Genf (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS wird am Montag, 24. Juli, Zahlen für das erste Halbjahr 2023 veröffentlichen. Insgesamt acht Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2023E
(in Mio Fr.)             AWP-Konsens    H1 2022A    

Umsatz                       3283         3255          
Org. Wachstum (in %)          6,1          5,8          
Adj. EBIT                     472          458          
- Marge (in %)               14,4         14,1          
Reingewinn*                   299          276         

* nach Minderheiten

FOKUS: SGS dürfte im ersten Halbjahr laut Analysten gemäss AWP-Konsens ein organisches Umsatzwachstum von 6,0 Prozent erzielt haben. Einen grossen Anteil daran dürften Preiserhöhungen gehabt haben. Das Volumenwachstum hingegen wird wohl eine eher kleinere Rolle gespielt haben. Von den Währungen her hat SGS hingegen wohl einen stark negativen Effekt zu verkraften gehabt.

Nach Sparten könnte laut ZKB das höchste organische Umsatzwachstum in den Segmenten Connectivity & Products und Knowledge, gefolgt von Health & Nutrition verzeichnet worden sein. Was die Profitabilität anbelangt, so gehen Analysten davon aus, dass diese durch Synergien, durch Preiserhöhungen und durch die Wiederöffnung von China unterstützt worden sein dürfte. Auf die Marge gedrückt haben dürften hingegen der weitere Anstieg der Personalkosten sowie die bereits genannten negativen Währungseffekte.

Gewisse Analysten erhoffen sich ausserdem Updates zum Thema Management-Nachfolge. Der Konzern hatte unlängst (siehe PRO MEMORIA) angekündigt, dass Géraldine Picaud bald den CFO-Posten übernehmen wird.

ZIELE: Im vergangenen Jahr hatten eine Reihe von Störfaktoren die Profitabilität des Prüf- und Zertifizierungskonzerns SGS unter Druck gesetzt. Einsparungen, höhere Preise und eine Erholung in China sollen SGS 2023 zurück in die Spur bringen. Mit Blick nach vorne will das Unternehmen im laufenden Jahr daher den adjustierten Betriebsgewinn EBIT und die dazugehörige Marge verbessern. Die Höhe der Dividende solle mindestens gehalten werden und das organische Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich zu liegen kommen, hiess es.

PRO MEMORIA: Der Warenprüf- und Inspektionskonzern erhält eine neue Finanzchefin. Géraldine Picaud wird per 1. Dezember 2023 den Posten übernehmen. Sie löst Dominik de Daniel ab, der Ende Januar den Genfer Konzern verlässt. Picaud kommt vom Zementkonzern Holcim, wo sie bis vor kurzem Group CFO und Mitglied der Konzernleitung gewesen ist. Davor war sie jahrelang unter anderem Group CFO und Mitglied des Executive Committee bei Essilor International und beim Spezialchemiekonzern Safic Alcan. Sie wird die Bereiche Group Finance, Procurement, Mergers & Acquisitions, IT, Digital und Strategic Transformation leiten.

Der Konzern hat im ersten Semester ausserdem einige Partnerschaften oder Übernahmen bekannt gegeben. So hat der Warenprüfer eine Zusammenarbeit mit VAKT begonnen, einer Abwicklungsplattform für Rohstoffe. Damit will das Genfer Unternehmen Daten für gehandelte Rohölsorten und Raffinerieprodukte standardisieren. Ausserdem arbeitet SGS mit dem indischen B2B-Marktplatz Global Trade Plaza zusammen. SGS werde umfassende Dienstleistungen zur Minderung von Handelsrisiken auf der Plattform erbringen, hiess es.

Ausserdem erwarb das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung an der kanadischen Nutrasource Pharmaceutical und deren Tochtergesellschaften und übernahm das Geschäft für Meeresfrüchte-Tests von Asmecruz in Spanien, einer Genossenschaft von Muschelproduzenten mit Sitz in Boiro.

AKTIENKURS: Die SGS-Titel sind seit Anfang Jahr um etwa 5 Prozent gesunken, und schneiden damit deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt (SPI) mit einem Plus von rund 7 Prozent. Bereits letztes Jahr entwickelten sich die Papiere unterdurchschnittlich.

www.sgs.ch

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