Industrieproduktion in der Eurozone wächst überraschend stark

Gute Nachrichten aus der Eurozone: Die Industrieproduktion in der Währungsunion ist im November so kräftig angestiegen wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Mit 1,9% gegenüber dem Vormonat lag der Zuwachs deutlich über den Erwartungen. Den kräftigsten Anstieg meldete Irland mit 11,7%, aber auch hierzulande konnte die Produktion mit einem Plus von 2,4% überdurchschnittlich zulegen. Auch für die globale Wirtschaft hellen sich die Aussichten zunehmend auf. Dank des positiven Konjunkturverlaufs in den Industriestaaten hat die Weltbank ihren Ausblick für das globale Wirtschaftswachstum von 3% auf 3,2% angehoben. Treiber der Weltwirtschaft bleiben nach Ansicht der Washingtoner Ökonomen die USA, insbesondere dort sei mit einem stärkeren Wachstum als im letzten Jahr zu rechnen.

DAX erreicht nach holprigem Wochenauftakt neues Rekordhoch

An den Aktienmärkten konnten wir in der letzten Woche eine scharfe Trendwende beobachten. Nachdem es infolge deutlicher Kursverluste in Japan zunächst nach einer holprigen Handelswoche aussah, drehte sich die Situation zur Wochenmitte. Vor allem europäische und deutsche Aktien konnten ihre zwischenzeitlichen Kursverluste zügig wettmachen und aufgrund von Anschlusskäufen vieler Investoren weiter zulegen. Der deutsche Leitindex DAX schaffte es gar die Marke von 9.700 Punkten zu überwinden und einen neuen Höchststand zu erreichen. Auf Wochenbasis betrachtet blieb unter dem Strich ein Plus von knapp 3%. Auch in Japan ging die Woche recht versöhnlich zu Ende. Der dortige Aktienmarkt konnte die eingangs erwähnten Kursverluste weitgehend aufholen, das Aufwärtsmoment reichte jedoch nicht aus, um die Woche mit Gewinn zu beenden.
Auf konjunktureller Ebene steht vor allem die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes der Industrie und Dienstleister in Europa an. Von größerer Relevanz ist meines Erachtens jedoch der weitere Verlauf der Berichtssaison zum vierten Quartal 2013. Ich rechne mit mehrheitlich positiven Unternehmensmeldungen und sehe für die Aktienmärkte daher weiteres Aufwärtspotenzial, insbesondere Anlagen in den Industrieländern erscheinen mir derzeit aussichtsreich.

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Staatsanleihen bleiben bei Anlegern hoch im Kurs

Wenig Neues an den Rentenmärkten: Auch in der dritten Handelswoche des Jahres hielt die gute Stimmung bei Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer an. Gefragt waren aber auch Papiere der Kernländer Deutschland und Frankreich, entsprechend sanken die Renditen. So rentieren 10-jährige Bundesanleihen nach einem Rückgang um 8 Basispunkte im Vergleich zur Vorwoche derzeit mit 1,76%. US- Treasuries mit gleicher Laufzeit konnten ihre Kursgewinne im Nachgang zum schwachen Arbeitsmarktbericht der Vorwoche behaupten und weisen aktuell eine Rendite von rund 2,8% auf.
Trotz der gestiegenen Nachfrage in der letzten Woche spricht ein tendenziell steigendes Zinsniveau meines Erachtens gegen Anlagen in konservativen Rentenpapieren. Demgegenüber können Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer meiner Einschätzung nach zurzeit attraktive Renditechancen bieten.

Ölpreis dreht angesichts schwindender Lagerbestände ins Plus

Nach einem schwachen Jahresauftakt geht es am Rohölmarkt wieder bergauf. Der Preis für Öl der US-Sorte WTI konnte auf Wochenbasis betrachtet um rund 1,5% auf rund 94 US-Dollar zulegen. Verantwortlich für diesen Anstieg war eine Meldung der US-Energiebehörde EIA, wonach die US-Lagervorräte unerwartet stark um 7,7 Millionen Barrel gesunken sind - der siebte Lagerschwund in Folge und der höchste Rückgang seit fünf Wochen. Dagegen können Goldanleger auf eine ereignislose Woche zurückblicken. Der Preis des gelben Edelmetalls tendierte weitgehend richtungslos. Mit einem aktuellen Niveau von rund 1.240 US-Dollar liegt der Preis damit nahe des Vorwochenniveaus.
Auch wenn der Ölpreis in den letzten Tagen leicht zulegen konnte: Meines Erachtens spricht zurzeit wenig für einen nachhaltigen Preisanstieg bei Rohstoffen. Die von uns erwartete Stärke des US-Dollars dürfte den Gegenwind in diesem Segment vielmehr verschärfen. Für die private Geldanlage erscheinen mir daher zurzeit andere Anlageklassen aussichtsreicher.

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