Masdrid (Reuters) - Ein starkes Privatkunden-Geschäft auf dem Heimatmarkt hat den Gewinn der spanischen Großbank Santander im Auftaktquartal angeschoben.

Der nach Börsenwert zweitgrößte Finanzkonzern der Euro-Zone bestätigte am Dienstag zudem seine Gewinnziele für das laufende Jahr. Der Nettogewinn kletterte im ersten Quartal 2024 binnen Jahresfrist um elf Prozent auf 2,85 Milliarden Euro. "Es war ein sehr starker Start in das Jahr mit einem Ertragswachstum von zehn Prozent," erklärte Konzernchefin Ana Botin zur Veröffentlichung der Zahlen. "Wir sind, wieder einmal, auf dem besten Weg, alle unsere Ziele für das Jahr zu erreichen." Dies gelte einschließlich des Ziels einer Eigenkapitalrendite von 16 Prozent.

In der Vergangenheit hatte Santander vor allem mit einem florierenden Lateinamerika-Geschäft eher schwierige Marktverhältnisse in Europa auffangen können. Doch mit den rasanten Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Sommer 2022 hat sich das Bild gewandelt. Auf dem Heimatmarkt Spanien sprang der Nettogewinn im Quartal sogar um 66 Prozent in die Höhe. Die Bank verlangte von ihren Kunden in Spanien mehr für Kredite, während sie zugleich die Zinsen für Sparer niedrig hielt. Insgesamt stiegen die Nettozinserträge im Konzern im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 17,7 Prozent auf 11,98 Milliarden Euro. Analysten hatten nur 11,50 Milliarden Euro erwartet. Zum Vorquartal stiegen die Nettozinserträge um 7,7 Prozent, da die Zinsen in der Euro-Zone länger als erwartet auf einem hohen Niveau verharrten.

Die Großbank baute ihre Konzernerträge binnen Jahresfrist um zehn Prozent auf ein Rekordniveau von 15,38 Milliarden Euro aus. Die Rückstellungen für faule Kredite wurden um neun Prozent auf 3,13 Milliarden Euro erhöht. Nicht so rund lief es im Quartal in Großbritannien - der Nettogewinn sank dort um 23 Prozent. Ein intensiver Wettbewerb im Hypotheken-Geschäft ließ die Krediteinnahmen sinken. Santander erzielte im Auftaktquartal eine Eigenkapitalrendite (RoTE) im Konzern von 14,9 Prozent. Laut der Bank läge diese bei 16,2 Prozent, würde die im ersten Quatal verbuchte Bankenabgabe in Spanien von 335 Millionen Euro gleichmäßig über das Jahr verteilt.

(Bericht von Jesús Aguado, Bearbeitet von Frank Siebelt, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)