DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Elektronikhändler Ceconomy kann die ersten Früchte seines Umbau- und Sparprogramms ernten. So steigerte der Mutterkonzern der Elektronikketten MediaMarkt und Saturn sein Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft dank Einsparungen im ersten Quartal deutlich. Die Umsätze gingen jedoch zurück, wie das SDax-Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Zwar profitierte Ceconomy von Aktionstagen wie dem "Black Friday". Wegen dieser Vorzieheffekte fiel das Weihnachtsgeschäft jedoch schwächer aus.

Die Aktie sprang vorbörslich an und legte um mehr als 8 Prozent zu. Der operative Gewinn habe die Erwartungen übertroffen, erklärte Analystin Georgina Johanan von der US-Bank JPMorgan.

Der Umsatz sank per Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe nahmen die Erlöse um 0,5 Prozent ab. Dabei musste Ceconomy in West- und Südeuropa einen deutlicheren Umsatzrückgang hinnehmen, unter anderem wegen eines schwachen Konsumklimas. In Deutschland verlor das Unternehmen leicht an Umsatz. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) legte insgesamt um 7,6 Prozent auf 289 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 170 Millionen Euro, ein Wachstum von knapp 60 Prozent. Der Ausblick wurde bekräftigt.

Das angeschlagene Unternehmen verschlankte zuletzt Prozesse und vereinheitlichte Strukturen, um Kosten zu sparen. In der Verwaltung wurden etwa 600 Stellen abgebaut. Insgesamt will Ceconomy jährlich 110 bis 130 Millionen Euro sparen.

Der Elektronikhändler steckt seit langem in der Krise - nicht zuletzt wegen des harten Wettbewerbs im Online-Handel. Viele Märkte sind für die Zeiten des Internethandels überdimensioniert. Dazu belasten mehrere Führungswechsel sowie eine unklare Strategie Ceconomy.

Zuletzt trennte sich der Konzern nach nur sieben Monaten von Konzernchef Jörn Werner - wegen unterschiedlicher Auffassungen auch über die Führung des Unternehmens. Im vergangenen Jahr hatten bereits der langjährige Konzernchef Pieter Haas und sein Finanzvorstand Mark Frese nach mehreren Gewinnwarnungen den Hut nehmen müssen. Derzeit führt Bernhard Düttmann den Konzern übergangsweise./nas/eas/jha/