Baar (awp) - Das Bauchemieunternehmen Sika befindet sich nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 weiterhin auf Rekordkurs. Das Wachstumstempo hat sich zuletzt noch beschleunigt, wobei Übernahmen geholfen haben. Aber auch organisch wuchs das Unternehmen rasant und der Gewinn legte kräftig zu.

Positiv beim Umsatz wirkten sich insbesondere die erstmalige Konsolidierung des im Mai übernommenen französischen Mörtelherstellers Parex sowie weitere Akquisitionen aus. So kletterte der Umsatz in den ersten neun Monaten im Vergleich zur Vorjahresperiode um knapp 13 Prozent auf 6,01 Milliarden Franken, wie Sika am Donnerstag mitteilte. Ohne den negativen Währungseinfluss ergab sich gar ein Wachstum von über 15 Prozent.

Aber auch aus eigener Kraft wuchs Sika zuletzt schneller als noch in den ersten sechs Monaten. So erreichte das organische, also um Währungs- und Akquisitionseffekte bereinigte, Wachstum einen Wert von 4,1 Prozent. Im ersten Halbjahr hatte diese Marke noch bei 3,1 Prozent gelegen.

Integration von Parex kommt voran

In einem herausfordernden Umfeld sei man in allen Regionen stärker gewachsen als der Markt, heisst es zum Quartal. Zum Wachstumsschub beigetragen hätten zudem die Übernahmen von Parex, Crevo-Hengxin, King Packaged Materials und Belineco.

Nach Regionen betrachtet wuchs Sika in Asien/Pazifik mit einem organischen Plus von 6,7 Prozent am stärksten. In der Region Americas ergab sich ein organisches Wachstum von 6,0 Prozent und in der Region Europa, Naher Osten und Afrika ein etwas moderateres Plus von 3,1 Prozent.

Die Integration von Parex - es ist der grösste Deal in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Unternehmens - und die Realisierung des gemeinsamen Geschäftspotenzials seien in vollem Gange und verliefen sehr erfolgreich, schreibt Sika. In mehr als 20 Ländern seien voll integrierte Managementstrukturen bereits etabliert und es seien auch bereits Erfolge durch den gemeinsamen Einkauf sowie mit Cross-Selling-Aktivitäten erzielt worden. Die prognostizierten Synergien dürften deshalb im oberen Bereich der kommunizierten Bandbreite von 80 bis 100 Millionen Franken zu liegen kommen. Sika bestätigt damit Aussagen vom Investorentag von Anfang Monat.

Auch Gewinn wächst kräftig

Auch auf Gewinnebene strebt das Unternehmen weiter vorwärts. Der operative Gewinn (EBIT) verbesserte sich um gut 10 Prozent auf 805,9 Millionen Franken und der Reingewinn um 7,4 Prozent auf 566,8 Millionen. Im operativen Ergebnis sind negative Einmaleffekte für die Übernahme und die Integration von Parex in der Höhe von 38,5 Millionen enthalten. Die Zahlen lagen insgesamt mehr oder weniger im Rahmen der Schätzungen von Analysten.

Die operative Marge erreichte 13,4 Prozent. Sie liegt damit unter dem am Investorentag vor drei Wochen kommunizierten neuen Zielband von 15 bis 18 Prozent, was damals allerdings bereits angekündigt wurde. Die EBIT-Marge werde in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 noch unter 15 Prozent liegen, sagte Konzernchef Paul Schuler Anfang Monat. Die grösste Akquisition der Firmengeschichte müsse erst noch verdaut werden, meinte er mit Blick auf Parex.

Für 2019 bestätigte Sika die bisherigen Prognosen. Demnach wird ein Umsatz von erstmals über 8 Milliarden Franken sowie ein Wachstum des operativen Gewinns im zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Darüber hinaus will Sika aber weiter zulegen. Gemäss der vor drei Wochen vorgestellten "Strategie 2023" soll das Wachstumsmodell ausgebaut werden. Mit dem Fokus auf Marktdurchdringung, Innovation, operationelle Effizienz, Akquisitionen und Nachhaltigkeit strebt das Unternehmen bis 2023 jährlich ein Wachstum im Bereich von 6 bis 8 Prozent an.

cf/uh