AKTIEN IM FOKUS: Banken-Anleger setzen auf politische Stabilität in Frankreich
Am 24. April 2017 um 09:01 Uhr
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FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die Aktien aus der Finanzbranche dürften am Montag besonders vom Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl profitieren. Der Sieg des wirtschaftsfreundlichen EU-Befürworters Emmanuel Macron ist aus Sicht des Analysten Jernej Omahen von Goldman Sachs positiv für europäischen Finanzwerte. Dabei dürften die deutschen, französischen und italienischen Banken besonders kräftig zulegen können. Zu seinen "Key Calls" zählen unter anderem BNP Paribas und Unicredit . Ihre Attraktivität steige angesichts der Normalisierung der politischen Situation.
Die Aktien der Deutschen Bank profitierten zudem von einer Empfehlung von Macquarie. Analyst Piers Brown stufte die Papiere von "Underperform" auf "Outperform" hoch. Die Kapitalerhöhung stärke die Bilanz der Bank und die angestrebten Kostenverbesserungen hätten mehr Glaubwürdigkeit als in der Vergangenheit, schrieb der Experte in einer Studie.
Die Deutsche-Bank-Papiere stiegen am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Freitag um mehr als 2 Prozent. Die Papiere Der Commerzbank gewannen mehr als 3 Prozent. Bei den Anteilsscheinen der Versicherer Allianz , Munich Re und Talanx griffen die Anleger am Morgen ebenfalls zu./mis/ag/stb
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).