daub, Olaf Klinger,

Dr. Jean-Yves Parisot und Heinrich Schaper gleichermaßen 500.000 €. Dies entspricht rund 33 % ihrer jeweiligen Ziel-Gesamtvergütung.

Scheidet ein Vorstandsmitglied auf eigenen Wunsch vor Ablauf der Performance-Periode aus dem Unternehmen aus, besteht grundsätzlich kein Anspruch aus den noch laufenden Long Term Incentive Programmen, auch kein Anspruch auf antei-lige Auszahlung. Eine Ausnahme gilt bei Ausscheiden aufgrund Pensionierung, Invalidität oder Versterbens (siehe Abschnitt "Vorzeitige Beendigung und zeitliches Auslaufen der Dienst- verträge").

Für das LTIP-Programm 2018 - 2020 wurden für Dr. Heinz- Jürgen Bertram Rückstellungen in Höhe von 1.550.933 €, für Olaf Klinger, Achim Daub, Heinrich Schaper sowie Dr. Jean- Yves Parisot jeweils in Höhe von 969.333 € zum Bilanzstichtag gebildet. Für das LTIP-Programm 2019 - 2021 wurden für

Dr. Heinz-Jürgen Bertram Rückstellungen in Höhe von 917.333 €, für Olaf Klinger, Achim Daub, Heinrich Schaper und Dr. Jean- Yves Parisot jeweils in Höhe von 573.333 € zum Bilanzstichtag gebildet. Für das LTIP-Programm 2020 - 2022 wurden für

Dr. Heinz-Jürgen Bertram Rückstellungen in Höhe von 385.422 €, für Olaf Klinger, Achim Daub, Heinrich Schaper und Dr. Jean- Yves Parisot jeweils in Höhe von 240.889 € zum Bilanzstichtag gebildet.

INDIVIDUELLE VERGÜTUNG NACH MASSGABE DER EMPFEHLUNG DER ZIFFER 4.2.5 ABS. 3 DES DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX Die für das Geschäftsjahr 2020 gewährten Bezüge der Vor- standsmitglieder Dr. Heinz-Jürgen Bertram, Achim Daub, Olaf Klinger, Dr. Jean-Yves Parisot und Heinrich Schaper sind je- weils durch einen Beschluss des Aufsichtsrats festgesetzt wor- den und wurden zuletzt in der Sitzung vom 4. März 2020 insgesamt überprüft. Dabei erfolgte die Festsetzung der Vor-standsvergütung vor dem Hintergrund der Aufgaben und Leistung der Vorstandsmitglieder sowie der allgemeinen wirt-schaftlichen Lage und Entwicklung von Symrise.

Tabellarische Darstellung der für das Geschäftsjahr 2020 gewährten Zuwendungen

Der nachfolgende tabellarische Ausweis der im Geschäftsjahr 2020 gewährten Zuwendungen basiert auf den Empfehlun- gen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019. Dabei werden auch die Werte ange- geben, die theoretisch im Minimum und im Maximum an Ver- gütung erreicht werden können.

IM GESCHÄFTSJAHR 2020 AMTIERENDE VORSTANDSMITGLIEDER

Dr. Heinz-Jürgen Bertram

Olaf Klinger

Vorsitzender des Vorstands seit 2009

Vorstandsmitglied Finanzen seit Januar 2016

Gewährte Zuwendungen In €

GJ 2019

Festvergütungen 800.000

Nebenleistungen* 22.739

Summe 822.739

Einjährige variable Vergütung** 800.000

Mehrjährige variable Vergütung (Summe)*** 800.000

LTIP 2019 (Laufzeit 2019 bis 2021) 800.000

LTIP 2020 (Laufzeit 2020 bis 2022)

Summe

Versorgungsaufwand **** Gesamtvergütung (DCGK)

- 2.422.739 34.056 2.456.795

GJ 2020

GJ 2020

GJ 2020

GJ 2020

GJ 2020

(Min)

(Max)

GJ 2019

GJ 2020

(Min)

(Max)

800.000

800.000

800.000

500.000

500.000

500.000

500.000

23.186

23.186

23.186

22.859

23.306

23.306

23.306

823.186

823.186

823.186

522.859

523.306

523.306

523.306

800.000

0

1.200.000

500.000

500.000

0

750.000

800.000

0

1.600.000

500.000

500.000

500.000

1.000.000

-

-

-

500.000

-

-

-

800.000

0

1.600.000

-

500.000

500.000

1.000.000

2.423.186

823.186

3.623.186

1.522.859

1.523.306

1.023.306

2.273.306

38.713

38.713

38.713

0

0

0

0

2.461.899

861.899

3.661.899

1.522.859

1.523.306

1.023.306

2.273.306

Achim Daub

Dr. Jean-yves Parisot

Vorstandsmitglied Scent & Care seit 2006

Vorstandsmitglied Nutrition seit Oktober 2016

Gewährte Zuwendungen In €

GJ 2019

Festvergütungen 500.000

Nebenleistungen* 24.285

Summe 524.285

Einjährige variable Vergütung** 500.000

Mehrjährige variable Vergütung (Summe)*** 500.000

LTIP 2019 (Laufzeit 2019 bis 2021) 500.000

LTIP 2020 (Laufzeit 2020 bis 2022)

Summe

Versorgungsaufwand **** Gesamtvergütung (DCGK)

- 1.524.285 0 1.524.285

GJ 2020

GJ 2020

GJ 2020

GJ 2020

GJ 2020

(Min)

(Max)

GJ 2019

GJ 2020

(Min)

(Max)

500.000

500.000

500.000

500.000

500.000

500.000

500.000

13.443

13.443

13.443

287.000

334.943

334.943

334.943

513.443

513.443

513.443

787.000

834.943

834.943

834.943

500.000

0

750.000

500.000

500.000

0

750.000

500.000

0

1.000.000

500.000

500.000

0

1.000.000

-

-

-

500.000

-

-

-

500.000

0

1.000.000

-

500.000

0

1.000.000

1.513.443

513.443

2.263.443

1.787.000

1.834.943

834.943

2.584.943

0

0

0

0

0

0

0

1.513.443

513.443

2.263.443

1.787.000

1.834.943

834.943

2.584.943

Heinrich Schaper

Vorstandsmitglied Flavor seit Oktober 2016

Gewährte Zuwendungen In €

Festvergütungen Nebenleistungen* Summe

Einjährige variable Vergütung** Mehrjährige variable Vergütung (Summe)***

LTIP 2019 (Laufzeit 2019 bis 2021)

LTIP 2020 (Laufzeit 2020 bis 2022)

Summe

Versorgungsaufwand **** Gesamtvergütung (DCGK)

GJ 2020

GJ 2020

GJ 2019

GJ 2020

(Min)

(Max)

500.000

500.000

500.000

500.000

25.019

25.466

25.466

25.466

525.019

525.466

525.466

525.466

500.000

500.000

0

750.000

500.000

500.000

0

1.000.000

500.000

-

-

-

-

500.000

0

1.000.000

1.525.019

1.525.466

525.466

2.275.466

23.571

25.919

25.919

25.919

1.548.590

1.551.385

551.385

2.301.385

* Nebenleistungen beinhalten bei allen Vorstandsmitgliedern sonstige Bezüge wie geldwerte Vorteile aus der Bereitstellung eines Firmenwagens sowie Zuschüsse zu Versicherungen wie z.B. Gruppen- unfallversicherung. Bei Herrn Dr.Jean-Yves Parisot enthält der entsprechende Betrag die gesetzlich erforderlichen Sozialversicherungsbeiträge (Arbeitgeberbeiträge) zur französischen Sozialversicherung.

** *** ****

Einjährige variable Vergütung beinhaltet den Wert bei einer Zielerreichung von 100%. Die in der Spalte "GJ 2020 (Max)" enthaltenen Werte stellen den theoretisch erreichbaren maximalen Bonuswert von 150 % dar.

Mehrjährige variable Vergütung beinhaltet die im jeweiligen Geschäftsjahr vom Aufsichtsrat gewährte Leistung für das Long-Term-Incentive-Program mit dem 100% Zielwert. Die in der Spalte "GJ 2020 (Max)" enthaltenen Werte stellen den theoretisch erreichbaren maximalen Bonuswert von 200% dar.

Versorgungsaufwand (Service Cost) beinhaltet den Dienstzeitaufwand nach IAS 19 ohne Zinsaufwand entsprechend der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex.

Tabellarische Darstellung der für das Geschäftsjahr 2020 zugeflossenen Leistungen

Die nachfolgende Tabelle weist den Zufluss der Vergütung im beziehungsweise für das Geschäftsjahr 2020 aus, die sich aus Festvergütung, Nebenleistungen, einjähriger variabler Vergü- tung sowie mehrjähriger variabler Vergütung, differenziert

nach den jeweiligen Bezugsjahren und dem Versorgungsauf- wand (Service Costs), zusammensetzt. Abweichend von der vorstehenden Tabelle beinhaltet diese Tabelle den tatsächli- chen Wert aus in Vorjahren gewährten und im Geschäftsjahr 2020 zugeflossenen, mehrjährigen variablen Vergütungen aus Vorstandstätigkeit.

IM GESCHÄFTSJAHR 2020 AMTIERENDE VORSTANDSMITGLIEDER

Dr. Heinz-Jürgen Bertram Vorsitzender des Vorstands seit 2009

Zufluss In €

Festvergütungen Nebenleistungen*

Summe

Einjährige variable Vergütung** Mehrjährige variable Vergütung (Summe)***

LTIP 2017 (Laufzeit 2017 bis 2019)

LTIP 2018 (Laufzeit 2018 bis 2020)

Summe

Versorgungsaufwand ****

Gesamtvergütung (DCGK)

Zufluss In €

Festvergütungen Nebenleistungen* Summe

Einjährige variable Vergütung** Mehrjährige variable Vergütung (Summe)***

LTIP 2017 (Laufzeit 2017 bis 2019)

LTIP 2018 (Laufzeit 2018 bis 2020)

Summe

Versorgungsaufwand **** Gesamtvergütung (DCGK)

GJ 2019

GJ 2020

GJ 2019

GJ 2020

GJ 2019

GJ 2020

800.000

800.000

500.000

500.000

500.000

500.000

22.739

23.186

22.859

23.306

24.285

13.443

822.739

823.186

522.859

523.306

524.285

513.443

809.840

824.000

510.800

514.250

448.200

513.500

636.738

1.550.933

435.663

969.333

435.663

969.333

636.738

0

435.663

0

435.663

0

0

1.550.933

0

969.333

0

969.333

2.269.317

3.198.119

1.469.322

2.006.889

1.408.148

1.996.276

34.056

0

0

0

0

0

2.303.373

3.198.119

1.469.322

2.006.889

1.408.148

1.996.276

Heinrich Schaper

Dr. Jean-yves Parisot Vorstandsmitglied Nutrition seit Oktober 2016

Olaf Klinger

Vorstandsmitglied Finanzen seit Januar 2016

Vorstandsmitglied Flavor seit Oktober 2016

GJ 2019

GJ 2020

GJ 2019

GJ 2020

500.000

500.000

500.000

500.000

287.000

334.943

25.019

25.466

787.000

834.943

525.019

525.466

498.100

512.750

510.900

514.250

383.000

969.333

383.000

969.333

383.000

0

383.000

0

0

969.333

0

969.333

1.668.100

2.317.026

1.418.919

2.009.049

0

0

23.571

0

1.668.100

2.317.026

1.442.490

2.009.049

Vorstandsmitglied Scent & Care seit 2006

Achim Daub

  • * Nebenleistungen beinhalten bei allen Vorstandsmitgliedern sonstige Bezüge wie geldwerte Vorteile aus der Bereitstellung eines Firmenwagens sowie Zuschüsse zu Versicherungen wie z.B. Gruppen-unfallversicherung. Bei Herrn Dr. Jean-Yves Parisot enthält der entsprechende Betrag die gesetzlich erforderlichen Sozialversicherungsbeiträge (Arbeitgeber) zur französischen Sozialversicherung.

  • ** Einjährige variable Vergütung beinhaltet den Zufluss für den Bonus entsprechend dem jeweils angegebenen Geschäftsjahr.

  • *** Mehrjährige variable Vergütung beinhaltet die im jeweils angegebenen Geschäftsjahr zugeflossene Leistung aus dem jeweiligen Long-Term-Incentive-Program basierend auf der tatsächlichen Zielerreichung.

  • **** Versorgungsaufwand (Service Cost) beinhaltet den Dienstzeitaufwand nach IAS 19 ohne Zinsaufwand entsprechend der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex.

ANGABEN NACH § 315E HGB

IM GESCHÄFTSJAHR 2020 AMTIERENDE VORSTANDSMITGLIEDER

Erfolgsunabhängige KomponentenIn €

Dr. Heinz-Jürgen Bertram 2020 2019

Festvergütung

800.000 800.000

Nebenleistungen*

23.186 22.739

Erfolgsbezogene Komponenten

Mehrjährige

Einjährige variable Vergütung variable Vergütung mit langfristiger ohne langfristige nicht aktienbasierter Anreizwirkung** Anreizwirkung***

824.000 809.840

1.550.933 3.198.119

Gesamtbezüge nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a)

HGB

636.738 2.269.317

Olaf Klinger 2020 2019

500.000 500.000

23.306 22.859

514.250 510.800

969.333 2.006.889

435.663 1.469.322

Achim Daub 2020 2019

500.000 500.000

13.443 24.285

513.500 448.200

969.333 1.996.276

435.663 1.408.148

Dr. Jean-yves Parisot 2020 2019

500.000 500.000

334.943 287.000

512.750 498.100

969.333 2.317.026

383.000 1.668.100

Heinrich Schaper 2020 2019

500.000 500.000

25.466 25.019

514.250 510.900

969.333 2.009.049

383.000 1.418.919

*Nebenleistungen beinhalten bei allen Vorstandsmitgliedern sonstige Bezüge wie geldwerte Vorteile aus der Bereitstellung eines Firmenwagens sowie Zuschüsse zu Versicherungen wie Gruppenunfallversicherung. Bei Herrn Dr. Jean-Yves Parisot enthält der entsprechende Betrag die gesetzlich erforderlichen Sozialversicherungsbeiträge (Arbeitgeber) zur französischen Sozialversicherung.

** Einjährige variable Vergütung beinhaltet den Zufluss für den Bonus entsprechend dem jeweils angegebenen Geschäftsjahr.

*** Mehrjährige variable Vergütung beinhaltet die im jeweils angegebenen Geschäftsjahr zugeflossene Leistung aus dem jeweiligen Long-Term-Incentive-Program basierend auf der tatsächlichen Zielerreichung.

AUFBAU DER ALTERSVERSORGUNG DURCH EIGENBEITRÄGE

Eine unternehmensfinanzierte Altersversorgung wird von Symrise bei neu abzuschließenden Vorstandsverträgen nicht gewährt. Allerdings können alle Vorstandsmitglieder aus ihrer Festvergütung im Rahmen eines Gehaltsverzichts Alters- versorgungsansprüche aufbauen ("Deferred Compensation").

Im Jahr 2020 haben die Herren Dr. Bertram, Klinger und Scha- per davon Gebrauch gemacht. Einen Unternehmenszuschuss gibt es in diesem Zusammenhang nicht - entsprechend der gel- tenden Regelung für außertarifliche Mitarbeiter und Füh- rungskräfte.

Um künftige Ansprüche der Vorstandsmitglieder im Rahmen einer Deferred Compensation zu bedienen, hat Symrise auf-

grund eines versicherungsmathematischen Gutachtens im Jahr 2020 Zuführungen zu den Rückstellungen für Herrn

Dr. Bertram in Höhe von 374.539 € (Vorjahr: 423.439 €), für Herrn Klinger in Höhe von 235.946 € (Vorjahr: 166.664 €) und für Herrn Schaper in Höhe von 215.358 € (Vorjahr: 188.870 €) vor- genommen.

