GESCHÄFTSBERICHT 2023

Sehr geehrte Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner,

sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

mit diesem Bericht informieren wir Sie wie gewohnt über den Geschäftsverlauf im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023. Gleichzeitig möchten wir mit Ihnen in die Zukunft von FP blicken, denn wir glauben,

dass FP mit seiner 100-jährigen Unternehmensgeschichte über gute Voraussetzungen verfügt, auch die Herausforderungen einer immer digitaleren Welt erfolgreich zu meistern und mitzugestalten.

Nach dem starken Umsatzanstieg im Geschäftsjahr 2022, der maßgeblich durch verschiedene Einmaleffekte geprägt war, hatte der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 geplant, einen Umsatz in einer Bandbreite zwischen 245 und 255 Mio. Euro zu erwirtschaften. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sollte eine Bandbreite zwischen 28 und 31 Mio. Euro erreichen. Wie üblich gingen diese Prognosen von stabilen Wechselkursen aus, die im Jahresverlauf positive oder negative Effekte entwickeln können.

Mit einem Umsatz von 241,8 Mio. Euro und unter Berücksichtigung von negativen FX-Effekten in Höhe von 4,1 Mio. Euro wurde das Umsatzziel am unteren Rand der Erwartungen erreicht. Das EBITDA entwickelte sich - auch aufgrund von Einmaleffekten - etwas positiver als erwartet und erreichte 31,0 Mio. Euro, auf Basis konstanter Wechselkurse sogar 33,4 Mio. Euro. Mit Blick auf diese Zahlen kann man das Geschäftsjahr insgesamt als zufriedenstellend bezeichnen.

Die Geschäftsbereiche mussten sich 2023 in unterschiedlicher Weise mit den Herausforderungen aus dem schwierigen konjunkturellen Umfeld, dem gestiegenen Zinsniveau und der starken Inflation auseinandersetzen. Der Bereich Mailing, Shipping & Office Solutions hatte im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Umsatzrückgang zu verzeichnen. Unter Berücksichtigung des Sondereffekts aus der Portoerhöhung im Geschäftsjahr 2022 ergibt sich eine stabile Entwicklung. Dies zeigt, dass sich FP mit seiner aktuellen Produktpalette erfolgreich in diesem ansonsten eher rückläufigen Markt behaupten kann. Im Bereich Digital Business Solutions war ebenfalls ein leichter Umsatzrückgang zu verzeichnen.

Vorwort

2 FRANCOTYP-POSTALIA HOLDING AG Geschäftsbericht 2023

Hier konnte die erfreuliche Entwicklung in den meisten Produktbereichen den Verlust eines Großkunden im Outputmanagement nicht kompensieren. Und im Bereich Mail Services wiederholten sich

erwartungsgemäßpandemiebedingte Sonderaussendungen von 2022 nicht, so dass auch hier ein Umsatzrückgang zu verzeichnen war. Zusammenfassend können wir feststellen, dass sich der Geschäftsverlauf im weitesten Sinne wie erwartet entwickelte.

FP befindet sich in einem Transformationsprozess. Mit dem Ausbau der digitalen Produktbereiche soll die Grundlage geschaffen werden, um das zukünftig voraussichtlich weiter rückläufige Geschäft mit Frankiermaschinen nicht nur zu kompensieren, sondern zusätzliche Wachstumspotenziale für die Zukunft zu erschließen. Mit der Weiterentwicklung des Produktportfolios in diesem Bereich wurde bereits eine Ausgangsbasis geschaffen, die nun zügig und zielgerichtet ausgebaut werden muss.

Als neues Vorstandsteam werden wir die notwendigen

Transformationsprojekte in ein Framework integrieren, das eine zentrale Steuerung ermöglicht. Der Fokus liegt auf den entscheidenden Werttreiber (Key Value Drivers) für die positive Entwicklung der

jeweiligen Geschäftsbereiche. Durch die Konzentration auf diese Werttreiber können wir Ressourcen gezielter einsetzen und Aktivitäten priorisieren, um so die Umsetzung der

Transformationsprojekte und damit eine Wertsteigerung und nachhaltiges Wirtschaften gemeinsam mit dem Team zu erreichen.

