Deutschland wollte die Kohlekraftwerke auslaufen lassen, um die Treibhausgasemissionen zu senken, hat aber seine Pläne geändert, nachdem Russlands Einmarsch in der Ukraine eine Energiekrise in Europa ausgelöst hat.

Die folgende Liste zeigt, was die Betreiber unternehmen, um stillgelegte Kraftwerksblöcke wieder in Betrieb zu nehmen oder andere über die Schließungsfristen hinaus offen zu halten, um die Energieknappheit zu bekämpfen.

Sie wird mit Berichten über Fortschritte oder Verzögerungen aktualisiert.

* Der deutsche Energieversorger Steag hat die Steinkohlekraftwerke Bexbach und Weiher zum 28. bzw. 31. Oktober wieder ans Netz gebracht und hält zwei weitere Kraftwerke offen, die andernfalls Ende Oktober stillgelegt worden wären - insgesamt ein Zuwachs von 2,5 Gigawatt (GW).

* Uniper wird auch sein 345 Megawatt (MW) Steinkohlekraftwerk Scholven C am Netz lassen.

* Im Braunkohlesektor hat RWE im Oktober drei Kohlekraftwerksblöcke, Neurath C, Niederaußem E und F, mit einer Gesamtkapazität von knapp 900 MW wieder in Betrieb genommen.

Die RWE-Blöcke Neurath D und E mit einer Gesamtleistung von 1,2 GW dürfen über Ende 2022 hinaus am Netz bleiben. Dies ist Teil einer Vereinbarung, in der sich RWE verpflichtet, bis 2030 vollständig aus der Kohleverstromung auszusteigen.

* Der ostdeutsche Stromerzeuger Leag, der sich im Besitz des tschechischen Investors EPH und PPF Investments befindet, hat im Oktober den Block Jaenschwalde E mit 500 MW wieder in Betrieb genommen und wird Mitte November den Block F mit 500 MW ans Netz bringen, teilte der Braunkohle-Industrieverband Debriv am Mittwoch in einem Newsletter mit.

Frühere Zugänge von Steinkohlekraftwerken:

* Uniper hielt Heyden 4 mit 875 MW offen, anstatt es im August stillzulegen, während EPH beschloss, das 690-MW-Kraftwerk Mehrum wieder ans Netz zu bringen, das im vergangenen Dezember geschlossen worden war und im September endgültig abgeschaltet werden sollte.