Zwischenmitteilung

über das erste Quartal 2024

RWE bekräftigt Ergebnisprognose für 2024 // Bereinigtes EBITDA im ersten Quartal von 1,7 Mrd. € spiegelt Normalisierung der Ertragslage wider // Deutliche Ergebnissteigerungen in den Segmenten Offshore Wind und Onshore Wind / Solar // Erwerb von drei großen Offshore-Windkraftprojekten vor der Ostküste Englands erfolgreich abgeschlossen

Inhalt

Auf einen Blick

1 Lagebericht

Wesentliche Ereignisse

3

Anmerkungen zur Berichtsweise

5

Geschäftsentwicklung

7

Prognose 2024

16

2

Konzernzwischenabschluss

(verkürzt)

Gewinn- und Verlustrechnung

17

Gesamtergebnisrechnung

18

Bilanz

19

Kapitalflussrechnung

21

3

Finanzkalender 2024/2025

22

Eckdaten des RWE-Konzerns1

Stromerzeugung

Außenumsatz (ohne Erdgas- / Stromsteuer)

Bereinigtes EBITDA

Bereinigtes EBIT

Ergebnis vor Steuern

Nettoergebnis / Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG

Bereinigtes Nettoergebnis

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Investitionen

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Akquisitionen und Finanzanlagen

Anteil der taxonomiekonformen Investitionen2

Free Cash Flow

Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (Durchschnitt)

Ergebnis je Aktie

Bereinigtes Nettoergebnis je Aktie

Nettoschulden

Beschäftigte3

GWh

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Tsd. Stück

Mio. €

Jan - Mrz 2024

33.780

6.629

1.709

1.220

2.451

1.922

801

- 2.143

2.861

1.723

1.138

96

- 4.915

743.841

2,58

1,08

31.03.2024

- 11.222

20.542

Jan - Mrz 2023

37.179

9.340

2.312

1.858

1.915

1.598

1.315

886

5.432

874

4.558

90

- 4.468

743.841

2,15

1,77

+ / -

- 3.399

- 2.711

- 603

- 638

536

324

- 514

- 3.029

- 2.571

849

- 3.420

6

- 447

-

0,43

- 0,69

Jan - Dez 2023

129.701

28.566

7.749

5.802

4.006

1.450

4.098

4.235

9.979

5.146

4.833

89

- 4.582

743.841

1,95

5,51

31.12.2023

- 6.587

20.135

  1. Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.
  2. Taxonomiekonform sind Wirtschaftsaktivitäten, die die Kriterien der EU-Taxonomie-Verordnung erfüllen.
  3. Umgerechnet in Vollzeitäquivalente.

1

2

3

Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Wesentliche Ereignisse

Wesentliche Ereignisse

RWE führt drei große britische Offshore-Windkraftprojekte von Vattenfall weiter.

Vom schwedischen Energiekonzern Vattenfall haben wir im März 2024 drei Offshore-Wind- kraftprojekte vor der Küste von Norfolk im Osten Englands übernommen. Der Preis ist so bemessen, dass er einem Wert des Projektportfolios von 963 Mio. £ entspricht. Der Großteil der Zahlungen deckt die historischen Entwicklungskosten von Vattenfall ab. Mit den drei Projekten Norfolk Vanguard West, Norfolk Vanguard East und Norfolk Boreas können Erzeu- gungskapazitäten von jeweils bis zu 1,4 GW geschaffen werden. Nach 13 Jahren Entwick- lungsarbeit liegen alle wesentlichen Genehmigungen vor. Am weitesten fortgeschritten sind Norfolk Vanguard West und Norfolk Vanguard East. Für diese beiden Vorhaben wollen wir im nächsten Schritt Differenzverträge ersteigern. Durch solche Kontrakte erhalten wir staatlich garantierte Preise für den erzeugten Strom. Alle drei Offshore-Windparks aus der Norfolk- Pipeline sollen noch im laufenden Jahrzehnt in Betrieb gehen.

Masdar wird RWE-Partner bei den Offshore-Windkraftprojekten Dogger Bank South.