Das Geschäftsmodell bietet eine solide Grundlage für die geplante Transformation. Während im Geschäft mit Frankiermaschinen und im Bereich Mail Services auf Stabilisierung der Topline, Verbesserung der

Kostenstruktur und einer nachhaltigeren Produktpalette durch verstärkte Verwendung recycelter Bauteile und generalüberholter Maschinen liegt (circular economy), ist der Fokus im Digitalbereich auf Wachstum, wozu viele der Produkte bereits in 2023 maßgeblich modernisiert wurden.

Wir sind bereit und motiviert, die Transformation von

FP fortzusetzen und die 100-jährige Unternehmensgeschichte fortzuschreiben.

Im Frühjahr 2024 endete die Amtszeit von Carsten Lind als Vorsitzender des Vorstands. Wir danken ihm für seine Weichenstellungen in einer herausfordernden Zeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Friedrich G. Conzen übernimmt als neuer CEO und wird den Erfolg v on FP in den kommenden Jahren mitgestalten.

Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle darüber hinaus allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem Engagement und ihrer Identifikation mit den gemeinsamen Zielen den Fortschritt von FP möglich machen. Das Team ist gut aufgestellt und wird die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern.

Wir würden uns freuen, wenn Sie und auf diesem Weg weiter begleiten und freuen uns auf den gemeinsamen Dialog mit Ihnen.

Ihr Vorstand

Friedrich G. Conzen

Ralf Spielberger

CEO

CFO

Vorwort

3 FRANCOTYP-POSTALIA HOLDING AG Geschäftsbericht 2023

Bericht des Aufsichtsrats der Francotyp-Postalia Holding AG (FP-Konzern)

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

sehr geehrte Geschäftspartner,

auch das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 stand ganz im Zeichen zunehmender Digitalisierung. Das Briefvolumen ist in vielen großen Märkten weiter rückläufig, was sowohl im Frankiermaschinengeschäft als auch im Bereich Mail Services (freesort) spürbar ist. Die notwendige Transformation zeigt erste Resultate, denn die Umsätze und Ergebnisbeiträge der digitalen Produkte steigen.

Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und

Vorstand

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen, die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht und diesen bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beratend begleitet.

Der Vorstand ist seinen Informations- und Berichtspflichten in vollem Umfang nachgekommen. Er hat uns regelmäßig, zeitnah und ausführlich in schriftlicher und mündlicher Form über alle für die Gesellschaft und die Gruppe relevanten Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, der Risikoentwicklung und der Compliance unterrichtet. Dies beinhaltete auch Informationen über Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von früher berichteten Zielen sowie Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung einschließlich der Entwicklung vereinbarter ESG-Kennzahlen. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands sowie dem gesamten Vorstand statt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen. Der Aufsichtsrat war insbesondere in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar und frühzeitig eingebunden und hat diese mit dem Vorstand intensiv und detailliert erörtert. Mehrfach hat sich der Aufsichtsrat ausführlich mit den Zielen des

Unternehmens, der Risikosituation, der Liquiditätsplanung und der Eigenkapitalsituation

Bericht des Aufsichtsrats

4 FRANCOTYP-POSTALIA HOLDING AG Geschäftsbericht 2023

auseinandergesetzt. In diesem Zuge wurden dem Aufsichtsrat auch kritische operative Themen zur Beratung vorgelegt. Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen des Vorstands aufgrund von Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, haben die Mitglieder des Aufsichtsrats diese nach intensiver Prüfung und Erörterung gebilligt.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr fanden acht Sitzungen des Aufsichtsrats statt, die teilweise in Präsenz und

bedarfsorientiert auch als Video- bzw. Telefonkonferenzen abgehalten wurden. Gegenstand unserer regelmäßigen Beratungen waren die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Francotyp-Postalia Holding AG und des Konzerns sowie die Finanz- und Ertragslage. Außerdem hat sich der Aufsichtsrat mit der fortschreitenden Integration der in 2022 erworbenen operativen Einheiten der Azolver-Gruppe beschäftigt.

Ein weiteres Thema der Sitzungen war die Einführung einer neuen ERP/CRM-Software. Die erfolgreiche Weiterentwicklung der IT-Landschaft wird eine der wesentlichen Herausforderungen des kommenden Geschäftsjahres sein. Ferner konnten die Fortschritte in der Umsetzung sowie die Durchführung des Aktienrückkaufprogramms.