Aufgrund ihrer früheren Arbeitsverhältnisse mit Symrise be- stehen bei den Herren Dr. Bertram und Schaper Altersversor-gungszusagen, die damals allen anderen Mitarbeitern der ehe- maligen Haarmann & Reimer GmbH ebenfalls angeboten wurden. Für diese Versorgungszusagen wurden im Geschäfts- jahr 2020 bei Herrn Dr. Bertram 38.713 € (Vorjahr: 34.056 €) und für Herrn Schaper 25.919 € (Vorjahr: 23.571 €) an Versor- gungsaufwand den Rückstellungen zugeführt.

Zum 31. Dezember 2020 beläuft sich der Barwert der Pensi- onszusagen beziehungsweise der Altersversorgungsansprüche aus Gehaltsverzicht (Deferred Compensation) für Herrn

Dr. Bertram auf 3.561.688 € (Vorjahr: 3.036.985 €), für Herrn Klinger auf 749.234 € (Vorjahr: 513.288 €) und für Herrn Schaper auf 1.922.290 € (Vorjahr: 1.609.204 €).

Für die Herren Daub und Dr. Parisot bestehen weder Pensions-zusagen noch Altersversorgungsansprüche aus Gehaltsver-zicht (Deferred Compensation).

CHANGE OF CONTROL

Die Anstellungsverträge, die allen Vorstandsbestellungen zu- grunde liegen, sehen gleichlautende Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels ("Change of Control") vor.

Wird die Vorstandstätigkeit vorzeitig auf Wunsch eines Vor-standsmitglieds einvernehmlich beendet, erfolgt keine Abfin-dungszahlung.

Mit allen Vorstandsmitgliedern ist ein nachvertragliches Wett- bewerbsverbot von zwölf Monaten vereinbart, auf das das Un-ternehmen verzichten kann. Im Falle seiner Inanspruchnahme erhält das jeweilige Vorstandsmitglied als Entschädigung hierfür 50 % seiner Festvergütung für diese zwölf Monate.

D & O-VERSICHERUNG

Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben hat die Symrise AG für die Mitglieder des Vorstands eine Vermögens-schaden-Haftpflichtversicherung (sogenannte D & O-Versi- cherung) mit einem angemessenen Selbstbehalt gemäß § 93

Abs. 2, Satz 3 Aktiengesetz abgeschlossen.

Im Falle eines Kontrollwechsels hat jedes Vorstandsmitglied das Recht, seinen Anstellungsvertrag zu kündigen.

Alle Vorstandsmitglieder bekommen im Falle einer aufgrund eines Kontrollwechsels ausgesprochenen unternehmenssei- tigen Kündigung oder einer vorzeitigen Abberufung durch den Aufsichtsrat die Restlaufzeit ihrer Verträge abgegolten, min-destens aber eine Abfindung in Höhe von drei Jahresbezügen.

Die Gesamtobergrenze der zu leistenden Zahlungen ist dabei für alle Vorstände auf 150 % des Abfindungs-Caps gemäß den Regelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017, also maximal drei Jahresver-gütungen einschließlich Nebenleistungen, festgelegt.

Ferner enthalten alle Long Term Incentive Pläne (LTIP) eine Sonderklausel für den Fall eines Kontrollwechsels. Wird im Zuge eines Kontrollwechsels ein Mitglied des Vorstands ab- berufen, werden diesem Vorstandsmitglied alle zu dem Zeit- punkt laufenden und noch nicht fälligen, mehrjährigen vari- ablen Vergütungen auf Basis einer Zielerreichung von 100 % ausbezahlt.

VORZEITIGE BEENDIGUNG UND ZEITLICHES AUSLAUFEN DER DIENSTVERTRÄGE

Bei einem zeitlichen Auslaufen der Dienstverträge erhalten die Vorstandsmitglieder keine besondere Vergütung, insbeson- dere keine gesonderten Abfindungszahlungen. Die im Zeit- punkt des Ausscheidens laufenden Long Term Incentive Pro- gramme werden im Falle eines Ausscheidens aufgrund Pen- sionierung oder dauerhafter Erwerbsunfähigkeit auf pro rata Basis abgerechnet.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten seit dem Geschäfts- jahr 2018 eine jährliche Vergütung in Höhe von 70.000 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine zusätzliche jährli-che Vergütung in Höhe von 70.000 €. Der stellvertretende Vor- sitzende des Aufsichtsrats und der Vorsitzende des Prüfungs- ausschusses erhalten eine zusätzliche jährliche Vergütung von jeweils 35.000 €.

Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats für jede persönliche Teilnahme an einer Präsenzsitzung des Auf- sichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld von 1.000 €, jedoch höchstens 1.500 € je Kalendertag. Aufsichtsratsmit- glieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten für jeden angefangenen Monat ihrer Tätigkeit ein Zwölftel der Vergütung. Dies gilt ent-sprechend für Mitgliedschaften in Aufsichtsratsausschüssen.

Die Vergütung ist zahlbar nach Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsratsmitglieds für das jeweilige Geschäftsjahr entscheidet, für das die Vergütung zu zahlen ist.

Die Gesellschaft erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern auf Nachweis angemessene Auslagen. Die Umsatzsteuer wird von der Gesellschaft erstattet, soweit die Mitglieder des Aufsichts- rats berechtigt sind, die Umsatzsteuer der Gesellschaft geson- dert in Rechnung zu stellen und dieses Recht ausüben. Die individualisierte Offenlegung der Gesamtvergütung eines je-den Aufsichtsratsmitglieds ist in der folgenden Übersicht dargestellt.

66 - Konzernlagebericht - VERGÜTUNGSBERICHT · ANGABEN GEM�SS PARAGRAPH 315A HGB

Gesamtvergütung

Gesamtvergütung

In €

Vergütung

Sitzungsgelder

per 31. Dezember 2020

per 31. Dezember 2019

Michael König (Aufsichtsratsmitglied ab 15. Januar 2020,

Vorsitzender ab 17. Juni 2020)

110.833

7.500

118.333

-

Dr. Winfried Steeger

(Vorsitzender und Aufsichtsratsmitglied bis 17. Juni 2020)

70.000

4.500

74.500

109.167

Dr. Thomas Rabe (Vorsitzender bis 7. August 2019,

Aufsichtsratsmitglied bis 31. Dezember 2019)

-

-

-

121.167

Harald Feist (stellvertretender Vorsitzender)

105.000

11.000

116.000

115.500

Ursula Buck

70.000

9.500

79.500

79.500

Horst-Otto Gerberding

70.000

7.500

77.500

77.000

Jeannette Härtling

70.000

9.500

79.500

78.500

Bernd Hirsch

105.000

9.500

114.500

114.500

André Kirchhoff

70.000

6.000

76.000

76.000

Gerd Lösing (ab 1. April 2020)

52.500

6.000

58.500

-

Prof. Dr. Andrea Pfeifer

70.000

7.500

77.500

77.000

Andrea Püttcher

70.000

6.000

76.000

76.000

Dr. Ludwig Tumbrink (bis 31. März 2020)

17.500

1.500

19.000

77.000

Peter Vanacker (ab 17. Juni 2020)

40.833

4.000

44.833

-

Peter Winkelmann

70.000

11.000

81.000

79.500

991.667

101.000

1.092.667

1.080.833

D & O-VERSICHERUNG

In Übereinstimmung mit dem Deutschen Corporate Gover- nance Kodex ist auch für die Mitglieder des Aufsichtsrats eine D & O-Versicherung mit einem angemessenen Selbstbehalt abgeschlossen worden.

Angaben gemäß Paragraph 315a HGB

Das Grundkapital der Symrise AG beläuft sich auf 135.426.610 €. Das Grundkapital ist in nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien zum rechnerischen Wert von je 1 € eingeteilt. Die damit zusammenhängenden Rechte und Pflichten werden durch die relevanten Vorschriften des deutschen Aktiengesetzes geregelt. Es existieren keine unterschiedlichen Aktiengattungen mit verschiedenen Rechten und Pflichten. Auch Sonderrechte und Kontrollbe- fugnisse für irgendwelche Inhaber von Aktien bestehen nicht.

Die Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vor- stands richtet sich nach den §§ 84, 85 des Aktiengesetzes.

Änderungen der Satzung richten sich nach den §§ 133, 179 des Aktiengesetzes.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 21. Mai 2024 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durchAusgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 25.000.000,00 € zu erhöhen. Die neuen Ak- tien können von einem oder mehreren durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit der Verpflichtung über- nommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittel- bares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustim-mung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre für einen Betrag von insgesamt bis zu 10 % des derzeitigen Grundkapitals der Gesellschaft in folgenden Fällen auszuschließen:

  • a) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen;

  • b) zum Zweck der Ausgabe von maximal 1.000.000 neuer Aktien an Arbeitnehmer der Gesellschaft und mit der Gesellschaft verbundener Unternehmen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften;

  • c) soweit dies erforderlich ist, um Inhabern der von der Ge- sellschaft oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebe-nen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu ge-währen, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bezie- hungsweise Wandlungsrechts beziehungsweise nach Er-

ANGABEN GEM�SS PARAGRAPH 315A HGB - Konzernlagebericht - 67

d)um etwaige Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht auszu-nehmen;

füllung von Options- beziehungsweise Wandlungspflich-ten zustehen würde;

e) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage, wenn der Aus- gabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festsetzung des Ausgabebetrags durch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne der §§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz unterschreitet und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende Betrag 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksam- werdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermäch-tigung. Auf diese Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung aufgrund anderer Ermäch- tigungen in unmittelbarer oder entsprechender Anwen-dung von § 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz unter Aus- schluss des Bezugsrechts veräußert oder ausgegeben wurden beziehungsweise auszugeben sind.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Auf- sichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung einschließlich des Inhalts der Aktienrechte und der Bedingungen der Aktienausgabe fest- zulegen.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 4.354.476,00 € durch Ausgabe von bis zu 4.354.476 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der am

13. Juni 2017 gegen Barleistung ausgegebenen Wandelschuld- verschreibungen von ihrem Wandlungs- beziehungsweise Optionsrecht Gebrauch machen beziehungsweise ihre Ver-pflichtung zur Ausübung des Options- beziehungsweise Wandlungsrechts erfüllen beziehungsweise die Gesellschaft von einem ihr eingeräumten Recht, den Gläubigern von Schuldverschreibungen ganz oder teilweise anstelle der Zah-lung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren, Gebrauch macht und soweit nicht andere Erfül- lungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Die Aus-gabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach den Anleihebe-dingungen jeweils maßgeblichen Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen am Gewinn teil ab Beginn des Ge- schäftsjahres, in dem ihre Ausgabe erfolgt.

Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-sichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Der Aufsichts- rat ist ermächtigt, die Fassung von § 4 Abs. (6) der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausgabe der Bezugsaktien an- zupassen sowie alle sonstigen damit im Zusammenhang stehenden Anpassungen der Satzung vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen. Entsprechendes gilt im Falle der Nichtausnutzung des Bedingten Kapitals nach Ablauf der Fristen für die Ausübung des Wandlungsrechts der am 13. Juni 2017 begebenen Wandelschuldverschreibungen.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 15.650.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 15.650.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von gegen Bar- leistung ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus gegen Barleistung ausgegebenen Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächti- gung des Vorstands durch die Hauptversammlung vom 22. Mai 2019 von der Gesellschaft oder durch eine Konzern- gesellschaft bis zum 21. Mai 2024 begeben werden, von ih- rem Options- beziehungsweise Wandlungsrecht Gebrauch machen beziehungsweise ihre Verpflichtung zur Ausübung des Options- beziehungsweise Wandlungsrechts erfüllen be- ziehungsweise die Gesellschaft von einem eingeräumten Recht, den Gläubigern von Schuldverschreibungen ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Ak- tien der Gesellschaft zu gewähren, Gebrauch macht und so- weit nicht andere Erfüllungsformen zur Bedienung einge- setzt werden. Die neuen Aktien nehmen am Gewinn teil ab Beginn des Geschäftsjahres, in dem ihre Ausgabe erfolgt.

Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Auf- sichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung von § 4 Abs. (7) der Satzung ent- sprechend der jeweiligen Ausnutzung des Bedingten Kapi- tals zu ändern. Entsprechendes gilt für den Fall der Nicht- ausnutzung der Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen nach Ablauf der Er-mächtigungsfrist sowie für den Fall der Nichtausnutzung des Bedingten Kapitals nach Ablauf sämtlicher Options- be-ziehungsweise Wandlungsfristen.

Die Gesellschaft wird gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermäch- tigt, eigene Aktien bis zu insgesamt 10 % des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien dür- fen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im

68 - Konzernlagebericht - ANGABEN GEM�SS PARAGRAPH 315A HGB

Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff.

AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des im jeweiligen Zeitpunkt bestehenden Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien ausgenutzt werden.

  • a) Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwe-cke durch die Gesellschaft oder durch Dritte für Rechnung der Gesellschaft ausgeübt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum 16. Juni 2025.

  • b) Der Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots beziehungs- weise mittels einer öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines solchen Angebots.

    aa) Erfolgt der Erwerb der Aktien über die Börse, darf der von der Gesellschaft gezahlte Gegenwert je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Börsenhandelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs im Xetra-Handels-system (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 5 % über- oder unterschreiten.

    bb) Erfolgt der Erwerb über ein öffentliches Kaufangebot beziehungsweise eine öffentliche Aufforderung zur Ab- gabe eines Kaufangebots, dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Durchschnitt der Schlusskurse im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an den drei Börsenhandelstagen vor dem Tag der Veröffentlichung des Angebots beziehungsweise der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Kaufan- gebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.

    Ergeben sich nach der Veröffentlichung eines Kaufange-bots beziehungsweise der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Kaufangebots erhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, so kann das Angebot bezie-hungsweise die Aufforderung zur Abgabe eines solchen Angebots angepasst werden. In diesem Fall wird auf die Schlusskurse im Xetra-Handelssystem (oder einem ver-gleichbaren Nachfolgesystem) an den drei Börsenhan-delstagen vor der Veröffentlichung einer etwaigen Anpas- sung abgestellt; die 10 %-Grenze für das Über- oder Un- terschreiten ist auf diesen Betrag anzuwenden. Das Kau- fangebot beziehungsweise die Aufforderung zur Abgabe eines solchen Angebots kann weitere Bedingungen vorse- hen. Sofern das Kaufangebot überzeichnet ist, bezie- hungsweise sofern im Fall einer Aufforderung zur Abgabe eines Angebots von mehreren gleichwertigen Angeboten wegen einer Volumenbegrenzung nicht sämtliche ange-nommen werden können, erfolgt die Annahme nach dem Verhältnis der angedienten Aktien. Eine bevorrech-tigte Annahme geringer Stückzahlen bis zu 100 Stück zum Erwerb angebotener Aktien je Aktionär kann vorge- sehen werden. Ebenfalls vorgesehen werden kann eine Rundung nach kaufmännischen Gesichtspunkten zur Ver- meidung rechnerischer Bruchteile von Aktien. Ein etwa- iges Andienungsrecht der Aktionäre ist insoweit ausge- schlossen.

c) Der Vorstand wird ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die auf Grund dieser Ermächtigung erworben werden, zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken zu verwenden:

aa) Die Aktien können eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrages der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesell- schaft eingezogen werden. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden. Von der Ermächtigung zur Einziehung kann mehrfach Gebrauch gemacht werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfach- ten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.

bb) Die Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an die Aktionäre veräu- ßert werden, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien gleicher Ausstattung der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Das Be- zugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen. Diese Er- mächtigung ist beschränkt auf die Veräußerung von Ak- tien, auf die insgesamt ein anteiliger Betrag von höchstens 10 % des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwer- dens dieser Ermächtigung oder - falls dieser Wert geringer ist - im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung entfällt. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapi- tals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurech- nen, der auf Aktien der Gesellschaft entfällt, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden, und der auf Aktien der Gesellschaft entfällt, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung zur Bedie-nung von Options- oder Wandelschuldverschreibungen, die ihrerseits während der Laufzeit dieser Ermächti- gung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender

ANGABEN GEM�SS PARAGRAPH 315A HGB · ERKL�RUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG - Konzernlagebericht - 69

Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG begeben wur-den, ausgegeben werden oder auszugeben sind;

cc) Die Aktien können gegen Sachleistung veräußert werden, insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen sowie Zusammen- schlüssen von Unternehmen.

dd) Die Aktien können im Zusammenhang mit aktienba- sierten Vergütungs- beziehungsweise Belegschaftsaktien- programmen der Gesellschaft oder mit ihr verbundener Unternehmen verwendet und an Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen, sowie an Organmitglieder von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen ausgegeben werden. Sie können den vor-genannten Personen und Organmitgliedern insbesondere entgeltlich oder unentgeltlich zum Erwerb angeboten, zugesagt und übertragen werden, wobei das Arbeits- be- ziehungsweise Anstellungs- oder Organverhältnis zum Zeitpunkt des Angebots, der Zusage oder der Übertragung bestehen muss.

d)Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, Aktien der Gesell- schaft, die auf Grund dieser Ermächtigung erworben wer-den, wie folgt zu verwenden:

Die Aktien können zur Bedienung von Erwerbspflichten oder Erwerbsrechten auf Symrise Aktien verwendet wer- den, die mit Mitgliedern des Vorstands der Symrise Akti- engesellschaft im Rahmen der Regelungen zur Vorstands- vergütung vereinbart wurden beziehungsweise werden.

