Die Bank stellte insgesamt 900 Millionen Dollar (795 Millionen Euro) für Strafen zurück, wie sie am Donnerstag mitteilte. Seit Jahren ermitteln die USA wegen möglicher Verstöße gegen US-Sanktionen gegen den Iran sowie im Devisenhandel. Bislang hatte Standard Chartered stets erklärt, die potenziellen Belastungen nicht beziffern zu können. In der Summe ist eine Strafe von 102 Millionen Pfund (118 Millionen Euro) enthalten, die die britische Finanzaufsicht FCA am Donnerstag wegen mangelhafter Vorkehrungen gegen Finanzkriminalität verhängte.

Standard-Chartered-Chef Bill Winters präsentiert am kommenden Dienstag die Zahlen für 2018 und dürfte dabei auch einen Konzernumbau ankündigen. Bislang gingen Analysten für 2018 von einem Gewinn von 3,9 Milliarden Dollar aus. Doch die Rückstellungen werden den Gewinn der stark in Asien aktiven Bank schmälern.

An der Londoner Börse notierte die Standard-Chartered-Aktie kaum verändert. Zwar sei die Rückstellung nicht gerade klein, doch herrsche nun weniger Unsicherheit über die drohenden Belastungen, sagte Hao Hong vom Broker Bocom. Im Herbst hieß es in Medienberichten, der Bank drohe eine Strafe von 1,5 Milliarden Dollar, weil sie auch nach einem 2012 geschlossenen Vergleich mit den US-Behörden gegen Iran-Sanktionen verstoßen habe.