Kraft Heinz : Unilever gibt Wetter die Schuld für langsameres Umsatzwachstum
Am 19. Oktober 2017 um 10:13 Uhr
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London (Reuters) - Unilever hat im dritten Quartal weniger Umsatz erwirtschaftet als erwartet und vor allem das Wetter dafür verantwortlich gemacht.
In den USA seien es die jüngsten Stürme gewesen und in Europa habe schlechtes Wetter den Speiseeis-Absatz einbrechen lassen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Umsatzplus lag bei 2,6 Prozent; Analysten hatten Unilever im dritten Vierteljahr ein Wachstum von 3,9 Prozent zugetraut. Im ersten Halbjahr waren die Erlöse um drei Prozent gestiegen.
Analysten konnten die Begründung nicht ganz nachvollziehen. Naturkatastrophen hätten zweifellos eine Rolle gespielt, sagten die Experten von RBC Capital Markets. "Fakt ist aber auch, dass das Ergebnis von Unilever im dritten Quartal in allen Regionen unter den Erwartungen lag." Besonders enttäuschend sei mit 1,8 Prozent das Umsatzwachstum bei Körperpflegeprodukten.
Ohne das zum Verkauf stehende Margarine- und Brotaufstrich-Geschäft sei der Umsatz um 2,8 Prozent gestiegen, teilte das Unternehmen mit, zu dessen Marken Ben & Jerry's-Eis sowie Dove-Seifen gehören. Höhere Preise hätten mit 2,6 Prozentpunkten zum Umsatzwachstum beigetragen, ein höherer Absatz mit 0,2 Punkten. An seiner Prognose für ein Umsatzplus von drei bis fünf Prozent im Gesamtjahr hielt Unilever fest.
Die Kraft Heinz Company ist auf die Herstellung und Vermarktung von Lebensmitteln spezialisiert. Die Produkte werden unter den Marken Kraft, Heinz, ABC, Capri Sun, Classico, Jell-O, Kool-Aid, Lunchables, Maxwell House, Oscar Mayer, Ore-Ida, Philadelphia, Planters, Plasmon, Quero, Weight Watchers Smart Ones und Velveeta vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Saucen und Gewürze (31,1%); - Käse und Molkereiprodukte (15%); - haltbare Lebensmittel (11,5%); - Tiefkühl- und gekühlte Produkte (11%); - Getränke (11%): Soft- und Energy-Drinks, Säfte, Kaffee usw. - Fleisch und Meeresfrüchte (10,3%); - Süßwaren, Desserts und Backwaren (4,5%); - Ernährung und Säuglingsnahrung (1,6%): Cerealien, Milch, Kekse, etc.; - Sonstiges (4%). Die Nettoumsätze teilen sich geografisch wie folgt auf: Vereinigte Staaten (70,2%), Kanada (6,6%), Vereinigtes Königreich (4,4%) und Sonstige (18,8%).