Von Nick Kostov

PARIS (Dow Jones)--Stellantis-Aktionäre haben am Mittwoch bei der diesjährigen Hauptversammlung in einem ungewöhnlichen Schritt den Vergütungsplan des Multimarken-Autoherstellers für seine Top-Führungskräfte abgelehnt. Die Kritik entzündete sich vor allem an den hohen Zahlungen für Konzernchef Carlos Tavares, der 19,15 Millionen Euro für 2021 direkt bekommen soll zuzüglich weiterer 47 Millionen Euro an langfristigen Anreizen, wie der französische aktivistische Investor Phitrust vorrechnete.

Kritik kam insbesondere von der französischen Regierung, die neben den Familien Agnelli und Peugeot zum Kreis der Großaktionäre von Stellantis gehört. Finanzminister Bruno Le Maire bezeichnete die Vergütung von Tavares als überhöht. Angesichts hoher Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten kommt die Vergütungsdebatte für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Unzeit, der sich in anderthalb Wochen einer Stichwahl mit der rechtspopulistischen Herausforderin Marine Le Pen stellen muss.

52 Prozent der Aktionäre votierten am Ende gegen die Pläne, darunter auch die staatliche französische Investmentbank Bpifrance, die einen Anteil von 6,15 Prozent an Stellantis hält. Allerdings ist die Abstimmung nicht bindend. Chairman John Elkann verteidigte am Mittwoch die Pläne. Er fügte hinzu, der Vorstand werde das Votum in Betracht ziehen, betonte aber, dass es sich um eine Empfehlung handele.

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April 14, 2022 01:50 ET (05:50 GMT)