Das in Abu Dhabi ansässige Erneuerbare-Energien-Unternehmen Masdar ist unser ­neuer Partner bei zwei Offshore-Windkraftprojekten, die wir auf der südlichen Doggerbank in der britischen Nordsee realisieren wollen. Eine entsprechende Vereinbarung ist Ende ­Februar 2024 in Kraft getreten. Masdar ist nun mit 49 % an den beiden Vorhaben mit der Bezeich­ nung "Dogger Bank South" beteiligt und hat uns die bereits angefallenen Entwicklungs­kosten in entsprechendem Umfang erstattet. RWE hält 51 % und ist für den Bau und Betrieb der ­Anlagen verantwortlich. Bei der Doggerbank handelt es sich um ein großes Areal vor der Nordostküste Englands, das sich durch sehr geringe Wassertiefen auszeichnet. Die zwei ge- planten Windparks können jeweils über eine Leistung von bis zu 1,5 GW verfügen. Unser Ziel ist es, sie bis Ende 2031 fertigzustellen.

Vorerst kein Stromabnahmevertrag für Windkraftprojekt in der Bucht von New York.

Unser Vertrag über die Abnahme von Windstrom durch den Bundesstaat New York, den wir im Oktober 2023 für unser Projekt Community Offshore Wind ersteigert haben, wird nicht finalisiert. Dies hat die zuständige Behörde NYSERDA im Einvernehmen mit uns entschieden. Der Kontrakt hätte uns dazu berechtigt, Strom aus Windkraftanlagen mit einer Gesamt- leistung von 1,3 GW, die wir vor der Ostküste der USA bauen wollen, 25 Jahre lang zu festen Konditionen an den Staat New York zu liefern (siehe Geschäftsbericht 2023, Seite 36). Die Finalisierung scheiterte daran, dass der Hersteller der für das Projekt vereinbarten Turbinen- klasse die Lieferzusage zurückgezogen hat. Das Ausweichen auf ein anderes Modell ver- ursacht Mehrkosten, die durch den Stromabnahmevertrag nicht abgedeckt sind. Wir wollen uns nun bei einer der künftigen Ausschreibungen, die 2024 und 2025 stattfinden, um einen Kontrakt mit angepassten Konditionen bewerben.

Erfolg bei britischer Kapazitätsmarktauktion. Bei einer Auktion für den britischen Kapazitätsmarkt, die im Februar 2024 stattfand und sich auf den Vorhaltezeitraum vom

1. Oktober 2027 bis 30. September 2028 bezog, konnten wir uns für alle teilnehmenden RWE-Kraftwerke eine Kapazitätsprämie sichern. Die betreffenden Anlagen - größtenteils Gaskraftwerke - kommen zusammen auf eine gesicherte Leistung von 6.353 MW. Die bei der Auktion ermittelte Kapazitätsprämie beträgt 65 £ je Kilowatt zzgl. Inflationsausgleich.

Sie wird uns dafür gewährt, dass unsere Anlagen im oben genannten Zeitraum am Netz sind und zur Stromversorgung beitragen.

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1

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Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Wesentliche Ereignisse

Gersteinwerk erneut für deutsche Kapazitätsreserve qualifiziert. Unsere Erdgas-Kombi­blöcke F, G und K 1 am Standort Gersteinwerk in Werne (Westfalen) werden vom 1. Okt­ ober 2024 bis zum 30. September 2026 Teil der deutschen Kapazitätsreserve sein. Die Entscheidung fiel im Februar 2024 bei einer Ausschreibung der Bundesnetzagentur. Die An- lagen sollen eine Reserveleistung von zusammen 820 MW vorhalten, die im Bedarfsfall zur Absicherung der Netzstabilität genutzt werden kann. Wir bekommen dafür eine Prämie von 99,99 € je Kilowatt und Jahr. Die ­Blöcke F und G waren schon bei den ersten beiden Aus- schreibungen dieser Art erfolgreich. Sie sind als Reservekraftwerke seit 1. Oktober 2020 nicht mehr im regulären Strommarkt vertreten und dürfen nur auf Anordnung der Übertra- gungsnetzbetreiber angefahren werden. Für Block K 1 war es dagegen die erste ­Teilnahme an einer Ausschreibung zur Kapazitätsreserve.

