FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag kaum verändert in den Handel gestartet. Der DAX notiert im frühen Handel unverändert bei 13.538 Punkten, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,2 Prozent leichter. Neben einer weiter im Fokus stehenden Berichtssaison schauen Anleger gen USA, wo am Dienstag die Zwischenwahlen stattfinden. Diese werden als Stimmungsbild zur Politik des amtierenden Präsidenten gewertet, wobei die Demokraten gemäß Prognosen die Mehrheit im Repräsentantenhaus an die Republikaner verlieren dürften. Im Senat dürfte es hingegen auf eine enge Entscheidung hinauslaufen.
Dass Präsident Joe Biden nach den Zwischenwahlen weiter durchregieren kann, halten die Marktstrategen der LBBW für wenig wahrscheinlich. Er dürfte mindestens eine, wenn nicht sogar beide Kammern an die Republikaner verlieren, wodurch er für die kommenden zwei Amtsjahre zu einer "lahmen Ente" avancierte.
Für die Börse muss eine solche Konstellation nicht unbedingt schlecht sein, wie Marktanalyst Sebastian Dörr vom Vermögensverwalter HQ Trust sagt. Laut Marktanalystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank ist jedes Ergebnis für Aktien besser als eine Mehrheit der Demokraten. Ungewissheit über den Wahlausgang mit einer möglichen Hängepartie schätzt die Börse dagegen nicht. Insofern dürften Anleger kaum aus der Deckung gelockt werden können.
Berichtssaison macht Kurse
Die Impulse für die Einzelwerte liefert einmal mehr die Berichtssaison. Qiagen hat laut Händlern überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt. So sei der Gewinn im dritten Quartal gut 10 Prozent über Konsens ausgefallen, der Umsatz leicht darüber. Dass der Ausblick angehoben wurde, wurde im Vorfeld beim Umsatz bereits erwartet. Daher liefere die Aussage zum bereinigten verwässerten Gewinn je Aktie den positiven Impuls, heißt es im Handel. Die Aktie des Diagnostikkonzerns geht es am Morgen um 3,0 Prozent nach oben.
Die Deutsche Post (-0,6%) hat das offizielle Gewinnziel für 2022 an den oberen Rand der zuvor angepeilten Spanne angehoben. Auch bestätigte der DAX-Konzern die Mittelfristerwartungen für 2024. Die Citigroup geht nicht von erheblichen Änderungen bei den Konsenserwartungen aus. Die relevantesten Informationen bestünden in der Margenverwässerung bei Express durch die Wechselkursentwicklung und Treibstoffzuschläge, dem Volumenrückgang bei Forwarding und dem Volumenwachstum bei Post und Paketen.
Positiv werten die Analysten von RBC die Entwicklung der Klebstoffsparte von Henkel im dritten Quartal, hier habe das Wachstum mit 16,8 Prozent die Markterwartung von 12,6 Prozent deutlich geschlagen. Alles in allem habe Henkel einen guten Umsatz für das dritte Quartal gemeldet und die Umsatz- und Gewinnprognose für 2022 auf das obere Ende der bisherigen Spanne angehoben. Damit lägen die Prognosen nun im Einklang mit den vom Unternehmen erstellten Konsenserwartungen. Euphorisch werden die Analysten in Folge nicht, für die Aktie geht es um 2,0 Prozent nach unten.
Bayer wird an der Börse ein solides Drittquartal attestiert. Positiv wird die Entwicklung des EBITDA gewertet, das rund 6 Prozent oberhalb des Konsens ausgefallen sei. Dazu hätten alle Bereiche beigetragen. Allerdings hätte es zuletzt teils hohe Erwartungen an die Geschäftszahlen gegeben, heißt es im Handel. Für die Aktie geht es zunächst um 1,2 Prozent nach unten.
Elmos schwach - Verkauf der Chip-Fertigung auf der Kippe
Für die Aktie von Elmos geht es im frühen Handel um 13 Prozent nach unten. "Hier werden wohl einige auf dem falschen Fuss erwischt", so ein Marktteilnehmer zu der Meldung, dass die Bundesregierung die Übernahme der Chip-Fertigung des Dortmunder Unternehmens durch den schwedischen Konkurrenten Silex, Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics, "voraussichtlich" untersagen werde.
Positiv kommen die Geschäftszahlen des Flughafenbetreibers Fraport an, operativ sei es im dritten Quartal gut gelaufen. Im Ausblick erwartet das Unternehmen nun beim EBITDA, den oberen Rand der Spanne von 850 bis etwa 970 Millionen Euro zu erreichen, die Konsensprognose liege aber bei 973 Millionen Euro, so RBC. In Folge geht es für die Aktie um 1 Prozent nach unten.
Evonik Industries (-2,3%) hat den Umsatz im dritten Quartal nur mit Hilfe von Preiserhöhungen gesteigert, die Volumina reduzierten sich dagegen. Angesichts der gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie verdiente der Spezialchemiekonzern operativ 5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Um einer Rezession zu begegnen, ergreift Evonik vorsorglich Sparmaßnahmen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.700,58 -0,2% -8,22 -13,9% Stoxx-50 3.588,72 -0,2% -7,45 -6,0% DAX 13.537,67 +0,0% 4,15 -14,8% MDAX 24.177,32 +0,4% 93,06 -31,2% TecDAX 2.887,04 +1,3% 36,70 -26,4% SDAX 11.727,02 +0,3% 36,42 -28,6% FTSE 7.264,05 -0,5% -35,94 -1,1% CAC 6.381,46 -0,5% -35,15 -10,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,36 +0,02 +2,54 US-Zehnjahresrendite 4,23 +0,01 +2,72 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 0,9983 -0,3% 0,9993 0,9998 -12,2% EUR/JPY 146,41 -0,3% 146,77 146,50 +11,9% EUR/CHF 0,9890 -0,2% 0,9909 1,0103 -4,7% EUR/GBP 0,8709 +0,1% 0,8710 0,8722 +3,6% USD/JPY 146,66 +0,0% 146,86 146,50 +27,4% GBP/USD 1,1462 -0,4% 1,1474 1,1463 -15,3% USD/CNH (Offshore) 7,2743 +0,6% 7,2617 7,2393 +14,5% Bitcoin BTC/USD 19.727,36 -3,6% 19.750,86 20.758,17 -57,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 91,19 91,79 -0,7% -0,60 +30,6% Brent/ICE 97,60 97,92 -0,3% -0,32 +33,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 116,01 109,68 +5,8% +6,33 +73,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.666,62 1.675,30 -0,5% -8,68 -8,9% Silber (Spot) 20,55 20,83 -1,3% -0,27 -11,8% Platin (Spot) 976,95 983,35 -0,7% -6,40 +0,7% Kupfer-Future 3,61 3,60 +0,1% +0,00 -18,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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November 08, 2022 03:58 ET (08:58 GMT)