AKTIEN IM FOKUS: Corona-Gewinner aus der Gesundheitsbranche weiter unter Druck
Am 13. Januar 2022 um 13:09 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger machen um die bisherigen Corona-Profiteure aus dem Gesundheitssektor weiter einen Bogen. Die Papiere der Hersteller von Diagnostikspezialisten wie Qiagen und Siemens Healthineers, des Laborzulieferers Sartorius und des Pharmakonzerns Merck KGaA verloren am Donnerstag bis zu 2,1 Prozent an Wert. Sie versammelten sich damit unter den größten Dax-Verlierern.
Im MDax verloren die Papiere Gerresheimer ein Prozent an Wert. Das Unternehmen stellt unter anderem Impfstofffläschchen aus Glas her. Im SDax büßten die Titel von Stratec, einem Hersteller von Analysesystemen für die In-Vitro-Diagnostik, 2,3 Prozent ein.
Ein Händler verwies auf die Erwartungen, dass aus der Pandemie in diesem Jahr eine Endemie werden könnte. Wie die LBBW zuletzt schrieb, sei diese Erwartung die positive Seite der rasend schnellen Verbreitung der Omikron-Variante. Diese gilt zwar als besonders ansteckend, aber wohl etwas milder im Krankheitsverlauf.
Etwas besser schlugen sich am Donnerstag die Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) mit einem Abschlag von 0,3 Prozent beziehungsweise einem Kursgewinn von 0,3 Prozent. Vor allem wegen der Dialysetochter FMC und einer erhöhten Sterblichkeit ihrer Patienten galten beiden Aktien in der Pandemie bislang eher als Verlierer.
Am Vortag hatte der Medizintechnik-Konzern Philips mit einem schwachen Schlussquartal keine guten Nachrichten parat gehabt. Dessen Papiere konnten sich am Donnerstag aber um zuletzt 1,5 Prozent von ihrem Vortagseinbruch auf das tiefste Niveau seit dem Corona-Crash im März 2020 erholen. Dem Konzern machen Materialprobleme bei bestimmten Beatmungsgeräten zu schaffen, die viel Geld verschlingen./tih/edh/mis
Merck KGaA ist einer der weltweit größten Pharma- und Chemiekonzerne. Der Umsatz ist auf folgende Produktfamilien verteilt:
- Lösungen und Produkte für die wissenschaftliche und biotechnologische Forschung (44,2%);
- Pharmaprodukte (38,4%): verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Diabetes, Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, Entzündungskrankheiten usw.;
- Performance-Materialien für die Elektronikindustrie (17,4%): Halbleitermaterialien, Flüssigkristalle, Pigmente und Additive, organische Materialien auf Kohlenstoffbasis, usw.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (4,8%), Europa (24%), China (12,9%), Asien / Pazifik (20,1%), USA (26,8%), Nordamerika (1,6%), Lateinamerika (6,3%), Mittlerer Osten und Afrika (3,5%).