Basel (awp) - Die Geschäfte von Roche haben im vergangenen Jahr floriert. Dabei stossen vor allem die neuen Medikamente auf grosse Nachfrage. Und das soll auch 2020 so weitergehen.

Insgesamt stieg der Umsatz von Roche im Gesamtjahr um 8 Prozent auf 61,5 Milliarden Franken. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) betrug das Plus 9 Prozent und erfüllte damit die zuletzt im Oktober angehobene Prognose des Managements für das Gesamtjahr.

Betriebsgewinn steigt überdurchschnittlich

Gar stärker als der Umsatz legte der operative Kerngewinn zu. Er verbesserte sich um 10 Prozent auf 22,5 Milliarden Franken. Den Konzerngewinn nach IFRS weist Roche mit 14,1 Milliarden aus, was einer Zunahme von 30 Prozent entspricht. Die sei dem starken operativen Ergebnis und tieferen Wertminderungen auf immateriellem Anlagevermögen gegenüber dem Jahr 2018 geschuldet, schrieb Roche am Donnerstag in einer Mitteilung.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Roche die durchschnittlichen Analysten-Erwartungen (AWP-Konsens) in etwa getroffen.

Neue Produkte sind gefragt

Besondere Freude bereitet den Roche-Verantwortlichen vor allem die grössere Pharmasparte. Sie steigerte den Umsatz um 10 Prozent auf 48,5 Milliarden Franken zu. Wachstumstreiber waren dabei vor allem die neueren Produkte wie das MS-Mittel Ocrevus, das Immun-Therapeutikum Tecentriq oder auch Hemlibra zur Behandlung der Bluterkrankheit. Sie alle erreichten 2019 Umsätze von teilweise deutlich über einer Milliarde und gehören damit zu den sogenannten Blockbustern.

Derweil steigt der Druck durch Nachahmerprodukte auf die langjährigen und etablierten Blockbuster MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin weiter an. So brach der Umsatz mit Rituxan/Mabthera in Europa um einen Drittel und in Japan gar um 44 Prozent ein. Auch der Blockbuster Herceptin, der ein Bestandteil der sogenannten HER2-Franchise ist, hat den Einfluss der Biosimilars in Europa zu spüren bekommen, wie der Umsatzrückgang um 43 Prozent in der Region zeigt. Für Herceptin und Mabthera/Rituxan dürfte damit in Europa aber der Tiefpunkt erreicht sein, erklärte Roche-Chef Severin Schwan.

Insgesamt generierten die neuen Produkte Zusatzverkäufe von 5,4 Milliarden Franken und konnten damit die Auswirkungen von Biosimilars auf die etablierten Medikamente mehr als ausgleichen. Und dies dürfte auch im laufenden Jahr so bleiben, gab sich Schwan optimistisch, auch wenn der Konzern für 2020 einen insgesamt noch höheren Wettbewerbsdruck durch Biosimilars erwartet.

Die kleinere der beiden Sparten, das Diagnostics-Geschäft, setzte 2019 annähernd 13 Milliarden um, ein Plus von 1 Prozent (+3% kWk) gegenüber dem Vorjahreswert.

Weiteres Wachstum erwartet

Für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2020 peilt das Management ein Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Beim Kerngewinn je Titel wird eine Zunahme auf dem gleichen Niveau erwartet - beide Zielgrössen gelten jeweils zu konstanten Wechselkursen. Aufgrund des Fortschritts bei der Erneuerung des Produktportfolios sei Roche zudem sehr gut positioniert, um auch in Zukunft zu wachsen, zeigte sich Konzernchef Schwan optimistisch.

Den Aktionären schlägt Roche für 2019 eine Dividende von 9,00 Franken vor, nach 8,70 Franken im Vorjahr. Und auch 2020 soll die Ausschüttung weiter gesteigert werden, so die Ambition.

hr/gab