Von Rhiannon Hoyle

SYDNEY (Dow Jones)--Der russische Aluminiumhersteller Rusal und sein britisch-australischer Wettbewerber Rio Tinto streiten sich über die Implikationen westlicher Sanktionen bei einem Gemeinschaftsunternehmen.

Wie die United Co. Rusal mitteilte, ist der Konzern nicht damit einverstanden, dass die Rio Tinto plc die vollständige Kontrolle über die Queensland Alumina Ltd. (QAL) übernimmt, einen der größten Aluminiumoxidraffinerien Australiens. An der Queensland Alumina Ltd ist Rusal mit 20 Prozent beteiligt. Die Gespräche mit dem Partner Rio Tinto über das Management des Betriebs würden fortgesetzt.

Rio Tinto, das zweitgrößte Bergbauunternehmen der Welt nach Marktwert, hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass es nach den Sanktionen der australischen Regierung, die darauf abzielen, Russlands riesige Aluminiumindustrie zu blockieren, "100 Prozent der Kapazität und Leitung" der QAL-Raffinerie übernommen habe.

Australien hat die Ausfuhr von Aluminiumoxid (Tonerde), das zur Herstellung von Aluminium verwendet wird, nach Russland oder zugunsten Russlands verboten. Außerdem hat es Sanktionen gegen den Oligarchen Oleg Deripaska verhängt, dem ein großer Anteil an Rusals größtem Aktionär gehört.

"Rusal widerspricht der Auffassung, dass der Betrieb seiner Tochtergesellschaft Alumina & Bauxite Company Ltd. (ABC) derzeit nicht mit den Sanktionen der australischen Regierung vereinbar ist und widerspricht der Entscheidung des QAL-Managements, dass 'Step-in-Vereinbarungen' gemäß der Joint-Venture-Bedingungen ausgelöst wurden oder notwendig sind", teilte der russische Konzern mit.

Rusal halte an seiner Investition in die Raffinerie fest, und die Gespräche mit QAL und Rio Tinto über die Absicht der australischen Sanktionen würden fortgesetzt.

"Rusal geht davon aus, dass die Gespräche mit QAL und Rio Tinto erfolgreich abgeschlossen werden und ABC seine Beteiligung am Betrieb der Gladstone-Raffinerie wieder aufnimmt", hieß es.

Ein Sprecher von Rio Tinto lehnte am Montag eine Stellungnahme ab. Rio Tinto hatte zuvor mitgeteilt, der Konzern wolle sicherstellen, dass die Raffinerie, ein großer Arbeitgeber in der Region Gladstone im australischen Bundesstaat Queensland, weiterhin sicher betrieben werden kann. Die Raffinerie produzierte im vergangenen Jahr 3,7 Millionen Tonnen Aluminiumoxid.

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April 11, 2022 02:31 ET (06:31 GMT)