'HB': Dijsselbloem will härtere Vorschriften für Staatsanleihen in Bankbilanzen
Am 18. April 2016 um 20:09 Uhr
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DÜSSELDORF/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Vorsitzende des EU-Finanzministerrats, Jeroen Dijsselbloem, will einem Pressebericht zufolge die Anforderungen an Staatsanleihen in Bankbilanzen verschärfen. Das derzeit geltende Regelwerk "nimmt nicht zur Kenntnis, dass Staatsanleihen nicht risikofrei sind", zitiert das "Handelsblatt" ("HB"/Dienstagausgabe) aus einem ihm vorliegenden Papier des niederländischen Finanzministers und Eurogruppenchefs. Wenn Banken Anleihen ihres Heimatstaates in großer Menge halten würden, erhöhe das das Risiko eines "Überschwappens" von Staatsschuldenkrisen auf den Bankensektor. Dijsselbloem habe das Papier als Diskussionsgrundlage für den EU-Finanzministerrat am Freitag in Amsterdam vorbereitet.
Dijsselbloem schlägt dem Bericht zufolge mehrere Optionen zur Abhilfe vor. Entweder werde eine niedrige Risikogewichtung für Staatsanleihen eingeführt - das würde dazu führen, dass die Schuldenpapiere zu einem gewissen Grad mit Kapital der Banken unterlegt werden müssten. Alternativ könnten auch Obergrenzen für die Anleihen einzelner Staaten eingezogen werden. Auch eine Kombination der beiden Maßnahmen sei denkbar.
Schärfere Aufsichtsregeln für Staatsanleihen sind in der Eurozone umstritten. Südeuropäische Länder befürchten dem Blatt zufolge, ihre Staatsanleihen könnten durch einen solchen Schritt noch unattraktiver werden als ohnehin schon. Deutschland und die Niederlande gelten demnach als Befürworter härterer Bestimmungen./men/gl
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).