Continental sacken auf Tradegate ab - Finanzvorstand muss gehen
Am 17. November 2021 um 20:04 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Continental sind im nachbörslichen Handel am Mittwoch wegen einer Personalie abgesackt. Die Anteilscheine des Autozulieferers und Reifenherstellers notierten auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt sieben Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs. Zwischenzeitlich waren die Papiere sogar um rund neun Prozent eingeknickt.
Continental trennt sich angesichts der anhaltenden Ermittlungen zur Diesel-Abgaskrise von seinem langjährigen Finanzchef Wolfgang Schäfer. Der Aufsichtsrat stimmte in einer Sondersitzung zu, dass der 62-Jährige das Vorstandsmandat bei dem Konzern mit sofortiger Wirkung niederlegt. Dies steht dem Unternehmen zufolge im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover zur Verwendung illegaler Abschalteinrichtungen in Dieselmotoren und Defiziten bei der andauernden Aufklärung bei Continental.
Analyst Sascha Gommel von der Investmentbank Jefferies schrieb, dass die Ermittlungen bereits bekannt seien. Dennoch sorge der plötzliche Abgang des Finanzchefs nun für Unsicherheit./la/he
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).