"Ich denke, Julius Bär könnte in den kommenden zehn Jahren locker mehr als eine halbe Billion verwalten", sagte Bankchef Boris Collardi am Montag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Aktuell verwaltet die Privatbank ein Vermögen von 355 Milliarden Franken. "Wenn sich die Dinge für uns gut entwickeln, könnten wir auch den Abstand zu unserem nächsten Wettbewerber weiter verringern", sagte Collardi. Für Bär gehe es jedoch nicht darum, um jeden Preis zu wachsen, sagte der Bankchef. Marktführer in der Alpenrepublik ist die UBS mit über zwei Billionen verwaltetem Vermögen. Die zweitgrößte Schweizer Bank Credit Suisse S kommt in der Vermögensverwaltung auf 715 Milliarden Franken.

Zwar sei die Bär weiterhin offen für Zukäufe, sagte Collardi. Sollte sich jedoch kein geeignetes Übernahmeziel finden, könnte das Institut in den kommenden Jahren überschüssiges Kapital an die Investoren zurückgeben. Möglich sei neben einer höheren Ausschüttung und Sonderdividenden auch ein Aktienrückkauf. Noch sei es allerdings zu früh, darüber eine Entscheidung zu fällen. Das dürfte erst Anfang 2019 auf der Agenda stehen, sagte Collardi. "Ich denke, bis dahin sollten wir in einer Situation sein, wo unser überschüssiges Kapital wieder ein sehr komfortables Niveau erreicht hat", sagte Collardi.

Unternehmen in diesem Artikel : Credit Suisse Group, Julius Bär Gruppe, UBS Group AG