--Commerzbank bestätigt Gewinnprognose

--Zinsüberschuss dürfte weniger stark sinken als gedacht

--Commerzbank schneidet im 1Q besser ab als erwartet

(NEU: Details zu Zahlen und Ausblick)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank hat im ersten Quartal abermals von einem starken Zinsüberschuss und einer guten Kostenentwicklung profitiert. Die Bank steigerte ihren Gewinn stärker als erwartet und bestätigte ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Für den Zinsüberschuss wird sie zuversichtlicher.

Der Nettogewinn stieg um knapp 30 Prozent auf 747 Millionen Euro. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens mit 652 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn legte um knapp ein Viertel auf 1,08 Milliarden Euro zu.

Die Erträge stiegen leicht um 3 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro, was in erster Linie dem Anstieg des Zinsüberschusses um 9 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu verdanken war. Eine erneute Vorsorge für Franken-Kredite in Polen von 318 Millionen Euro konnte so mehr als ausgeglichen werden. Der Provisionsüberschuss legte lediglich um 0,5 Prozent auf 920 Millionen Euro zu.

Die Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite hielten sich trotz eines schwierigen Umfelds in Grenzen. Die Risikovorsorge legte nur leicht auf 76 von 68 Millionen Euro zu. Analysten hatten mit 108 Millionen Euro deutlich mehr erwartet.

Die Kosten hatte die Bank weiter im Griff. Die Aufwand-Ertrags-Relation sank auf 58 Prozent von 65 Prozent im Vorjahr. Das bedeutet, dass die Commerzbank für einen Euro Ertrag 58 Cent aufwenden musste. Die Eigenkapitalrendite legte deutlich auf 10,5 von 8,3 Prozent zu.

Sowohl bei der Kostenquote, die 2024 bei rund 60 Prozent liegen soll, als auch bei der angestrebten Eigenkapitalrendite von mindestens 8 Prozent liegt die Commerzbank damit auf Kurs. Beim Zinsüberschuss wird die Bank sogar zuversichtlicher. Hatte sie bisher einen Rückgang auf 7,9 von 8,4 Milliarden Euro erwartet, geht sie nun von 8,1 Milliarden Euro aus.

Den Anstieg des Provisionsüberschusses sieht die Commerzbank weiterhin bei 4 Prozent. Die Risikovorsorge soll bei unter 800 Millionen Euro liegen. Der Konzerngewinn soll weiterhin gegenüber dem Vorjahreswert von 2,2 Milliarden Euro zulegen. Eine konkrete Zahl nannte die Bank aber nicht. Der Analystenkonsens stand zuletzt bei 2,4 Milliarden Euro. Der Ausblick hänge von der Entwicklung der Belastungen durch Franken-Kredite in Polen ab, so die Commerzbank.

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May 15, 2024 02:48 ET (06:48 GMT)