Zunächst müssten die Interessenbekundungen bewertet werden, teilten das Verkehrsministerium und das Industrieministerium am Montag gemeinschaftlich mit. Sie forderten die zuständigen Alitalia-Verwalter auf, den Verkauf zügig voranzutreiben, sobald ein solides und ein belastbares Angebot vorliege. Neben der US-Beteiligungsgesellschaft Cerberus und der Deutschen Lufthansa soll der britische Billigflieger Easyjet an Alitalia interessiert sein. Die Regierung in Rom hatte ursprünglich geplant, mit einem Interessenten in die exklusiven Verhandlungen bis Mitte Januar einzutreten und eine Vereinbarung vor den Wahlen Anfang März zu erzielen.

Alitalia ging im Frühjahr 2017 in die Insolvenz, nachdem sich die Mitarbeiter gegen einen von Gewerkschaften und Management ausgehandelten Rettungsplan gestellt hatten. Seither stützt die Regierung in Rom das Unternehmen mit einem Überbrückungskredit von 900 Millionen Euro. Das Unternehmen wird von Staatsbeauftragten geleitet.

Die Lufthansa trat zuletzt bei den Gesprächen über die Übernahme eines Großteils der Alitalia auf die Bremse. "Alitalia müsste vor einem Kauf durch die Lufthansa gründlich restrukturiert werden", schrieb Vorstandschef Carsten Spohr am Donnerstag in einem Brief an den italienischen Industrieminister Carlo Calenda.

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