Braunkohleausstieg: RWE legt fünf Kraftwerksblöcke im Rheinischen Revier still.

Ende März 2024 haben wir im Rheinischen Braunkohlerevier fünf Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 2,1 GW vom Netz genommen. Konkret handelt es sich um die ­Anlagen Niederaußem E und F (jeweils 295 MW) sowie Neurath C (292 MW), D (607 MW) und E (604 MW). Die Blöcke werden im Zuge des deutschen Kohleausstiegs stillgelegt. Die Bundesregierung­ hatte ihre Laufzeit vorübergehend verlängert, um bei Bedarf Ein­ sparungen von Gas in der Stromerzeugung zu ermöglichen. Grund dafür waren die wegen des Ukraine-Kriegs stark verringerten russischen Gaslieferungen nach Deutschland. Inzwi- schen hat sich die Gasversorgungslage allerdings wieder stabilisiert. Durch die Still­legung der Braunkohleblöcke werden sich unsere CO2-Emissionen in der Stromerzeugung, die 2023 bereits um 27 % gesunken sind, weiter deutlich verringern. Seit Ende 2020 haben wir zwölf unserer insgesamt 20 Braunkohleblöcke stillgelegt. Zusätzlich wurde Ende 2022 die Brikettproduktion eingestellt. Bis Ende März 2030 wollen wir komplett aus der Braunkohle- verstromung aussteigen.

RWE betritt US-Marktfür grüne Anleihen. Im April 2024 haben wir unsere ersten grünen Anleihen im US-Dollar-Raum begeben. Emittiert wurden zwei Schuldverschreibungen über jeweils 1 Mrd. US$. Die Papiere haben Laufzeiten von 10 bzw. 30 Jahren und Kupons von 5,875 % bzw. 6,250 %. Bei den Anlegern stieß die Emission auf großes Interesse: Das Order- buch war mit 7,6 Mrd. US$ mehrfach überzeichnet. Mit den vereinnahmten Mitteln werden wir Erneuerbare-Energien-Projekte in den USA finanzieren. Die Emission war die zweite im laufenden Jahr: Bereits im Januar waren wir mit einer grünen Euro-Anleihe über 500 Mio. € an den Markt gegangen. Hier beträgt die Laufzeit acht Jahre, bei einem Kupon von 3,625 %.

RWE erhöht Spielraum für die Begebung von Senioranleihen. Um über die nötigen Fremd- mittel zur Finanzierung unserer Wachstumsinvestitionen zu verfügen, haben wir unser Debt- Issuance-Programm(DIP) von 10 Mrd. € auf 15 Mrd. € aufgestockt. Beim DIP handelt es sich um einen Rahmenprospekt für die flexible Begebung von Anleihen. Unsere in den USA begebenen Schuldverschreibungen und die beiden ausstehenden Hybridanleihen sind darin nicht berücksichtigt. Der Finanzierungsspielraum, den uns das DIP einräumt, war Anfang Mai 2024 in Höhe von 6,6 Mrd. € genutzt.

Dividende von 1,00 € je Aktie gezahlt. Die Hauptversammlung der RWE AG vom 3. Mai 2024 hat dem Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat für das zurückliegende Ge- schäftsjahr mit breiter Mehrheit zugestimmt. Demgemäß haben wir am 8. Mai einen Betrag von 1,00 € je Aktie ausgeschüttet. Das sind 0,10 € mehr als im Vorjahr. Für die Zeit bis 2030 streben wir eine Anhebung der Dividende um jährlich 5 % bis 10 % an. Die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2024 soll 1,10 € je Aktie betragen, was einem Plus von 10 % entspricht.