Insbesondere können sie den Mitgliedern des Vorstands der Symrise Aktiengesellschaft zum Erwerb angeboten, zugesagt und übertragen werden, wobei das Vorstandsan-stellungs- oder Organverhältnis zum Zeitpunkt des An- gebots, der Zusage oder der Übertragung bestehen muss.

  • f) Die Ermächtigungen unter (c) und (d) können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemein- sam, die Ermächtigungen gemäß (c), Buchstaben bb), cc) und dd) können auch durch abhängige oder im Mehrheits- besitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder auf deren Rechnung oder auf Rechnung der Gesellschaft han-delnde Dritte ausgenutzt werden.

  • g) Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß der vorstehenden Ermächtigung unter (c) Buchstaben bb), cc) und dd) sowie (d) verwendet werden.

h)Der Aufsichtsrat kann bestimmen, dass Maßnahmen des

Vorstands auf Grund dieses Hauptversammlungsbe- schlusses nur mit seiner Zustimmung vorgenommen wer-den dürfen.

Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder der Symrise AG enthalten eine Change of Control-Regelung. Diese sieht vor, dass ein Vorstandsmitglied, welches nach einem Kontroll- wechsel, aber vor Ende seiner Vertragslaufzeit, ohne wichti-gen Grund abberufen wird oder einvernehmlich sein Vor- standsamt niederlegt, einen Anspruch auf die Abgeltung der Restlaufzeit seines Anstellungsvertrags hat, mindestens jedoch auf eine Abfindungszahlung in Höhe von drei Jahres- vergütungen. Abfindung und Abgeltung dürfen die Ge-samtobergrenze von 150 % des Abfindungs-Caps nicht über- schreiten.

Ein Kontrollwechsel infolge eines Übernahmeangebots hätte unter Umständen Auswirkungen auf einige der lang- fristigen Finanzierungsverträge der Symrise AG, in denen Vereinbarungen über einen Kontrollwechsel enthalten sind.

Es handelt sich um marktübliche Change of Control-Klau- seln, die den Gläubigern bei einem Kontrollwechsel das Recht zur vorzeitigen Kündigung einräumen können.

e) Die Ermächtigungen unter (c) und (d) erfassen auch die

Verwendung von Aktien der Gesellschaft, die aufgrund früherer Ermächtigungen zum Rückerwerb eigener Aktien zurückerworben wurden, und solche, die auf Grund von § 71 d Satz 5 Aktiengesetz erworben oder durch ein von der Gesellschaft abhängiges Unternehmen oder durch Dritte für Rechnung der Gesellschaft oder durch Dritte für Rech- nung eines von der Gesellschaft abhängigen oder in Mehrheitsbesitz stehenden Unternehmens erworben werden.

Andere zu berichtende Angaben nach § 315a HGB bestehen nicht.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung ist auf der Internet-seite der Symrise AG öffentlich zugänglich gemacht. Die Ad- resse lautet:https://www.symrise.com/de/erklaerung­zur­ unternehmensfuehrung.

Konzern-abschluss

SYMRISE AG, HOLZMINDEN

1. JANUAR BIS 31.DEZEMBER 2020

KONZERNABSCHLUSS 2020

Konzerngewinn- und -verlustrechnung Konzerngesamtergebnisrechnung Konzernbilanz Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung Konzernanhang

  • 1. Allgemeine Informationen

    72

    73

    74

    76

    77

    78

    78

  • 2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 78

3. Segmentinformationen 99

4. Umsatzerlöse 103

5. Herstellungskosten 103

6. Personalaufwand 103

7. Vertriebskosten 104

8. Forschungs- und Entwicklungs-

aufwendungen 104

9. Verwaltungskosten 104

10. Sonstige betriebliche Erträge 104

11. Finanzergebnis 105

12. Ertragsteuern 105

13. Abschreibungen 107

14. Ergebnis je Aktie 107

15. Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen 108

16. Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen 108

17. Vorräte 109

18. Immaterielle Vermögenswerte 109

19. Sachanlagen 111

  • 20. Anteile an at equity bilanzierten

    Unternehmen 112

  • 21. Latente Steueransprüche/

    -verbindlichkeiten 113

  • 22. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

    Leistungen 114

  • 23. Kurz- und langfristige Finanz-

    verbindlichkeiten 114

24. Leasingverhältnisse 116

25. Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 116

  • 26. Kurz- und langfristige sonstige

    Rückstellungen 117

  • 27. Rückstellungen für Pensionen und

    ähnliche Verpflichtungen 118

28. Eigenkapital 123

29. Angaben zum Kapitalmanagement 125

  • 30. Weitere Erläuterungen zur

    Konzernkapitalflussrechnung 126

  • 31. Weitere Informationen zu

    Finanzinstrumenten und zur Bemessung

    beizulegender Zeitwerte 128

  • 32. Angaben zum Risikomanagement von

    Finanzinstrumenten 131

  • 33. Eventualverbindlichkeiten und sonstige

    finanzielle Verpflichtungen 134

  • 34. Transaktionen mit nahestehenden

    Personen 135

  • 35. Aktienbesitz von Vorstand und

    Aufsichtsrat 136

  • 36. Langfristige Zielsetzungen und

    Methoden des Finanzrisiko-Managements 136

37. Abschlussprüfung 136

38. Aufstellung der Beteiligungen 137 39. Befreiung von der Aufstellung eines

Jahresabschlusses

nach § 264 Abs. 3 HGB 139

40. Corporate Governance 139

41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 140

ERKLÄRUNG DES VORSTANDS 141

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES

UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS 142

72 - Konzernabschluss - KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

2019

In T€

Anhang

angepasst*

2020

Umsatzerlöse

4

3.407.854

3.520.451

Herstellungskosten

5

- 2.047.277

- 2.129.973

Bruttoergebnis vom Umsatz

1.360.577

1.390.478

Vertriebskosten

7

- 533.269

- 533.527

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

8

- 213.351

- 212.297

Verwaltungskosten

9

- 199.778

- 203.194

Sonstige betriebliche Erträge

10

44.758

50.767

Sonstige betriebliche Aufwendungen

- 2.400

- 8.239

Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen

20

- 1.185

3.525

Betriebsergebnis/EBIT

455.352

487.513

Finanzerträge

6.147

3.471

Finanzaufwendungen

- 51.972

- 67.422

Finanzergebnis

11

- 45.825

- 63.951

Ergebnis vor Ertragsteuern

409.527

423.562

Ertragsteuern

12

- 111.643

- 108.611

Jahresüberschuss

297.884

314.951

davon entfällt auf Aktionäre der Symrise AG

291.055

306.873

davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile

6.829

8.078

Ergebnis je Aktie (in €)

14

unverwässert

2,16

2,27

verwässert

2,12

2,22

*Bezüglich der Details zur Anpassung wird auf TZ 2.1 verwiesen.

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG - Konzernabschluss - 73

Konzerngesamtergebnisrechnung

2019

In T€

Anhang

angepasst*

2020

Jahresüberschuss

297.884

314.951

davon entfällt auf Aktionäre der Symrise AG

291.055

306.873

davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile

6.829

8.078

Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen eine Umgliederung

in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist

Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe

Kursdifferenzen, die während des Geschäftsjahres eingetreten sind

28

- 3.764

- 214.203

Gewinne/Verluste aus Nettoinvestitionen

1.403

- 14.301

Absicherung von Zahlungsströmen (Währungssicherung)

28

Während des Geschäftsjahres erfasste Gewinne/Verluste

- 1.123

1.605

In die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliederter Betrag

1.423

- 1.469

Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern

12

- 1.629

2.473

Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen keine Umgliederung

in die Gewinn- und -verlustrechnung möglich ist

Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und ähnlichen Verpflichtungen

27

- 77.654

- 66.422

Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern

12

22.156

18.981

Sonstiges Ergebnis

- 59.188

- 273.336

Konzerngesamtergebnis

238.696

41.615

davon entfällt auf Aktionäre der Symrise AG

231.595

35.170

davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile

7.101

6.445

*Bezüglich der Details zur Anpassung wird auf TZ 2.1 verwiesen.

74 - Konzernabschluss - KONZERNBILANZ

Konzernbilanz

31. Dezember 2019

In T€

Anhang

angepasst*

31. Dezember 2020

VERMÖGENSWERTE

Kurzfristige Vermögenswerte

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen

15

445.900

725.136

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

16

647.675

600.795

Vorräte

17

891.689

862.887

Sonstige Vermögenswerte und Forderungen

79.445

79.824

Übrige finanzielle Vermögenswerte

11.919

15.175

Tatsächliche Ertragsteuerforderungen

12

22.224

15.922

2.098.852

2.299.739

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

18

2.387.721

2.194.060

Sachanlagen

19

1.244.747

1.205.214

Sonstige Vermögenswerte und Forderungen

17.817

19.531

Übrige finanzielle Vermögenswerte

12.473

16.823

Anteile an at equity bilanzierten Unternehmen

20

90.789

80.354

Latente Steueransprüche

21

100.749

124.048

3.854.296

3.640.030

AKTIVA

5.953.148

5.939.769

*Bezüglich der Details zur Anpassung wird auf TZ 2.1 verwiesen.

KONZERNBILANZ - Konzernabschluss - 75

Konzernbilanz

31. Dezember 2019

In T€

Anhang

angepasst*

31. Dezember 2020

VERBINDLICHKEITEN

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

22

332.497

334.178

Finanzverbindlichkeiten

23

503.324

9.666

Leasingverbindlichkeiten

24

21.058

22.234

Sonstige Verbindlichkeiten

25

192.723

205.739

Sonstige Rückstellungen

26

10.857

15.309

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten

6.373

2.459

Tatsächliche Ertragsteuerverbindlichkeiten

12

79.533

67.253

1.146.365

656.838

Langfristige Verbindlichkeiten

Finanzverbindlichkeiten

23

1.462.833

1.963.682

Leasingverbindlichkeiten

24

75.378

77.173

Sonstige Verbindlichkeiten

5.033

5.428

Sonstige Rückstellungen

26

29.212

34.680

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

27

604.851

681.175

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten

1.597

1.428

Latente Steuerverbindlichkeiten

21

167.492

154.441

Tatsächliche Ertragsteuerverbindlichkeiten

3.263

3.263

2.349.659

2.921.270

SUMME VERBINDLICHKEITEN

3.496.024

3.578.108

EIGENKAPITAL

28

Gezeichnetes Kapital

135.427

135.427

Kapitalrücklage

1.798.030

1.798.030

Rücklage für Neubewertungen (Pensionen)

- 217.187

- 264.628

Kumulierte Währungskursdifferenzen

- 194.047

- 418.515

Bilanzgewinn

874.443

1.048.250

Sonstige Rücklagen

3.197

3.291

Eigenkapital der Aktionäre der Symrise AG

2.399.863

2.301.855

Nicht beherrschende Anteile

57.261

59.806

SUMME EIGENKAPITAL

2.457.124

2.361.661

PASSIVA

5.953.148

5.939.769

*Bezüglich der Details zur Anpassung wird auf TZ 2.1 verwiesen.

76 - Konzernabschluss - KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Konzernkapitalflussrechnung

2019

In T€

Anhang

angepasst*

2020

Jahresüberschuss

297.884

314.951

Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen

20

1.185

- 3.525

Ertragsteuern

12

111.643

108.611

Zinsergebnis

11

46.539

54.835

Abschreibungen und Wertminderungen des Anlagevermögens

18, 19

229.722

254.564

Zunahme (+)/Abnahme (-) der langfristigen Verbindlichkeiten

9.541

16.032

Zunahme (-)/Abnahme (+) der langfristigen Vermögenswerte

21.350

- 940

Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Abgang von Sachanlagen

- 161

- 673

Dividende von at equity bilanzierten Unternehmen

0

5.680

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge

- 14.198

10.287

Cashflow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens

703.505

759.822

Zunahme (-)/Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

sowie anderer kurzfristiger Vermögenswerte

- 11.558

- 7.159

Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte

- 7.917

- 21.745

Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

sowie anderer kurzfristiger Verbindlichkeiten

- 14.121

43.165

Gezahlte Ertragsteuern

- 123.153

- 138.402

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

546.756

635.681

Auszahlungen für Unternehmenserwerbe, abzüglich erworbener liquider Mittel, für nachträglich

bedingte Kaufpreiskomponenten sowie für Anteile an at equity bilanzierten Unternehmen

- 763.036

- 3.222

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen

- 23.310

- 13.377

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen

- 151.095

- 130.664

Auszahlungen für Investitionen in langfristige finanzielle Vermögenswerte

- 2.612

- 5.082

Zuflüsse aus Anlagenabgängen

58.165

2.637

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

- 881.888

- 149.708

Aufnahme (+)/Tilgung (-) von Bankkrediten

23

32.888

- 177.581

Aufnahme (+)/Tilgung (-) von sonstigen Finanzverbindlichkeiten

23

248.228

182.847

Transaktionskosten in Bezug auf die Fremdkapitalfinanzierung

- 2.540

0

Ausgabe neuer Aktien/Kapitalerhöhung

400.000

0

Transaktionskosten in Bezug auf die Eigenkapitalfinanzierung

- 2.030

0

Gezahlte Zinsen

- 37.169

- 39.420

Erhaltene Zinsen

2.067

1.881

Ausgeschüttete Dividenden der Symrise AG

- 121.884

- 128.655

Ausgeschüttete Dividenden an Minderheitsaktionäre

- 2.672

- 3.977

Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen

- 195

- 3.982

Tilgungsanteil von Leasingzahlungen

- 18.968

- 19.862

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

497.725

- 188.749

Zahlungswirksame Veränderungen der Zahlungsmittel und kurzfristigen Einlagen

162.593

297.224

Wechselkursbedingte Veränderungen

6.907

- 15.122

Verlust aus der Nettoposition der monetären Posten

- 3.195

- 2.866

Summe der Veränderungen

166.305

279.236

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen zum 1. Januar

279.595

445.900

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen zum 31. Dezember

15

445.900

725.136

*Bezüglich der Details zur Anpassung wird auf TZ 2.1 verwiesen.