Außerdem befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2022 samt zusammengefasstem Lagebericht, einschließlich der separaten nichtfinanziellen Erklärung sowie der zusammengefassten Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats zur Unternehmensführung. Die Quartalsmitteilungen und der Halbjahresbericht wurden vor ihrer jeweiligen Veröffentlichung ausführlich mit dem Vorstand erörtert.

Der Aufsichtsrat hat sich auch mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie mit Fragen der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und dessen Weiterentwicklung, der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen

Revisionssystems sowie des Compliance Managements und der Entwicklung der strategischen

Compliance-Maßnahmen des FP-Konzerns befasst. Zudem hat sich der Aufsichtsrat mit den Prüfungsergebnissen, den Prüfungsprozessen und der Prüfungsplanung der Internen Revision für das Geschäftsjahr 2023 auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat auch eigene Aufträge an die interne Revision erteilt und sich so von der Angemessenheit und der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems überzeugt. Ein weiteres Schwerpunktthema war der aktuelle Umsetzungsstand des Programmes FUTURE@FP.

Des Weiteren erörterte der Aufsichtsrat die

Vorbereitung der Hauptversammlung am

14. Juni 2023. Der Aufsichtsrat stimmte den Entscheidungen des Vorstands zur Durchführung als Präsenzveranstaltung zu. Darüber hinaus erörterte der

Aufsichtsrat die Unternehmens- und Investitionsplanung für das Geschäftsjahr 2023 und legte die Zielgrößen (KPIs) für die variablen

Vergütungsbestandteile (Jahresbonus) der Vorstandsmitglieder fest. Der Aufsichtsrat hat gemeinsam mit dem Vorstand den Vergütungsbericht nach § 162 AktG für das Geschäftsjahr 2023 erstellt und wird diesen der Hauptversammlung 2024 zur Billigung vorlegen. Darüber hinaus lag der Fokus auf der Corporate Governance sowie dem Internen Kontrollsystem (IKS) und dem Thema Compliance.

Der Aufsichtsrat hat gemeinsam mit dem Vorstand im Geschäftsjahr 2023 nach Prüfung der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in seiner gültigen Fassung

die Abgabe und Veröffentlichung der Entsprechenserklärung beschlossen. Die aktuelle, zum

17. Januar 2024 abgegebene Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist auf der Website des FP- Konzerns abrufbar. Darüber hinaus berichten Vorstand und Aufsichtsrat in der Erklärung zur Unternehmensführung über die Corporate Governance beim FP-Konzern.

Im Berichtsjahr hat es keine zustimmungs- oder

veröffentlichungspflichtigen Geschäfte mit nahestehenden Personen gegeben. Ebenfalls traten keine Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern auf, die dem Aufsichtsrat offenzulegen gewesen wären.

Die Teilnahmequote der Mitglieder in den Sitzungen des Aufsichtsrats lag bei 100 Prozent.

Die Mitglieder des Vorstands haben an Aufsichtsratssitzungen teilgenommen; regelmäßig tagte der Aufsichtsrat zeitweise auch ohne den Vorstand. Dabei wurden Tagesordnungspunkte behandelt, die entweder den Vorstand selbst oder interne Aufsichtsratsangelegenheiten betrafen.

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, wie beispielsweise zu Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und zu neuen Technologien, nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt. Zur gezielten Weiterbildung wird bei Bedarf an Informationsveranstaltungen teilgenommen.

Aufgrund der durch die Satzung festgelegten Anzahl von drei Mitgliedern des Aufsichtsrats wurde auf die

Bildung von Ausschüssen verzichtet. In Übereinstimmung mit § 107 Abs. 4 AktG ist der Aufsichtsrat zugleich der Prüfungsausschuss.

Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss

Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften wurde

der Abschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, von der Hauptversammlung am 14. Juni 2023 gewählt. Der Aufsichtsrat erteilte den Prüfungsauftrag an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 und legte dessen Honorar fest. Zuvor prüfte und bewertete er die Auswahl, Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers sowie die vom Abschlussprüfer erbrachten Leistungen und befasste sich mit der Überprüfung der Qualität der Abschlussprüfung.

Während der Prüfung stand der Aufsichtsrat in einem regelmäßigen Informationsaustausch mit den Abschlussprüfern.

