RTL S A : Chef - Gespräche rund um möglichen Verkauf von M6 im Anfangsstadium
Am 12. März 2021 um 09:30 Uhr
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Berlin (Reuters) - Der europäische Fernsehkonzern RTL hat keinen konkreten Zeitplan für einen potenziellen Verkauf seiner französischen TV-Tochter M6.
"Es gibt eine Reihe von Optionen", sagte RTL-Chef Thomas Rabe am Freitag bei der Vorlage der Jahreszahlen für 2020. "Das ist noch in einem frühen Stadium." Es gebe keinen bestimmten Zeitplan. Dies werde auf Ebene der Konzernspitze diskutiert - und zwar vor dem Hintergrund der RTL-Strategie, die europäischen Medienmärkte und hier vor allem die Fernsehbranche zu konsolidieren. Dies gelte besonders für Frankreich. Zu Interessenten oder der Frage, ob RTL exklusive Gespräche mit Bietern plane, äußerte sich Rabe nicht.
Der 48-Prozent-Anteil an M6 hat - nach dem Schlusskurs der Aktie vom Donnerstag - einen Marktwert von rund 1,1 Milliarden Euro. Interesse bekundet haben Insidern zufolge bereits der französische Medienkonzern Vivendi, der Mischkonzern Bouygues, der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky und der französische Telekomunternehmer Xavier Niel. Auch Italiens Medienhaus Mediaset schaue sich M6 genau an, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person.
Die RTL Group S.A. ist der größte Fernsehkonzern Europas. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche verteilt:
- Betrieb von Fernsehsendern und Radiostationen (65,8%): Mehrheits- und Mehrheitsbeteiligungen an 56 TV-Sendern (darunter RTL Television, Super RTL, M6, Five, VOX, Antena 3 usw.) und in 36 Radiostationen (einschließlich RTL, 1. französisches Radio, RTL 2, Fun Radio usw.);
- Produktion und Vertrieb von Fernsehprogrammen (29,7%): Spiele, Seifenopern, Sportveranstaltungen usw. Darüber hinaus entwickelt die Gruppe eine Marketing-Aktivität für audiovisuelle Rechte;
- Sonstiges (4,5%): insbesondere die Nutzung der Websites von Fernseh- und Radiosendern.
Der Umsatz verteilt sich auf die Einkommensquellen Verkauf von Werberaum (51,5%), Verkauf von Fernsehrechten (40,4%) und sonstige (8,1%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (36,1%), Frankreich (18,9%), Vereinigte Staaten (13,9%), Niederlande (8,7%), Vereinigtes Königreich (4,4%), Belgien (1%) und sonstige (17%).