Die Konzernkapitalflussrechnung wird im Konzernanhang unter TZ 30 erläutert.

KONZERNEIGENKAPITALVER�NDERUNGSRECHNUNG - Konzernabschluss - 77

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

Summe

Rücklage

Kumulierte

Eigenkapital

Nicht

Gezeich-

für Neube-

Währungs-

der Aktio-

beherr-

Summe

netes

Kapital-

wertungen

kurs-

Bilanz-

Sonstige

näre der

schende

Eigen-

In T€

Kapital

rücklage

(Pensionen)

differenzen

gewinn

Rücklagen

Symrise AG

Anteile

kapital

1. Januar 2019

129.813

1.405.085

- 161.694

- 189.413

705.668

2.533

1.891.992

52.416

1.944.408

Anpassung durch IFRS 16

-

-

-

3

136

-

139

73

212

1. Januar 2019 angepasst

129.813

1.405.085

- 161.694

- 189.410

705.804

2.533

1.892.131

52.489

1.944.620

Jahresüberschuss

-

-

-

-

291.055

-

291.055

6.829

297.884

Sonstiges Ergebnis

-

-

- 55.493

- 4.631

-

664

- 59.460

272

- 59.188

Konzerngesamtergebnis

-

-

- 55.493

- 4.631

291.055

664

231.595

7.101

238.696

Ausgeschüttete Dividenden

-

-

-

-

- 121.884

-

- 121.884

- 2.672

- 124.556

Ausgabe von Stammaktien abzgl.

Transaktionskosten nach Steuern

5.614

392.945

-

-

-

-

398.559

-

398.559

Sonstige Veränderungen

-

-

-

-6

- 532

-

- 538

343

- 195

31. Dezember 2019 angepasst*

135.427

1.798.030

- 217.187

- 194.047

874.443

3.197

2.399.863

57.261

2.457.124

Summe

Rücklage

Kumulierte

Eigenkapital

Nicht

Gezeich-

für Neube-

Währungs-

der Aktio-

beherr-

Summe

netes

Kapital-

wertungen

kurs-

Bilanz-

Sonstige

näre der

schende

Eigen-

In T€

Kapital

rücklage

(Pensionen)

differenzen

gewinn

Rücklagen

Symrise AG

Anteile

kapital

1. Januar 2020

135.427

1.798.030

- 217.187

- 194.047

874.443

3.197

2.399.863

57.261

2.457.124

Jahresüberschuss

-

-

-

-

306.873

-

306.873

8.078

314.951

Sonstiges Ergebnis

-

-

- 47.441

- 224.356

-

94

- 271.703

- 1.633

- 273.336

Konzerngesamtergebnis

-

-

- 47.441

- 224.356

306.873

94

35.170

6.445

41.615

Ausgeschüttete Dividenden

-

-

-

-

- 128.655

-

- 128.655

- 3.977

- 132.632

Sonstige Veränderungen

-

-

-

- 112

- 4.411

-

- 4.523

77

- 4.446

31. Dezember 2020

135.427

1.798.030

- 264.628

- 418.515

1.048.250

3.291

2.301.855

59.806

2.361.661

*Bezüglich der Details zur Anpassung wird auf TZ 2.1 verwiesen.

Die sonstigen Veränderungen resultieren aus dem Erwerb nicht beherrschender Anteile. Die übrige Eigenkapitalentwicklung wird im Konzernanhang unter TZ 28 erläutert.

Konzernanhang

1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Die Symrise Aktiengesellschaft (Symrise AG, nachstehend auch bezeichnet als "Symrise") ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts und Muttergesellschaft des Symrise Konzerns mit Sitz in 37603 Holzminden, Mühlenfeldstraße 1,

Deutschland, und im Handelsregister des Amtsgerichts Hildesheim unter der Registernummer HRB 200436 einge- tragen. Symrise ist ein globaler Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen sowie funktionellen Inhaltsstoffen. Die Aktien der Symrise AG sind zum Handel am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime Standard zugelassen und im MDAX® geführt.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der Symrise AG für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 wurden am 1. März 2021 durch den Vorstand aufgestellt und anschließend zur Prüfung und Billigung an den Prüfungs-ausschuss des Aufsichtsrats weitergeleitet.

Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Symrise AG wurden nach den zum Bilanzstichtag geltenden Vor- schriften der von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des Inter- national Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Re- porting Interpretations Committee (IFRIC) und den ergänzenden, nach § 315e Abs. 1 des deutschen Handelsgesetz- buchs (HGB) anzuwendenden, handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die folgenden Erläuterungen umfassen

Angaben und Bemerkungen, die nach den IFRS neben der Konzerngewinn- und -verlustrechnung, der Konzernge- samtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der Konzernkapitalflussrechnung sowie der Konzerneigenkapitalver- änderungsrechnung als Konzernanhang in den Konzernabschluss aufzunehmen und damit integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses sind.

Zur übersichtlicheren Darstellung werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung und Konzernbilanz ein- zelne Posten zusammengefasst; diese werden im Konzernanhang gesondert mit ergänzenden Ausführungen darge-stellt. Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

2. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

2.1 Grundlagen der Erstellung des Abschlusses

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter Anwendung des historischen Anschaffungs- und Herstellungs- kostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente, kurzfristige Einlagen, Wertpapiere und ausgewählte Eigenkapitalinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt und auf volle Tausend Euro (T€) gerundet; dabei können sich Run-dungsdifferenzen ergeben. Abweichende Angaben werden explizit genannt. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten und der at equity bilanzierten Unternehmen wurden auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Die Kaufpreisallokation zu dem Anfang November 2019 getätigten Erwerb der Unternehmensgruppe American Dehydrated Foods, Inc./International Dehydrated Foods, Inc. ("ADF/IDF") mit Sitz in Springfield, USA, wurde im zweiten Halbjahr 2020 abgeschlossen (siehe TZ 2.4). Gemäß IFRS 3 par. 45 waren die im Konzernabschluss zum

31. Dezember 2019 vorläufig angesetzten Beträge rückwirkend anzupassen und neue Informationen so zu berücksich- tigen, als wenn sie bereits zum Erwerbszeitpunkt bekannt gewesen wären. Veränderungen ergaben sich im Wesent- lichen aus nachgeholten Abschreibungen auf die angepassten beizulegenden Zeitwerte der Sachanlagen und der identifizierten immateriellen Vermögenswerte, aus dem Verbrauch der neubewerteten Vorräte, der Erfassung einer aus der finalen Kaufpreisermittlung resultierenden Verbindlichkeit sowie der Veränderung der latenten Steuern aus allen Korrekturen seit dem Closing. Darüber hinaus wurden die Anteile an dem erworbenen Gemeinschaftsunter- nehmen mit dem beizulegen Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet.

Die Anpassungen der primären Abschlussbestandteile sind nachfolgend dargestellt:

KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

31. Dezember 2019

31. Dezember 2019

In T€

veröffentlicht

Veränderung

angepasst

Herstellungskosten

- 2.040.775

- 6.502

- 2.047.277

Bruttoergebnis vom Umsatz

1.367.079

- 6.502

1.360.577

Vertriebskosten

- 531.526

- 1.743

- 533.269

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

- 213.349

-2

- 213.351

Verwaltungskosten

- 200.984

1.206

- 199.778

Sonstige betriebliche Erträge

45.587

- 829

44.758

Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen

- 221

- 964

- 1.185

Betriebsergebnis/EBIT

464.186

- 8.834

455.352

Ergebnis vor Ertragsteuern

418.361

- 8.834

409.527

Ertragsteuern

- 113.224

1.581

- 111.643

Jahresüberschuss

305.137

- 7.253

297.884

davon entfällt auf Aktionäre der Symrise AG

298.308

- 7.253

291.055

Ergebnis je Aktie (in €)

unverwässert

2,21

- 0,05

2,16

verwässert

2,17

- 0,05

2,12

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

2019

2019

In T€

veröffentlicht

Veränderung

angepasst

Jahresüberschuss

305.137

- 7.253

297.884

davon entfällt auf Aktionäre der Symrise AG

298.308

- 7.253

291.055

Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen eine Umgliederung

in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist

Kursdifferenzen, die während des Geschäftsjahres eingetreten sind

- 3.708

- 56

- 3.764

Sonstiges Ergebnis

- 59.132

- 56

- 59.188

Konzerngesamtergebnis

246.005

- 7.309

238.696

davon entfällt auf Aktionäre der Symrise AG

238.904

- 7.309

231.595

KONZERNBILANZ

31. Dezember 2019

31. Dezember 2019

In T€

veröffentlicht

Veränderung

angepasst

VERMÖGENSWERTE

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

889.239

2.450

891.689

Tatsächliche Ertragsteuerforderungen

22.480

- 256

22.224

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

2.500.682

- 112.961

2.387.721

Geschäfts- oder Firmenwert

1.863.856

- 428.723

1.435.133

Kundenbeziehungen und Markenrechte

465.226

206.652

671.878

Andere immaterielle Vermögenswerte

142.022

109.110

251.132

Sachanlagen

1.215.010

29.737

1.244.747

Grundstücke und Gebäude

475.796

809

476.605

Technische Anlagen und Maschinen

473.706

24.804

498.510

Betriebs- und Geschäftsausstattung

94.775

4.124

98.899

Anteile an at equity bilanzierten Unternehmen

15.396

75.393

90.789

Latente Steueransprüche

99.173

1.576

100.749

AKTIVA

5.957.209

- 4.061

5.953.148

VERBINDLICHKEITEN

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige Verbindlichkeiten

192.470

253

192.723

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten

3.124

3.249

6.373

Langfristige Verbindlichkeiten

Latente Steuerverbindlichkeiten

167.748

- 256

167.492

SUMME VERBINDLICHKEITEN

3.492.776

3.248

3.496.024

EIGENKAPITAL

Kumulierte Währungskursdifferenzen

- 193.991

- 56

- 194.047

Bilanzgewinn

881.696

- 7.253

874.443

Eigenkapital der Aktionäre der Symrise AG

2.407.172

- 7.309

2.399.863

SUMME EIGENKAPITAL

2.464.433

- 7.309

2.457.124

PASSIVA

5.957.209

- 4.061

5.953.148

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

2019

2019

In T€

veröffentlicht

Veränderung

angepasst

Jahresüberschuss

305.137

- 7.253

297.884

Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen

221

964

1.185

Ertragsteuern

113.224

- 1.581

111.643

Abschreibungen und Wertminderungen des Anlagevermögens

226.689

3.033

229.722

Cashflow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens

708.342

- 4.837

703.505

Zunahme (-)/Abnahme(+) der Vorräte

- 13.973

6.056

- 7.917

Zunahme (+)/Abnahme(-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen sowie anderer kurzfristiger Verbindlichkeiten

- 12.892

- 1.229

- 14.121

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

546.766

- 10

546.756

Wechselkursbedingte Veränderung

6.897

10

6.907

Die Anpassung des Eigenkapitalspiegels ist diesem zu entnehmen.

2.2 Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden.

Ab dem Geschäftsjahr 2020 sind die folgenden neuen oder überarbeiteten Standards und Interpretationen verpflichtend anzuwenden:

Änderungen an IFRS 3 - Definition von "Geschäftsbetrieb"

Änderungen an IAS 1 und IAS 8 - Definition von "wesentlich"

Änderungen an IFRS 9 - Erleichterungen im Zusammenhang mit der Reform der Referenzzinssätze

Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung

Die vorstehend aufgeführten Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Das IASB hat verschiedene Standards und Interpretationen veröffentlicht, die im Geschäftsjahr 2020 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Diese Standards und Interpretationen werden von Symrise nicht vorzeitig ange- wandt. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet.

2.3 Schätzungen und Annahmen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS macht es erforderlich, dass der Vor- stand Schätzungen und Annahmen vornimmt, welche die Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsgrund-sätzen sowie den Wert der ausgewiesenen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, die Angabe von Eventualverbind- lichkeiten am Bilanzstichtag, Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die Schätzungen und Annahmen beruhen auf historischen Informationen und Plandaten sowie Informationen über wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den Branchen oder Regionen, in denen Symrise oder seine Kunden tätig sind. Deren Veränderung könnte sich auf die Schätzungen und Annahmen auswirken, weshalb sie regelmäßig überprüft werden. Wenngleich Symrise der Auffassung ist, dass die Schätzungen über die künftige Entwicklung der zugrunde liegenden Ungewissheiten ange- messen sind, können die tatsächlichen Ergebnisse von den ursprünglich getroffenen Schätzungen und Annahmen abweichen. Die hieraus resultierenden Wertänderungen werden in der Berichtsperiode berücksichtigt, in der die ent- sprechende Änderung vorgenommen wird, sowie in den jeweils betroffenen künftigen Berichtsperioden.

Wesentliche Schätzungen und Annahmen wurden insbesondere bei den folgenden, in TZ 2.5 dargestellten Bilanzie-rungs- und Bewertungsgrundsätzen vorgenommen: Prüfung von Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts,

Bestimmung der Nutzungsdauer immaterieller Vermögenswerte und des Sachanlagevermögens, Bestimmung der Laufzeit von Leasingverträgen bei Vorliegen von Verlängerungs-, Kündigungs- und Kaufoptionen, Ansatz von selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten im Rahmen von Entwicklungsaktivitäten, Bewertung von Forde- rungen aus Lieferungen und Leistungen, Bilanzierung von tatsächlichen Ertragsteuern und latenten Steuern, Pensio- nen und andere Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Bilanzierung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten sowie langfristige Vergütungsprogramme. Annahmen und Einschätzungen sind zudem für die Bewertung von sonstigen Eventualverbindlichkeiten, sonstigen Rückstellungen und Derivaten sowie für die

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte im Rahmen der Kaufpreisaufteilung aus Unternehmenserwerben notwendig.

Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Einschätzungen abweichen, so dass in der Folge wesentliche Anpassungen der Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte beziehungsweise

Verbindlichkeiten erforderlich sein können.

2.4 Konsolidierungsgrundsätze und Konsolidierungskreis

GRUNDSÄTZE DER EINBEZIEHUNG VON TOCHTERUNTERNEHMEN, GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN Vollkonsolidierung

Alle Tochterunternehmen sind in den Konzernabschluss einbezogen und werden vollkonsolidiert. Tochterunter-nehmen sind Unternehmen, bei denen Symrise aufgrund der tatsächlichen oder faktischen Mehrheit der Stimm- rechte die Kontrolle über die Geschäfts- und Finanzpolitik innehat, um aus deren Tätigkeit Nutzen zu ziehen, und damit die Beherrschungsmöglichkeit besitzt. Darüber hinaus ist Symrise schwankenden Renditen aus seinem En-gagement in den Beteiligungsunternehmen ausgesetzt oder besitzt Anrechte auf diese und hat die Fähigkeit, die Ren- diten zu beeinflussen.

Im Rahmen der Vollkonsolidierung werden der Abschluss des Mutterunternehmens Symrise AG und die Abschlüsse der Tochtergesellschaften unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum Bilanzstich-tag aufgestellt. Es werden Anpassungen vorgenommen, um aus lokalen rechtlichen Bestimmungen resultierende Unterschiede in Ansatz und Bewertung auszugleichen. Alle konzerninternen Salden, Transaktionen und nicht reali-sierten Gewinne aus konzerninternen Transaktionen werden eliminiert. Unrealisierte Verluste aus konzerninter- nen Transaktionen werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die Konzernanschaffungs- und -herstellungskosten kön- nen künftig nicht erzielt werden. Die Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, das heißt ab dem Zeitpunkt, an dem Symrise einen beherrschenden Einfluss erlangt, vollkonsolidiert. Die Einbeziehung in den Kon- zernabschluss endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht. Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventu-alverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben werden im Erwerbszeitpunkt grundsätzlich mit ihren beizulegenden

Zeitwerten erfasst (Erwerbsmethode). Soweit die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs das anteilige neu bewertete Reinvermögen des Akquisitionsobjekts übersteigen, kommt in Höhe des Unterschiedsbetrags ein Ge-schäfts- oder Firmenwert zum Ansatz. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter können bei Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet werden. Symrise wendet letztere Methode an. Die Aufwendungen und Erträge der erwor- benen Tochterunternehmen gehen vom Erwerbszeitpunkt an in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung ein. Im Rahmen des Unternehmenserwerbs angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst.

