Fresenius stellt Zulassungsantrag für Nachahmer-Mittel von Abbvie
Am 18. Dezember 2017 um 14:29 Uhr
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BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern Fresenius hat bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA erstmals einen Zulassungsantrag für ein sogenanntes Biosimilar gestellt, also ein Nachahmerprodukt biopharmazeutisch hergestellter Medikamente. Die zum Konzern gehörende Flüssigmedizintochter Kabi stellte den Antrag für einen Nachahmer des Blockbusters Humira des US-Konzerns Abbvie , wie Fresenius am Montag in Bad Homburg mitteilte. Der enthaltene Wirkstoff Adalimumab ist in der EU bereits für die Behandlung von chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankungen zugelassen, unter anderem rheumatoide Arthritis und entzündliche Darmerkrankungen.
Für Fresenius ist der Zulassungsantrag ein wichtiger Schritt. Das Unternehmen war erst im Frühjahr über einen Zukauf in das für die Pharmabranche zunehmend wichtige Geschäft mit Biosimilars eingestiegen: Hierzu hatte sich der Dax-Konzern das entsprechende Geschäft des Darmstädter Merck-Konzerns einverleibt mit dessen Standorten in der Schweiz./tav/das
Die Firma Fresenius SE & Co. KGaA ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Medikamenten, von medizinischen Ausstattungen und Anlagen für Krankenhausaufenthalte und die häusliche Krankenpflege spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche verteilt:
- Dialysebehandlungen (46,9%; Fresenius Medical Care): Vertrieb von Geräten zur Hämodialyse, zur pädiatrischen Dialyse, zur peritonealen Dialyse, Dialyse-Leistungen, usw.;
- Krankenhaus- Verwaltung und Engineering (34,1%; Fresenius Vamed und Fresenius Helios): Verwaltung der technischen Anlagen und medizinischen Ausrüstungen, Krankenhausverwaltung, Konzeption und Herstellung von medizinischen Ausstattungen für den Pharmabereich, usw.;
- klinische Perfusion und Ernährung (16%; Fresenius Kabi): Vertrieb von parenteraler und enteraler Ernährung, Perfusionsgeräten und volumetrischen Pumpen, Transfusionsgeräten, Generika zum Spritzen, medizinische Betreuung zu Hause in den Bereichen Perfusion, Ernährung und Sauerstofftherapie, usw.
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Europa (43,8%), Nordamerika (39,4%), Asien / Pazifik (10,1%), Lateinamerika (5,4%) und Afrika (1,3%).