--Personalkosten sollen um bis zu 15 Prozent sinken

--Unternehmen nennt unsichere Markterholung als Grund

--Aktie im Minus nach schwachen Zahlen

Von Steve Goldstein und Dominic Chopping

LONDON/STOCKHOLM (Dow Jones)--Nokia will nach einem massiven Gewinneinbruch im zurückliegenden Quartal konzernweit bis zu 14.000 Stellen abbauen. Der finnische Telekom-Ausrüster erklärte, die Belegschaft solle bis Ende 2026 von derzeit 86.000 auf 72.000 bis 77.000 Mitarbeiter reduziert werden. Damit will Nokia die Kosten um 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro drücken, das entspricht bis zu 15 Prozent des Personalaufwandes. Ziel sei es, bis 2026 eine operative Marge von wenigstens 14 Prozent zu schaffen.

"Wir glauben mittel- bis langfristig weiter an die Attraktivität unserer Märkte. Die Revolutionen des Cloud Computing und der künstlichen Intelligenz werden ohne erhebliche Investitionen in Netze mit erheblich verbesserten Fähigkeiten nicht zustande kommen", sagte CEO Pekka Lundmark. "Angesichts des ungewissen Zeitpunkts der Markterholung ergreifen wir jetzt jedoch entscheidende Maßnahmen auf drei Ebenen: strategisch, operativ und im Hinblick auf die Kosten."

Wo die Stellen abgebaut werden sollen, teilte Nokia nicht mit. Es werde "schnell gehandelt" in den Bereichen Mobilfunknetze, Cloud und Netzservice sowie in der Verwaltung, hieß es aber.

Nokia meldete für das dritte Quartal einen Rückgang des Gewinns um 69 Prozent auf 133 Millionen Euro oder 2 Cent pro Aktie. Die Einnahmen sanken um 20 Prozent auf 4,98 Milliarden Euro. Von Visible Alpha befragte Analysten hatten einen Gewinn von 395 Millionen Euro bei einem Umsatz von 5,66 Milliarden Euro erwartet. Eine gewisse Abschwächung des 5G-Ausbaus in Indien führte zuletzt dazu, dass der Abschwung in Nordamerika nicht länger ausgeglichen werden konnte.

Die Analysten von Citi erklärten, nachdem Ericsson bereits schwache Zahlen vorgelegt habe, sei die Entwicklung bei Nokia an sich nicht überraschend gekommen, wohl aber im Hinblick das Ausmaß der Abweichung von den Erwartungen. Die Nokia-Aktie notierte im frühen Handel in Helsinki mit knapp 2 Prozent im Minus. Für 2023 rechnet der finnische Telekomausrüster nun damit, dass nur das untere Ende der Umsatzprognose erreicht wird. Die vergleichbare operative Marge soll aber die Mitte der Zielspanne erreichen.

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DJG/rio/cbr

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October 19, 2023 04:25 ET (08:25 GMT)