Der Konzernabschluss der Francotyp-Postalia Holding AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und der Lagebericht des FP- Konzerns, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, wurden gemäß § 315e HGB auf

der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Sowohl der Konzernabschluss als auch der zusammengefasste Lagebericht erhielten einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der KPMG. Als für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer unterzeichnen Jack Cheung seit dem Geschäftsjahr 2023 und Sascha Klein seit dem Geschäftsjahr 2020.

Der Abschlussprüfer hat die Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU- Abschlussprüferverordnung durchgeführt unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung und unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA). Der Abschlussprüfer hat ferner festgestellt, dass der Vorstand ein angemessenes Informations- und Überwachungssystem eingerichtet

Bericht des Aufsichtsrats

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hat, das in seiner Konzeption und Handhabung geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

Die Abschlussunterlagen und die Erkenntnisse aus der Prüfung für das Geschäftsjahr 2023 wurden in der Sitzung des Aufsichtsrats am 30. April 2024 umfassend diskutiert. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und

insbesondere über die im jeweiligen Bestätigungsvermerk beschriebenen von ihm

ausgewählten besonders wichtigen

Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters)

einschließlich der vorgenommenen Prüfungshandlungen. Er informierte ferner über seine Feststellungen zum internen Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess sowie das

Risikofrüherkennungssystem und stand für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Nach der Prüfung und umfassenden Diskussion des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts durch den Aufsichtsrat waren keine Einwendungen zu erheben. Der Vorstand hat den Konzernabschluss aufgestellt. Der Aufsichtsrat hat am

30. April 2024 den Konzernabschluss gebilligt. Gleiches gilt für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Der Abschlussprüfer hat außerdem auftragsgemäß den gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat erstellten Vergütungsbericht nach § 162 AktG einer Prüfung unterzogen. Nach seiner Beurteilung sind im Vergütungsbericht in allen wesentlichen Belangen die Angaben nach § 162 Abs. 1 und 2 AktG gemacht worden.

Die Dividendenpolitik der Francotyp-Postalia Holding AG hat grundsätzlich unverändert Bestand. Das Ziel ist es, die Aktionäre an einer positiven Entwicklung des Unternehmens zu beteiligen. Aufgrund der laufenden Transformation hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2023 erneut keine Dividende auszuschütten und den Bilanzgewinn der Francotyp-Postalia Holding AG in Höhe von 41,0 Mio. EUR auf neue Rechnung vorzutragen. Der Aufsichtsrat hat sich diesem Vorschlag angeschlossen.

Bericht des Aufsichtsrats

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Personelle Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat

Seit November 2020 gehörte Lars Wittan dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Als Chief Investment Officer der Obotritia Capital KGaA ging seine Mitgliedschaft auf einen Vorschlag der Großaktionärin Obotritia Capital KGaA zurück, die 28,01% der Anteile an der Gesellschaft hielt. Obotritia hat ihre Anteile im März 2023 veräußert und Herr Wittan hat sein Amt mit Wirkung zum Ende der Hauptversammlung 2023 niedergelegt. Vorstand und Aufsichtsrat danken Herrn Wittan für sein Engagement.

Auf der Hauptversammlung im Juni 2023 wurde Johannes Boot zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats bis zur ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2025 gewählt. Das entspricht der Restdauer der regulären Amtszeit. Herr Boot ist Investment Officer der

Beteiligungsverwaltung Lotus Investment Management und repräsentiert damit die neue Großaktionärin Olive Tree Invest GmbH.

Im Februar 2024 hat Herr Boot zusätzlich den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen. Vorstand und Aufsichtsrat danken Dr. Alexander Granderath, der seit 2020 den Vorsitz inne hatte.

Zum 1. März 2024 hat der Aufsichtsrat Friedrich G. Conzen zum Mitglied des Vorstands und gleichzeitig zum Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Herr Conzen folgt auf Carsten Lind, der zeitgleich aus dem Vorstand ausscheidet. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei Herrn Lind, der mit seiner Tatkraft und seinem Weitblick maßgeblich zum Wachstum des digitalen Geschäfts und zu der Transformation von FP beigetragen hat, und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute.

Im Namen des Aufsichtsrats danke ich den Mitgliedern des Vorstands, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen der Francotyp- Postalia Holding AG und aller Konzerngesellschaften für ihren tatkräftigen Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Geschäftsjahr.

