ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem kleinen Plus hat sich der schweizerische Aktienmarkt am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Allerdings hing der schwelende Streit in Washington um die Schuldenobergrenze der USA wie ein Damoklesschwert über dem Markt und verhinderte, dass die Anleger beherzter zugriffen. Der SMI gewann 0,4 Prozent auf 11.565 Punkte, nachdem er im frühen Geschäft dicht an sein Jahreshoch herangerückt war. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Das Umsatzvolumen war mit 21,51 (zuvor: 36,94) Millionen gehandelten Aktien dünn.
Angeführt wurde der SMI von Richemont, deren Kurs um 3,5 Prozent stieg. Der Luxusgüterkonzern hat - wie zuletzt schon andere Branchenvertreter - beeindruckende Geschäftszahlen vorgelegt. Richemont ist zuversichtlich, dass die positive Entwicklung dank der Erholung des China-Geschäfts andauern wird. Die Aktien des Wettbewerbers Swatch verloren optisch rund 1 Prozent bzw. 2,90 Franken, wurden aber mit einem Dividendenabschlag von 6,00 Franken gehandelt.
Unterstützung erhielt der SMI von Pharmaschwergewicht Roche (+0,8%). Die ebenfalls schwergewichteten Aktien von Nestle (-0,2%) und Novartis (-0,1%) blieben derweil zurück. Die Aktien der beiden Banken Credit Suisse und UBS stiegen um 0,6 und 0,5 Prozent. UBS-Chef Sergio Ermotti sieht die Lage bei Credit Suisse seit den Bankenturbulenzen im März als stabilisiert an. Es gebe dort keine Geldabflüsse von Anlegern mehr, sagte der Manager.
Die Compagnie Financière Richemont SA gehört weltweit zu den größten Herstellern von Luxusartikeln. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Schmuckartikel (42,2%): Marken Cartier (Weltmarkführer im Schmuckbereich), Van Cleef & Arpels, Baume & Mercier und Giampiero Bodino;
- Luxusuhren (31,1%): Marken Piaget, A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin, Officine Panerai, IWC Schaffhausen, Baume & Mercier und Roger Dubuis;
- sonstige (26,7%): insbesondere Füller, Lederwaren und Kleidung unter den Marken Montblanc, Chloé, Old England, Purdey und Alfred Dunhill.
Der Umsatz verteilt sich auf die Bereiche Einzelhandelsvertrieb (55,1%), Großhandelsvertrieb (23,6%) und Online-Vertrieb (21,3%).
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht folgendermaßen aus: Schweiz (2,4 %), Vereinigtes Königreich (5,3 %), Europa (15,6 %), China (28,9 %), Japan (6,3 %), Asien (11,9 %), USA (19,9 %), Amerika (2,3 %), Naher Osten und Afrika (7,4 %).