FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank haben am Donnerstag kräftig zugelegt. Analysten attestierten dem Institut mit Blick auf den Jahresausklang zwar eher mäßige Geschäftszahlen. Schwerer wogen für die Anleger aber der Ausblick sowie die angekündigte deutliche Steigerung von Dividende und Aktienrückkäufen. Zudem planen die Frankfurter weitere Einsparungen durch einen Stellenabbau.

Unbeeindruckt von ihrer vorbörslichen Schwäche legten die Aktien auf Xetra einen guten Handelsstart hin und gewannen bis zu fünf Prozent. Um die Mittagszeit behaupteten sie ein Plus von 3,5 Prozent auf 12,46 Euro. Damit blieben sie nicht nur an der Dax-Spitze, sondern schafften es im noch jungen Jahr auch wieder ins Plus.

2023 verdiente das Geldhaus trotz besserer Geschäfte unter dem Strich weniger als ein Jahr zuvor. Damals hatte ihm eine einmalige Steuergutschrift geholfen. Analysten hatten indes einen noch deutlicheren Gewinnrückgang befürchtet. Zudem erreichte der Vorsteuergewinn 2023 den höchsten Stand seit 16 Jahren. Die Erträge legten ebenfalls zu.

Das Schlussquartal habe umsatz- und kostenseitig enttäuscht, betonte Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC. Sie räumte aber ein, dass die Erwartungen schon vorab gesunken seien. UBS-Experte Mate Nemes sprach von einem durchwachsenen Jahresausklang.

Die von der Bank bis 2025 avisierte Steigerung der Erträge fällt indes stärker als bisher geplant aus. Davon profitieren auch die Aktionäre: Die Dividende soll von 30 Cent ein Jahr zuvor auf nun 45 Cent je Anteilschein steigen. Weitere 675 Millionen Euro sollen bis Ende Juni über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückgeben werden. Für das Geschäftsjahr 2025 peilt der Vorstand eine Dividende von einem Euro an.

Die Ambitionen für das kommende Jahr versprächen Aufwärtspotenzial für die Schätzungen, lobte RBC-Analystin Reingen. Mit Blick auf die angekündigten weiteren Kostensenkungen mahnte sie aber ebenso wie Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan an, dass den Worten der Frankfurter nun Taten folgen müssten. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing will nach Kostensenkungen von 1,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nun weitere 1,6 Milliarden sparen./gl/bek/stk