Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung will die Entscheidung über die Verwendung kritischer Komponenten in 5G-Mobilfunknetzen in Kürze abschließen.

Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag aus Regierungskreisen. Die Beratungen innerhalb der Ampel-Regierung gingen voran, hieß es nach einem Treffen von Kanzler Olaf Scholz mit beteiligten Ministerinnen und Ministern weiter. "Es gibt eine Entscheidung über das weitere Vorgehen." Es bleibe dabei, dass die Regierung auf Grundlage der Nationalen Sicherheitsstrategie und der China-Strategie handele, um mögliche Sicherheitsrisiken und Abhängigkeiten zu reduzieren. Die beteiligten Ressorts (Innen, Digital, Außen und Wirtschaft) wollten mit Hinweis auf die vereinbarte Vertraulichkeit auf Anfrage keine weitere Stellung nehmen.

Seit Monaten wird innerhalb der Ampel-Regierung eine Entscheidung verschoben, ob Telekom-Firmen schärfere Auflagen für die Verwendung etwa von chinesischen Komponenten gemacht werden sollen. Dabei geht es vor allem zwischen Innen- und Digitalministerium um die Abwägung, ob diese Firmen lieber mehr Geld für den schnellen Ausbau und die Stabilität des modernen 5G-Netzes in die Hand nehmen sollten oder lieber Komponenten aus bestehenden Netzwerken ersetzen, die von Sicherheitsbehörden als potenziell unsicher angesehen werden. Dies betrifft vor allem Komponenten der chinesischen Firmen Huawei und ZTE.

Eine entscheidende Frage ist dabei, wie viel Übergangsfrist Firmen beim möglicherweise nötigen Ausbau solcher Komponenten aus dem 5G- und 4G-Netz gewährt würde. Konzerne wie die Deutsche Telekom verwenden nach eigenen Angaben im 5G-Kernnetz ohnehin weder Huawei- noch ZTE-Produkte: Nun geht es vor allem um die Frage, ob es wegen der technischen Entwicklung auch verschärfte Sicherheitsvorgaben im Antennennetz geben sollte.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)