--Kräftiger Anstieg des operativen Ergebnisses im Quartal

--Marge übertrifft Konsensprognose deutlich

--Hoher Auftragsbestand

(NEU: Aussagen CEO, CFO, Details)

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Softwarekonzern SAP hat seine Jahresprognose für den Cloudumsatz gesenkt und für den Betriebsgewinn leicht erhöht, obwohl er im zweiten Quartal einen unerwartet kräftigen Sprung bei der operativen Marge gemacht hat. Ein relativ verhaltenes Cloudwachstum und ein nur moderates Gesamtumsatzplus, aber ein prozentual starker Sprung beim Betriebsgewinn sorgten für eine auf 27,2 Prozent gestiegene operative Marge nach schwachen 23,3 Prozent vor einem Jahr und von Analysten prognostizierten 25,6 Prozent.

Das Betriebsergebnis soll im Gesamtjahr nun in einer um 50 Millionen nach oben verschobenen Spanne von 8,65 bis 8,95 Milliarden Euro statt 8,6 bis 8,9 Milliarden liegen. Beim Cloudumsatz wird SAP dagegen vorsichtiger und grenzte die Spanne am oberen Ende ein. Ziel sind jetzt 14,0 bis 14,2 Milliarden statt 14,0 bis 14,4 Milliarden Euro. Der kombinierte Cloud-/Softwareumsatz soll nun 27,0 bis 27,4 Milliarden statt 26,9 bis 27,4 Milliarden Euro erreichen.

Mit einem Plus des Betriebsgewinns von 23 bzw währungsbereinigt 28 (1. Quartal: jeweils 12) Prozent auf 2,058 Milliarden Euro stellte der Konzern die Weichen, das im Gesamtjahr angepeilte Wachstum von währungsbereinigt 8 bis 11 Prozent zu erreichen.

Beim Cloudumsatz schaffte SAP ein Plus von 19 Prozent auf 3,316 Milliarden Euro, was den Gesamtumsatz um 5 Prozent auf 7,554 Milliarden Euro hob.

Cloudwachstum ist auch in den kommenden Quartalen absehbar, wie der gesicherte Auftragsbestand (auf Sicht eines Jahres) von über 11,54 Milliarden Euro (plus 21 Prozent) verdeutlicht. Dabei legte der sogenannte Current Cloud Backlog (CCB) alleine für die Kernsoftware S/4Hana Cloud um 65 Prozent auf 3,72 Milliarden Euro zu.

Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein deutlich erhöhter Gewinn von 3,460 Milliarden Euro bzw 3,14 (0,95) Euro je Aktie. Die Konsensschätzung lautete auf 1,17 Euro.

Alle Angaben sind auf Basis Non-IFRS, wie in der Softwarebranche üblich, und ohne die einstige US-Tochter Qualtrics, deren Verkauf SAP Ende Juni finalisiert hat.

Aus Sicht von Finanzvorstand Dominik Asam zeigten das Umsatzwachstum und die höhere Profitabilität zusammen mit dem nachhaltigen Wachstum des Cloud-Auftragsbestands, "wie widerstandsfähig unser Geschäftsmodell ist".

Vorstandschef Christian Klein betonte die großen Zukunftschancen insbesondere durch das einzigartige Potenzial, das in Künstlicher Intelligenz (KI) stecke. Er sei überzeugt, dass mit SAP Business AI weitreichende neue Märkte erschlossen werden können. Der Konzern hatte gerade direkte Investitionen in KI-Unternehmen sowie über die Beteiligungsgesellschaft Sapphire Ventures im Volumen von zusammen rund 2 Milliarden Euro angekündigt.

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DJG/smh/brb

(END) Dow Jones Newswires

July 20, 2023 12:59 ET (16:59 GMT)