LONDON (awp international) - Britische Wettbewerbshüter müssen ihre Entscheidung gegen den Kauf der Clip-Plattform Giphy durch den Facebook-Konzern Meta noch einmal prüfen. Ein Gericht kam auf Antrag von Meta zu dem Schluss, dass die Wettbewerbsbehörde CMA Verfahrensfehler gemacht hat. In anderen Punkten wurde die Berufung von Meta abgewiesen. Die CMA will nun bis Mitte Oktober einen neuen Bericht vorlegen, wie aus am Montag veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Die Kartellbehörde hatte Meta im November angewiesen, Giphy wieder zu verkaufen.

Unter anderem sah die CMA die Gefahr, dass Meta es für Rivalen von Facebook und Instagram schwieriger machen könnte, die animierten Bilder von Giphy einzubinden. So könne der Konzern verlangen, dass Giphy-Kunden wie Tiktok, Twitter oder Snapchat für den Zugang zu den Gifs mehr Kundendaten mit ihm teilen. Giphy sei bis zur Übernahme auch ein Wettbewerber für den Facebook-Konzern im Online-Werbemarkt gewesen, betonte die CMA (Competition and Markets Authority) damals. Der Zusammenschluss schwäche den Wettbewerb zwischen Online-Diensten in Grossbritannien, stellte sie fest. Ein Verkauf sei der einzige Weg, die Bedenken auszuräumen.

Meta hatte Giphy im Mai 2020 in den Fotodienst Instagram einverleibt. Der Kaufpreis soll mehr als 300 Millionen Dollar betragen haben./so/DP/he