At Equity Bilanzierung

Gemeinschaftsunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen werden at equity bilanziert. Ein Gemein-schaftsunternehmen ist eine Vereinbarung, über die Symrise die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei Symrise Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt, anstatt Rechte an deren Vermögenswerten und Verpflichtun- gen für deren Schulden zu haben. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen Symrise einen maßgeb- lichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Ge-schäftspolitik hat.

Die Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten inklusive Transaktionskosten angesetzt. Nach dem erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis der at equity bilanzierten Beteiligungen bis zu dem Zeitpunkt, an dem die gemeinschaftliche Führung oder der maßgebliche Einfluss endet. Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung enthält den Anteil des Konzerns am Jahresüberschuss der Gemeinschaftsunternehmen und der assoziierten Unternehmen.

Bei Verlust der gemeinschaftlichen Führung des Gemeinschaftsunternehmens oder des maßgeblichen Einflusses auf ein assoziiertes Unternehmen bewertet der Konzern alle Anteile, die er am ehemaligen Gemeinschaftsunterneh- men oder assoziierten Unternehmen behält, zum beizulegenden Zeitwert. Unterschiedsbeträge zwischen dem Buch-wert des Anteils am Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmen zum Zeitpunkt des Verlusts der gemeinschaftlichen Führung oder des maßgeblichen Einflusses und dem beizulegenden Zeitwert der behaltenen Anteile sowie den Veräußerungserlösen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasst.

Konsolidierungskreis

Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der Konsolidierungskreis wie folgt entwickelt:

31. Dezember 2019

Zugänge

Abgänge

31. Dezember 2020

Vollkonsolidierte Tochterunternehmen

Inland

10

1

1

10

Ausland

92

1

3

90

At equity bilanzierte Gemeinschaftsunternehmen

Ausland

1

-

-

1

At equity bilanzierte assoziierte Unternehmen

Ausland

3

-

-

3

Gesamt

106

2

4

104

Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine Gesellschaft gegründet, eine Gesellschaft ist im Rahmen eines Unternehmenser- werbs zugegangen. Die Anschaffungskosten für die erworbenen Anteile an der SMP GmbH, Deutschland, beliefen sich auf 80 T€. Aus Wesentlichkeitsgründen wurde auf eine gesonderte Darstellung verzichtet. Aufgrund von Ver- schmelzungen sind zwei Gesellschaften abgegangen, zwei Gesellschaften wurden liquidiert.

Unternehmenserwerbe

ADF/IDF

Symrise hat am 1. November 2019 sämtliche Anteile an der ADF/IDF Unternehmensgruppe erworben. Die Transaktion wurde im letzten Konzernabschluss im Konzernanhang unter TZ 2.4 (Konsolidierungskreis) ausführlich erläutert. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Konzernabschluss lediglich die Veränderungen gegenüber dieser Darstel- lung aufgeführt:

Die finalen Anschaffungskosten beliefen sich auf 864,0 Mio. USD und lagen damit 3,6 Mio. USD über der zum 31. Dezem- ber 2019 berichteten vorläufigen Gegenleistung. Der zum Erwerbsstichtag zu leistende Zahlungsbetrag bestand aus einer Basiskomponente, die um vertraglich definierte Bilanzgrößen zum Akquisitionszeitpunkt anzupassen war. Bei Zahlung waren zunächst vorläufige Werte zugrunde gelegt worden. Auf Basis der mittlerweile finalen Werte ergab sich diese geringfügige Erhöhung des Kaufpreises. Zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2020 verblieben - mit Aus- nahme eines auf verschiedenen Treuhandkonten insgesamt gehaltenen Betrags in Höhe von 104,0 Mio. USD - keine ausstehenden Zahlungen. Dieses Guthaben wird nach Ablauf einer Garantie- und Gewährleistungsfrist, spätestens am 30. April 2021, dem Veräußerer zufließen. Symrise weist daher zum Bilanzstichtag weder eine Forderung gegen den Treuhänder noch eine Verbindlichkeit gegenüber dem Veräußerer aus.

Der im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 vorläufig erfasste Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 755,4 Mio. USD veränderte sich im Wesentlichen um die identifizierten immateriellen Vermögenswerte sowie die geänderten beizulegenden Zeitwerte der Sachanlagen und Vorräte. Die Anteile an at equity bilanzierten Unterneh- men wurden ebenso im Rahmen der Kaufpreisallokation zum Erwerbsstichtag neu bewertet und sind zum beizu-legenden Zeitwert bei Erstkonsolidierung bilanziert. Sie werden darauf aufbauend laufend im Wege der at equity Bilanzierung fortgeschrieben. Der erfasste Geschäfts- oder Firmenwert ist in den USA für Steuerzwecke vollständig abzugsfähig.

Die Kaufpreisallokation wurde im zweiten Halbjahr 2020 abgeschlossen. Die übernommenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einschließlich Eventualverbindlichkeiten sind zu folgenden Zeitwerten angesetzt:

Beizulegender Zeitwert in TUSD

Beizulegender Zeitwert in T€

zum Erstkonsolidierungszeitpunkt

zum Erstkonsolidierungszeitpunkt

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen

22.683

20.332

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

32.290

28.942

Vorräte

36.662

32.862

Immaterielle Vermögenswerte

359.505

322.238

Sachanlagen

112.832

101.136

Anteile an at equity bilanzierten Unternehmen

99.359

89.058

Sonstige Vermögenswerte

6.833

6.126

Finanzverbindlichkeiten

- 26.237

- 23.518

Verbindlichkeiten aus transaktionsbedingten Einmalzahlungen

- 35.545

- 31.861

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

- 1.575

- 1.412

Sonstige Verbindlichkeiten

- 16.965

- 15.206

Erworbenes Nettovermögen

589.842

528.697

Gegenleistung für den Erwerb der Anteile

864.013

774.448

Geschäfts- oder Firmenwert

274.171

245.751

2.5 Darstellung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze FREMDWÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die Tochtergesellschaften der Symrise AG führen ihre Bücher in der jeweiligen funktionalen Währung. Die funkti-onale Währung ist die Währung, in der überwiegend Zahlungsmittel erwirtschaftet beziehungsweise verwendet werden. Da die Konzerngesellschaften ihr Geschäft finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch selbstständig betrei- ben, ist die funktionale Währung regelmäßig die jeweilige Landeswährung, in zwei Ausnahmefällen der US-Dollar.

Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs am Periodenende umgerechnet. Die Aufwendungen und Erträge werden mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjahres umgerechnet. Die sich aus der Umrechnung ergebenden Unterschieds- beträge werden ergebnisneutral als "kumulierte Währungskursdifferenzen" im Eigenkapital ausgewiesen.

Soweit die Abwicklung eines monetären Postens in Form einer ausstehenden Forderung oder Verbindlichkeit gegen- über einem ausländischen Geschäftsbetrieb auf absehbare Zeit weder geplant noch wahrscheinlich ist, stellt dieser einen Teil einer Nettoinvestition in diesen ausländischen Geschäftsbetrieb dar. Daraus resultierende Umrechnungs- differenzen werden ergebnisneutral als "kumulierte Währungskursdifferenzen" im Eigenkapital erfasst und bei einer Veräußerung oder Tilgung der Nettoinvestition vom sonstigen Ergebnis in die Konzerngewinn- und -verlust- rechnung umgegliedert.

Eigenkapitalbestandteile werden mit historischen Kursen zu den Zeitpunkten ihrer jeweiligen aus Konzernsicht er- folgten Zugänge umgerechnet. Hieraus resultierende Umrechnungsdifferenzen werden ergebnisneutral als "kumu-lierte Währungskursdifferenzen" im Eigenkapital ausgewiesen. Beim Ausscheiden von Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis werden die "kumulierten Währungskursdifferenzen", die bis zu diesem Zeitpunkt ergebnis- neutral im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, in der gleichen Periode in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert.

Transaktionen in Fremdwährungen werden zu den am Tag der Transaktion gültigen Wechselkursen in die entspre- chenden funktionalen Währungen der Tochterunternehmen umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Ver- bindlichkeiten in Fremdwährungen werden zum Stichtagskurs bewertet. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Die sich aus der operativen Tätigkeit ergebenden Währungseffekte werden inner- halb der Herstellungskosten, Effekte aus der Finanzierungstätigkeit innerhalb des Finanzergebnisses erfasst.

Die Wechselkurse zum Euro der für den Symrise Konzern wichtigsten Währungen haben sich wie folgt verändert:

Stichtagskurs = 1 €

Währung

31. Dezember 2019

31. Dezember 2020

2019

2020

Brasilianischer Real

BRL

4,516

6,355

4,415

5,883

Chinesischer Renminbi

CNY

7,819

8,002

7,734

7,870

Britisches Pfund

GBP

0,847

0,895

0,878

0,889

Mexikanischer Peso

MXN

21,197

24,380

21,555

24,528

US-Dollar

USD

1,123

1,224

1,120

1,139

Durchschnittskurs = 1 €

RECHNUNGSLEGUNG IN HOCHINFLATIONSLÄNDERN (HYPERINFLATION)

Die Abschlüsse von ausländischen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung die Währung eines Hoch- inflationslandes ist, werden vor der Umrechnung in Euro und vor Konsolidierung in Höhe der aus der Inflation resul- tierenden Kaufkraftveränderung angepasst. Nicht-monetäre Bilanzposten, die zu Anschaffungskosten beziehungs-weise zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sowie die in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Beträge werden ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung im Abschluss auf Basis eines allge- meinen Preisindexes bilanziert. Monetäre Posten werden nicht angepasst. Sämtliche Bestandteile des Eigenkapitals werden vom Zeitpunkt ihrer Zuführung anhand eines allgemeinen Preisindexes korrigiert. Eine Berichtigung der Vorjahreszahlen des Konzernabschlusses hat gemäß IAS 21.42 (b) nicht zu erfolgen. Alle Bilanzposten sowie die in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Beträge werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

UMSATZREALISIERUNG

Als Umsatzerlöse für Waren und Erzeugnisse mit Kunden werden die Zeitwerte der erhaltenen oder erwarteten Gegenwerte abzüglich Retouren, Preisnachlässen und Rabatten sowie Abgrenzungen für Corelist-Zahlungen ausge- wiesen. Die Umsatzerlöse werden erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die Waren und Erzeugnisse erhält und damit über die Fähigkeit verfügt, über die Nutzung zu bestimmen und den Nutzen daraus zu ziehen (Kont- rollübergang) und die Höhe der realisierbaren Umsatzerlöse verlässlich ermittelt werden kann. Der Zeitpunkt des Kontrollübergangs bestimmt sich unverändert nach den geltenden Incoterms. Die Transaktionspreise und damit die Höhe der Umsatzerlöse bestimmen sich nach den Einzelveräußerungspreisen unter Berücksichtigung der zuvor genannten variablen Gegenleistungen. Keine Umsatzerlöse werden ausgewiesen, wenn wesentliche Risiken bezüglich des Erhalts der Gegenleistung oder einer möglichen/wahrscheinlichen Warenrückgabe bestehen. Preisnachlässe und Boni werden gemäß dem wahrscheinlichsten Betrag geschätzt und monatlich überwacht. Eine Erfassung erfolgt nur dann, wenn es höchst unwahrscheinlich ist, dass diese Bestandteile in einer späteren Berichtsperiode wiederstorniert werden. Corelist-Zahlungen werden über die Laufzeit der Corelist-Vereinbarung ergebniswirksam erfasst. Hinsichtlich einer verbleibenden Leistungsverpflichtung macht Symrise zulässigerweise und aus Gründen prakti-scher Erleichterung von der Ausnahmeregelung gemäß IFRS 15.121 (a) bei einer erwarteten Vertragslaufzeit von maxi- mal zwölf Monaten Gebrauch.

ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendungen werden als sonstige betriebliche Erträge in den Zeiträumen erfasst, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwen-dungen kompensiert werden sollen.

ERTRAGSTEUERN

Ertragsteuern umfassen laufende sowie latente Steuern. Ertragsteuern werden in der Konzerngewinn- und -verlust- rechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital oder direkt im Eigenkapital verrechnet werden.

Laufende Steuern sind die erwarteten Steuerzahlungen auf Basis des steuerpflichtigen Gewinns des laufenden Geschäftsjahres, bewertet mit dem am Bilanzstichtag geltenden Steuersatz. Außerdem werden hier Änderungen aus den Vorjahren erfasst, die zum Beispiel aufgrund von Betriebsprüfungen entstehen können.

Aufgrund der international ausgerichteten Geschäftstätigkeit von Symrise werden Erlöse in zahlreichen Ländern außerhalb Deutschlands erzielt und unterliegen dabei den sich ändernden Steuergesetzen der jeweiligen Rechts-ordnungen. Die gewöhnliche Geschäftstätigkeit umfasst zudem Transaktionen, bei denen die letztendlichen steuer-lichen Folgen ungewiss sind, zum Beispiel Verrechnungspreise und Kostenumlageverträge zwischen Konzernge- sellschaften. Darüber hinaus sind die von Symrise gezahlten Ertragsteuern grundsätzlich Gegenstand von laufenden Betriebsprüfungen in- und ausländischer Steuerbehörden. Daher sind Ermessensausübungen für die Bestimmung seiner weltweiten Ertragsteuerrückstellungen erforderlich. Symrise hat die Entwicklung der ungewissen Steuerfest- setzungen auf der Basis der Auslegungen der derzeitigen Steuergesetze angemessen geschätzt. Diese Ermessensaus- übungen können wesentliche Auswirkungen auf die Ertragsteueraufwendungen, Ertragsteuerrückstellungen und den Gewinn nach Steuern haben.

Latente Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den steuerbilanziellen und den im IFRS-Konzernabschluss berücksichtigten Wertansätzen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie aus steu-erlichen Verlustvorträgen. Die Ermittlung erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode und be- ruht auf der Anwendung der in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt erwarteten Steuersätze. Diese basie- ren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen gesetzlichen Regelungen. Für Unterschiede aus dem erstmali- gen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts sowie von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten, die nicht aus Un- ternehmenserwerben resultieren und weder den Konzerngewinn noch das steuerliche Ergebnis beeinflussen, werden keine latenten Steuern gebildet. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen (sogenannte Outside Basis Differences) werden latente Steuern bilanziert, ausgenommen in dem Umfang, in dem Symrise in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht auflösen werden.

Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern werden in dem Berichtszeitraum erfasst, in dem das Gesetzgebungsverfahren, das der Steuersatzänderung zugrunde liegt, weitgehend abgeschlossen ist.

Tatsächliche beziehungsweise latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden verrechnet, sofern ein durchsetzbares Recht existiert, laufende Steueransprüche und -verbindlichkeiten miteinander zu verrechnen und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde auf eine Gesellschaft erhoben werden. Latente Steueransprüche werden in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass in der Zukunft zu versteuerndes

Einkommen vorhanden sein wird, mit dem die abzugsfähigen temporären Differenzen, die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste sowie die noch nicht genutzten Steuergutschriften aufgerechnet werden können. In dem Um- fang, in dem die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit nicht möglich ist, werden latente Steueransprüche gemindert.

