Credit Agricole : Keine Pläne zum Verkauf polnischer Tochter
Am 04. Juli 2018 um 17:18 Uhr
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Warschau (Reuters) - Die französische Großbank Credit Agricole will sich nach eigener Aussage nicht aus Polen zurückziehen.
"Wir haben keine Pläne, unsere Bank in Polen zu verkaufen", sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Zuvor hatten zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, die Bank prüfe einen Verkauf ihrer dortigen Tochter. Credit Agricole verfüge in Polen nicht über die nötige Größe, um konkurrenzfähig zu sein. Entweder könne sie ihr Geschäft durch einen Zukauf stärken oder ihre Tochter abgeben.
Im Juni hatte Reuters berichtet, Credit Agricole gehöre zu den Interessenten für die Polen-Tochter der Societe Generale, Eurobank. Credit Agricole wollte sich am Mittwoch nicht dazu äußern, ob sie an deren Kauf interessiert ist.
Die Polen-Tochter der Credit Agricole liegt auf dem 13. Platz im polnischen Bankensektor. Inklusive des Leasinggeschäfts beläuft sich die Bilanzsumme auf umgerechnet 7,5 Milliarden Euro (33 Milliarden Zloty). Die Bilanzsumme der Societe-Generale-Tochter Eurobank liegt bei umgerechnet drei Milliarden Euro.
Der polnische Bankenmarkt ist hart umkämpft. Die niedrigen Zinsen und der Druck der Aufseher lasten auf den Margen. Die polnische Regierungspartei PiS setzt sich dafür ein, dass sich die Institute in heimischen Besitz befinden. 2017 hatte der Staat die zweitgrößte polnische Bank Pekao von der italienische Großbank UniCredit zurückgekauft. Die Deutsche Bank verkaufte ihr Polen-Geschäft an das spanische Geldhaus Santander.
Crédit Agricole S.A. ist eine der führenden europäischen Bankengruppen und der wichtigste Geldgeber der französischen Wirtschaft. Das Nettobankprodukt teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (30,1%): Aktivitäten in Frankreich (Crédit Lyonnais) und im Ausland. Darüber hinaus ist die Gruppe in Frankreich über ihre 39 regionalen Filialnetze präsent (damit ist sie das größte französische Bankennetz); - Finanz-, Investment- und Market-Banking (30,1%): Standard- und Spezialfinanzierungen (Finanzierung von Akquisitionen, Projekten, Luft- und Seefahrt usw.), Aktiengeschäfte, Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Investitionskapital usw; - Vermögensverwaltung, Versicherungen und Private Banking (25,9%); - spezialisierte Finanzdienstleistungen (13,9%): Verbraucherkredite, Leasing und Factoring (Nr. 1 in Frankreich). Ende 2023 verwaltet die Crédit Agricole S.A. 835 Milliarden Euro an Giroeinlagen und 516,3 Milliarden Euro an laufenden Krediten. Die NBP ist geografisch wie folgt verteilt: Frankreich (46%), Italien (20%), Europäische Union (14,3%), Europa (7,2%), Nordamerika (6%), Japan (1,3%), Asien und Ozeanien (3,5%), Afrika und Naher Osten (1,3%), Mittel- und Südamerika (0,4%).