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Neues aus Unternehmen
US-Bilanzsaison geht weiter

05.02.23 03.02.2023

  • Die Musikstreaming-Branche läuft weiter gut. Mit einem Zuwachs von gut 20 Mio. Kunden binnen der letzten 3 Monate konnte Spotifyseine Abo-Zahl somit auf 205 Mio. steigern. Der Umsatz wuchs im Q4 um 18 % auf rd. 3,17 Mrd. €. Auf Jahressicht standen Erlöse von 11,73 (9,67) Mrd. € in der Bilanz. Unter dem Strich schlugen jedoch u.a. höhere Kosten zu Buche und drückten den Konzern mit -430 (-34) Mio. € deutlich in die roten Zahlen. Spotify hatte darüber hinaus den Abbau von 6 % der Arbeitsplätze angekündigt. Zum Stichtag 31. Dezember kam der Dienst auf 10.151 Beschäftigte. Gründer und Chef Daniel Ek verwies darauf, dass der Dienst im Pandemie-Boom für sein Geschäft zu schnell gewachsen sei.

Nach einer langen Pause im Kurskeller scheint Spotify aktuell zum Turnaround anzusetzen. Spekulative Investoren streamen die Aktie jetzt ins Depot; (A-).

  • Probleme in China haben die Bilanz der weltgrößten Café-Kette Starbucksstark belastet. In den 3 Monaten bis Ende Dezember brach der flächenbereinigte Absatz in dem Land im Jahresvergleich um 29 % ein. Insgesamt erhöhte Starbucks die konzernweiten Verkäufe - nicht zuletzt dank starker Zuwächse im US-Heimatmarkt - zwar um 5 %, lag damit jedoch unter den selbstgesteckten Zielen. Insgesamt erzielten die Amerikaner im 1. Quartal einen Umsatz von 8,71 (8,05) Mrd. $. Nach Steuern stand zudem ein Gewinn von 855,2 (815,9) Mio. $ in der Bilanz.

Dass sich das China-Geschäft noch negativ auf Starbucks auswirkt, war zu erwarten, daher bleibt man hier gelassen und wartet in aller Ruhe ab; (B+).

  • Dank eines positiven Steuereffekts blickt Eli Lilly optimistischer auf das lfd. Jahr. So soll das bereinigte Ergebnis je Aktie 2023 bei 8,35 bis
  • 8,55 $ herauskommen. Bisher war das Management von jeweils 0,25 $ weniger ausgegangen. Dabei musste auch das Unternehmen 2022 mit dem Rückgang des "Corona-Bonus" zurechtkommen. Auf Jahressicht setzte der Konzern mit gut 28,5 rd. $ lediglich 1 % mehr um. Dank geringerer Zinsaufwendungen nahm der Gewinn jedoch um 12 % auf 6,24 Mrd. $ zu. 2023 soll der Erlös um bis zu 8 % auf 30,8 Mrd. $ steigen. Konzernchef David Ricks bezeichnete die bevorstehenden Monate als "Wendepunkt" und sprach von einem "kritischen Jahr": Eli Lilly hofft unter anderem auf den Marktstart von 4 neuen Medikamenten.

Auch wenn der Titel derzeit ins Minus rutscht, lässt man den Restbestand zunächst weiterlaufen; (B+).

  • Auch wenn die Nutzerzahlen im 2. Quartal mit 6,7 Mio. weitgehend stabil gehalten werden konnten, schrumpften die Umsätze von Pelotonerneut um 30 % auf 793 Mio. $. Nach Steuern stand ein Verlust von -335,4 (-439,4) Mio. $ in der Bilanz. Für das lfd. Vierteljahr stellte Peloton Erlöse zwischen 690-715 Mio. $ in Aussicht.

Vom "Goldjungen" in der Coronapandemie zum "Pechschwefel" - die Peloton-Aktie hat eine wahre Berg- und Talfahrt hinter sich. Der Titel ist nach wie vor reizlos; (B-).

  • Der Pharmakonzern Merck & Codürfte nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im vergangenen Jahr 2023 den Rückwärtsgang einlegen. Der Vorstand kalkuliert auch wegen eines nachlassenden Corona-Rückenwinds für das lfd. Jahr mit einem Erlös in der Bandbreite von 57,2-58,7 Mrd. $. Im vergangenen Jahr hatte Merck seinen Umsatz noch um 22 % auf knapp 59,3 Mrd. $ gesteigert. Einen großen Teil des Wachstums hatte der Konzern dabei seinem Corona-Medikament Lagevrio zu verdanken. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 18 % auf 14,5 Mrd. $. Beim bereinigten EPS wird für 2023 derweil eine Range von 6,80-6,95 (7,48) $ anvisiert.

Merck & Co. ist und bleibt eine gute Depot-Beimischung; (B+).

  • Applehat das wichtige Weihnachtsgeschäft mit einem ungewohnten deutlichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Auslöser war vor allem die Schwäche der iPhone-Erlöse, die im Jahresvergleich um gut 8 % sanken. Insgesamt fiel der Umsatz im 1. Quartal um rd. 5 % auf 117,2 Mrd. $. Unterm Strich blieb ein Gewinn von knapp 30 Mrd. $ übrig und damit gut 4,6 Mrd. $ weniger als im Vorjahr.

Apple ist auf dem akt. Kursniveau durchaus eine Kaufoption wert; (A-).

  • Die Schwäche im Werbemarkt macht der Alphabet-Tochter Google weiterhin zu schaffen. Das Anzeigengeschäft rund um die Web-Suchmaschine und YouTube sank im Jahresvergleich um knapp 4 % auf 59 Mrd. $. Das wachsende Geschäft mit Cloud-Diensten und eine günstige Wechselkurs-Entwicklung halfen jedoch, diese Lücke zu schließen. Der Mutterkonzern Alphabet konnte dadurch ein Umsatzplus von knapp 1 % auf gut 76 Mrd. $ vorweisen. Netto ging das Ergebnis indes um ein Drittel auf 13,6 Mrd. $ zurück.

Bei Alphabet sieht man trotz derzeitiger Marktschwäche nicht vorschnell die Reißleine (vgl. ES 5/23); (B+).

  • Der zweitgrößte US-Autobauer Fordhat sich zum Jahresende schwer getan. "Wir hätten im vergangenen Jahr viel besser abschneiden müssen", so Konzernchef Jim Farley. Während die Umsätze im Gesamtjahr mit gut 158,0 (136,3) Mrd. $ leicht zunehmen konnten, stand netto ein Verlust von gut -2,15 Mrd. $ in der Bilanz, nach einem positiven Ergebnis von 17,91 Mrd. $ im Vorjahr. Ford machte Sonderbelastungen dafür verantwortlich. So verursachten die Beteiligung am kriselnden Elektroautobauer Rivian und die Aufgabe des 2019 gemeinsam mit VW gestarteten Roboterauto-Projekts Argo AI milliardenschwere Abschreibungen.

Ford kann aktuell wenig überzeugen; (B).

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Effecten-Spiegel AG published this content on 05 February 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 05 February 2023 07:09:01 UTC.