General Dynamics : Kanada prüft Ausstieg aus Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien
Am 17. Dezember 2018 um 07:25 Uhr
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Ottawa (Reuters) - Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau erwägt, Waffenexporte nach Saudi-Arabien einzuschränken.
In einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview sagte der liberale Politiker, seine Regierung nehme die Ausfuhrgenehmigungen genau unter die Lupe. Es werde geprüft, ob es einen Weg gebe, bestimmte gepanzerte Fahrzeuge nicht mehr dorthin zu liefern. Details nannte er nicht.
Trudeau verschärft damit den Ton in der Frage. Zuletzt hatte er gesagt, ein Ausstieg aus einem 13 Milliarden Dollar schweren Exportgeschäft der kanadische Tochter des US-Rüstungskonzerns General Dynamics wäre mit hohen Kosten verbunden.[nL8N1X360O]
In Deutschland will die Bundesregierung bereits genehmigte, aber noch nicht ausgelieferte Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien auf den Prüfstand stellen. Das Königreich ist wegen des Mordes an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi in die Kritik geraten. Viele Länder machen für die Tat den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman verantwortlich.
Die General Dynamics Corporation ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Systemen und Ausrüstungen für die Luft- und Raumfahrt, die Marine und die Verteidigung. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produkt- und Dienstleistungsgruppen: - Informationssysteme und -technologien (30,6%): Telekommunikations-, Kontroll-, Überwachungs-, Monitoring- und ähnliche Systeme; - U-Boote und Boote (29,5%); - Geschäftsflugzeuge (20,4%). Außerdem bietet die Gruppe Wartungs- und Unterstützungsdienste etc. an; - Verteidigungs- und Sicherheitssysteme (19,5%): gepanzerte Kampffahrzeuge, Landkampfsysteme, Waffensysteme, Munition, Schutz- und Detektionssysteme usw. Der Nettoumsatz verteilt sich nach Einnahmequellen auf den Verkauf von Produkten (58,2%) und Dienstleistungen (41,8%). Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (85,5%), Nordamerika (2,3%), Europa (6,5%), Afrika und Naher Osten (2,7%), Asien/Pazifik (2,6%) und Lateinamerika (0,4%).