Berlin, 30. April 2024

Für den Aufsichtsrat

Johannes Boot

Vorsitzender

Nachtrag zum Bericht des Aufsichtsrats der Francotyp- Postalia Holding AG (FP-Konzern)

KPMG hat den vom Vorstand nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum

31. Dezember 2023 und den Lagebericht der Francotyp-Postalia Holding AG, der mit dem Lagebericht des FP-Konzerns zusammengefasst ist, geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Als für die

Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer unterzeichnen Jack Cheung seit dem Geschäftsjahr 2022 und Sascha Klein seit dem Geschäftsjahr 2020.

Die Abschlussunterlagen und der Prüfungsbericht zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 wurden in der Sitzung des Aufsichtsrats am 8. Mai 2024 umfassend diskutiert. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und insbesondere über den im Bestätigungsvermerk beschriebenen von ihm ausgewählten besonders wichtigen Prüfungs- sachverhalt (Key Audit Matter) einschließlich der vorgenommenen Prüfungshandlungen. Er stand für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Nach der Prüfung und umfassenden Diskussion des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts im Aufsichtsrat waren keine Einwendungen zu erheben.

Der Aufsichtsrat hat am 8. Mai 2024 den Jahresabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss der Francotyp-Postalia Holding AG ist damit festgestellt.

Berlin, 8. Mai 2024

Für den Aufsichtsrat

Johannes Boot

Vorsitzender

Bericht des Aufsichtsrats

7 FRANCOTYP-POSTALIA HOLDING AG Geschäftsbericht 2023

Die Aktie

Aktienmärkte mit hoher Volatilität

Die weltweiten Aktienmärkte waren im Jahr 2023 von erheblichen Schwankungen geprägt. Während die Kurse zu Beginn des Jahres deutlich stiegen, sorgten negative Meldungen aus dem Bankensektor in den USA und Europa für einen kurzzeitigen Kursrückgang. Die Märkte erholten sich und zeigten anschließend eine positive Entwicklung bis zum Sommer, ehe eine mehrmonatige Korrektur an den Märkten folgte. Neben der Inflation und der Geldpolitik der Notenbanken belasteten Rezessionssorgen, unsichere Unternehmensausblicke sowie der andauernde Krieg in der Ukraine, der Nahostkonflikt und weitere internationalen Spannungen das Kursgeschehen. Zum Jahresende kletterten die Kurse wieder und die Indizes erreichten auf Jahressicht solide Kursgewinne.

Der Euro Stoxx 50, der US-amerikanische S&P 500 und der US-Leitindex Dow Jones beendeten das Jahr 2023 im Plus, wobei Tech-Aktien besonders gefragt waren. Der US-Technologieindex Nasdaq 100 stieg um rund 50 %. Auch in Deutschland stiegen die Aktienkurse auf Jahressicht. Der Deutsche Aktienindex DAX verzeichnete den Jahrestiefstand zu Beginn des Jahres bei 14.069 Punkten. Nach einem Anstieg um rund 1500 Zähler sorgten im März negative Meldungen für einen Kursrückgang beim deutschen Leitindex. In der Folge erholte sich der DAX und stieg bis Ende Juli trotz steigender Leitzinsen auf ein zwischenzeitliches Jahreshoch von 16.470 Zählern. Im September 2023 hatte die europäische Zentralbank zum zehnten Mal in Folge den Leitzins erhöht, um der steigenden Inflation entgegenzuwirken. Der DAX verlor deutlich und erreichte Ende Oktober ein ähnlich tiefes Niveau wie im Frühjahr bei rund 14.700 Punkten. Die letzten Wochen des Jahres 2023 verliefen sehr positiv, der Leitindex verbuchte im November und Dezember deutliche Kursgewinne und schloss das Jahr bei 16.752 Punkten ab. Auf Jahressicht entspricht das einem Plus von 20 %.

Die Entwicklung des SmallCap-Index SDAX war im Börsenjahr 2023 ebenfalls positiv, der Zuwachs war mit einem Plus von 17 % allerdings etwas geringer als beim Leitindex. Der SDAX startete zu Jahresbeginn bei einem Stand von 12.085 Punkten, gewann weiter an Wert und entwickelte sich in der Folgezeit ähnlich volatil wie die anderen Indizes. Ende Oktober markierte er sein Jahrestief bei 12.076 Zählern, ehe in

den beiden Folgemonaten deutliche Kurssteigerungen einsetzten. Der Kleinwerteindex markierte seinen Jahreshöchststand am letzten Handelstag des Jahres bei 13.960 Punkten.