Dies erfordert, dass Symrise Schätzungen, Ermessensausübungen und Annahmen über die steuerlichen Gewinne jeder Konzerngesellschaft vornimmt. Bei der Beurteilung der Fähigkeit, latente Steueransprüche zu nutzen, berück- sichtigt Symrise sämtliche verfügbaren Informationen einschließlich des in der Vergangenheit erzielten zu versteu- ernden Einkommens und des prognostizierten zu versteuernden Einkommens in den Perioden, in denen sich die latenten Steueransprüche voraussichtlich realisieren. Bei der Beurteilung des zukünftigen zu versteuernden Einkom- mens wurden die erwarteten Marktbedingungen sowie andere Tatbestände und Sachverhalte zugrunde gelegt.

Jegliche Veränderung dieser zugrunde liegenden Tatbestände oder der Schätzungen und Annahmen könnte eine An- passung des Saldos der latenten Steueransprüche erfordern.

ERGEBNIS JE AKTIE

Bei der Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien des Mutter- unternehmens zuzurechnende Ergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Geschäfts-jahres im Umlauf befindlichen Stammaktien geteilt.

Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausge-gebenen Aktien um die gewichtete durchschnittliche Anzahl aller potenziell verwässernden Aktien berichtigt. Poten-ziell verwässernde Aktien sind Stammaktien, die bei der Ausübung von Wandlungsrechten aus emittierten Wandel- anleihen maximal auszugeben sind. Das auf die Aktionäre der Symrise AG entfallende Konzernergebnis wird um die im Zusammenhang mit einer Wandelanleihe entstehenden Ergebniseffekte bereinigt.

UNTERNEHMENSERWERBE UND GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT

Unternehmenserwerbe werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Diese beinhaltet die Erfassung von identifi-zierbaren Vermögenswerten (einschließlich der zuvor nicht bilanzierten immateriellen Vermögenswerte) und Verbindlichkeiten (einschließlich Eventualverbindlichkeiten, jedoch ungeachtet einer künftigen Restrukturierung) des erworbenen Geschäftsbetriebs zum beizulegenden Zeitwert.

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus einem Unternehmenszusammenschluss ergibt sich als Überschuss des Zeitwerts der übertragenen Gegenleistung am Erwerbsstichtag des Unternehmenserwerbs über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Der Ge- schäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung. Zur Bestimmung eines möglichen Wert- minderungsbedarfs erfolgt mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest. Im Erwerbszeitpunkt wird der er- worbene Geschäfts- oder Firmenwert auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verteilt, die von den Syner- gien des Unternehmenszusammenschlusses voraussichtlich profitieren werden. Angefallene Erwerbsnebenkosten werden erfolgswirksam erfasst.

SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.

Die Anschaffungskosten eines immateriellen Vermögenswerts aus einem Unternehmenserwerb entsprechen seinem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden zu Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten eines selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerts umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten, die erforderlich sind, den Vermögenswert zu entwerfen, herzustellen und so vorzubereiten, dass er für den vom Management beabsichtigten Gebrauch betriebsbereit ist.

Für die immateriellen Vermögenswerte wird festgestellt, ob sie eine bestimmte oder unbestimmte Nutzungsdauer haben. Diese Beurteilung ist ermessensbehaftet, da der Zeitraum geschätzt wird, in dem der Vermögenswert voraus- sichtlich einen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Der Abschreibungszeitraum hat Auswirkungen auf die in den ein-zelnen Perioden erfassten Aufwendungen für planmäßige Abschreibungen. Immaterielle Vermögenswerte mit un- bestimmter Nutzungsdauer unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung, sondern werden jährlich einem Wert- haltigkeitstest unterzogen. Im Symrise Konzern gibt es zum Bilanzstichtag neben dem Geschäfts- oder Firmenwert keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Bei immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten in der Konzerngewinn- und -verlust- rechnung linear über folgende Nutzungsdauern abgeschrieben:

Immaterielle Vermögenswerte

Nutzungsdauer

Markenrechte

6-40 Jahre

Kundenbeziehungen

6-20 Jahre

Rezepturen und Technologien

5-25 Jahre

Software

2-10 Jahre

Sonstige Rechte

1-40 Jahre

Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden für immaterielle Vermögenswerte werden jährlich auf ihre Angemessenheit überprüft und gegebenenfalls prospektiv angepasst. Darüber hinaus wird der Buchwert der akti-vierten Entwicklungskosten einmal jährlich auf Wertminderungsbedarf überprüft, wenn der Vermögenswert noch nicht genutzt wird, beziehungsweise häufiger, wenn unterjährig Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungs- kosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen ausgewiesen. Gewinne und Ver-luste aus der Veräußerung eines immateriellen Vermögenswerts werden zum Veräußerungszeitpunkt als Unter- schiedsbetrag aus dem Veräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasst.

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUFWENDUNGEN

Forschung ist die eigenständige und planmäßige Suche mit der Aussicht, zu neuen wissenschaftlichen oder tech- nischen Erkenntnissen zu gelangen. Aufwendungen für Forschungsaktivitäten werden in voller Höhe als Aufwand erfasst. Entwicklung ist die Anwendung von Forschungsergebnissen oder von anderem Wissen auf einen Plan oder Entwurf für die Produktion von neuen und beträchtlich verbesserten Materialien, Vorrichtungen, Produkten, Verfah- ren, Systemen oder Dienstleistungen. Aufwendungen für Entwicklungsaktivitäten werden aktiviert, wenn be- stimmte, genau bezeichnete Voraussetzungen erfüllt sind: Eine Aktivierung ist immer dann erforderlich, wenn die Entwicklungskosten verlässlich ermittelt werden können, das Produkt technisch und wirtschaftlich realisierbar sowie zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen, der auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdeckt, wahrschein- lich ist. Darüber hinaus muss Symrise die Absicht haben und über ausreichende Ressourcen verfügen, die Entwick- lung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Da eigene Entwicklungsprojekte häufig behördlichen Genehmigungsverfahren und anderen Unwägbarkeiten unterliegen, sind die Bedingungen für eine Aktivierung in der Regel erst zum Ende eines Projekts erfüllt, so dass ein Großteil der angefallenen Entwicklungsauf- wendungen ergebniswirksam erfasst wird und infolgedessen der Umfang der aktivierten Aufwendungen eher gering ist. Eine nachträgliche Umklassifizierung bereits ergebniswirksam erfasster Aufwendungen darf nicht vorge-nommen werden.

Die Bestimmung, ob Aktivitäten als Forschungs- oder als Entwicklungsaktivitäten einzustufen und ob die Ansatz-kriterien für immaterielle Vermögenswerte erfüllt sind, ist mit erheblichem Ermessen verbunden. Dies erfordert An- nahmen über Marktbedingungen, Kundennachfrage und andere Entwicklungen in der Zukunft. Zur Beurteilung, ob der zu entwickelnde Vermögenswert in der Zukunft genutzt oder verkauft werden kann, hat die Unternehmens- leitung unter anderem Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Zahlungsflüsse aus Vermögenswerten, über die anzuwendenden Zinssätze und über den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten zukünftigen Zahlungsflüs- sen zu treffen.

SACHANLAGEN

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibun- gen und Wertminderungen angesetzt. Sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Komponenten der Sach- anlage wesentlich (gemessen an den gesamten Anschaffungs- oder Herstellungskosten), setzt Symrise diese Kom- ponenten einzeln an und schreibt sie getrennt ab. Abschreibungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrech-nung linear über die folgenden Nutzungsdauern erfasst:

Sachanlagen

Nutzungsdauer

Gebäude

3-50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen

3-25 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung

2-30 Jahre

Die Bestimmung der Nutzungsdauern ist ermessensbehaftet, da der Zeitraum geschätzt wird, in dem der Vermö- genswert voraussichtlich einen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Der Abschreibungszeitraum hat Auswirkungen auf die in den einzelnen Perioden erfassten Aufwendungen für planmäßige Abschreibungen.

Grund und Boden wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibung von Mietereinbauten erfolgt über die vor-aussichtliche Nutzungsdauer oder die Laufzeit des Mietvertrags, je nachdem, welcher Zeitraum kürzer ist. Bei der Bestimmung des verwendeten Abschreibungszeitraums werden Mietverlängerungsoptionen berücksichtigt, sofern ihre Ausübung wahrscheinlich ist. Gewinne und Verluste aus der Veräußerung einer Sachanlage werden zum Ver-äußerungszeitpunkt als Unterschiedsbetrag aus dem Veräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasst.

LEASING

Gemäß IFRS 16 liegt ein Leasingverhältnis vor, wenn ein Vertrag das Recht einräumt, den Nutzen eines bestimmten Vermögenswerts über einen festgelegten Zeitraum gegen Entgelt zu kontrollieren. Die Bilanzierung beim Leasing- nehmer nach IFRS 16 erfolgt auf der Basis eines Nutzungsrechtsmodells (Right-of-Use Model). In der Bilanz des Leasingnehmers sind Vermögenswerte für die Nutzungsrechte (Right-of-Use Assets) an den Leasinggegenständen und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen anzusetzen. Diese Zahlungsverpflichtun-gen beinhalten feste Zahlungen abzüglich etwaiger Leasinganreize, de facto feste Zahlungen, variable Zahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind, Zahlungen aufgrund von Restwertgarantien, den Preis für als hinrei- chend sicher eingeschätzte Ausübungen von Kaufoptionen und etwaige Vertragstrafen bei vorzeitiger Kündigung.

Leasingzahlungen werden grundsätzlich mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz der jeweiligen Konzerngesellschaft abgezinst. In dessen Bestimmung geht ein laufzeitäquivalenter Basiszinssatz ein. Bei Symrise wird dieser basierend auf Zinsstrukturkurven von Staatsanleihen (oder vergleichbaren Anleihen öffentlicher Institutionen) des jeweili- gen Landes ermittelt. Liegen derartige Informationen nicht vor, wird der entsprechende Basiszins individuell unter Verwendung von anerkannten finanzmathematischen Methoden abgeleitet. Darüber hinaus enthält der Grenz- fremdkapitalzinssatz eine Kreditrisikoprämie; auf vermögenswertspezifische Anpassungen wird hingegen bei Symrise verzichtet, da sie bei der derzeitigen Finanzierungsstruktur generell unüblich sind. Nutzungsrechte werden zu fort- geführten Anschaffungskosten bewertet. Die Erstbewertung umfasst den Betrag, der sich aus der erstmaligen Bewer-tung der Leasingverpflichtung ergibt. Darüber hinaus werden bei oder vor Bereitstellung geleistete Leasingzahlun- gen abzüglich erhaltener Leasinganreize, anfängliche direkte Kosten und Rückbauverpflichtungen berücksichtigt. Das Nutzungsrecht wird planmäßig linear abgeschrieben, wobei der Abschreibungszeitraum der kürzere Zeitraum aus Leasinglaufzeit und wirtschaftlicher Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Leasinggegenstands ist. Die Vermögens- werte für Nutzungsrechte werden unter den Sachanlagen ausgewiesen. Die Befreiung zur bilanziellen Erfassung von Leasingverträgen, deren Laufzeit innerhalb von zwölf Monaten ab dem Datum der erstmaligen Nutzung endet, und solchen über geringwertige Vermögenswerte wird in Anspruch genommen, so dass Zahlungen stattdessenlinear als Aufwand in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasst werden. Separate Leasingkomponenten sind zwingend getrennt voneinander zu erfassen und zu bewerten, das Wahlrecht zur Anwendung des Portfolio-Ansatzes wird nicht ausgeübt. Das Wahlrecht zur Separierung von Leasingkomponenten und Nicht-Leasingkomponenten wird ausschließlich bei Immobilien- und Fahrzeugleasingverträgen in Anspruch genommen. Eine Reihe von Leasing- verträgen enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, um dem Konzern größtmögliche betriebliche Flexibili- tät zu bieten. Zur Bestimmung der Laufzeit eines Leasingverhältnisses werden sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die den wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung beziehungsweise Nicht-Ausübung von Optionen be- urteilen. Laufzeitänderungen werden nur berücksichtigt, wenn sie hinreichend sicher sind. Von dem Wahlrecht, IFRS 16 auch für immaterielle Vermögenswerte beziehungsweise Nutzungsrechte an diesen anzuwenden, wird kein Gebrauch gemacht.

FINANZINSTRUMENTE Allgemeine Informationen

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Vertragspartner zu einem finanziellen Vermö- genswert und bei dem anderen Vertragspartner zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalins-trument führt.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen, Darlehensforderungen, Eigenkapitalinstrumente eines anderen Unternehmens sowie derivative Finanzinstrumente mit positivem Marktwert. Finanzielle Vermögenswerte werden in der Konzernbilanz erfasst, wenn dem berichtenden Unternehmen ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzi- elle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu erhalten. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst. Unverzinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsflüsse angesetzt. Erträge und Aufwendungen sowie

Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten enthalten Wertminderungen und Zuschreibungen, Zins- erträge und -aufwendungen, Dividenden sowie Gewinne und Verluste aus dem Abgang solcher Vermögenswerte.

Dividenden erfasst Symrise bei Realisierung als Ertrag. Zinserträge werden auf Basis der Effektivzinsmethode erfasst. Bei Abgang eines Vermögenswerts werden weder Dividenden- noch Zinserträge in die Berechnung des Netto- gewinns oder -verlusts einbezogen.

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert und setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und den negativen beizulegen- den Zeitwerten von derivativen Finanzinstrumenten zusammen. Originäre Verbindlichkeiten umfassen insbe-sondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, gegenüber institutionellen und privaten Investoren sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Originäre Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn das berichtende Unternehmen eine vertragliche Pflicht hat, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte auf eine andere Partei zu übertragen. Der erstmalige Ansatz einer originären Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung beziehungsweise zum Wert der erhaltenen Zah- lungsmittel abzüglich gegebenenfalls angefallener Transaktionskosten.

Nach IFRS 9 werden Finanzinstrumente in die Kategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (FAAC/ FLAC)", "als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet (FVOCI)" oder "als erfolgs- wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL)" unterteilt. Damit ein finanzieller Vermögenswert die Kriterien für eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder für eine FVOCI-Bewertung erfüllt, muss er Zahlungsflüsse generieren, die ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Diese Beurteilung erfolgt auf der Ebene des Finanzinstruments. Weiterhin hängt die Klassifizierung vom

Geschäftsmodell ab, in dessen Rahmen der finanzielle Vermögenswert gehalten wird. Das Geschäftsmodell spiegelt wider, wie das berichtende Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte verwaltet, um Zahlungsflüsse zu gene-

rieren. Je nach Geschäftsmodell entstehen die Zahlungsflüsse durch die Vereinnahmung vertraglicher Zahlungs-flüsse, den Verkauf der finanziellen Vermögenswerte oder beides. Die Überprüfung des Geschäftsmodells erfolgt bei Symrise anhand von Szenarien, deren Eintreten Symrise nach vernünftiger Einschätzung erwarten kann.

Symrise macht von der Möglichkeit grundsätzlich keinen Gebrauch, finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkei- ten, die prinzipiell zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten sind, beim erstmaligen Ansatz als erfolgs-wirksam zum beizulegenden Zeitwert einzustufen (bedingte Fair Value-Option) oder Eigenkapitalinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert einzustufen (Fair Value-Option).

Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgt entsprechend der Kategorie, der sie zugeordnet sind, zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgswirksam oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Chancen und Risiken übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Derivative Finanzinstrumente

Symrise hält derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungsrisiken. Dazu gehören auch Währungs- risiken aus Unternehmenserwerben. Zu spekulativen Zwecken werden derivative Finanzinstrumente weder gehal-ten noch begeben. Derivative Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und erstmals zu dem Zeitpunkt erfasst, an dem ein derivatives Finanzinstrument vertraglich vereinbart wird. Im Rahmen der Folgebe- wertung werden Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sich daraus ergebende Änderungen werden grundsätzlich in der Gewinn- und -verlustrechnung des Konzerns erfasst.

