ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Donnerstag einmal mehr unter der Entwicklung rund um den Ukraine-Konflikt gelitten. Denn für den von Russland angekündigten Teilrückzug von Streitkräften entlang der ukrainischen Grenze gab es keinerlei Belege. Stattdessen stufte US-Präsident Joe Biden die Gefahr eines russischen Einmarsches in die Ukraine als "sehr hoch" ein. Für Nervosität sorgte auch die Nachricht, dass in der Ostukraine die Waffenruhe verletzt worden sein soll. Dies könnte Russland als Vorwand für einen Einmarsch dienen, warnte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

Der SMI verlor 1 Prozent auf 12.075 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 37,07 (zuvor: 31,17) Millionen Aktien. Angesichts der geopolitschen Spannungen trat die Geldpolitik mit dem veröffentlichten Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung in den Hintergrund. Es hatte die US-Börsen am Vorabend noch gestützt, doch mit den Ukraine-Schlagzeilen drehte die eidgenössische Börse am Nachmittag nach unten ab.

In einem schwachen Markt hielten sich Nestle mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent wacker, obwohl die Markteinschätzungen zu den Geschäftszahlen eher gespalten ausfielen. Vor allem die diversen Margen-Kennziffern schienen die Erwartungen nur erreicht zu haben, lägen teils aber auch unter den Prognosen, hieß es. Kritisiert wurde der Cashflow. Gut sei im abgelaufenen Jahr das etwas höhere organische Wachstum ausgefallen, hieß es im Handel. Die Analysten äußerten sich aber überwiegend positiv zum Zahlenausweis des Lebensmittelriesen.

Auch Sika zählten mit ganz knappen Verlusten zu den festeren Werten, der Spezialchemiekonzern wird am Freitag Geschäftszahlen vorlegen. Nach der positiven Kursreaktion des Vortages auf die Geschäftszahlen gaben die Titel des Augenheilkonzerns Alcon nun 3,6 Prozent ab. Unterdessen attestierte Bernstein den heimischen Uhrenexporten einen starken Start ins Jahr. Richemont und Swatch verloren in dem schwachen Gesamtmarkt jedoch 1,2 bzw. 0,8 Prozent - auch gute Geschäftszahlen des französischen Wettbewerbers Kering stützten nicht.

Unter den Nebenwerten waren einige Zahlenausweise zu verarbeiten, die aber meist mit der Schwäche des Gesamtmarktes untergingen - anders Valiant, die nach Bilanzvorlage 1,6 Prozent zulegten. Das Geschäftsstellennetz der Bank soll um 23 Standorte reduziert werden.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2022 11:43 ET (16:43 GMT)