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Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Anmerkungen zur Berichtsweise

Anmerkungen zur Berichtsweise

Konzernstruktur mit fünf Segmenten. Bei der Darstellung unseres Geschäftsverlaufs

unterscheiden­wir fünf Segmente, von denen die ersten vier unser Kerngeschäft bilden. Gegenüber der bisherigen Berichtsweise haben wir einige Anpassungen vorgenommen, die zum 1. Januar 2024 wirksam wurden. Die Segmente Wasser / Biomasse / Gas und Kohle / Kernenergie erhalten die neuen Bezeichnungen "Flexible Erzeugung" bzw. "Ausstiegstechno- logien". Geändert wurde auch die Zuordnung unserer Beteiligungen am niederländi­schen Kernkraftwerksbetreiber EPZ (30 %) und an der deutschen Gesellschaft URANIT (50 %), die bisher bei Kohle / Kernenergie angesiedelt waren und nun im Segment Flexible Erzeugung (EPZ) bzw. unter der Position Sonstige / Konsolidierung (URANIT) ausgewiesen werden.

Aus Gründen der Vergleichbarkeit haben wir die Vorjahreszahlen angepasst.

Die Segmente stellen sich somit nun wie folgt dar:

  1. Offshore Wind: Hier erfassen wir unser Geschäft mit der Windkraft auf See. Geführt wird es von RWE Offshore Wind.
  2. Onshore Wind/Solar: Zu diesem Segment zählen unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Windkraft an Land und der Solarenergie sowie Teile unseres Batteriespeichergeschäfts. Je nach Kontinent liegt die Zuständigkeit dafür bei RWE Renewables Europe & Australia oder der in Amerika tätigen RWE Clean Energy.
  3. Flexible Erzeugung (bisher: Wasser / Biomasse / Gas): Hier ist die Stromerzeugung mit Laufwasser-, Pumpspeicher-,Biomasse- und Gaskraftwerken gebündelt. Außerdem um- fasst das Segment die niederländischen Kraftwerke Amer 9 und Eemshaven, in denen wir Steinkohle und Biomasse verstromen, sowie einzelne Batteriespeicher. Ebenfalls darin enthalten sind die auf Projektmanagement und Ingenieurdienstleistungen spezialisierte Gesellschaft RWE Technology International sowie unsere Beteiligungen am österreichi- schen Energieversorger KELAG (37,9 %) und an EPZ (30 %). Übergeordnete Führungs- gesellschaft in dem Segment ist RWE Generation. Sie ist auch für die Ausgestaltung und Umsetzung unserer Wasserstoffstrategie zuständig.
  1. Energiehandel: Hauptbestandteil dieses Segments ist der Handel mit Strom, Pipeline- Gas, LNG und weiteren energienahen Commodities. Verantwortet wird er von RWE Sup- ply & Trading. Die Gesellschaft hat ein breites Tätigkeitsspektrum, zu dem auch das Vertriebsgeschäft mit Großkunden, das Gasspeichergeschäft und der Aufbau von LNG- Infrastruktur gehören. Außerdem übernimmt sie Aufgaben für die Erzeugungsgesell- schaften des Konzerns: Dazu zählen die die externe Vermarktung der Stromproduktion und die kurzfristige Optimierung des Kraftwerkseinsatzes, wobei die Erträge aus diesen Aktivitäten den jeweiligen Erzeugungsgesellschaften zufließen.
  2. Ausstiegstechnologien (bisher: Kohle / Kernenergie): Hier berichten wir über Tätigkeiten, die nicht zu unserem Kerngeschäft gehören. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Förderung, Verstromung und Veredelung von Braunkohle im Rheinischen Revier sowie unsere verbliebenen Tätigkeiten auf dem Gebiet der Kernenergie in Deutschland, die in erster Linie den ­sicheren Anlagenrückbau umfassen. Verantwortlich für die genannten Aktivitäten ist RWE Power.

Gesellschaften mit segmentübergreifenden Aufgaben wie die Holding RWE AG und bilan- zielle Effekte aus der Konsolidierung von Konzernaktivitäten werden im Kerngeschäft unter der Position Sonstige, Konsolidierung erfasst. Ferner darin enthalten sind unsere Anteile am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion (25,1 %) und an E.ON (15 %), wobei wir die E.ON-Dividende im Finanzergebnis ausweisen. Wie bereits dargelegt, erfassen wir unter der Position auch unsere 50 %-Beteiligung an der Gesellschaft URANIT, die 33 % an der auf Uran-Anreicherung spezialisierten Urenco hält.

