--Consumer Brands wächst überproportional

--EPS im ersten Halbjahr in oberer Hälfte der neuen Prognose

--Organischer Umsatzrückgang in Asien-Pazifik wegen China

(NEU: Details aus Finanzbericht zum Quartal, Regionen, Margen)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Henkel hat im ersten Halbjahr operativ und unter dem Strich mehr verdient sowie die Margen verbessert. Dabei profitierte der Düsseldorfer Konsumgüterhersteller unter anderem von Preiserhöhungen bei seinen Produkten, Einsparungen im neu zusammengelegten großen Segment Consumer Brands und positiven Auswirkungen der Portfoliobereinigung.

Im ersten Halbjahr erwirtschaftete Henkel einen bereinigten Nettogewinn von 894 (Vorjahr 840) Millionen Euro, bzw von 2,13 (Vorjahr 1,95) Euro je Vorzugsaktie (EPS). Dies ist der für die Dividende maßgebliche Gewinn. Der Anstieg beim EPS betrug im Halbjahr währungsbereinigt 14,4 Prozent, er lag also in der oberen Hälfte der angehobenen Prognose, die für das Gesamtjahr einen Anstieg zwischen 5 und 20 Prozent vorgibt. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) betrug nach den ersten sechs Monaten 1,2 (1,17) Milliarden Euro. Die entsprechende EBIT-Marge verbesserte sich auf 11,5 Prozent von 10,7 Prozent im Vorjahr.

Der Umsatz lag bei 10,93 Milliarden Euro, organisch ein Umsatzplus von knapp 5 Prozent. Überproportional legte das neue Segment Consumer Brands mit einem organischem Umsatzzuwachs von 5,7 Prozent zu, eine Beschleunigung zum Vorjahr und oberhalb der Konsenserwartungen von 5,0 Prozent. Das nach Umsatz etwa gleich große Segment Adhesive Technologies steigerte den Umsatz organisch um 4,7 Prozent, deutlich langsamer als die 12,2 Prozent im Vorjahr.

Im zweiten Quartal allein wuchs Consumer Brands ebenfalls überproportional - organisch betrug das Plus 4,5 Prozent. Der Konzern insgesamt steigerte den Umsatz organisch um 3,2 Prozent auf 5,32 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich war dies organisch eine deutliche Verlangsamung, vor allem im Segment Adhesive Technologies, das organisch im Quartal um 2,7 Prozent zulegte verglichen mit 13,7 Prozent im Vorjahreszeitraum.


Umsatzwachstum preisgetrieben 

Das organische Wachstum war auf Konzernebene - wie im Vorjahreszeitraum - getrieben durch Preiserhöhungen, die die Volumenrückgänge den Ergebnissen zufolge sowohl im Quartal als auch im Halbjahr überkompensieren konnten. Nach Regionen wuchs im Halbjahr die Region IMEA (Indien, Naher Osten und Afrika) organisch mit 26 Prozent am stärksten, gefolgt von Lateinamerika (+13 Prozent), Nordamerika (+4 Prozent) und Europa (+2,4 Prozent). Die schwächste Entwicklung verzeichnete Henkel in Asien-Pazifik, dort ging der Umsatz organisch um knapp 3 Prozent zurück, vor allem wegen der weiter schwachen Entwicklung in China. Dort sieht Henkel ein "weiterhin herausforderndes Marktumfeld".

Die EBIT-Marge konnte Henkel im Halbjahr in drei von fünf Regionen verbessern, in Nordamerika blieb sie stabil bei 2,0 Prozent. In Asien-Pazifik verschlechterte sie sich deutlich, auf 12,7 Prozent von 16,2 Prozent.

Seit Jahresbeginn hat Henkel nur noch zwei große Unternehmensbereiche mit jeweils mehr als 11 Milliarden Euro Umsatz - Consumer Brands mit Marken wie Persil, Pritt und Schwarzkopf sowie Adhesive Technologies mit Marken wie Loctite. Die Integration bei Consumer Brands macht Henkel zufolge schneller als geplant Fortschritte.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

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August 10, 2023 03:06 ET (07:06 GMT)