Brüssel (Reuters) - Das Bezahl-Modell des Facebook- und Instagram-Mutterkonzerns Meta verstößt nach vorläufigen Untersuchungen der EU-Kommission gegen EU-Wettbewerbsregeln.

Das Modell gebe Nutzern nicht ausreichende Optionen, die Dienste ohne die Preisgabe zahlreicher Daten für personalisierte Werbung zu nutzen, erklärte die Brüsseler Behörde am Montag. Meta verlangt von Verbrauchern Gebühren, wenn sie Facebook oder Instagram ohne Werbung nutzen wollen. Zahlten sie diese nicht, müssten sie für eine kostenfreie Nutzung personalisierte Werbung akzeptieren, kritisierte die EU-Kommission. Dies stehe nach einer ersten Einschätzung nicht in Einklang mit den neuen Regeln des Digital Markets Act (DMA). "Wir wollen den EU-Bürgern ermöglichen, mehr Macht zur Kontrolle über ihre Daten zu erlangen", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Meta muss nun auf die Vorwürfe der EU-Kommission reagieren. Die EU-Kommission muss ihre Untersuchung gegen Meta binnen zwölf Monaten nach der Eröffnung am 25. März 2024 zu einem Ende bringen. Bleibt die Behörde bei ihrer aktuellen Auffassung, kann sie einen formellen Verstoß gegen den DMA feststellen. Theoretisch kann sie dann unter anderem eine Strafe in Höhe von zehn Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens verhängen. Die Brüsseler Wettbewerbshüter gehen mit dem DMA, mit dem sie die Markt-Macht der Tech-Gigaten eingrenzen wollen, unter anderem auch gegen Apple vor.

(Bericht von Foo Yun Chee, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)