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Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Anmerkungen zur Berichtsweise

Geänderter Ergebnisausweis bei den Ausstiegstechnologien. Ab dem laufenden

Geschäftsjahr­weisen wir für unsere deutschen Braunkohle- und Kernenergie-Aktivitäten kein bereinigtes EBITDA und kein bereinigtes EBIT mehr aus, sondern zeigen die operativen Gewinne und Verluste im neutralen Ergebnis. Um die Vergleichbarkeit mit den Vorjahres­ zahlen zu gewährleisten, haben wir diese entsprechend angepasst. Die geänderte Bericht- erstattung ergibt sich aus der Art und Weise, wie wir die Ausstiegstechnologien steuern. Wir orientieren uns dabei in erster Linie am operativen Mittelzufluss / -abfluss abzüglich der Netto­investitionen. Deshalb stellen wir die wirtschaftliche Entwicklung der Ausstiegstechno- logien künftig anhand eines entsprechend bereinigten Cash Flow dar.

Anpassungen beim Außenumsatz. Darüber hinaus gab es rückwirkende Ausweisänderun- gen, die den Außenumsatz im ersten Quartal 2023 betrafen. Sie werden im Folgenden erläutert:

  • Eine methodische Anpassung haben wir im Zusammenhang mit Entschädigungen für sogenannte Redispatch-Maßnahmen vorgenommen. Dabei handelt es sich um Eingriffe der Netzverantwortlichen in den Betrieb von Erzeugungsanlagen mit dem Ziel, Strom­ leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen. In der veröffentlichten Zwischen- mitteilung über das erste Quartal 2023 sind Kompensationen für Produktionsausfälle, die durch Redispatch-Maßnahmen verursacht wurden, in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Seit dem Halbjahresabschluss 2023 weisen wir sie im Umsatz aus.
  • Im ersten Quartal 2023 ist unsere neue Netzstabilisierungsanlage in Biblis ins wirtschaft- liche Eigentum des Übertragungsnetzbetreibers Amprion übergegangen. Den Veräuße- rungserlös haben wir zunächst im Umsatz erfasst. Inzwischen weisen wir ihn unter den sonstigen betrieblichen Erträgen aus. Auch hier erfolgte die Umstellung im Halbjahres- abschluss 2023.

Umgliederungen in der Kapitalflussrechnung. Bei Bonitätsprüfungen wird den Funds from Operation große Bedeutung beigemessen. Um die Aussagefähigkeit dieser Kennzahl zu verbessern, bereinigen die Ratingagenturen sie um Faktoren, die temporäre Liquiditäts­ schwankungen verursachen, z. B. um geleistete und erhaltene Sicherheitsleistungen bei ­Börsentermingeschäften (Variation Margins). Vor diesem Hintergrund haben wir uns dazu entschieden, in den Funds from Operations keine Variation Margins mehr zu erfassen. Diese werden seit 2024 vollständig unter der Position "Zunahme / Abnahme des Nettoumlauf- vermögens" ausgewiesen, wo wir sie teilweise bereits in der Vergangenheit berücksichtigt haben. Die Vorjahreszahlen passen wir entsprechend an.

Zukunftsbezogene Aussagen. Die vorliegende Zwischenmitteilung enthält Aussagen, die sich auf die künftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar. Wir haben sie auf Basis aller Informationen getroffen, die uns zum Zeit- punkt der Erstellung dieses Dokuments zur Verfügung standen. Dennoch besteht die Mög- lichkeit, dass die tatsächlichen Entwicklungen von den Prognosen abweichen - etwa wenn sich die zugrunde gelegten Annahmen als unzutreffend erweisen oder unvorhergesehene­ Risiken eintreten. Für die Korrektheit zukunftsbezogener Aussagen können wir daher keine Gewähr übernehmen.

