Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkten dürften am Donnerstag zu Eröffnung weiter unter Druck stehen. Der DAX wird vorbörslich 1,2 Prozent niedriger erwartet bei 13.462 Punkten, im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. Bei den als vermeintlich sicher geltenden Anleihen ziehen die Kurse etwas an. Am Devisenmarkt verteidigt der Dollar die Gewinne vom Vortag, der Euro liegt knapp unter 1,21 Dollar.
"Am Aktienmarkt macht sich Nervosität breit", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Immer mehr fragen sich, ob die hohen Kurse und Bewertungen am Aktienmarkt wirklich zum weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeld passen", sagt er. Altmann spricht aber auch von einer "gesunden Bereinigung des Sentiments". Sollte die Marke von 13.500 fallen, komme die runde Marke von 13.000 Punkten ins Spiel, meint er.
Zugleich erzeugen die jüngsten extremen Kurssprünge in Einzelwerten wie in den USA Gamestop weiter Misstrauen. Sollen die Hedgefonds mit ihren Positionen auf fallende Kurse zu einer umfassenden Kapitulation gezwungen werden, könnte der Markt seine Höchststände laut Marktteilnehmern für längere Zeit hinter sich haben.
Die US-Notenbank hat unterdessen am Mittwochabend keine Akzente gesetzt. Erwartungsgemäß ließ sie ihren geldpolitischen Kurs unverändert und Fed-Chef Jerome Powell stellte klar, dass eine baldige Verringerung der Anleihenkäufe nicht in Frage komme. Die sehr expansive US-Geldpolitik wird so voraussichtlich noch lange fortgesetzt werden. Powell warnte auch, dass der künftige Pfad der Wirtschaft "höchst unsicher" bleibe.
Gute Quartalsberichte stützen nicht mehr
Bei den Unternehmenszahlen setzt sich der jüngste Trend fort: Auch unerwartet gute Zahlen werden zumindest in den USA tendenziell zu Gewinnmitnahmen genutzt. "Die Märkte hatten positive Bilanzen im Vorfeld erwartet und verkaufen jetzt deren Eintritt", heißt es bei CMC Markets. Apple und Facebook gaben nachbörslich nach, obwohl die Zahlen besser ausfielen als erwartet.
Tesla legte durchwachsene Zahlen vor und Samsung warnte am Morgen vor einem schwächeren ersten Quartal. Die vorläufigen Zahlen von BMW sind wiederum besser als erwartet ausgefallen. BMW geben im Spezialistenhandel dennoch zunächst um fast 2 Prozent nach.
Zuversichtlicher Ausblick bei Swatch
Als "sehr zuversichtlich" wird der Ausblick von Swatch auf das laufende Jahr bezeichnet. Swatch zufolge besteht eine "gute Chance", dass die Umsätze 2021 sogar wieder in Richtung des Niveaus des Vor-Corona-Jahres 2019 steigen könnten. Daneben seien "deutlich verbesserte Margen" möglich.
Bei Leoni rechnet ein Marktteilnehmer mit einer positiven Aufnahme der neuen Geschäftszahlen. Auch der Autozulieferer konnte wie viele Unternehmen aus anderen Branchen von einem sehr starken Schlussspurt im vierten Quartal berichten. Leoni übertraf sowohl beim Cashflow wie auch mit dem operativen Gewinn die Erwartungen. Der Kurs wird vorbörslich 4 Prozent höher gestellt.
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mi, 17:09h % YTD EUR/USD 1,2089 -0,16% 1,2109 1,2092 -1,0% EUR/JPY 126,13 +0,08% 126,02 125,88 +0,0% EUR/CHF 1,0755 -0,05% 1,0760 1,0754 -0,5% EUR/GBP 0,8853 +0,11% 0,8844 0,8827 -0,9% USD/JPY 104,32 +0,23% 104,08 104,11 +1,0% GBP/USD 1,3655 -0,28% 1,3694 1,3698 -0,1% USD/CNH 6,5022 +0,11% 6,4953 6,4944 -0,0% Bitcoin BTC/USD 31.362,00 2,436 30.616,25 30.596,00 +8,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,42 52,85 -0,8% -0,43 +7,8% Brent/ICE 55,32 55,81 -0,9% -0,49 +7,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.836,67 1.844,90 -0,4% -8,24 -3,2% Silber (Spot) 24,99 25,28 -1,1% -0,28 -5,3% Platin (Spot) 1.059,65 1.071,55 -1,1% -11,90 -1,0% Kupfer-Future 3,53 3,56 -0,8% -0,03 +0,3%
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January 28, 2021 02:21 ET (07:21 GMT)