Eine gemeinsame Untersuchung habe ergeben, dass Ghosn ohne jegliche Absprache mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern, Nissan-Chef Hiroto Saikawa und Mitsubishi-Chef Osamu Masuko, 7,8 Millionen Euro von dem niederländischen Joint-Venture bekommen habe, teilten Nissan und Mitsubishi am Freitag mit.

Ghosn - einst die treibende Kraft hinter dem Auto-Bündnis von Renault, Nissan und Mitsubishi - sitzt seit dem 19. November in Japan in Untersuchungshaft. Der 64-Jährige soll seine Einkünfte zu niedrig angegeben haben. Zudem warfen die Strafverfolger Ghosn auch schweren Vertrauensbruch vor. Einen Antrag auf Freilassung gegen Kaution lehnte ein Gericht am Dienstag ab. Der Staatsanwaltschaft zufolge drohen Ghosn bis zu 15 Jahre Haft. Er selbst sagt, er sei "unrechtmäßig angeklagt".

Einst wurde Ghosn dafür gefeiert, dass er Nissan vor der Pleite gerettet hat. Seit er festgenommen wurde, wankt die Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Inzwischen sucht auch Renault einen Nachfolger für Ghosn an der Konzernspitze, nachdem die Regierung in Paris, der größte Anteilseigner bei Renault, bislang an dem Manager festgehalten hatte.