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Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Geschäftsentwicklung

Geschäftsentwicklung

Stromerzeugung1

Erneuerbare Energien

Pumpspeicher,

Gas

Braunkohle

Steinkohle

Kernenergie

Gesamt2

Januar - März

Batterien

in GWh

2024

2023

2024

2023

2024

2023

2024

2023

2024

2023

2024

2023

2024

2023

Offshore Wind

3.532

3.312

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

3.532

3.312

Onshore Wind / Solar

8.671

6.821

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

8.671

6.821

Flexible Erzeugung

1.827

1.701

32

32

9.835

10.417

-

-

1.032

1.889

310

305

13.038

14.375

Davon:

Deutschland

591

509

32

32

1.457

1.510

-

-

-

-

-

-

2.082

2.082

Großbritannien

184

144

-

-

6.355

7.238

-

-

-

-

-

-

6.539

7.382

Niederlande

1.052

1.048

-

-

1.456

1.185

-

-

1.032

1.889

310

305

3.850

4.427

Türkei

-

-

-

-

567

484

-

-

-

-

-

-

567

484

Ausstiegstechnologien

-

-

-

-

33

41

8.462

10.839

-

-

-

1.758

8.539

12.671

RWE-Konzern

14.030

11.834

32

32

9.868

10.458

8.462

10.839

1.032

1.889

310

2.063

33.780

37.179

  1. Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5.
  2. Inklusive Produktionsmengen, die nicht den genannten Energieträgern zuzuordnen sind (z. B. Strom aus Müllheizkraftwerken).

Rückläufige Stromproduktion - deutliches Plus bei den erneuerbaren Energien. Im ersten Quartal 2024 hat RWE 33.780 GWh Strom produziert. Davon stammten 42 % aus regene- rativen Quellen, die den Energieträger Kohle (28 %) damit deutlich übertrafen. Verglichen mit dem ersten Quartal 2023 ist unsere Stromproduktion um 9 % gesunken. Stark verringert hat sich die Erzeugung der deutschen Braunkohlekraftwerke, was im Wesentlichen auf unvorteilhafte Marktbedingungen zurückzuführen ist. Aus dem gleichen Grund haben wir in den Niederlanden wesentlich weniger Steinkohle verstromt. Weitere Mengeneinbußen

resultierten aus dem deutschen Kernenergieausstieg. Mit dem Block Emsland hat unser letztes deutsches Kernkraftwerk zum 15. April 2023 den Leistungsbetrieb eingestellt. Bei der Stromerzeugung aus Erdgas zeigte sich ein gemischtes Bild: Mengenrückgängen in Großbritannien und Deutschland standen Zuwächse in den ­Niederlanden und der Türkei gegenüber. Diese Entwicklung ist u. a. auf die länderspezifischen Marktbedingungen zurück- zuführen. Bei unserem Gaskraftwerk im türkischen Denizli erklärt sich die Produktionsstei- gerung dadurch, dass die Anlage 2023 wegen Revisionsarbeiten für längere Zeit stillstand.

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1

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Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Geschäftsentwicklung

Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien

Offshore Wind

Onshore Wind

Solar

Wasser

Biomasse

Gesamt

Januar - März

in GWh

2024

2023

2024

2023

2024

2023

2024

2023

2024

2023

2024

2023

Deutschland

687

615

449

406

10

3

590

508

-

-

1.736

1.532

Großbritannien

2.785

2.639

623

589

-

-

64

60

121

84

3.593

3.372

Niederlande

-

-

324

308

3

3

7

11

1.036

1.032

1.370

1.354

Polen

-

-

441

400

6

1

-

-

-

-

447

401

Frankreich

-

-

115

100

-

-

-

-

-

-

115

100

Spanien

-

-

316

272

54

39

-

-

-

-

370

311

Italien

-

-

329

316

-

-

-

-

-

-

329

316

Schweden

60

58

95

93

-

-

-

-

-

-

155

151

USA

-

-

3.737

3.401

1.962

718

-

-

-

-

5.699

4.119

Australien

-

-

-

-

171

152

-

-

-

-

171

152

Andere Länder

-

-

9

8

36

18

-

-

-

-

45

26

RWE-Konzern

3.532

3.312

6.438

5.893

2.242

934

661

579

1.157

1.116

14.030

11.834

Unsere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien war um 19 % höher als im Vorjahres- quartal. Insbesondere auf dem Gebiet der Photovoltaik konnten wir zulegen. Hauptgrund da- für ist, dass wir zum 1. März 2023 den US-amerikanischen Energiekonzern Con Edison Clean

Energy Businesses­ übernommen haben (siehe Geschäftsbericht 2023, Seite 35). Dadurch haben wir ein ­großes Solarportfolio hinzugewonnen, das 2024 erstmals im gesamten Be- richtszeitraum zur Stromerzeugung des Konzerns beiträgt. Bei der Windkraft verzeichneten wir ein Plus von 8 %, vor allem wegen günstigerer Wetterbedingungen und des fortgesetzten Ausbaus ­unserer Erzeugungskapazitäten.

