Zürich (awp) - Die Swiss Life hat im ersten Halbjahr 2020 zwar weniger verdient als im Vorjahr, aber etwas mehr als von Analysten geschätzt. Die Prämieneinnahmen blieben derweil wie erwartet deutlich unter Vorjahr, als der grösste Schweizer Lebensversicherer damals vom Ausstieg des Konkurrenten Axa aus dem BVG-Vollversicherungsgeschäft profitiert hatte.

Konkret sanken die Prämieneinnahmen in der Periode von Januar bis Juni 2020 in lokalen Währungen um 16 Prozent auf 11,6 Milliarden Franken, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Unter Ausklammerung des ausserordentlichen Effekts lagen die Prämieneinnahmen in der Schweiz allerdings um 2 Prozent über dem Vorjahr und gruppenweit auf Vorjahresniveau, wie betont wird.

Die Fee-Erträge der Swiss Life, die auch in der Finanzberatung und in der Vermögensverwaltung stark vertreten ist, stiegen in lokaler Währung um 10 Prozent auf 916 Millionen Franken. Das Fee-Ergebnis konnte um 6 Prozent auf 267 Millionen Franken gesteigert werden.

CEO Patrick Frost zeigt sich zufrieden mit dem ersten Halbjahr. "Wir haben zeitnah Massnahmen ergriffen, um die Herausforderungen rund um die Covid-19-Pandemie bewältigen zu können", wird er in der Mitteilung zitiert. Die grössten Effekte seien über die Entwicklungen an den Finanzmärkten zu spüren gewesen, die zu einem tieferen Sparergebnis geführt hätten. Der Erfolg beim Fee- und beim Risiko-Ergebnis hätten dies aber teilweise kompensieren können.

Der bereinigte Betriebsgewinn sank denn auch um 6 Prozent auf 780 Millionen Franken, der nicht-bereinigte Wert lag bei 765 Millionen. Der Reingewinn kam derweil auf 537 Millionen Franken zu stehen (-13%) und lag damit 80 Millionen tiefer als im Vorjahr. Von diesem Rückgang seien 30 Millionen auf einen positiven, einmaligen Steuereffekt im Kontext der Schweizer Unternehmenssteuerreform im Vorjahr zurückzuführen.

Weiterhin hohe Solvenzquote

Die Zahlen sind zwar unter Vorjahr, aber über den Schätzungen von Analysten ausgefallen. Gemäss AWP-Konsens haben Analysten Bruttoprämien von 11,3 Milliarden, einen Betriebsgewinn von 762 Millionen und einen Reingewinn von 523 Millionen geschätzt.

Die Solvenzquote (SST) ist wegen Corona zwar etwas gesunken, und zwar auf 185 Prozent von noch 204 Prozent zu Beginn des Jahres. Sie liege damit aber weiter am oberen Ende des strategischen Zielbereich von 140 bis 190 Prozent.

In Bezug auf die weitere Zukunft sieht sich Swiss Life auf Kurs. Mit dem Unternehmensprogramm "Swiss Life 2021" sei man auf Kurs und bestätige die entsprechenden finanziellen Zielsetzungen - dies inklusive der Eigenkapitalrendite von 8 bis 10 Prozent die für jedes Jahr der Strategieperiode gelte.

uh/gab