Cashflow Hedge

Symrise designiert bestimmte Derivate als Sicherungsinstrumente, um die Schwankungen in Zahlungsströmen abzusichern, die mit höchstwahrscheinlich erwarteten Transaktionen verbunden sind, die aus Änderungen insbeson- dere von Fremdwährungskursen resultieren. Die Sicherung des Währungsrisikos erfolgt rollierend über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten bis zu einer maximalen Sicherungsquote von 75 % der offenen Währungsposition in einer Gesellschaft.

Sofern die Voraussetzungen des IFRS 9 für die Anwendung des Cashflow Hedge Accountings vorliegen, werden die kumulierten Bewertungsgewinne/-verluste zunächst erfolgsneutral in der Cashflow Hedge-Rücklage, die Teil der sonstigen Rücklagen ist, erfasst und in der Periode erfolgswirksam umgegliedert, in der das gesicherte Grundgeschäft das Periodenergebnis beeinflusst. Entsprechend dem gesicherten Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung oder -verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen) werden die Bewertungsgewinne/-verluste aus dem derivativen Finanzinstrument in die Umsatzerlöse beziehungsweise Herstellungskosten umgegliedert. Dort saldieren sie sich mit den tatsächlichen Währungsgewinnen und -verlusten des operativen Geschäfts. Sofern es sich bei der Sicherung der Währungsrisiken um die Sicherung von Finanzierungstätigkeiten handelt, werden die Bewertungsgewinne und -verluste im Finanzergebnis erfasst. Basiert die ökonomische Sicherungsabsicht seitens Symrise auf dem Kauf eines Geschäftsbetriebs handelt es sich um einen nicht-finanziellen Sachverhalt. Mit Abschluss des Unternehmens- erwerbs werden die bis dahin im sonstigen Ergebnis aufgelaufenen Bewertungseffekte gegen den Geschäfts- oder Firmenwert gebucht.

Durch die Anwendung von Cashflow Hedges wird der Einfluss der Wechselkurseffekte gemindert. Die Anforde- rungen des IFRS 9 an die Anwendung des Hedge Accountings werden von Symrise wie folgt erfüllt: Bei Beginn einer Sicherungsmaßnahme werden sowohl die Beziehung zwischen dem als Sicherungsinstrument eingesetzten Finanz- instrument und dem Grundgeschäft als auch Ziel sowie Strategie der Absicherung dokumentiert. Dazu zählen sowohl die konkrete Zuordnung des Absicherungsinstruments zu der erwarteten Fremdwährungsforderung/-verbindlichkeit als auch die Einschätzung des Grads der Wirksamkeit der eingesetzten Absicherungsinstrumente. Bestehende Sicher-

ungsmaßnahmen werden mittels der kumulierten Dollar Offset-Methode fortlaufend auf ihre Effektivität hin über-wacht; sollte eine Hedge-Beziehung ineffektiv werden, würde diese umgehend erfolgswirksam aufgelöst.

Auch wenn einige Devisentermingeschäfte nicht als Cashflow Hedge Accounting abgebildet werden, so stellen diese bei wirtschaftlicher Betrachtung eine Absicherung gegen Währungsschwankungen dar. In diesen Fällen gleichen sich die Bewertungseffekte des derivativen Finanzinstruments mit den Effekten aus der Bewertung der Fremdwäh- rungsforderung beziehungsweise -verbindlichkeit innerhalb der Herstellungskosten aus.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Forderungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Forderungen werden - gegebenenfalls unter Anwen- dung der Effektivzinsmethode - mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Zugangs abzüglich Wertmin- derungen bewertet. Sonstige langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen umfassen Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten und kurzfristige liquide Anlagen, die jederzeit in einen festgelegten Betrag umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Zahlungsmittel werden prinzipiell zu fortgeführten Anschaffungskosten und kurz- fristige Einlagen, in Abhängigkeit ihrer Klassifizierung, zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirk- sam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Aufgrund des externen Kreditratings der jeweiligen Gegenseite betrachtet Symrise seine Zahlungsmittel und kurzfristigen Einlagen als risikoarm.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Schuldinstrumente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn sie im Rahmen eines Geschäfts- modells gehalten werden, dessen Zielsetzung darin besteht, Vermögenswerte zu halten, um die vertraglichen Zahlungsflüsse zu vereinnahmen, sofern das Schuldinstrument auch die Zahlungsstrombedingung erfüllt. Die Zah-lungsstrombedingung ist erfüllt, wenn die Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Schuldinstrumente werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert be- wertet (FVOCI), wenn sie im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung die Vereinnah- mung vertraglicher Zahlungsflüsse und der Verkauf finanzieller Vermögenswerte ist. Zudem muss die Zahlungsstrom-bedingung erfüllt sein. Nach IFRS 9 sind Schuldinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu be- werten (FVTPL), wenn diese weder im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung darin besteht, Vermögenswerte zu halten, um vertragliche Zahlungsflüsse zu vereinnahmen, noch im Rahmen eines Geschäftsmodells, dessen Zielsetzung erfüllt wird, wenn vertragliche Zahlungsflüsse vereinnahmt und finanzielle Vermögenswerte verkauft werden.

Eigenkapitalinstrumente erfüllen nicht die Zahlungsstrombedingungen, da die aus solchen Instrumenten resultieren- den Zahlungsflüsse nicht ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag dar-stellen. Sie werden daher erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Bewertungsänderungen damit im Periodenergebnis erfasst (FVTPL).

Sonstige finanzielle Vermögenswerte werden entsprechend ihres erwarteten Realisations- oder Erfüllungszeitpunkts als kurz- oder langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

Zusammengesetzte Finanzinstrumente

Die Bestandteile eines von der Gesellschaft emittierten, zusammengesetzten Instruments (Wandelanleihe) werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertragsvereinbarung und den Definitionen getrennt als Finanzver- bindlichkeit und als Eigenkapitalinstrument erfasst. Zum Ausgabezeitpunkt wird der beizulegende Zeitwert der Fremdkapitalkomponente anhand der für vergleichbare, nicht wandelbare Instrumente geltenden Marktverzinsung ermittelt. Dieser Betrag wird als finanzielle Verbindlichkeit auf Basis fortgeführter Anschaffungskosten unterAnwendung der Effektivzinsmethode bis zur Erfüllung bei Wandlung oder Fälligkeit des Instruments bilanziert. Die als Eigenkapital klassifizierte Wandeloption wird durch Subtraktion des beizulegenden Zeitwerts der Fremdkapital- komponente vom Gesamtwert der Wandelanleihe bestimmt. Der resultierende Wert abzüglich der Ertragsteuereffekte wird als Teil des Eigenkapitals erfasst und unterliegt in der Folge keiner Bewertung. Durch die Ausübung oder das Auslaufen der Wandeloption entstehen keine Gewinne oder Verluste. Transaktionskosten, die im Zusammenhang mit dem Instrument stehen, werden auf die Fremd- und Eigenkapitalkomponente in Relation zu der Verteilung der Nettoerlöse aufgeteilt. Die der Eigenkapitalkomponente zuzurechnenden Transaktionskosten werden unter Berück- sichtigung der darauf entfallenden Steuern direkt im Eigenkapital erfasst. Die der Fremdkapitalkomponente zu- zurechnenden Transaktionskosten sind im Buchwert der Verbindlichkeit enthalten und werden über die Laufzeit der Wandelanleihe unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

VORRÄTE

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert bestimmt sich als geschätzter Verkaufswert abzüglich der noch anfallenden Kosten bis zur Fertigstellung und der notwendigen Vertriebskosten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen die Kosten für die Anschaffung der Vorräte, Herstellungs- und Weiterverarbeitungskosten sowie sonstige Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Rohstoffe werden zu Anschaffungskosten mit dem gewichteten Durchschnittspreis bewertet. Fertige und unfertige Erzeugnisse beziehungsweise Leistungen werden mit Material- und Lohneinzelkosten sowie sonsti- gen Einzelkosten und angemessenen Teilen der Material- und Fertigungsgemeinkosten basierend auf der normalen Auslastung der Produktionsanlagen ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalkosten bewertet.

PENSIONEN UND ANDERE LEISTUNGEN NACH BEENDIGUNG DES ARBEITSVERHÄLTNISSES

Die Konzerngesellschaften verfügen über verschiedene Pensionspläne, die auf die jeweiligen landesspezifischen Regularien und Praktiken ausgerichtet sind. Darüber hinaus bestehen Zusagen, bestimmte zusätzliche medizinische Versorgungsleistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu erbringen.

Bei Versorgungsplänen wird zwischen beitragsorientierten und leistungsorientierten Plänen unterschieden. Ein bei-tragsorientierter Plan ist ein Plan, auf dessen Basis eine Gesellschaft bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses fest vereinbarte Beiträge in andere Körperschaften einzahlt und keine weitere rechtliche oder faktische Verpflichtung besteht, darüber hinausgehende Beträge zu zahlen. Verpflichtungen in Bezug auf Beiträge für beitragsorientierte Pläne werden zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nach betroffenen Funktionsbereichen in der Konzerngewinn- und -ver- lustrechnung erfasst. Leistungsorientierte Pläne umfassen alle Pensionspläne, die nicht beitragsorientiert sind. Die Ansprüche aus leistungsorientierten Plänen werden mit dem versicherungsmathematischen Barwert der erdien- ten Anwartschaft individuell für jeden Plan berechnet, indem der Betrag für künftige Pensionsleistungen, auf welche die Arbeitnehmer während der laufenden und in vorherigen Berichtsperioden eine Anwartschaft erdient ha- ben, geschätzt wird; diese Pensionsleistung wird zur Ermittlung ihres Barwerts abgezinst. Die Berechnung wird jährlich durch Versicherungsmathematiker unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) vorgenommen.

Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf Abzinsungssätze, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeitsraten, künftige Rentensteigerungen sowie Kostensteige- rungen für medizinische Versorgungsleistungen und ist daher mit erheblichem Ermessen verbunden. Die Abzins- ungsfaktoren sind auf Grundlage der Renditen, die am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche Industriean-leihen mit entsprechender Laufzeit und in entsprechender Währung erzielt werden, zu bestimmen. Falls solche Rendi- ten nicht verfügbar sind, basieren die Abzinsungsfaktoren auf Marktrenditen von Regierungsanleihen. Aufgrund einer schwankenden Markt- und Wirtschaftslage kann die tatsächliche Entwicklung von den zugrunde gelegten Prä-missen abweichen, was wesentliche Auswirkungen auf die Verpflichtung für Pensionen und sonstige Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses haben kann. Wegen der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen großen Unsicherheiten.

Sind die Leistungsansprüche durch Planvermögen gedeckt, wird der beizulegende Zeitwert dieses Vermögens mit dem Anwartschaftsbarwert verrechnet. Der Nettobetrag wird als Pensionsverpflichtung oder Vermögenswert bilan- ziert. Übersteigt das Planvermögen die entsprechende Verpflichtung aus der Pensionszusage, wird der darüber hinausgehende Betrag unter Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte als sonstige Forderung ausge- wiesen (sogenannte Vermögenswertbegrenzung). Veränderungen des Barwerts einer Leistungsverpflichtung auf- grund von Arbeitsleistungen (Dienstzeitaufwand) werden unverzüglich ergebniswirksam im operativen Ergebnis erfasst. Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen sowie gleichfalls auf Basis des Diskontie- rungszinssatzes ermittelte Erträge aus Planvermögen werden im Finanzergebnis erfasst. Neubewertungen der Ver- pflichtungen beinhalten versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die sich aus Änderungen von versi- cherungsmathematischen Annahmen beziehungsweise aus Abweichungen zwischen früheren versicherungsma-thematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung ergeben, Änderungen in der Rendite des Planver- mögens und Veränderungen aus der Vermögenswertbegrenzung. Sie werden ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital in der Rücklage für Neubewertungen (Pensionen) ausgewiesen.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Eine Rückstellung wird gebildet, wenn mehr dafür als dagegen spricht, dass eine gegenwärtige gesetzliche oder fak- tische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaft-lichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Ver-pflichtung möglich ist. Die Höhe der Rückstellung wird regelmäßig angepasst, wenn neue Erkenntnisse vorliegen oder veränderte Rahmenbedingungen bestehen. Die Bestimmung von Rückstellungen ist in erheblichem Maße mit Einschätzungen verbunden.

Symrise ist in unterschiedlichen Jurisdiktionen mit Rechtsstreitigkeiten und regulatorischen Verfahren konfrontiert.

Diese Verfahren können dazu führen, dass Symrise straf- oder zivilrechtliche Sanktionen, Geldbußen oder Vorteils- abschöpfungen auferlegt werden. Symrise überprüft den Status jedes Sachverhalts mindestens auf vierteljährlicher Basis und nimmt eine Beurteilung des potenziellen finanziellen und geschäftlichen Risikos vor. Bei der Bestim- mung, ob und wenn ja, in welcher Höhe eine Rückstellung für eine Rechtsstreitigkeit zu bilden oder eine Angabe als Eventualverbindlichkeit erforderlich ist, sind erhebliche Ermessensausübungen erforderlich. Aufgrund der Unsi- cherheit in Bezug auf diese Sachverhalte basieren die Rückstellungen auf den bestmöglichen Informationen, die zum jeweiligen Zeitpunkt verfügbar sind.

Symrise gewährt langfristige Vergütungsprogramme mit Barausgleich. Bei der Schätzung der beizulegenden Zeitwerte dieser anteilsorientierten Vergütungen wird auf Annahmen zurückgegriffen, die sich unter anderem auf die er-wartete Volatilität eines künftigen Aktienindexes von Vergleichsunternehmen der Duftstoff- und Aromenindustrie sowie Zulieferern und Unternehmen der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie beziehen. Darüber hinaus hängt die Höhe des finalen Auszahlungsbetrags für diese Vergütungsprogramme vom Kurs der Symrise Aktie im Vergleich zu diesem Aktienindex zum vereinbarten Stichtag ab. Die Annahmen des Optionspreismodells haben Auswirkun- gen auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts und damit auf die Höhe und die zeitliche Verteilung unserer Aufwendungen für langfristige Vergütungsprogramme. Änderungen dieser Faktoren können die Schätzung der beizulegenden Zeitwerte und die künftigen Auszahlungen wesentlich beeinflussen. Weitere Informationen hierzu finden sich im Vergütungsbericht des Konzernlageberichts.

Bei einer wesentlichen Auswirkung des Zinseffekts werden langfristige Rückstellungen mit dem Barwert der erwarte- ten Erfüllungsbeträge zum Bilanzstichtag angesetzt. Zuführungen zu den Rückstellungen werden grundsätzlich erfolgswirksam in der jeweiligen Aufwandskategorie der betroffenen Funktionen berücksichtigt. Ein bei der Erfüllung der Verpflichtung positiver oder negativer entstandener Differenzbetrag zum Buchwert wird unter den jeweiligen Funktionsaufwendungen erfasst. Soweit es sich um periodenfremde positive Differenzbeträge handelt, werden diese unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

WERTMINDERUNGEN

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Symrise hat für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen den vereinfachten Ansatz gewählt, das heißt die

Wertminderung wird auf Basis des über die Gesamtlaufzeit erwarteten Verlusts ermittelt. Bei der Analyse der Wert- haltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird zunächst die Zahlungsfähigkeit einzelner Kunden betrachtet und es werden Wertberichtigungen für einzelne Kundensalden gebucht, wenn es wahrscheinlich er- scheint, dass die vertraglich vereinbarte Forderung nicht gezahlt wird. Anschließend werden für Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen auf Basis homogener Forderungsklassen gebildet, die sich nach dem verbundenen Ausfallrisiko, den in der Vergangenheit festgestellten Forderungsausfällen, aber auch nach den allgemeinen Marktbedingungen wie Handelsembargos oder Naturkatastrophen richten. Unter der Annahme, dass das Alter der Forderungen einen Anhaltspunkt für einen möglichen Verlust liefert, werden pauschalierte Einzelwert- berichtigungen gebildet (portfoliobedingte Wertminderungen).

