Drogenbeauftragte: Werbeverbot für Tabakprodukte nicht aufschieben
Am 20. Mai 2016 um 05:46 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) macht Druck bei der Einführung eines Werbeverbotes für Tabakprodukte. Vor Inkrafttreten schärferer Regeln für das Drucken von Schockbildern auf Zigarettenschachteln forderte Mortler, das geplante Werbeverbot nicht aufzuschieben. "Wenn ich alleine hätte entscheiden können, wäre das Werbeverbot spätestens 2018 gekommen. Dass es jetzt 2020 geworden ist, war schon ein Kompromiss", sagte die CSU-Politikerin der Passauer Neuen Presse" (Freitag).
"Ich kämpfe dafür, dass er nicht wieder aufgeschnürt wird. Das Inkrafttreten darf nicht weiter aufgeschoben werden." Dass um das ab 2020 geplante Werbeverbot für Tabakprodukte noch immer gerungen wird und die Tabakindustrie Einfluss auf Bundestagsabgeordnete zu nehmen versucht, stößt bei Mortler auf Kritik.
Mortler äußerte sich überzeugt davon, dass Gruselfotos auf Tabakprodukten die gewünschte Wirkung zeigen. "Wir wollen mit diesen Schockbildern besonders Kinder und Jugendliche davor bewahren, dass sie mit dem Rauchen beginnen", sagte Mortler der Zeitung. Es gehe nicht allein um die Bilder, sondern vor allem um die Emotionen, die durch sie geweckt würden. Erfahrungen etwa aus Australien würden zeigen, dass die Abbildungen ihre Wirkung nicht verfehlen.
Vor Inkrafttreten schärferer Regeln für Schockbilder auf Zigarettenschachteln hatte deutsche Hersteller eine Benachteiligung gegenüber Konkurrenten - vor allem aus Osteuropa - beklagt. Die EU-Richtlinie muss bis zu diesem Freitag in nationales Recht umgesetzt werden. Ab dann müssen neue Verpackungen von Zigaretten oder Tabak zu zwei Dritteln mit Schockbildern und Warnhinweisen versehen werden./cn/DP/zb
Philip Morris International, Inc. ist einer der weltweit größten Hersteller von Zigaretten und Tabakprodukten.
2023 setzte die Unternehmensgruppe 612,9 Milliarden Zigaretten (Marken Marlboro, Parliament, Chesterfield, L&M, Bond Street, Philip Morris, Next, Lark, Sampoerna A, Dji Sam Soe usw.) und 125,3 Milliarden Wärmetabak (Marken IQOS, HEETS, Marlboro Dimensions, Marlboro HeatSticks, Parliament HeatSticks und Fiit and Miix) ab.
Ende 2023 verfügte Philip Morris International, Inc. über mehr als 50 Produktionsstandorte auf der ganzen Welt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz (ausgenommen Streichhölzer sowie Wellness- und Gesundheitsprodukte) wie folgt: Nord- und Südamerika (6%), Europa (42%), Süd- und Südostasien / GUS / Mittlerer Osten / Afrika (32,8%), Ostasien und Australien (19,2%).