FRANKFURT (dpa-AFX) - Das jüngste Datenleck bei Kreditkarten tut dem zunehmenden Erfolg von Plastikgeld nach Einschätzung des Kreditkartenanbieters Visa keinen Abbruch. "Hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgendwo", sagte der seit 1. Oktober amtierende Visa-Chef für Zentraleuropa, Albrecht Kiel, am Dienstag in Frankfurt. "In Relation zu den Ausgaben war das ein sehr überschaubares Risiko, das sehr schnell eingegrenzt und behoben wurde."

Mehrere Banken - darunter die Commerzbank , ihre Tochter Comdirect und die Postbank - hatten in den vergangenen Tagen insgesamt etwa 100 000 Kreditkarten ausgetauscht, weil es ein Datenleck bei einem Dienstleister gab. Die Institute hatten betont, es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um dem Missbrauch von Daten vorzubeugen.

Kiel betonte: "Es handelt sich nicht um einen Datenabgriff bei Visa." Nutzen Kriminelle die Kartendaten zum Einkaufen, kommt in der Regel die Bank des Kunden für den Schaden auf. "Wenn ein Kunde Opfer von Betrug wird, ist er durch unsere Regelungen geschützt", sagte Kiel.

Generell sei der Trend weg vom Bargeld ungebrochen, konstatierte Kiel: "Die Kreditkarte wird mehr und mehr zu einem alltäglichen Zahlungsmittel" - das gelte auch für Deutschland, wo Schein und Münze traditionell beliebter sind als in vielen anderen Ländern.

Die Anzahl der Zahlungskarten von Visa in Deutschland stieg 2015 zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 59,1 Millionen Stück, europaweit sind es 522 (Vorjahr: 514) Millionen. In Europa lag der Umsatz mit Visa-Karten im Geschäftsjahr 2014/2015 (30.9.) bei 2,3 Billionen Euro

- ein Plus von 6,4 Prozent zum Vorjahr. Kiel rechnet mit weiterem

Wachstum - auch dank neuer Techniken wie kontaktlosem Bezahlen./ben/DP/jha