FP-Aktie mit schwachem Kursverlauf

Die FP-Aktie startete mit einem Kurs von 3,44 Euro in das Börsenjahr 2023. Im Januar stieg der Kurs an und erreichte Anfang Februar seinen Jahreshöchststand von 3,71 Euro auf Schlusskursbasis. In der Folgezeit gab der Kurs über das Jahr nach und verzeichnete Kursrückgänge. Ende Dezember markierte das Papier sein Jahrestief bei 2,74 Euro. Die FP-Aktie beendete das Jahr mit einem Stand von 2,84 Euro. Das entspricht auf Jahressicht einem Minus von rund 18 % im Vergleich zum Jahresendstand 2022.

Die Papiere der beiden börsennotierten Wettbewerber aus Europa und den USA entwickelten sich positiv. Beide Titel verzeichneten auf Jahressicht zweistellige Kursgewinne. Auf Jahressicht hat sich die FP-Aktie damit schlechter entwickelt als die Peer Group. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass sich FP weiter in einem Transformationsprozess befindet und viele Investoren zurückhaltend agieren. FP wird daher in der Kommunikation mit dem Kapitalmarkt den Schwerpunkt darauf legen, das

Potenzial aus dem fortschreitenden

Transformationsprozess aufzuzeigen. Das Unternehmen setzt alles daran, nachhaltig erfolgreich zu wirtschaften, damit sich die Resultate auch mittelfristig im Aktienkurs widerspiegeln.

Angesichts des Kursrückgangs war auch der Handel mit FP-Aktien eher gering. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich das Handelsvolumen der FP-Aktie auf täglich durchschnittlich 4.045 Aktien auf der Xetra- Plattform (Vorjahr: 8.723). Der Höchstwert wurde am 6. Dezember mit 43.428 gehandelten Stück an einem Handelstag erreicht. Auf Tradegate wurden im Durchschnitt täglich 3.732 Aktien gehandelt (Vorjahr: 4.626).

Aktienanalysten empfehlen FP-Aktie zum Kauf Die FP-Aktiewurde auch im Jahr 2023 von den folgenden drei Analystenhäusern begleitet: Baader Bank, Warburg Research und GSC Research. Alle Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf mit einem durchschnittlichen Kursziel von 5,83 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kurs wird das hohe Kurspotenzial der Aktie weiter bestätigt. Zwei Analysten haben zum Jahresende ihre Kursziele auf 6,30 Euro bzw. 6,20 Euro angepasst. Ein Analyst sieht das Kursziel bei 5,00 Euro.

Die Gesamtzahl der Stimmrechte beträgt zum Ende des Geschäftsjahres unverändert 16.301.456 Stück. FP führte vom 2. November 2022 bis einschließlich 1. November 2023 ein Aktienrückkaufprogramm durch. Das Gesamtvolumen der im Rahmen dieses Aktienrückkaufs erworbenen Aktien beläuft sich auf 420.210 Aktien. Dies entspricht einem rechnerischen Anteil von 2,58 % des Grundkapitals der Francotyp- Postalia Holding AG.

Der Kaufpreis je Aktie betrug durchschnittlich 3,35 Euro. Insgesamt wurden Aktien zu einem Gesamtpreis von 1.407.708,89 Euro zurückgekauft. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 273.696 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 3,41 Euro erworben. In 2022 hatte FP 146.514 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 3,24 Euro gekauft.

Das Unternehmen hielt damit zum Jahresende insgesamt 677.603 Aktien bzw. 4,16 % selbst. Die institutionellen Anleger stammen im Wesentlichen aus Deutschland und Luxemburg. Ende 2023 lagen von folgenden institutionellen Anlegern Mitteilungen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG vor:

MITTEILUNGEN GEMÄß § 40 ABS. 1 WPHG

Olive Tree Invest GmbH / Lotus FamilyInvest AG

25,34 % (Meldung vom 04.05.2023)

Active Ownership Fund SICAV-FIS SCS und Active Ownership

10,31 % (Meldung vom 07.10.2019)

Investments Ltd.

