FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger müssen sich nach Ansicht von Merck Finck auf ein schwieriges Jahr einstellen. Moderates Wachstum, gepaart mit politischen Unsicherheiten und Zentralbanken, die dem Markt Geld entziehen, sind die Rahmenbedingungen für 2019, wie Investment-Chef Daniel Kerbach beim globalen Investmentausblick der Privatbank am Mittwoch in Frankfurt betonte.

Immerhin droht der Weltkonjunktur kein Absturz. Das globale Wachstum dürfte sich 2019 auf 3,0 bis 3,5 Prozent abschwächen, merkte Chefstratege Robert Greil an. Dabei werde die US-Wirtschaft einmal mehr die Nase vorne haben. Mit 2,3 Prozent dürfte sie den Euroraum, der gerade einmal um 1,6 Prozent expandiere, hinter sich lassen.

Für die Aktienmärkte bedeutet dies nach Ansicht Greils eine volatile Seitwärtsbewegung, die sorgfältige Aktienauswahl erfordert. Merck Finck setzt daher auf "wetterfeste Portfolios" mit Substanz-Aktien aus nichtzyklischen Sektoren wie der Pharma- und der Versorgerbranche. Im Anleihebereich bevorzugen die Münchener kurzlaufende US-Staatspapiere und europäische Kurzläufer von ausgewählten Unternehmen, dazu forderungsbesicherte Papiere aus Europa mit kurzer Laufzeit.

Böse Überraschungen von den Zentralbanken hält Kerbach für unwahrscheinlich. Angesichts von hoher Verschuldung und abflauender Konjunktur werde es die US-Notenbank bei ein bis zwei weiteren Leitzinsanhebungen in diesem Jahr belassen. Einfach werde es damit aber nicht, denn die Zeiten des Gelddruckens seien vorbei und die "Entwöhnungsphase der Geldflutung" werde hart.

Ein Comeback könnten indes die Schwellenländer und besonders China erleben. Attraktives Wachstum und die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der chinesischen Regierung sprächen für die Anlageregion, so Kerbach./mf/ajx/fba