ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem moderaten Aufschlag hat der schweizerische Aktienmarkt am Montag auf die Notfallübernahme der Credit Suisse durch die UBS am Wochenende reagiert. Nach intensiven Verhandlungen hat die UBS den angeschlagenen Mitbewerber schließlich für 3 Milliarden Franken übernommen. Die UBS wird pro Credit-Suisse-Aktie 0,76 Franken in eigenen Aktien zahlen. Am Freitag hatte der Schlusskurs von Credit Suisse noch bei 1,86 Franken gelegen. In der Folge ging es für die Aktie der Credit Suisse am Montag um 55,7 Prozent abwärts auf 0,82 Franken. Die Papiere der UBS legten nach anfänglichen Verlusten um 1,3 Prozent zu. Der europäische Banken-Sektor erhöhte sich um 1,2 Prozent.

Die Schweizer Behörden standen unter Druck, das Geschäft noch vor der Eröffnung der asiatischen Märkte am Montag abzuschließen und bewegten sich dabei auf einem schmalen Grat. Sie mussten die Vorstände beider Banken dazu bringen, dem Deal zuzustimmen. Die Alternative wäre eine von den Regulierungsbehörden geleitete Abwicklung der Credit Suisse gewesen, die sich als langwierig und schmerzhaft für das Finanzsystem hätte erweisen können.

Die Zentralbank der Schweiz (SNB) kündigte zudem an, die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS mit einer Liquiditätshilfe von bis zu 100 Milliarden Franken zu unterstützen. Die Schweizer Regierung will mehr als 9 Milliarden Franken zur Verfügung für potenzielle Verluste bereitstellen, die der UBS aus dem Kauf erwachsen könnten.

Der SMI verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 10.644 Punkte. Der Index handelte dabei in einer Spanne zwischen 10.690 und 10.395 Punkten. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und sechs -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 355,97 (zuvor: 223,29) Millionen Aktien.

Auch die übrigen Finanzwerte im SMI legten zu. Die Aktien von Siss Life, Zurich Insurance und Swiss Re stiegen um bis zu 2,4 Prozent. Für die Titel von Julius Bär ging es 8,2 Prozent aufwärts. Der von den Schweizer Behörden vermittelte Deal stelle sicher, dass die beteiligten Banken weiterhin ihren Verpflichtungen nachkommen, sagt Suvi Platerink Kosonen, Senior Sector Strategist Financials bei ING. Während Julius Bär nun einen großen Konkurrenten "in seinem Hinterhof sieht", könnte die Bank auch einige neue Geschäfte gewinnen, so die Teilnehmerin.

Die Papiere von Swissquote verbesserten sich um 4,7 Prozent. Die Prognose für 2023 sei zu vorsichtig und werde bis Mitte des Jahres angehoben, erwartet die Credit Suisse. "Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen die Prognose für 2023 bis Mitte des Jahres erhöhen muss", so Analyst Daniel Regli.

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March 20, 2023 12:43 ET (16:43 GMT)