Genf (awp) - Der Luxusgüterkonzern Richemont präsentiert am Montag, 17. Juli, die Umsatzzahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (per Ende Juni). Zum AWP-Konsens haben insgesamt elf Analysten beigetragen.

Q1 2023/24E
(in Mio EUR)        AWP-Konsens      Q1 2022/23A  

Gruppenumsatz*         5417                  n.a.  
- Schmuck              3639                 3015   
- Uhren                1119                 1002  

(in %)                                             
Wachstum**:              20                  n.a.   

* weitergeführte Aktivitäten
** in Lokalwährungen

FOKUS: Trotz Finanzkrise und geopolitischen Spannungen hat sich der Luxusgütersektor in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Und auch den Einbruch bei der Coronapandmie hat die Branche sehr gut weggesteckt. Und der Boom bei den Luxusgütern dürfte laut Experten auch in den kommenden Jahren anhalten. Nachdem die Schweizer Uhrenindustrie im Jahr 2022 in Franken gemessen (25 Mrd.) so viele Uhren wie noch nie exportiert, steuert sie auf den nächsten Rekord zu: In den ersten fünf Monaten 2023 kletterte das Exportvolumen getragen vom nach wie vor stark laufenden Luxussegment um 11 Prozent in die Höhe.

Die gute Stimmung im Geschäft mit Luxusgüter dürfte sich auch in den Quartalszahlen von Richemont zeigen. Experten erwarten ein weiteres starkes Wachstum der Bereiche Schmuck mit den Marken Cartier und Van Cleef & Arpels und Uhren, wo die Edelmarken Piaget, IWC oder Jaeger-LeCoultre angesiedelt sind. Es wird in beiden Teilen ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich erwartet.

Dabei dürften sich die einzelnen Regionen unterschiedlich entwickelt haben. In den USA dürfte das Wachstum vor allem aufgrund der hohen Vorjahresbasis nicht mehr ganz so stark ausfallen. Dagegen dürfte sich das Geschäft in China im Zuge der Lockerungen der Corona-Massnahmen gut erholen. Das Wachstum in Asien (Ohne Japan) dürfte vor Europa und dem Nahen Osten/Afrika am grössten gewesen sein.

Mit Blick auf die Zahlenpublikation gilt zu bedenken, dass Richemont die Einnahmen des Online-Geschäfts rund um die Tochter Yoox-Net-A-Porter (YNAP) nicht mehr im Gruppenumsatz berücksichtigt. Den Geschäftsteil wird Richemont an den britischen Onlinehändler Farfetch übergeben und in den eigenen Büchern bis die Transaktion abgeschlossen ist nur noch als "assets held for sale" erfassen. Damit fehlen Vergleichszahlen zum Vorjahr.

ZIELE: Geschäftsziele kommuniziert Richemont traditionell nicht. Investoren hoffen im Rahmen der Zahlenpublikation mit Angaben zu Trends in wichtigen Märkten wie den USA oder China. Anlässlich der Publikation des Jahresergebnisses im Mai sagte Richemont-Präsident Johann Rupert, er hoffe auf die baldige Rückkehr chinesischer Reisenden in die Shops von Cartier, Piaget oder IWC. Die Erholung mit chinesischen Konsumenten dürfte nur langsam vorangehen und nicht so schnell wie etwa mit US-Amerikanern.

PRO MEMORIA: Die Richemont-Tochter Manufactures Cartier Horlogerie ist Anfang Juli von der Westschweizer Stiftung Equal-Salary für Lohngleichheit ausgezeichnet worden. Das Schmuck- und Uhrenunternehmen gehe in Sachen Gleichstellung mit gutem Beispiel voran.

Beim Luxusgüterkonzern Richemont hat das Management in dem im März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2022/23 wieder deutlich mehr Lohn erhalten. Allerdings war die Steigerung nicht mehr so deutlich wie im Vorjahr. Und der Finanzchef Burkhart Grund hat fast 7 Millionen Franken mehr verdient als CEO Jérôme Lambert selbst.

Der Luxusgüterkonzern Richemont hat zudem im Mai ein neues Aktienrückkaufprogramm aufgelegt, das am 22. Mai gestartet wurde und im Rahmen dessen bis zu 10 Millionen A-Aktien zurückgekauft werden sollen.

AKTIENKURS: Die Richemont-Titel gehören seit Anfang Jahr zu den Favoriten unter den Blue Chips. Während sich der Gesamtmarkt gemessen am SMI flach entwickelt hat, haben die Titel von Richemont um gut einen Viertel ihres Werts zugelegt. Bereits im Vorjahr entwickelten sich die Papiere überdurchschnittlich.

Homepage: www.richemont.com

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