Wien (Reuters) - Der Unfall in der Raffinerie Schwechat wird sich auf das Ergebnis des Wiener Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV im dritten Quartal auswirken.

Die Zahlungen aus der Betriebsunterbrechungsversicherung würden erst zu einem späteren Zeitpunkt erwartet, teilte OMV am Montag mit. Früheren Angaben zufolge schätzt der Konzern die Kosten auf rund 200 Millionen Euro. In der Raffinerie Schwechat war es während einer Wartung zu einem Unfall gekommen, der die Anlage massiv beschädigte. Nach einer monatelangen Reparatur wurde die Raffinerie am Freitag wieder hochgefahren. Das alternative Versorgungssystem, dass während der Reparatur im Einsatz war, werde als alternative Bezugsquelle aufrechterhalten.

Im dritten Quartal kletterte OMV zufolge die Raffineriemarge auf 14,38 Dollar je Barrel nach 4,21 Dollar im Vorjahresquartal. Der Auslastungsgrad der Raffinerien habe sich jedoch infolge der stillgestandenen Raffinerie Schwechat auf 44 Prozent von 91 Prozent mehr als halbiert. Die verkauften Kraftstoffmengen seien auf 3,69 Millionen Tonnen nach 4,66 Millionen Tonnen gesunken.

Die Gesamtproduktion ist laut OMV im dritten Quartal auf 381.000 Barrel pro Tag zurückgegangen nach 470.000 Barrel im Jahr davor. Der durchschnittlich realisierte Ölpreis sei auf 98,7 Dollar je Barrel von 69,6 Dollar geklettert. Beim Erdgas war der Sprung noch deutlicher: Dieser habe sich auf 82,4 Euro je Megawattstunden von 15,7 Euro mehr als verfünffacht. Im Chemiebereich seien die Ethylen-Referenzmarge sowie die Propylen-Referenzmarge deutlich gestiegen, während die Polyethylen- sowie die Polypropylen-Referenzmarge sanken.

Die Ergebnisse für das dritte Quartal will der Konzern am 28. Oktober veröffentlichen.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)