Nach kräftigen Vortagesverlusten dürfte sich die Wall Street am Freitag etwas erholen. Themen sind weiter die Ukrainekrise und die Zinswende. Für etwas Entspannung sorgt, dass es ein Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Amtskollege Sergei Lawrow Ende kommender Woche geben soll. Die Verletzung der Waffenruhe in der Ostukraine hatte am Vortag für Unruhe an den Börsen gesorgt. Auch hatte das Weiße Haus wieder vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine gewarnt.

Ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland könnte die erhöhte Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften verlängern, da die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen unterbrochen wird, so Hani Redha, Portfoliomanager bei Pinebridge Investments. Russland ist einer der weltweit größten Öllieferanten, der größte Weizenexporteur und ein wichtiger Produzent von Metallen wie Palladium, Aluminium und Nickel.

"Die Inflation ist wirklich die große Frage, die bestimmen wird, wie sich die Märkte entwickeln", sagt Redha. Er geht davon aus, dass die Märkte volatil bleiben werden, da die Anleger versuchen zu beurteilen, wie die Zentralbanken auf die gestiegenen Preise und die Entwicklung des Ukraine-Konflikts reagieren werden.

Die Intel-Aktie reagiert verhalten auf Aussagen des Chipriesen von einem Treffen mit Investoren. Der Kurs notiert nahezu unverändert, weil den Anlegern gut offenbar nicht gut genug war. Intel-Finanzchef David Zinsner hatte einen Gewinn und Umsatz für das Gesamtjahr in Aussicht gestellt, die beide etwas über den bislang kursierenden Analystenschätzungen liegen. Zudem kündigte er eine "leicht "negative Entwicklung beim Cashflow an.

Für Shake Shack geht es um über 12 Prozent steil nach unten. Die Restaurantkette hat den Markt auf schwächer als erwartet ausfallende Umsätze im laufenden Quartal eingestellt und sah von einem Umsatzausblick für das Gesamtjahr wegen noch bestehender Pandemie-Unsicherheiten ganz ab. Das Ergebnis im zurückliegenden Quartal ist derweil besser als erwartet ausgefallen, gleichwohl war es noch negativ.

Der Multimedia-Spielehersteller Roku übertraf zwar mit den Zahlen im Berichtsquartal die Erwartungen und auch mit dem Neukundenwachstum, sorgt aber mit dem Umsatzausblick für eine herbe Enttäuschung. Roku begründet dies mit anhaltenden Problemen in der Lieferkette. Der Kurs knickt knapp um 26 Prozent ein.

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February 18, 2022 06:12 ET (11:12 GMT)