Um eine Wertminderung objektiv nachweisbar festzustellen, werden Informationen über erhebliche finanzielle

Schwierigkeiten des Schuldners, Vertragsbrüche, Zugeständnisse an den Kunden aufgrund wirtschaftlicher oder rechtlicher Gründe im Zusammenhang mit dessen finanziellen Schwierigkeiten, eine (wahrscheinliche) Insolvenz oder eine Sanierungsnotwendigkeit des Schuldners herangezogen. Beobachtbare Daten zeigen, dass eine messbare

Minderung der erwarteten künftigen Zahlungsströme einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten seit erstmali- gem Ansatz eingetreten ist, obwohl die Minderung nicht einem einzelnen finanziellen Vermögenswert der Gruppe zugerechnet werden kann (pauschalierte Einzelwertberichtigung). Ergibt sich in den Folgeperioden, dass die Gründe für die Wertminderung nicht mehr vorliegen, wird eine erfolgswirksame Wertaufholung erfasst. Sofern eine Forde- rung als uneinbringlich eingestuft wird, erfolgt die entsprechende Ausbuchung. Die Beurteilung der Einbringlichkeit von Forderungen umfasst Einschätzungen und Beurteilungen hinsichtlich des Eintritts und der Höhe eines Forde- rungsausfalls. In der Vergangenheit festgestellte Forderungsausfälle sind möglicherweise nicht repräsentativ. Ände- rungen unserer Schätzungen in Bezug auf die Wertberichtigung zweifelhafter Forderungen können wesentliche Auswirkungen auf die in unserem Konzernabschluss ausgewiesenen Vermögenswerte und Aufwendungen haben.

Wertberichtigungen werden unter den Vertriebskosten erfasst.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeit- wert bewertet werden, werden zu jedem Berichtszeitpunkt bewertet, um festzustellen, ob es eine objektive Grund- lage für eine Erhöhung des Ausfallrisikos gibt. Dies gilt ebenfalls für die kurzfristigen Einlagen mit einer Fälligkeit bis zu drei Monaten.

Gemäß dem allgemeinen Ansatz muss eine Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle basierend auf zwei Schritten erfasst werden: Für Finanzinstrumente, deren Kreditrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, ist eine Risikovorsorge in Höhe der Kreditausfälle zu erfassen, deren Eintritt innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet wird. Für Finanzinstrumente, bei denen sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifi- kant erhöht hat, ist eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditausfälle zu erfassen. Dies ist unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt. Eine Erhöhung des Kreditrisikos tritt ein, wenn es objek- tive Hinweise gibt, dass ein oder mehrere Vorkommnisse einen negativen Einfluss auf die zukünftigen Zahlungsflüsse dieses Vermögenswerts haben könnten.

Eine Wertminderung bei finanziellen Vermögenswerten, die mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten ange-setzt oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wird aus der Differenz zwischen dem Buch- wert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsflüsse nach Abzinsung mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz berechnet. Eine Wertminderung bei finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizule- genden Zeitwert bewertet sind, wird anhand des beizulegenden Zeitwerts berechnet.

Einzelne wesentliche finanzielle Vermögenswerte werden individuell hinsichtlich einer möglichen Wertberichti- gung überprüft. Die verbleibenden finanziellen Vermögenswerte werden in Gruppen mit vergleichbaren Ausfallrisiko- profilen zusammengefasst und bewertet.

Nicht-finanzielle Vermögenswerte

Der Konzern beurteilt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass ein nicht-finanzieller Vermögens- wert einer Wertminderung unterliegt. Der Buchwert wird auf Wertminderungen untersucht, wenn Ereignisse oder veränderte Rahmenbedingungen darauf hinweisen, dass der Buchwert nicht mehr durch den erzielbaren Betrag gedeckt wird. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine Überprüfung eines Vermögenswerts auf Wertminderung erforderlich, wird eine Schätzung des erzielbaren Betrags vorgenommen. Der erzielbare Betrag eines Vermögens- werts ist der höhere der beiden Beträge aus dem beizulegenden Zeitwert eines Vermögenswerts abzüglich Veräuße- rungskosten (Level 3) und dem Nutzungswert. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt keine Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Übersteigt der Buchwert eines Vermö- genswerts seinen erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert wertgemindert, das heißt auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Zahlungsflüsse unter Zugrun- delegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern auf ihren Barwert abgezinst. Wertminderungsaufwendungen werden in den Aufwandskategorien erfasst, die der Funktion des wertgeminderten Vermögenswerts entsprechen.

An jedem Abschlussstichtag wird geprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Wertminderungsaufwand, der in früheren Berichtsperioden erfasst worden ist, nicht länger besteht oder sich vermindert haben könnte. Liegt ein solcher Indikator vor, wird der erzielbare Betrag geschätzt. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand ist wieder zuzuschreiben, wenn der erzielbare Betrag als Folge einer Schätzungsänderung seit der Erfassung des letzten Wert- minderungsaufwands über dem Buchwert des Vermögenswerts liegt. Die Wertaufholung darf die fortgeführten An- schaffungskosten, die sich ergeben hätten, wenn in den Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre, nicht übersteigen. Sie ist unmittelbar im Periodenergebnis zu erfassen. Nachdem eine Wertaufholung vorge- nommen wurde, wird die planmäßige Abschreibung gegebenenfalls für künftige Berichtsperioden angepasst, um den berichtigten Buchwert des Vermögenswerts abzüglich eines etwaigen Restwerts systematisch auf seine Rest-nutzungsdauer zu verteilen.

Geschäfts- oder Firmenwert

Der Wertberichtigungsbedarf für den Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IAS 36 mindestens einmal im Jahr untersucht. Symrise nimmt die jährliche Überprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf Werthaltigkeit grund-sätzlich zum 30. September vor. Sofern Ereignisse oder geänderte Rahmenbedingungen auf einen Wertberichtigungs- bedarf hinweisen, erfolgt die Untersuchung auch häufiger. Zur Prüfung der Werthaltigkeit ist ein Geschäfts- oder Firmenwert nach Zugang auf jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zu allokieren, die aus den Synergien des Unternehmenserwerbs Nutzen ziehen sollen. Jede Einheit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zuge- ordnet worden ist, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Konzerns dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird, und ist nicht größer als ein Geschäftssegment im Sinne des IFRS 8. Im Symrise Konzern wurden drei berichtspflichtige Segmente und zahlungsmittelgenerierende Einheiten - Scent & Care, Flavor und Nutrition - zur Allokation des Geschäfts- oder Firmenwerts identifiziert.

Die Wertberichtigung wird durch die Ermittlung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt, auf die sich der Geschäfts- oder Firmenwert bezieht. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Level 3) und Nutzungswert. Beide Werte beruhen auf abgezinsten Zahlungsflüssen (Discounted Cashflow-Verfahren). Übersteigt einer der beiden Werte den Buchwert, ist es nicht notwendig, beide Werte zu ermitteln. Bei Symrise lagen die ermit- telten beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten über den entsprechenden Buchwerten, so dass auf die Ermittlung von Nutzungswerten verzichtet werden konnte. Die Zahlungsflüsse werden aus der Unternehmens- planung abgeleitet und beruhen im Wesentlichen auf Annahmen zu künftigen Absatzpreisen beziehungsweise

-mengen und Kosten unter Berücksichtigung veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Netto-Zahlungs- mittelzuflüsse jenseits der Planungsperiode werden unter Anwendung individueller, aus jeweiligen Marktinforma-tionen abgeleiteter Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen bestimmt. Der Planung liegt ein Detailplanungszeitraum für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 zugrunde. Symrise geht weiter davon aus, wieder schneller als der relevante Markt zu wachsen sowie die langfristigen Wachstums- und Profitabilitätsziele, wie im Konzernlagebericht beschrieben, zu erreichen. Zur Bemessung der ewigen Rente wurde unverändert eine Wachstums- rate von 1,0 % zugrunde gelegt. Die ermittelten Zahlungsflüsse wurden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz nach Steuern (WACC) in Höhe von 6,15 % für Scent & Care, 5,15 % für Flavor und 6,84 % für Nutrition (2019: 5,93 % für Scent & Care, 5,56 % für Flavor und 6,45 % für Nutrition) diskontiert. Der WACC vor Steuern belief sich auf 8,12 % für Scent & Care, 6,75 % für Flavor und 8,07 % für Nutrition. Die Gewichtung der Eigen- und Fremdkapitalkosten erfolgte mit einer Kapitalstruktur, die aus einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen abgeleitet wurde. Für die Ermittlung der Eigen- und Fremdkapitalkosten wurde auf Kapitalmarktdaten und auf Daten vergleichbarer Unternehmen abge- stellt. Es werden daher diverse Annahmen und Schätzungen über zukünftige Zahlungsflüsse verwendet, die kom- plexer Natur und mit erheblichen Ermessensausübungen und Annahmen hinsichtlich künftiger Entwicklungen ver- bunden sind sowie durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Daher können die tatsächlichen Zahl-ungsflüsse und Werte erheblich von den prognostizierten künftigen Zahlungsflüssen und Werten abweichen, die anhand der abgezinsten Zahlungsströme ermittelt wurden. Wenngleich Symrise der Auffassung ist, dass die in der Vergangenheit getroffenen Annahmen und Schätzungen angemessen sind, könnten abweichende Annahmen und Schätzungen unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich beeinträchtigen. Außerdem werden die Er- gebnisse der Werthaltigkeitstests für Geschäfts- oder Firmenwerte von der Aufteilung dieser Geschäfts- oder Firmen- werte auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten beeinflusst.

Liegt der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert, wird eine Wertberichti- gung vorgenommen. Verluste aus Wertberichtigungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte dürfen in späteren Perioden nicht aufgeholt werden.

Im Geschäftsjahr lagen keine Anzeichen für eine Wertminderung vor. Symrise hat bei der Durchführung des Wert-minderungstests verschiedene Sensitivitätsanalysen für möglich gehaltene Änderungen des WACC oder der ge- planten Umsatzentwicklung vorgenommen. Diese Variation der Bewertungsparameter hat ebenfalls keinen Wertmin- derungsbedarf bei den aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerten ergeben.

ERMITTLUNG DES BEIZULEGENDEN ZEITWERTS

Eine Vielzahl von Bilanzierungsgrundsätzen setzt die Ermittlung eines beizulegenden Zeitwerts für finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten voraus. Die beizulegenden Zeitwerte wurden anhand der nachfolgend dargestellten Methoden ermittelt. Weitere Informationen hinsichtlich der Annahmen für die Er-mittlung von beizulegenden Zeitwerten werden in den spezifischen Konzernanhangangaben für bestimmte Vermö-genswerte oder Verbindlichkeiten aufgeführt.

Finanzinstrumente - allgemeine Grundsätze

Die zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten Inputfaktoren werden nach IFRS 13 "Bemessung des beizulegenden Zeitwerts" in drei Level eingeteilt:

Inputfaktoren im Level 1 sind in aktiven, für das Unternehmen am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierte (nicht berichtigte) Preise.

Inputfaktoren im Level 2 sind andere als die auf Level 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögens- wert oder die Verbindlichkeit entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind.

Inputfaktoren im Level 3 sind Inputfaktoren, die für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit nicht beobachtbar sind.

Sachanlagen

Der beizulegende Zeitwert für Sachanlagen, die aus einem Unternehmenszusammenschluss resultieren, basiert auf

Marktwerten. Der Marktwert einer Immobilie ist der geschätzte Wert, zu dem die Immobilie am Tag der Bewertung verkauft werden könnte, vorausgesetzt es würde zu einer Transaktion zwischen einem kaufbereiten Käufer und einem verkaufsbereiten Verkäufer kommen, bei der beide Parteien wissentlich, umsichtig und ohne Zwang agieren und angemessene Marketingaktivitäten vorausgegangen sind. Der Marktwert von Gegenständen aus Anlagen, Ausstattung, Inventar und Zubehör basiert auf Preisangeboten für vergleichbare Gegenstände.

Immaterielle Vermögenswerte

Der beizulegende Zeitwert von immateriellen Vermögenswerten wie zum Beispiel Rezepturen und Technologien, Kundenstämmen oder Markenrechten, die im Rahmen eines Unternehmenserwerbs erworben wurden, basiert auf den abgezinsten geschätzten Lizenzgebühren, die durch das Eigentum an den Rezepturen und Technologien oder Markenrechten vermieden werden, oder auf diskontierten Zahlungsflüssen, die aus der Nutzung dieser Vermögens-werte zu erwarten sind.

Vorräte

Der beizulegende Zeitwert für Vorräte, die aus einem Unternehmenserwerb resultieren, wird auf Grundlage des ge- schätzten Verkaufspreises im normalen Geschäftsgang abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Verkaufs- kosten sowie angemessener Gewinnmargen, die auf den erforderlichen Bemühungen zur Fertigstellung und Veräu-ßerung der Vorräte basieren, ermittelt.

2.6 Wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres AUSWIRKUNGEN DER CORONA-PANDEMIE AUF SYMRISE

Die Folgen der Corona-Pandemie wirken sich bislang nur bedingt auf die Geschäftsentwicklung von Symrise als

Gesamtkonzern aus. Infolge der Corona-Pandemie ergab sich eine Verschiebung der Konsumentennachfrage: Während Produktlösungen für Körperpflege und Hygiene stark nachgefragt wurden, verzeichneten Luxusartikel wie Fein- parfümerie eine geringere Nachfrage. Ebenso führte der Trend zum Kochen und Essen zuhause zu einer starken Nach- frage nach würzigen Produkten sowie nach Produktlösungen für Backwaren und Cerealien. Gleichzeitig wirkte sich der reduzierte Außer-Haus-Verzehr negativ auf die Nachfrage nach Getränkeprodukten und Süßwaren aus.

Aufgrund der Klassifizierung der Industrie als systemrelevant konnte Symrise die Produktion an allen Standorten ohne wesentliche Unterbrechungen fortführen und gegenüber seinen Kunden lieferfähig bleiben. Dennoch hat die

Corona-Pandemie auch Symrise vor Herausforderungen gestellt. Neben einigen Unterbrechungen der globalen Liefer- ketten mussten etablierte Arbeitsprozesse kurzfristig umgestellt und an die aktuelle Situation angepasst werden.

AUSWIRKUNGEN DES BREXIT AUF SYMRISE

Symrise erwartet durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (EU) keine wesentlichen

Auswirkungen auf den Gesamtkonzern, da die dort ansässigen Konzerngesellschaften über eigene Produktions- stätten verfügen und ihre Produkte vornehmlich an lokale Kunden vertreiben. Der zwischen der EU und dem Ver-einigten Königreich ausgehandelte Partnerschaftsvertrag trat am 1. Januar 2021 vorläufig in Kraft. Er stellt die

Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich auf eine neue Grundlage und schließt nahtlos an die zum 31. Dezember 2020 ausgelaufene Übergangsphase an. Symrise arbeitet weiterhin aktiv an mitigierenden Maß- nahmen, die den Fortbestand des Geschäfts im Vereinigten Königreich sichern. Um in der Übergangsphase einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten, wurden Sicherheitsbestände für Rohstoffe gebildet. Durch diese und weitere umfangreiche Vorbereitungen von Symrise kam es nur zu geringen Unterbrechungen der Lieferkette nach Einführung von Zollkontrollen und weiteren Formalitäten an den Grenzen. Alle zentralen Finanzierungs-verträge bestehen mit der Symrise AG und unterliegen nicht britischem Recht.

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Symrise AG published this content on 08 March 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 09 March 2021 08:26:00 UTC.