Als direkter Konkurrent von Paychex hat sich Paycom als Spezialist für Human-Resources-Management-Software etabliert. In jüngster Zeit wurde das Unternehmen für die Verlangsamung seines einst beeindruckenden Wachstums hart vom Markt bestraft.

Übertreibt der Markt vielleicht? Die Bewertung von Paycom ist auf ein Niveau von lediglich dem 12-fachen des operativen Gewinns vor Abschreibungen, oder EBITDA, gefallen, verglichen mit einem Zehnjahresdurchschnitt von dem 59-fachen.

Ähnlich enttäuschend sieht es bei der Bewertung basierend auf dem Umsatzmultiplikator aus, der aktuell bei einem 4,5-fachen der Verkäufe liegt, im Gegensatz zu einem Zehnjahresdurchschnitt von dem 15-fachen.

Trotz einer außergewöhnlichen Wachstumsgeschichte – im Durchschnitt stiegen die Verkäufe seit 2014 jährlich um 31% und der Gewinn pro Aktie um 57% pro Jahr – ist das in Oklahoma ansässige Unternehmen vom Status einer "Star"-Firma zu einem Außenseiter geworden.

Ursächlich für diesen Rückschlag scheint ein fehlgeschlagener Produktlaunch zu sein – der allerdings korrigiert wird –, welcher den plötzlichen Umsatzrückgang erklären könnte; möglicherweise spielt auch die bisweilen schroffe Persönlichkeit des charismatischen Gründers und CEO Chad Richison eine Rolle.

Der ehemalige Wrestler ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Interessanterweise hielt es sein ehemaliger Stellvertreter als Co-CEO nur drei Monate aus, bevor er entlassen wurde.

Für Richison stellt der Börsenabsturz von Paycom einen schweren Schlag dar. Er hatte ein Paket von 1,6 Millionen Optionen erhalten, die Hälfte davon mit einem Ausübungspreis von 1.000 Dollar pro Aktie, die andere Hälfte mit einem Ausübungspreis von 1.750 Dollar pro Aktie.

Gestern Abend schloss die Aktie bei 145 Dollar.