Strom produzieren wir nicht nur selbst, sondern beziehen ihn auch von Anbietern außer- halb des Konzerns. Diese Bezüge lagen im Berichtszeitraum bei 14.560 GWh (Vorjahr: 6.937 GWh).

8

1

2

3

Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Geschäftsentwicklung

Außenumsatz1

in Mio. €

Offshore Wind

Onshore Wind / Solar

Flexible Erzeugung

Energiehandel

Sonstige, Konsolidierung

Kerngeschäft

Ausstiegstechnologien

Jan - Mrz 2024

385

539

264

5.268

1

6.457

172

Jan - Mrz 2023

492

440

399

7.824

-

9.155

185

+ / -

- 107

99

- 135

- 2.556

1

- 2.698

- 13

Jan - Dez 2023

1.202

2.295

1.280

22.989

-

27.766

800

Außenumsatz: Rückgang um 29 %. Unser Umsatz mit konzernexternen Kunden belief sich auf 6.629 Mio. € (ohne Erdgas- und Stromsteuer). Das ist 29 % weniger als im Vorjahres­ quartal (9.340 Mio. €). Die Erlöse mit unserem Hauptprodukt Strom sind um 30 % auf

5.856 Mio. € und die mit Erdgas um 35 % auf 416 Mio. € gesunken. In beiden Fällen waren Preisrückgänge ausschlaggebend für die Umsatzentwicklung.

Eine Kennzahl, die vor allem bei nachhaltigkeitsorientierten Investoren auf Interesse stößt, ist der Prozentsatz, den die Erlöse aus Kohlestrom und sonstigen Kohleprodukten am ­Konzernumsatz ausmachen. Im ersten Quartal 2024 betrug der Anteil 15 % (Vorjahr: 22 %).

RWE-Konzern

Davon:

Stromerlöse

Gaserlöse

6.629

5.856

416

9.340

8.343

639

- 2.711

- 2.487

- 223

28.566

25.082

1.750

Bereinigtes EBITDA1

in Mio. €

Offshore Wind

Onshore Wind / Solar

Jan - Mrz 2024

548

341

Jan - Mrz 2023

473

247

+ / -

75

94

Jan - Dez 2023

1.664

1.248

1 Ohne Erdgas- und Stromsteuer. Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Flexible Erzeugung

Energiehandel

Sonstige, Konsolidierung

552

251

17

1.181

289

122

- 629

- 38

- 105

3.217

1.578

42

Innenumsatz1

in Mio. €

Jan - Mrz 2024

Jan - Mrz 2023

+ / -

Jan - Dez 2023

Kerngeschäft

1.709

2.312

- 603

7.749

Offshore Wind

Onshore Wind / Solar

Flexible Erzeugung

Energiehandel

Sonstige, Konsolidierung

Kerngeschäft

Ausstiegstechnologien

333

375

2.565

2.524

- 5.732

65

1.289

189

191

3.476

2.115

- 5.879

92

1.786

144

184

- 911

409

147

- 27

- 497

1.201

984

10.423

8.532

- 18.938

2.202

4.464

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Bereinigtes EBITDA mit 1,7 Mrd. € deutlich unter dem hohen Vorjahresniveau. Im ersten Quartal 2024 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 1.709 Mio. €. Wie auf Seite 6 dargelegt, bezieht sich die Zahl ausschließlich auf das Kerngeschäft, da wir für die Ausstiegstechnologien Braunkohle und Kernenergie kein bereinigtes EBITDA mehr ausweisen. Gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich das Ergebnis um 26 % verringert. Zuzuordnen ist das in erster Linie dem Segment Flexible Erzeugung: Hier blieben die Margen aus Stromterminverkäufen und die Erträge aus

