Siemens stabilisieren sich vorbörslich nach Quartalsverlust
Am 11. August 2022 um 08:56 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens haben am Donnerstag ihre frühen vorbörslichen Verluste eingedaämmt. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Papiere des Technologiekonzerns im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Vortag zuletzt nur noch 0,1 Prozent im Minus bei 109,10 Euro. Zunächst waren sie um mehr als zweieinhalb Prozent gesunken.
Die hohen Abschreibungen auf die Beteiligung an Siemens Energy sowie weitere Belastungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus Russland brockten Siemens im dritten Geschäftsquartal einen Milliardenverlust ein. Daher senkte Siemens den Ergebnisausblick. Abseits dessen liefen die Geschäfte jedoch robust.
Analyst Andrew Wilson von der US-Bank JPMorgan bezeichnete den Auftragseingang und den freien Mittelzufluss des Technologiekonzerns in einer ersten Reaktion als sehr stark. Sein Kollege Guillermo Peigneux Lojo von der UBS sprach ebenfalls von starken Aufträgen und Umsätzen, bemängelte aber die geringe Profitabilität im Industriegeschäft. Er rechnet für dieses Segment nun mit sinkenden Konsensschätzungen./edh/jha/
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).