BASF plant mit Sabic und Linde elektrisch beheizten Steamcracker
Am 24. März 2021 um 11:40 Uhr
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Frankfurt (awp/awp/sda/reu) - BASF macht Fortschritte bei seinen Plänen für die Entwicklung eines elektrisch beheizten Steamcrackers. BASF will dabei nun mit dem saudischen Petrochemiekonzern Sabic und dem Industriegasekonzern Linde zusammenarbeiten, wie der Ludwigshafener Chemiekonzern am Mittwoch mitteilte.
Zusammen wollen die Unternehmen den weltweit ersten elektrisch beheizten Steamcracker-Ofen entwickeln. Die Partner haben für das Projekt Fördermittel beim EU-Innovationsfonds und dem Förderprogramm Dekarbonisierung in der Industrie, ein Programm des deutschen Bundesumweltministeriums, beantragt. Geprüft wird der Bau einer Demonstrationsanlage am BASF-Stammsitz Ludwigshafen, die schon 2023 in Betrieb genommen werden könnte.
BASF hatte bereits Anfang 2019 angekündigt, binnen fünf Jahren einen elektrisch beheizten Steamcracker entwickeln zu wollen, der mit Strom aus Wind- und Sonnenenergie betrieben werden soll, um den CO2-Ausstoss zu senken. Der Steamcracker ist ein Herzstück im chemischen Produktionsprozess, mit ihm werden wichtige Grundbausteine der Chemie hergestellt. Bisher werden Steamcracker mit Erdgas befeuert, um die benötigte Hitze zu erzeugen. BASF erhofft sich durch die Umstellung eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen von bis zu 90 Prozent.
BASF SE ist der größte Chemiekonzern der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- funktionale Produkte (44,1%): Katalysatoren (38,9% des Umsatzes), Leistungsmaterialien (23,9%), Monomere (22,7%), und Beschichtungen (14,5%);
- Hochleistungswerkstoffe (21,6%): Chemikalien für die Pflege (33,1% des Umsatzes), Dispersionen und Pigmente (31,8%), Performance Chemikalien (20,8%) und Nahrungsprodukte (14,3%);
- chemische Produkte (15%): Petrochemische Produkte (71,5% des Umsatzes) und Zwischenprodukte (28,5%);
- Agrochemikalien (14,6%);
- sonstige (4,7%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,9%), Europa (27,9%), Nordamerika (27,3%), Asien / Pazifik (25,4%) und Südamerika / Afrika / Naher Osten (9,5%).