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

9

1

2

3

Lagebericht

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Finanzkalender 2024 / 2025

Geschäftsentwicklung

der kurzfristigen Optimierung unseres Kraftwerkseinsatzes weit hinter dem hohen Vor­ jahresniveau zurück. Stark verringert hat sich auch das Ergebnis der Position Sonstige, Konsolidierung, das im Vorjahresquartal durch einen Bundeszuschuss für den deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion (RWE-Anteil: 25,1 %) geprägt war. Positive Effekte ergaben sich aus der Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks sowie aus verbesserten Windverhältnissen. Außerdem trug die zum 1. März 2023 erworbene US-Gesellschaft Con Edison Clean Energy Businesses erstmals im gesamten Berichtszeitraum zum Ergebnis bei.

Ausstiegstechnologien: Wie auf Seite 6 dargelegt, steuern wir unsere deutschen Braun­ kohle- und Kernenergie-Aktivitäten mit einem bereinigten Cash Flow. Dieser ergibt sich, wenn man von den operativen Mittelzuflüssen die Nettoinvestitionen abzieht. Im ersten Quartal 2024 haben wir mit den Ausstiegstechnologien einen bereinigten Cash Flow von 232 Mio. € ­erzielt, gegenüber 391 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund für diese Ent- wicklung war, dass das zum 15. April 2023 abgeschaltete Kernkraftwerk Emsland nicht mehr zur Stromerzeugung beitragen konnte.

In den einzelnen Segmenten zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung:

Offshore Wind: Hier erwirtschafteten wir ein bereinigtes EBITDA von 548 Mio. €. Gegen-

über 2023 konnten wir damit um 75 Mio. € zulegen. Ausschlaggebend dafür waren höhere

Produktionsmengen aufgrund der verbesserten Windbedingungen.

Onshore Wind / Solar: Das bereinigte EBITDA des Segments ist um 94 Mio. € auf

341 Mio. € gestiegen, u. a. wegen der Einbeziehung von Con Edison Clean Energy Businesses

mit vollen drei Monaten sowie der Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks. Positiv wirkte

auch, dass wir in Großbritannien aufgrund frühzeitiger Terminverkäufe höhere Strompreise

Bereinigtes EBIT1

in Mio. €

Offshore Wind

Onshore Wind / Solar

Flexible Erzeugung

Energiehandel

Sonstige, Konsolidierung

Kerngeschäft

Jan - Mrz 2024

386

155

418

245

16

1.220

Jan - Mrz 2023

326

99

1.032

278

123

1.858

+ / -

60

56

- 614

- 33

- 107

- 638

Jan - Dez 2023

1.010

535

2.695

1.520

42

5.802

realisieren konnten.

Flexible Erzeugung: Das bereinigte EBITDA hat sich hier um 629 Mio. € auf 552 Mio. €

verringert. Die Margen aus Stromterminverkäufen und die Erträge aus der kurzfristigen

Optimierung des Kraftwerkseinsatzes reichten nicht an das hohe Niveau von 2023

heran. Außerdem waren im vergangenen Jahr Gewinne aus der Veräußerung ehemaliger

Betriebsgrundstücke angefallen.

Energiehandel: Das bereinigte EBITDA des Segments blieb zwar mit 251 Mio. € um

38 Mio. € hinter dem Vorjahreswert zurück, lag damit aber erneut auf hohem Niveau.

Basis dafür war eine gute Performance im Eigenhandel. An unserer Prognose für das Ge-

samtjahr 2024, die ein EBITDA zwischen 100 und 500 Mio. € vorsieht, halten wir trotz

des starken ersten Quartals fest. Damit berücksichtigen wir die möglichen unterjährigen

Schwankungen der Handelsergebnisse.

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Bereinigtes EBIT auf 1,2 Mrd. € gesunken. Unser bereinigtes EBIT lag bei 1.220 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahreswert (1.858 Mio. €). Vom bereinigten EBITDA unterschei- det es sich durch die betrieblichen Abschreibungen, die sich im Berichtszeitraum auf

489 Mio. € beliefen (Vorjahr: 454 Mio. €).

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RWE AG published this content on 15 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 15 May 2024 05:03:06 UTC.