Saltarax GmbH

Ludic GmbH

Magallanes Value Investors Universal-Investment-Gesellschaft

5,00 % (Meldung vom 11.11.2020)

3,51 % (Meldung vom 15.06.2013)

3,26 % (Meldung vom 22.05.2018)

3,19 % (Meldung vom 12.11.2020)

Die Obotritia Capital KGaA hat mit Wirkung vom

7. März 2023 ihre Aktien (vormals 28,01 %) vollständig veräußert. Neue Großaktionärin ist die Olive Tree Invest GmbH, die nun 25,34 % der Anteile an der

Gesellschaft hält. Am 31. Dezember 2023 befanden sich 60,2 % der Aktien im Streubesitz.

Demnach ergibt sich zum 31.12.2023 folgende Aktionärsstruktur:

FP-Hauptversammlung

Einmal pro Jahr ermöglicht die Hauptversammlung allen Eigentümern des FP-Konzerns einen direkten Dialog mit dem Management des Unternehmens. Die ordentliche Hauptversammlung von FP fand im Jahr 2023 zum ersten Mal seit 2020 wieder als Präsenzveranstaltung statt.

Bei der Hauptversammlung am 14. Juni 2023 in Berlin waren 44,3 % des stimmberechtigten Aktienkapitals vertreten. Allen Tagesordnungspunkten wurde mit großer Mehrheit zugestimmt.

Auf der Hauptversammlung wurde Johannes Boot mit 90,5 % der vertretenen Stimmen zum neuen Mitglied

des Aufsichtsrats bis zur ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2025 gewählt. Das entspricht der Restdauer der regulären Amtszeit der

Mitglieder, die von der ordentlichen Hauptversammlung im Juni 2021 gewählt wurden. Eine Nachwahl war erforderlich, da Lars Wittan sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats zum Ablauf der Hauptversammlung niedergelegt hatte. In der Aufsichtsratssitzung am 6. Februar 2024 wurde Johannes Boot zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.

Investorengespräche intensivieren

Im Geschäftsjahr 2023 hat der FP-Konzern seine IR- Aktivitäten weiter gepflegt. Wie bereits in Vorjahren fanden Investorengespräche physisch, digital oder telefonisch statt. Den Kapitalmarktteilnehmern wurde ein offener, transparenter und regelmäßiger Austausch mit dem FP-Konzern ermöglicht. Der Vorstand und das Investor Relations-Team von FP haben Einzelgespräche und Investorenkonferenzen genutzt, um das Unternehmen zu präsentieren.

Das Team nahm in Frankfurt am 15. und 16. Mai 2023 an der Frühjahrskonferenz (Equity Forum) und am

28. November 2023 am jährlich stattfindenden Deutschen Eigenkapitalforum (EKF) teil. Vorstand und Investor Relations präsentierten FP vor zahlreichen nationalen und internationalen Investoren.

Das EKF ist die europaweit wichtigste Plattform für die

Eigenkapitalfinanzierungmittelständischer

Unternehmen. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen nutzte der FP-Konzern erneut Telefonkonferenzen, um einen Austausch mit den Investoren zu ermöglichen. Die entsprechenden Präsentationen stellt das Unternehmen auf seiner Website allen Interessierten zur Verfügung. Auf der

unternehmenseigenen Homepage (www.fp-

francotyp.com) finden Besucher und Kapitalmarktteilnehmer alle weiteren relevanten Informationen. Dort stehen neben den Geschäfts- und

Halbjahresfinanzberichten auch die Quartalsmitteilungen, Finanzpräsentationen und Pressemitteilungen über den FP-Konzern bereit. Alle aktuellen Entwicklungen, wie beispielsweise Stimmrechtsmitteilungen oder Directors' Dealings, sind dort ebenfalls zu finden.

Im Geschäftsjahr 2024 wird der Fokus der IR- Aktivitäten darauf liegen, das Geschäftsmodell, die Strategie und Umsetzungsaktivitäten detailliert zu erläutern, um das Potenzial von FP aufzuzeigen.

Bei Fragen steht das Investor Relations-Team per E-

Mail (ir@francotyp.com) oder unter Tel. +49 30 220660-410 gerne zur Verfügung.

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Francotyp-Postalia Holding AG published this content on 30 April 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 23 May 2024 09:06:07 UTC.