MÄRKTE ASIEN/Gewinnmitnahmen - Sydney nach RBA-Entscheid etwas fester
Am 04. Juli 2023 um 09:48 Uhr
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien haben Anleger am Dienstag einen Teil der Vortagesgewinne mitgenommen, wofür Beobachter wieder aufkeimende Konjunktursorgen verantwortlich machten. Der am Vortag nach Börsenschluss in Asien veröffentlichte ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA hatte sich unerwartet im Juni nochmals verschlechtert. Zur Zurückhaltung der Investoren trug aber auch der US-Feiertag am Dienstag bei, an dem die dortigen Börsen geschlossen bleiben. Außerdem werden in den kommenden Tagen einige wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht, darunter der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Gegen die regionale Tendenz beendete die Börse in Sydney den Handel etwas fester, nachdem die Reserve Bank of Australia ihren Leitzins unverändert belassen hatte. Der australische Dollar gab zu seinem US-Pendant in Reaktion auf den Zinsentscheid nach. Einige Marktteilnehmer hätten mit einer Zinserhöhung gerechnet, hieß es dazu von der Commerzbank. Finanz- und Immobilienwerte gewannen im Schnitt 1,1 und rund 1 Prozent. Die Aktien der großen australischen Banken Westpac, ANZ, NAB und Commonwealth, die stark von der Lage der heimischen Wirtschaft und des Immobilienmarkts abhängen, verbuchten Kursgewinne zwischen 1,2 und 1,3 Prozent.
An den chinesischen Börsen rückte der Handelsstreit mit den USA wieder in den Fokus. Peking hatte am Montag Exportbeschränkungen für bestimmte Mineralien verhängt, die in der Chipherstellung verwendet werden. Die Aktien von Yunnan Chihong Zinc & Germanium und Yunnan Lincang Xinyuan Germanium Industrial sprangen daraufhin gleich zu Handelsbeginn um das Tageslimit von 10 Prozent und lagen bei Handelsschluss noch gut 6 und 10 Prozent im Plus. Daneben dämpften Zweifel an der Erholung der chinesischen Wirtschaft die Kauflaune, nachdem der am Montag veröffentlichte Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China im Juni einen Rückgang aufgewiesen hatte. Auf der anderen Seite weckten die Daten aber auch Hoffnungen auf neuerliche Stimuli der chinesischen Zentralbank. In Schanghai schloss der Composite-Index kaum verändert, in Hongkong notierte der Hang-Seng-Index im späten Handel 0,4 Prozent höher.
Um 1 Prozent abwärts ging es mit dem Nikkei-225-Index in Tokio. Verkauft wurden Aktien von Maschinenbau- und Pharmaunternehmen. Der Kurs des Pharmakonzerns Daiichi Sankyo sackte um rund 15 Prozent ab. Ein gemeinsam mit Astrazeneca entwickeltes Medikament zur Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs hat nach Angaben von Daiichi in einer Phase-III-Studie positive Ergebnisse gezeigt, die Erwartungen aber verfehlt. Die Analysten der UBS bemängelten, dass Daiichi entgegen sonstiger Gewohnheiten das "progressionsfreie Überleben" nicht quantifiziert habe.
Die Commonwealth Bank of Australia ist ein Anbieter von integrierten Finanzdienstleistungen. Das Unternehmen bietet Bankdienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden vor allem in Australien und über seine Tochtergesellschaft ASB in Neuseeland an. Sie betreut etwa 16 Millionen Kunden. Zu den Segmenten des Unternehmens gehören Retail Banking Services, Business Banking, Institutional Banking und Markets and New Zealand. Retail Banking Services bietet Bank- und allgemeine Versicherungsprodukte und -dienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden an. Business Banking deckt den Bankbedarf von Geschäfts-, Firmen- und Agrarkunden über die gesamte Palette von Finanzdienstleistungslösungen ab und bietet über das CommSec-Geschäft Dienstleistungen im Bereich Aktienhandel und Margin-Lending an. Institutional Banking and Markets bedient den Bedarf großer Firmen-, institutioneller und staatlicher Kunden an kommerziellen und Großkunden-Bankdienstleistungen. Neuseeland umfasst das Bank- und Fondsmanagementgeschäft, das unter der Marke ASB betrieben wird.